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Veröffentlicht am 17.02.2022, 10:27

Pressekonferenz

Großkaserne entsteht in der Oberen Fellach: Jetzt steht Siegerprojekt fest!

Villach - Bundesministerin Klaudia Tanner, Landeshauptmann Peter Kaiser, Landesrat Martin Gruber und Bürgermeister Günther Albel präsentierten am heutigen Donnerstag die endgültigen Pläne für die Großkaserne in der Oberen Fellach. Vorgestellt wurde erstmals auch das Team des Siegerprojekts des Architektenwettbewerbs.
von Tanja Janschitz6 Minuten Lesezeit (732 Wörter)
Bei einer Pressekonferenz wurden die Pläne zur Großkaserne vorgestellt.

Wie berichtet, wird die Henselkaserne in der Oberen Fellach in den kommenden Jahren groß ausgebaut. Im Gegenzug werden die Rohrkaserne und Lutschounigkaserne aufgelassen. Die genauen Pläne dazu präsentierten am Donnerstag Bundesministerin Klaudia Tanner (ÖVP), Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), Landesrat Martin Gruber (ÖVP) und Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) im Zuge einer Pressekonferenz. Erstmals wurde auch das Team des Siegerprojekts des Architektenwettbewerbs vorgestellt. Das Rennen machte Architekt Reinhold Wetschko aus Klagenfurt.

Die Henselkaserne in der Oberen Fellach wird in den kommenden Jahren ausgebaut.
Heute wurden erste Pläne präsentiert.
An der Pressekonferenz nahmen unter anderem Bgm. Günther Albel, LR Martin Gruber und LH Peter Kaiser teil.

Sprenggarten, Schießkeller und Minensuchhalle

Das Areal wird in vier Bezirke unterteilt werden. Die Wohnungen werden direkt an den zivilen Wohnraum anknüpfen, um eventuellen Lärm von der übrigen Bevölkerung fernzuhalten. Nach der Fertigstellung werden 1.052 Betten und 260 Computerarbeitsplätze zur Verfügung stehen. Die vier denkmalgeschützten Gebäude werden einer Generalsanierung unterzogen, generell wolle man auf nachhaltige Baumethoden zurückgreifen. Geplant sind neben einem Parkhaus, auch diverse Garagen und Werkstätten, eine Waschanlage inklusive Tankstelle sowie Flugdächer. Weiters findet sich in den Plänen auch ein 200 Quadratmeter großer Sprenggarten, ein Schießkeller sowie eine Minensuchhalle.

“Grünste Kaserne Österreichs”

Die Großkaserne in Villach ist eines der größten Bauprojekte, das jemals vom Verteidigungsministerium umgesetzt wurde. Es werden Neubauten in einem Umfang von 81.000 Quadratmetern errichtet. “Uns war dennoch wichtig, dass es eher einem Campusgelände gleicht”, betont Wetschko im Zuge der Pressekonferenz. Der Begriff Kaserne sei modern ausgelegt worden. Bei fast allen Gebäuden sollen Holzelemente in die Fassaden einfließen. Große Fenster sollen die Räumlichkeiten zusätzlich erhellen. Weiters werden Innenhöfe mit viel Grün geschaffen. “Es soll eine Weiterentwicklung des angrenzenden Siedlungsgebietes sein”, so der Architekt. Laut Bürgermeister Günther Albel werde die Henselkaserne dann zur “grünsten Kaserne Österreichs”.

Der Baustart des Großprojekts ist für 2023 angesetzt worden. In das Projekt werden 120 Millionen Euro investiert. Im Zuge der Arbeiten soll auch eine neue Straßenanbindung zur Drautal Bundesstraße entstehen. Im Jahr 2027 werden voraussichtlich die ersten Pioniere in die neuen Räumlichkeiten einziehen.

Viele heimische Unternehmen beteiligt

Landesrat Martin Gruber richtet seinen Dank an Bundesministerin Klaudia Tanner. Er sehe darin ein “klares Bekenntnis des Bundes, Villach nachhaltig abzusichern”. Weiters setze das Projekt auch regionale Impulse, da viele heimische Unternehmen daran beteiligt sind. Landeshauptmann Peter Kaiser hob zudem die Sinnhaftigkeit der Zusammenlegung hervor: “Die derzeitige Aufteilung auf drei Standorte hat es den Pionieren erschwert, rasch zu helfen.” Das Projekt sei für ihn zukunftsweisend.

Überraschende Ehrung

Bundesministerin Tanner hob in ihrer Rede die Wichtigkeit der Modernisierung des Heers hervor. Im Zuge der Pressekonferenz ehrte sie den Kärntner Militärkommandant Brigadier Walter Gitschthaler mit dem Goldenen Ehrenzeichen für seine Verdienste an der Repubik.

Tanner überreicht das Goldene Ehrenzeichen an Walter Gitschthaler
Gitschthaler fungiert als Schnittstelle zur Politik.

Info-Abend für die Bevölkerung

Heute Abend, am 17. Feber 2022, wird es auch eine Informationsveranstaltung geben, um interessierten Villacherinnen und Villachern Einblicke in das Projekt „Henselkaserne neu“ zu geben. Dort wird das Team des Siegerentwurfs der Bevölkerung direkt in der Kaserne für Auskünfte zur Verfügung stehen. Mehr dazu hier.

“Kasernen-Projekt in Villach muss endlich mehr sein als Blendgranate”

In einer Reaktion auf die geplanten nächsten Schritte in Richtung Großkasernen-Neubau auf dem Garnisonsübungsplatz „Obere Fellach“ nahe der Hensel-Kaserne in Villach fordert Team Kärnten-Chef Bürgermeister Gerhard Köfer dieses Projekt betreffend umfassende Transparenz ein: „Es gilt die Kärntner laufend über alle weiteren Umsetzungsschritte zu informieren und das lückenlos.“ Köfer erinnert im Zusammenhang mit den heute präsentierten Plänen daran, dass dieses Projekt bereits vor rund fünf Jahren großspurig angekündigt worden sei: „Doch weder unter Minister Doskozil (SPÖ) noch später unter Minister Kunasek (FPÖ), der den Neubau in Villach ebenfalls zugesagt hat, ist auch nur irgendetwas passiert. Ich hoffe, dass die aktuellen Ankündigungen von Ministerin Tanner keine Blendgranate sind, sondern, dass wirklich ein modernes Projekt umgesetzt wird. Kärnten braucht eine intakte Bundesheer- und Verteidigungsstruktur, um für zukünftige Aufgaben und Herausforderungen, insbesondere auch im Bereich der illegalen Migration, gerüstet zu sein.“

Leere Versprechungen bringen Kärnten keinen Schritt weiter, betont Köfer, der auch die besondere geographische Lage Kärntens unterstreicht: „Die Südgrenze Österreichs ist ein äußerst sensibler Bereich, mit dem sicherheitspolitisch nicht gespielt werden darf.“ Köfer fordert nicht nur das Villacher Projekt betreffend Transparenz, sondern auch in Bezug auf die Pläne in Klagenfurt: „Auch hier gilt es der Bevölkerung mitzuteilen, was im Detail geplant ist.”

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