Am 27. Juni 2021 soll die Bevölkerung des Bezirks Güssing darüber entscheiden, ob das stark sanierungsbedürftige KUZ Güssing oder die Burg Güssing zu einem modernen Kultur- und Veranstaltungszentrum ausgebaut werden soll. „Die Landesregierung bekennt sich damit klar zur – neben der Sanierung der Burg Schlaining – größten Kulturinvestition seit Jahrzehnten im Südburgenland. Je nach Standort werden wir zwischen 20 und 50 Millionen Euro investieren, um Güssing weit über die Grenzen des Landes hinaus als Kulturstandort zu stärken und das Südburgenland weiter nach oben zu bringen", so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).
Fragestellung festgelegt
Festgelegt wurde neben dem Datum für die Volksbefragung auch die Fragestellung selbst. Diese lautet: „Die burgenländische Landesregierung hat sich in ihrem Regierungsprogramm dazu bekannt, die kulturelle Nahversorgung der Burgenländerinnen und Burgenländer durch ein modernes, den heutigen Ansprüchen angepasstes Kulturzentrum in jedem Bezirk zu gewährleisten. Zu diesem Zweck plant die Landesregierung eine umfassende Kultur-Investition in Güssing, wobei als Standort entweder das Kulturzentrum Güssing oder die Burg Güssing in Frage kommt. Soll das Land Burgenland in der Stadtgemeinde Güssing a) in einen Ausbau der Burg Güssing zu einem Kultur- und Veranstaltungszentrum investieren? oder b) in die Modernisierung des bestehenden Kulturzentrums investieren?“
Der Landeshauptmann hätte sich bewusst für diese zwei Auswahlmöglichkeiten entschieden. „Es wird nun sicher auch politische Stimmen geben, die eine dritte Entscheidungsvariante – Investitionen in beide Objekte – einfordern würden. Wer alles haben will, bekommt am Ende wenig, sagt ein Sprichwort. Wenn wir unser Ziel erreichen wollen, mit dieser Kulturinvestition etwas Neues und Großes zu schaffen, das der Stadt Güssing und der gesamten Region zusätzlich Attraktivität verleiht, werden wir das mit halbherzigen Verbesserungen beider Standorte nicht erreichen“, so Doskozil.
Informationsoffensive und Architektenwettbewerb
Zur Vorbereitung und Begleitung der Volksbefragung soll es eine Informationsoffensive geben. Das Ergebnis der Volksbefragung soll Basis für die weitere Vorgangsweise sein. Geplant ist, dass die Landesimmobilien Burgenland als Projektleiter auf Grundlage von ersten Vorstudien einen internationalen Architektenwettbewerb für das Siegerobjekt ausschreiben. Der Baustart für den neuen Kultur-Hotspot in Güssing soll frühestens 2023 erfolgen.
ÖVP: „Sowohl als auch“
ÖVP-Landesabgeordneter Walter Temmel fordert, dass es bei der Volksbefragung in Güssing nicht nur ein „entweder oder“ sondern ein „sowohl als auch geben“ sollte. Die ÖVP-Stadtgemeinde habe bereits eine Petition zur Rettung der Burg und des Kulturzentrums gestartet, die bisher rund 1.000 Menschen unterschrieben haben.
FPÖ wäre Volksbefragung zu anderem Thema lieber
Die FPÖ begrüße die Volksbefragung, da die direkte Demokratie ein Kernthema der FPÖ sei, so Landesparteiobmann Alexander Petschnig. Doch die Bevölkerung hätte lieber über andere Dinge befragt werden sollen – wie zum Beispiel über das neue Raumplanungsgesetz.