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Murturm Gosdorf#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum

Gosdorf Murturm
Murturm Gosdorf
© W. Schinnerl

Mit dem "Murturm" erschließt die Gemeinde Gosdorf Gosdorf, Steiermark (Bezirk Südoststeiermark) ihren Abschnitt des "European Green Belt".

Das "Grüne Band Europas" ist ein einzigartiges Naturgebiet, eine lose Kette von Biotopen von Finnland bis ans Schwarze Meer, deren Schutz und Erforschung die EU mit Fördermitteln unterstützt.

In der Nähe des Röcksees, wo die Mur die Grenze zwischen Slowenien und Österreich bildet, führt der architektonisch interessante Turm mit 168 Stufen in eine Höhe von 27 Metern und bietet einen bisher unbekannten (Rund-)Blick über den Naturraum der Murauen.

Die beiden Treppenstränge in Form einer Doppelhelix symbolisieren die DNS, die Grundbausteine des Lebens, in überdimensionaler Form.

Diese geometrische Form bildet das Tragwerk und integriert zugleich die doppelt gewundene Treppe: die Aussichtsplattform verbindet als Teil des Weges die beiden Treppenläufe (hier gibt es einen überraschenden Bezug zur historischen Doppelwendeltreppe in der Grazer Burg).

Gosdorf Murturm
Murturm Gosdorf
© W. Schinnerl
Die Tragkonstruktion ist als Hybridtragwerk ausgebildet, eine Kombination aus biegesteifen Knotenverbindungen mit zusätzlicher Verseilung und Druckstäben.

Der Murturm will zum Erleben des Naturraums in den unterschiedlichen Höhen des Auwalds animieren – nicht unbedingt die Aussicht oben, sondern die differenzierte Wahrnehmung von Landschaft und Vegetation auf dem Weg ist das Ziel.

(Man sollte den Turm aber mindestens zweimal besteigen, denn beim ersten Mal ziehen die komplexe Tragkonstruktion, die übereinander liegenden Schrägen und Knoten und ihre Seilverspannungen alle Aufmerksamkeit auf sich.)

Die Konzeption des Turms stammt vom Münchner Architektenteam terrain:loenhart&mayr, das auch die olympische Sprungschanze in Garmisch-Partenkirchen entworfen hatte.

Der Murturm in Gosdorf gilt als kommunales und regionales Leitprojekt; mit dem spektakulären Bauwerk soll der Murauentourismus angekurbelt werden. Der Bau wurde allerdings gegen den Wunsch von Naturschützern errichtet.
(Die Baukosten wurden leider um ein Vielfaches überschritten und sind auch Gegenstand eines Zivilrechtsprozesses.)

Seit dem Frühjahr 2010 ist der Murturm öffentlich begehbar.

Quellen#


Redaktion: K. Ziegler, I. Schinnerl