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SPÖ Frauen Burgenland und Gemeinde Klingenbach ehren Widerstandskämpferin Hanna Sturm


Klingenbach, 28.05.2022
Am 27. Mai wurde der Gedenkstein für Hanna Sturm in Klingenbach feierlich enthüllt.
 
"Anlässlich ‚100 Jahre Burgenland‘ ist es den SPÖ Frauen Burgenland ein Anliegen, die Frauen, die das Land im letzten Jahrhundert geprägt und gestaltet haben, hervorzuheben. Hanna Sturm, Widerstandskämpferin aus Klingenbach, ist eine dieser Frauen. Ihren 130. Geburtstag am 28. Februar 2021 nahmen wir zum Anlass, ihren Kampf gegen Faschismus und Nationalsozialismus zu würdigen. Sie war und ist Vorbild mit ihrem Tun“, so Landesfrauenvorsitzende Astrid Eisenkopf zur Idee, Hanna Sturm ein Denkmal zu setzen. Die Einweihung des Gedenksteines musste aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden. Dieser wurde nun am 27. Mai feierlich in Hanna Sturms Geburtsort Klingenbach enthüllt.
 
Gemeinsam mit der Gemeinde Klingenbach haben die SPÖ Frauen Burgenland auf Initiative ihrer Landesfrauenvorsitzenden LH-Stv.in Astrid Eisenkopf und die SPÖ Burgenland in der Heimatgemeinde von Hanna Sturm einen Gedenkstein anlässlich ihres 130. Geburtstages errichtet. „Wir freuen uns, dass man auf die Gemeinde Klingenbach zugekommen ist, und wir gemeinsam die Idee eines Gedenksteines für Hanna Sturm entwickelt haben. Damit wollen wir an ihr Wirken als politische Aktivistin und Widerstandskämpferin erinnern“, so Richard Frank, Bürgermeister von Klingenbach und Unterstützer der Idee.
 
Hanna Sturm war Burgenlandkroatin, wurde in Klingenbach geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit 14 Jahren leitete sie ihren ersten Streik, verlor dadurch ihren Arbeitsplatz, zog wenig später nach Wien und kam so mit der Arbeiterbewegung in Berührung. Sie tritt auch der Gewerkschaft bei und wird kurze Zeit später auch Mitglied der Sozialdemokratischen Partei, später wird sie ausgeschlossen und tritt schließlich der Kommunistischen Partei bei. Für ihr politisches Engagement wird sie 1938 verhaftet und in die Konzentrationslager Lichtenberg und Ravensbrück deportiert.
 
Hanna Sturm überlebte und war nach dem Krieg wichtige Kronzeugin in mehreren Kriegsverbrecherprozessen. In diesem Zusammenhang wurde ein Mordanschlag auf sie verübt. 1984 verstarb Hanna Sturm in Zagreb, ihre Grabstätte befindet sich in Neufeld an der Leitha.
 
Neben zahlreichen Gästen, wie Familienmitglieder und der Ortsbevölkerung sowie Vertreterinnen der Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück und FreundInnen, konnte man auch Widerstandskämpferin, Zeitzeugin und Mitinhaftierte Hanna Sturms im KZ Ravensbrück Käthe Sasso – ebenfalls Burgenlandkroatin – bei der Enthüllung des Gedenksteines begrüßen. Käthe Sasso ist eine der letzten Überlebenden aus der Zeit des Widerstandes gegen das NS-Regime. Sie erzählte eindrucksvoll von der gemeinsamen Zeit mit Hanna Sturm und appellierte, sich immer und jederzeit gegen Unrecht einzusetzen.

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