AHA protestiert gegen „Flaniermühle“ am Mühlgraben

24. Januar 2024 | Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) protestieren gegen die fortgesetzten Pläne der Stadt Halle zur Errichtung einer „Flaniermühle“ am Ufer des Mühlgrabens. Trotz Warnungen und Hinweisen der Umweltorganisationen setze die Stadtverwaltung das Bauvorhaben im Bereich des Robert-Franz-Ringes zwischen Mühlpforte und Brücke an der Residenz baulich fort. Dies führe zur Zerstörung weiterer Teile der halleschen Saaleaue, die bisher einen naturnahen Lebensraum darstellten und als wichtiger Teil des Biotop- und Grünverbundes entlang der Saale fungierten, sagt der Verband.

Besonders besorgniserregend sei, dass diese Baumaßnahmen trotz der jüngsten Hochwasserereignisse im Sommer 2023 und zum Jahreswechsel 2023/2024 vorangetrieben würden. Die Protestierenden betonen die Gefahr des Hochwassers in diesem Gebiet und kritisieren die Vernachlässigung ökologischer und hydrologischer Vernunft seitens der politischen Entscheidungsträger. Die Bezeichnung des Projekts als „Grüner Altstadtring – Mühlgraben Südteil Freiflächengestaltung“ wird als zynisch und missachtend für Umwelt, Natur und Landschaft in Halle (Saale) bezeichnet.

Der Umweltverband kritisiert die Versiegelung bisher unberührter Teile des Mühlgrabens und fordert eine Überprüfung und Beendigung dieser Maßnahmen durch den Bundesrechnungshof, den Landesrechnungshof von Sachsen-Anhalt und das hallesche Rechnungsprüfungsamt. Zudem appellieren sie an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, das Bauvorhaben sofort und unwiderruflich einzustellen.

Die Organisationen schlagen vor, alternative Wege zur Erlebbarkeit des Natur- und Landschaftsraums zu prüfen, wie die Wiederöffnung der Gerbersaale und eine weitere Durchgrünung der Stadt. Sie betonen ihre Bereitschaft zur Mitwirkung und bieten sich als Plattform für Interessenten an. Der Flächenverbrauch und die Geldverschwendung im Kontext des Bauvorhabens stehen im Widerspruch zu den Nachhaltigkeitszielen der Bundesregierung, die den Flächenverbrauch bis 2030 reduzieren möchte.

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