Wirbel um Bürgermeister von Vösendorf: Stadt musste Anwaltskosten tragen
Der ÖVP-Bürgermeister Hannes Koza von Vösendorf wurde wegen schweren Betrugs und Amtsmissbrauch angezeigt. Der Grund: Er hat die Anwaltskosten für einen Vergleich mit den Wiener Kinderfreunden der Stadt verrechnet – als „Beratungskosten“ für „die Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos“.
Hannes Koza, ÖVP-Bürgermeister in Vösendorf, musste Attacken auf die Wiener Kinderfreunde öffentlich widerrufen. Auf X (Twitter) erklärte er: „Ich habe die falsche Behauptung verbreitet, die Kinderfreunde Wien würden in ihren Kindergärten Hass, Neid und Missgunst lehren. Ich widerrufe diese Behauptung als unwahr und entschuldige mich für meine Wortwahl.“ Damit schien die Causa beendet. Doch nun hat sie ein Nachspiel.
Eine Honorarnote soll gefälscht worden sein
Der niederösterreichische Politiker wurde von einem Wiener Anwalt neuerlich angezeigt, diesmal wegen Untreue, schweren Betrugs und Amtsmissbrauchs. Der „Krone“ liegt eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung vor. Die Anwaltskosten von 1129,32 Euro für den Vergleich mit den Kinderfreunden hat Koza demnach der Stadt verrechnet, pikanterweise überdies als „Beratungskosten“ für die „Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos“.
Die Anzeige hält fest: „Das geschilderte Verhalten ist möglicherweise strafbar.“ Und: „Es besteht daher der dringende Verdacht, dass die ,Honorarnote‘ vom Verdächtigen gefälscht wurde, um sich den privat verursachten und geschuldeten Anwaltskosten von der Gemeinde Vösendorf rechtswidrig ersetzen zu lassen“. Es droht sogar eine Freiheitsstrafe.
Koza spricht von Fehler, Geld bereits rücküberwiesen
Koza bestreitet die Vorwürfe gegenüber der „Krone“ zumindest nicht vollständig. Vielmehr verteidigt sein Verhalten sogar. Unter seinen SPÖ-Vorgängern sei das gängige Praxis gewesen. Dass der „Kostenersatz“ über ein falsches Konto verbucht wurde, sei „ein Fehler, der passiert ist und nicht passieren hätte sollen.“ Dafür übernehme er die Verantwortung. „Letztlich ist es aber egal, über welches Buchungskonto die Buchung erfolgt, weil sämtliche Buchungskonten der Marktgemeinde Vösendorf zuzuordnen sind“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme. Überdies habe Koza das Geld bereits an die Gemeinde zurücküberwiesen, „um sicherzugehen, dass kein Fehlverhalten vorliegt.“
Vor seiner Amtszeit seien Rechtsanwaltskosten stets von der Gemeinde getragen worden. Dies sei niemals infrage gestellt worden. „Ich war aber offensichtlich zu naiv, zu glauben, dass die gleichen Rechte, die einem SPÖ-Bürgermeister zustehen, auch einem bürgerlichen Bürgermeister zukommen“, erklärt Koza. Nun brauche es Richtlinien, wie künftig mit entstandenen Rechtsanwaltskosten zu verfahren ist. Das will Koza nun auch dem Gemeinderat empfehlen. An Rücktritt denkt er nicht.
Kommentare
Die Sauerei ist ja nicht der Kostenersatz. Darauf hat ein Bürgermeister Anspruch, wenn er den Vergleich mit den Kinderfreunden als Bürgermeister und nicht als Privatperson erzielt hat. Die Sauerei ist, dass er offenbar die Rechnung dafür gefälscht hat – möglicherweise im Wissen, dass er die Kosten eigentlich privat zu tragen hätte. Und dann auch noch “Feuerwehr” drauf schreiben… das ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten!
Ich frag mich schon, wer in der ÖVP eigentlich noch die Eier hat, um solche Leute von ihren Posten zu entfernen!
Er hätte es wie der Bundespräsident machen sollen – die Anwalts- und Prozesskosten ganz offiziell dem Steuerzahler verrechnen. Dann hätte keiner was sagen können, schliesslich sind Linke sakrosankt.
“Unter seinen SPÖ-Vorgängern sei das gängige Praxis gewesen”… Diesen Fall sollte man zum Anlass nehmen, in allen Gemeinden verrechnete Kosten von unabhängigen Stellen prüfen zu lassen. Eine Herkules-Aufgabe, diesen Saustall auszumisten.
Die Gier ist a Hund
Naja wer nimmt den alles so genau. Wenn man 55 in der 30 Zone braust dann schicke man die Rechnung nach Vösendorf. Betreff Feuerwehrauto. PS. Alle Florianies sind Helden
Die FPÖ wird 100 Jahre brauchen um diese ganze Korruption von Schwarz/Rot/Grün wiedermal gerade zu Biegen. Danach wird die FPÖ wieder durch einen Staatsstreich aus der Regierung befördert, damit Schwarz/Rot/Grün wieder ihre Ämter aufs Korrupteste Missbrauchen können.
So gehts dahin, wie immer!
Sie scheinen ähnlich vergesslich wie Ihr Namensvetter. Die FPÖ selbst hat sehr viele Fälle mit Korruption und Untreueverdacht in ihrem Dunstkreis. Sie sehen auch nur was Sie sehen wollen.
Du schreibst selbst, “Verdacht”, hier ist es erwiesen und laut seiner Aussage sogar gängige Praxis gewesen innerhalb der SPÖ, also geht Deine Anpatzerei daneben.
Da geht es ja fast schlimm zu wie in der FPÖ Graz…
Seit wann werden Politiker so hart rangenommen – muß wohl ein Querdenker sein
Wann ermittelt die WKStA?
Lüge und betrüge nicht, die Regierung duldet keine Konkurrenz.