Thripse bekämpfen: So werdet ihr sie los!

Wir alle kennen es: Den Moment, wenn die Lieblingspflanze von Schädlingen befallen ist und kurz Panik aufsteigt. Wie wird man die kleinen Tierchen möglichst schnell los und das am besten ohne den Einsatz vom Chemiekeulen?

Als ich vor Kurzem Thripse auf meiner Dieffenbachie entdeckt habe, stand ich vor genau diesem Problem und wusste, dass ich schnell handeln muss, damit sie sich nicht weiter ausbreiten. Meine Wahl Nummer Eins ist dabei immer zunächst das Verwenden von natürlichen Mitteln. Wie genau ich dabei vorgehe, zeige ich euch heute in diesem Beitrag.

Ihr habt keine Lust zu lesen? Dann könnt ihr auch mein Video ansehen, in dem ich euch Schritt für Schritt erkläre, wie ihr Thripse wieder loswerdet:

Wie erkenne ich Thripse überhaupt?

Wie bei vielen anderen Schädlingen auch ist es immens wichtig, dass ihr eure Pflanzen regelmäßig „untersucht“. Das bedeutet konkret: Schaut die Blätter eurer grünen Freunde in regelmäßigen Abständen genau an. Ich verwende hierfür meist die Taschenlampe meines Handys, mit welcher ich sowohl die Blattober- als auch -unterseiten gründlich ausleuchte. Auf diese Weise werden die Tiere in der Regel sichtbar. Noch einfacher ist es jedoch, sie mithilfe einer Lupe ausfindig zu machen.

Thripse sind ein bis drei Millimeter groß und haben in ausgewachsenem Zustand eine bräunliche Farbe. Die Larven sind hingegen weiß bis grünlich gefärbt. 

Thripse auf Dieffenbachie

Thripse bekämpfen: So geht ihr vor

Wenn ihr Thripse auf einer Pflanze entdeckt habt, ist es wichtig, diese zunächst von anderen Pflanzen zu trennen, um einer Ansteckung vorzubeugen. 

Daraufhin könnt ihr mit der Behandlung beginnen: Ich habe mich für ein Gemisch aus Neem Öl, parfümfreier Seife und Wasser entschieden. Andere Pflanzenliebhaber schwören auf eine Mischung aus Spülmittel, eine kleine Menge Brennspiritus und Wasser. Da ich letztere Methode bisher nicht ausprobiert habe, gehe ich im Folgenden ausschließlich auf die Behandlung mit Neem Öl ein, die bei mir bisher immer sehr gut funktioniert hat.

Diese Bestandteile befinden sich im Neem Öl Gemisch:

Gebt am besten alles zusammen in eine Sprühflasche: Durch diese kann das Gemisch leichter auf der Pflanze verteilt werden.

So geht ihr dabei vor:

  1. Stellt die von Thripsen betroffene Pflanze in eure Badewanne. Manche empfehlen das Besprühen von Pflanzen mit Neem Öl lediglich im Freien, allerdings sind mir persönlich keine Nebenwirkungen oder Risiken für den Menschen bekannt, sodass ich die Behandlung immer im Badezimmer durchführe. Falls ihr aber auf Nummer sicher gehen möchtet, recherchiert gerne noch einmal selbst.
  2. Deckt das Substrat mit einer Plastiktüte oder Frischhaltefolie ab. Dadurch vermeidet ihr, dass die Tierchen auf die Erde fallen und sich dort weiter verbreiten können.
  3. Nun könnt ihr zunächst einmal eure Pflanze gründlich mit Wasser abspülen. Achtet darauf, dass ihr nicht nur die Blattoberseite behandelt, sondern – noch viel wichtiger – die Blattunterseite.
  4. Im Anschluss sprüht ihr das Neem Öl Gemisch auf eure Pflanze. Achtet auch dabei wieder darauf, dass ihr auch die Blattunterseiten einsprüht.
  5. Nun wartet ihr ein wenig, bis das Mittel vollkommen eingezogen ist. Daraufhin könnt ihr die Pflanze wieder an ihren, von den anderen Pflanzen separierten, Platz stellen.
Pflanze mit Wasser abspülen Thripse bekämpfen
Spült eure Pflanze zunächst gründlich mit Wasser ab. Vergesst dabei nicht die Blattunterseiten.
Thripse bekämpfen Neem Öl
Nun sprüht ihr eure Pflanze mit dem Neem Öl Gemisch ein. Achtet auch hier darauf, dass ihr auch die Blattunterseiten behandelt.
Wichtig: Achtet darauf, dass ihr die Pflanze nach der Behandlung nicht direktem Sonnenlicht aussetzt. Dies kann dazu führen, dass die Blätter der Pflanze verbrennen.

Dieser Vorgang muss nach etwa vier Tagen im Regelfall nochmal wiederholt werden. Auf diese Weise wurde ich die Thripse wieder los, es kann jedoch auch sein, dass ihr noch ein paar mehr Durchgänge über mehrere Wochen hinweg durchführen müsst. Dies kommt ganz auf das Ausmaß des Befalls an.

Wenn gar nichts mehr hilft, greife ich zu Celaflor Schädlingsfrei Careo Rosenspray (hier auf Amazon ansehen). Da es sich dabei jedoch um eine ziemliche Chemiekeule handelt, versuche ich es zunächst immer auf natürliche Art und Weise. Das Vorgehen ist jedoch auch bei dieser Methode dasselbe wie oben beschrieben.

Alternativ lassen sich auch natürliche Fressfeinde wie Raubmilben oder Florfliegeneinsetzen: Diese ernähren sich von den Thripsen und sterben ab, sobald sie keine Nahrung mehr vorfinden.

Was ihr zusätzlich verwenden solltet, sind blaue Sticker gegen Schädlinge. Während sich beispielsweise Trauermücken besonders zu der Farbe Gelb hingezogen fühlen, ist für Thripse Blau weit interessanter. Diese Leimfallen werden direkt in das Substrat gesteckt: Sollte ein Thripse-Befall gegeben sein, werdet ihr die Tierchen schon bald auf den Fallen entdecken.

Sollte eure Pflanze immer wieder von Thripsen befallen sein, ist es wahrscheinlich, dass sich die Larven in der Erde befinden und immer wieder neue Tierchen an den Trieben und Blättern zu sehen sind. In diesem Fall ist es ratsam, das Substrat auszutauschen

Kann man Thripsen vorbeugen?

Ja, aber meiner Meinung nach nur bedingt: Es gibt Pflanzen, die einfach anfälliger für Thripse sind als andere. Was ihr möglichst vermeiden solltet, ist trockene, warme Heizungsluft. Denn in einer solchen Umgebung fühlen sich Thripse besonders wohl. Vor allem in der Herbst- und Winterzeit lässt sich dies jedoch nicht immer vermeiden. Ihr könnt allerdings mittels regelmäßigem Besprühen der Pflanzen mit kalkfreiem Wasser den Tierchen ein wenig entgegenwirken.

Alternativ bietet sich auch ein Luftbefeuchteran. Ich selbst nutze den Levoit Luftbefeuchter, der ein Fassungsvermögen von sechs Litern aufweist:


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Neem Öl kann zudem auch vorbeugend angewendet werden, indem ihr regelmäßig die Pflanzentriebe damit einreibt. Verwendet hierfür jedoch auch nicht zu viel der Flüssigkeit.

Habt ihr schon Erfahrungen mit Thripsen gemacht? Wenn ja, wie wurdet ihr sie wieder los?

Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Bekämpfung!

Eure Sybi

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4 comments

  1. Hallo Sybi,
    vielen Dank für deinen informativen Beitrag zum Kampf gegen Thripse. Leider finde ich die in letzter Zeit an meinen Pflanzen. Die Variante mit Neemöl finde ich ganz interessant, habe aber hier und da gelesen das der Geruch so streng sein soll.
    Wie ist da deine Erfahrung? Kann man es trotz starker Verdünnung noch riechen und geht das auch bald weg oder „gewöhnt man sich einfach daran“?
    Viele Grüße, Christina

    1. Hallo Christina 🙂
      Den Geruch finde ich schon SEHR gewöhnungsbedürftig, das muss ich auch zugeben. Ich würde diesen Geruch immer rausriechen, muss ich ganz ehrlich zugeben – da hilft bei mir auch immer nur Augen zu und durch und möglichst wenig atmen, wenn man es aufsprüht (im Idealfall nicht in der Wohnung) 😀
      Liebe Grüße

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