schau-Magazin, Ausgabe 5/2014

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schau GENUSS, KULTUR & OUTDOOR

EUR 3,90 Heft 5/2014 www.schaumedia.at

AUSFLUGSTIPP

RADELN AN DIE ALTE GRENZE

P. b. b. Verlagsort 1110 Wien / 10Z038372M

ALFRED DORFER MAIKÄFER FLORIAN SCHEUBA ALTES GEMÜSE SEBASTIAN REINTHALLER FLIEGENDE KISTEN JIM WALKER BIER-TRENDS JULIA DUJMOVITS 15 SEITEN EXTRA

DAS OFFIZIELLE MAGAZIN VON

Jesse Schwarz präsentiert „Holidays“ auf schau TV.


JÜDISCHES WIEN BIS HEUTE

Die Fotografin Margit Dobronyi auf der Gangway eines EL AL-Flugzeugs, Mai 1968 · JMW, Archiv Dobronyi

Die neue permanente Ausstellung. Dorotheergasse 11, Wien 1 · So – Fr 10 – 18 Uhr · www.jmw.at


FOTO: BUBU DUJMIC

schaubild des monats

Beliebtes Ausflugsziel ist sie geworden, die Cyklomost slobody, die Fahrradbrücke in die Freiheit – fast so selbstverständlich wie einst die Tramway-Strecke zwischen Wien und Bratislava. Unglaublich, was aus ihr geworden ist – der Todeszone der March. Erfolgreich haben wir nachgedacht und viel Gutes haben wir rea­ lisiert, als wir aus Ost und West Centrope machten. ­Vielleicht sollten wir beim nächsten Radausflug an der jetzt ­„grünen“ Grenze einmal weniger an die Todeszone von damals, sondern vielmehr daran denken, was sich gerade nur ein paar hundert Kilometer östlich der March in der Ukraine abspielt – und hoffen, dass un­serer Politik ähnlich viel Gutes dazu einfällt wie einst bei der Schleifung des Eisernen Vorhangs.

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schauplätze

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CHRISTOPH BERNDL

auch schau gibt’s ! im Fernsehen Sie en nn kö So n ue ne s ch Österrei f Ihrem Sender augerät Fernseh empfangen.

Chefredakteur

So findet man schau TV via Satellit automatisch Sendersuchlauf starten, neu gefundene Sender speichern, schau TV gewünschtem Speicherplatz zuordnen.

Tollkühne Männer und ihre fliegenden Kisten: Auf dem Flugplatz Bad Vöslau warten Oldtimer der Lüfte.

Transponder 3 Frequenz 11,244 GHz FEC 5/6 Symbolrate 22.000 Service ID 13255

So findet man schau TV via Antenne im Raum Wien Kanal 34 DVBT W2 Service ID 1106 sowie in den Kabelnetzen von A1 TV in ganz Österreich Kabel und Kabel Plus in Niederösterreich und im Burgenland

schau social Tauschen Sie sich mit Freunden, anderen Nutzern und uns über aktuelle Themen aus: facebook.com/schaumagazin facebook.com/schautv

Die nächste Ausgabe von schau erscheint am 28. Mai 2014. IMPRESSUM. schau – Magazin für Genuss, Kultur & Abenteuer. Eigentümer und Verleger: schau media Wien Ges.m.b.H., Leberstraße 122, 1110 Wien. Herausgeber: Gerhard Milletich, Rudi Mathias. Chefredakteur: Christoph Berndl. Assistenz des Chefredakteurs, Heftkoordination: Nina Nekoui. Gastautoren dieser Ausgabe: Nina Fietz, Helmut A. Gansterer, Roland Graf, Bernhard Hachleitner, Judith Jandrinitsch, Alex Kristan, Hedi Mathias, Nikolaus Schrefl, Werner Schuster, Helmut Strutzmann, Bertie Unger. Cartoon: Rudi Klein. Lektorat: Jürgen Sallachner. Redaktionsanschrift: Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel: +43/1/740 32-0, Fax: +43/1/740 32-780, E-Mail: office@schaumedia.at. Anzeigen-Koordination: Monika Steiner, Tel: +43/1/740 32-733. Anzeigen­ verkauf: Sabine Kejval +43/1/740 32-253. Druck: Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn. Erschei­ nungs­­ weise: 10 x jährlich. Einzelpreis: EUR 3,90. Jahres­bezugspreis: EUR 35. Abo: d.borka@schaumedia.at. Herstellungsort: Wien. Die in den Artikeln ver­tretenen Mei­nun­gen der Autoren sind nicht u ­ nbedingt identisch mit denen des He­raus­gebers. Kalender- bzw. ­Veranstaltungstipps repräsentier­en eine Auswahl des Redaktionsteams und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit der Termine: keine Gewähr. www.schaumedia.at

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So findet man schau TV via Satellit manuell

FOTOS: ADRIAN BATTY, ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH

Olympisches Gold für das Burgenland. Diese Sensation hat Julia Dujmovits in Sotschi perfekt gemacht – und damit ein Stück burgenländische Sportgeschichte geschrieben. Nicht nur in Güssing, ihrer Heimat-Gemeinde, war die Freude darüber riesengroß. Ganz Österreich fieberte mit ihr mit und ließ die Snowboarderin hochleben. Der Weg zum Erfolg war allerdings auch von gesundheitlichen Rückschlägen begleitet. Im Interview ab Seite 20 verrät uns Julia, wie sie trotzdem die Kraft gefunden hat, ihren Traum weiterzuverfolgen und letztlich wahr werden zu lassen. Die Natur, Familie und Freunde, aber auch die Leidenschaft für Yoga geben ihr die Energie, ihre Ziele zu erreichen. Jetzt will sie diese Begeisterung für Sport und Bewegung auch an Kinder und Jugendliche weitergeben. Auch uns kann ihre Geschichte als Inspiration dienen, wenn es einmal im Leben nicht ganz so rund läuft. Außerdem in dieser Ausgabe: Wir radeln entlang des alten „Eisernen Vorhangs“ und erkunden dabei die Geschichte der einstigen Grenze zwischen West und Ost (ab Seite 8), Alfred Dorfer und Florian Scheuba wollen uns mit dem Fußball-Virus infizieren (ab Seite 16) und in unserer Genuss-Strecke entdecken wir schräge Winzer und Bierkreationen aus der Region (ab Seite 50). Viel Spaß beim Lesen.


In dieser Ausgabe 08 Entlang des Eisernen Vorhangs schau zeigt die schönsten

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Touren mit dem Drahtesel, an der einstigen Grenze.

Rapid vs. Austria: Florian Scheuba und Alfred Dorfer im Interview über das runde Leder

20 Julia Dujmovits

Die junge Olympiasiegerin erzählt, welche besondere Bedeutung Yoga und der Leistungssport für sie haben.

23 Ex-Ranger Jim Walker zu Besuch auf Wiens heißestem Pflaster – der Mariahilfer Straße

32 schau Geschichte

Der 4. Teil der Serie „I. Weltkrieg: Schauplätze, die Europas Geschichte prägten“ führt ins polnische Krakau. 50 Start der Bier-Saison schau hat sich die

verschiedenen Sorten des beliebten Hopfengetränks näher angesehen.

58 Lokallegenden

Im Augustin steht die Zeit still, aber trotzdem liegt es voll im Trend. Das urige Lokal ist heute noch ein Szenetreff.

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NEU

30 Schädling oder Delikatesse? Beim Maikäfer scheiden sich die Geister.

Alle Highlights auf schau TV

Vier Extraseiten zum neuen Erlebnissender der Ostregion mit vielen Programm-Highlights auf schau TV

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Bühne Baden: Neointendant Sebastian Reinthaller über seine neue Herausforderung

Gitarrenbauer Sepp Schneller erzählt über sein Hobby, das für ihn eine Berufung ist.

standards Ab sofort: schau fürs iPad

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COVERFOTO: BUBU DUJMIC

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vorschau event-navigator mai Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

Der altbekannte Ochsenparadeiser und seine Freunde wurden wieder zum Leben erweckt.

AUSFLUGSTIPP

RADELN AN DIE ALTE GRENZE

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Ab DO 8. 5.

ALFRED DORFER MAIKÄFER FLORIAN SCHEUBA ALTES GEMÜSE SEBASTIAN REINTHALLER FLIEGENDE KISTEN JIM WALKER BIER-TRENDS JULIA DUJMOVITS

SHOW

FOTO: OSA IMAGES

Ab DONNERSTAG

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Cirque du Soleil Grand Chapiteau in Neu Marx

W CIRQUE DU SOLEIL: „KOOZA“ 8. Mai bis 1. Juni, Grand Chapiteau in Neu Marx 3., Karl-Farkas-Gasse 1, Tel. 01/960 96, www.cirquedusoleil.com

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P. b. b. Verlagsort 1110 Wien / 10Z038372M

Trickster im Zirkus.

Der Cirque du Soleil (französisch für „Zirkus der Sonne“) wurde 1984 von den Straßenkünstlern Guy Laliberté und Daniel Gauthier gegründet. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen etwa 5.000 Menschen, davon ungefähr 1.300 Artisten aus knapp 50 Ländern. Mit der 17. Show „Kooza“ tourt man seit 2007 durch die Welt. Jetzt ist „Kooza“ auch in Wien zu sehen. In der Show liegt der Fokus auf klassischen Zirkus-Zutaten, wie riskanter Trapezartistik, bizarren Schlangenmenschen, einem gefährlichen Todesrad und tolpatschigen Clowns. Der Name der Show leitet sich aus dem Sanskrit ab – da bedeutet „Koza“ Schatz oder Kiste. Eine rote Box steht auch im Zentrum des Geschehens. Sie wird dem „Unschuldigen“ zugestellt, einem melancholischen Einzelgänger auf der Suche nach seinem Platz in der Welt. Aus der Box springt der Magier „Trickster“ und zaubert weitere sonderbare Mitspieler hervor: einen König, einen Taschendieb oder einen Touristen mit Hund. Sie alle lassen den „Unschuldigen“ in ihre eigenartige Welt eintauchen. Es wäre nicht der Cirque du Soleil, wenn es nicht auch um große Fragen des Lebens ginge. Stärke, Schwäche, Zerbrechlichkeit, Humor oder Macht sind Themen, die in farbenprächtiger Bildersprache reflektiert werden. Phantasievolle Kostüme und Lichtspektakel sorgen für die passende, heiter-nachdenkliche Stimmung.

15 SEITEN EXTRA

4 Inhalt und Impressum 6 Cartoon von Rudi Klein 35 vorschau: Der Event-Navigator 66 Garagengold 70 Waldecks Wallfahrten 80 schauschau: Hotspots & Society Abo unter Tel. 01/740 32-752

Jesse Schwarz präsentiert „Holidays“ auf schau TV.

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klein(e) rundschau

Zweitmeinung Bier

ILLUSTRATION: RUDI KLEIN

Das zart alkoholische Getränk mit der Farbe von Lipizzaner-Urin erfreut sich insbesondere in den Monaten mit Namen ohne „ur“ großer Beliebtheit. Es ist ebenso harntreibend wie der gleichfarbige Kamillentee, wird in Vorarlberg gerne mit Mineralwasser verdünnt und damit der Berauschungsfähigkeit des Tees angepasst. Die kalmierende Wirkung des Hopfensaftes ist leider nicht immer wirksam, weshalb auch die geschätzten „Dämmerschoppen“ manchmal ihrem Namen nicht gerecht werden. Beim männlichen Teil der Bevölkerung führt es häufig zu einem vorne getragenen Rucksack in Fleischfarbe. Eine Leistung, die Lipizzaner mit ihrem Urin nicht fertigbringen.

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FOTO: BUBU DUJMIC

Dort, wo einst der „Eiserne Vorhang“ den Westen vom Osten trennte, genießen Radler heute freie Fahrt. schau Holidays-Moderatorin Jesse Schwarz zeigt, wie’s geht. Mit dem Fahrrad entdecken wir die schönsten Routen entlang der ehemaligen Grenze.

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Freiheit auf zwei Rädern TEXT VON NINA FIETZ FAST AUF DEN TAG genau vor 25 Jahren, am rer nahezu deckungsgleich entlang des ehema­ 2. Mai 1989, begannen ungarische Grenzpolizis­ ligen „Eisernen Vorhangs“. Zum Jubiläum lädt ten den Stacheldrahtzaun an der Grenze zu Öster­ schau Sie zu drei historisch interessanten Radrou­ reich zu demontieren – am 27. Juni 1989 schnit­ ten ein. Also – rauf aufs Rad, raus in die Natur, ten die Außenminister Österreichs und Ungarns Geschichte er-fahren! in einem offiziellen Akt eine Öffnung in den „Ei­ sernen Vorhang“. Wer hätte damals gedacht, dass Gmünd – die geteilte Stadt damit eine Entwicklung eingesetzt hatte, die ein halbes Jahr später zum Fall der Berliner Mauer Die erste Tour führt uns nach Gmünd im nord­ westlichen Waldviertel (siehe TOUR 1). Die his­ führen würde! Beinahe 40 Jahre hatte diese unmenschliche torische Entwicklung der Stadt ist eng mit der Grenze Europa geteilt – versehen mit Stachel­ Weltgeschichte verbunden. Mit dem Bau der draht und Minen, das Grenzgebiet oft ungenutzt Kaiser-Franz-Josefs-Bahn wurde 1870 im Vor­ und menschenleer. Doch im Schatten der Todes­ ort Wielands ein Bahnhof mit wichtigen an­ zonen hatte die Natur die Abgeschiedenheit ge­ geschlossenen Bahnwerkstätten für die Stadt nutzt und ein Stück Wildnis zurückerobert. Gmünd erbaut. Der sich rasch entwickelnde Heute verbindet das „Grüne Band“ wertvolle Na­ Stadtteil war sogar mit dem ersten elektrischen turräume von der Barentssee bis zum Schwarzen O-Bus der Monarchie mit der Innenstadt ver­ Meer und der „Iron Curtain Trail“ führt Radfah­ bunden.

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Brand

Alt-Nagelberg

TOUR 1

Tschechien

Grenzüberschreitender Rundweg Gmünd – Tschechien – Gmünd

Neu-Nagelberg Anfahrt Mit dem Auto: von Wien kom-

Breitensee Kleineibenstein Eibenstein Großeibenstein Naturpark Blockheide

Ceské Velenice Gmünd

Malerwinkel

Bhf. Gmünd Sole-FelsenBad

Assangteich

Niederösterreich

mend über Stockerau und Horn, dann auf der B2/E49 bis Gmünd. Mit der Bahn: Franz-Josefs-Bahn bis Gmünd. Ausgangspunkt Parkplatz Bahnhof. Route Man startet links stadtauswärts Richtung Sole-Felsen-Bad, an diesem vorbei und nach ca. 200 m links in den Teichkettenweg – an kleinen Teichen vorbei wieder zurück nach Gmünd. In der Schremser Straße erst links, dann rechts in das „Malerwinkel“ abbiegen. Nach der kleinen Holzbrücke links der Beschilderung „Naturknallweg“ bis zum Aussichtsturm in die Blockheide folgen – idyllischer Naturpark! Man folgt dem Blockheideweg Richtung Großeibenstein bis Kleineibenstein – dort vor dem Kinderspielplatz rechts abbiegen und auf der Landesstraße Richtung Nagelberg fahren. Nach ca. 300 m rechts ­abbiegen und den Sandweg entlang der Schmalspurbahn nehmen. Auf die Landesstraße wechseln und dieser Richtung Neu-Nagelberg folgen – bis Alt-­ Nagelberg, wo man nach der zweiten Überquerung der Schmalspurbahn links in den Forstweg einbiegt. Hier über-

Die Braunau im Malerwinkel, kurz vor der Einmündung in die Lainsitz, von der Gmünd seinen Namen hat: „Gemünde“.

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quert man die Grenze Österreich – Tschechien und fährt auf dem Forstweg, bis der tschechische Radweg 341 erreicht wird. Man biegt links ab Richtung České Velenice und bleibt auf 341 bis zum dortigen Bahnhof. Dort fährt man links bis zur T-Kreuzung und folgt der blauen Hinweistafel „Radfahr-Fußgänger-Übergang“ Bleyleben. Nach der Lainsitz überquert man die Grenze zu Tschechien nach Österreich zurück, biegt vor der Schmalspurbahn links in den Naturknallweg ein und erreicht durch den Schlosspark den Gmünder Stadtplatz. Von dort gerade zum Bahnhof retour. Einkehrmöglichkeit Zahlreiche ­Lokale in Gmünd und České Velenice. Besonderheiten Direkt am ehemaligen „Eisernen Vorhang“ entlang. Hotel Sole-Felsen-Bad, Blockheide, Glasfabriken in Nagelberg, tiefe tschechische Wälder. Länge/Dauer ca. 44 km, ca. 2 Stunden Info Tipp von Johann Dolezal, Radfahrbeauftragter der Stadt Gmünd, www.gmünd.at.

1914 wurde hier ein Flüchtlingsla­ ger errichtet, das im Zuge des Ers­ ten Weltkrieges mit rund 200.000 Flüchtlingen zu einem der größ­ ten der Monarchie wurde – daraus entwickelte sich ein weiterer Stadt­ teil: Gmünd Neustadt. Heuer wird hier mit zahlreichen Veranstaltun­ gen 100-jähriger Bestand gefeiert und auch des Ersten Weltkriegs ge­ dacht. Durch den Vertrag von St. Germain 1919 wurde der Gmünder Hauptbahnhof der neu gegründeten Tschechoslowakei zugesprochen und in České Velenice umbenannt. 1938 wurde dieser Stadtteil als „Gmünd III“ der Ostmark angeschlossen, je­ doch 1945 wiederum in die Tsche­ choslowakei eingegliedert. Diese wechselvolle Geschichte machte Gmünd zur geteilten Stadt. Johann Dolezal, Radfahrbeauftragter der Stadt Gmünd, wohnt selbst nur 100 Meter Luftlinie von der Grenze ent­ fernt und erzählt: „Ja, ich habe selbst manchmal Schüsse gehört, wenn mai 2014

FOTOS: JOHANN DOLEZAL (2), NINA FIETZ

Grenzübergang Halamky


Mahnmal entlang des „Grünen Bandes“, in der Nähe von Nová Ves in Tschechien. Im Verborgenen konnten sich Zonen der Wildnis – und damit wertvolle Lebensräume – entwickeln.

die Grenzsoldaten Flüchtende hin­ terherschossen. Es war schon un­ wirklich, dass hinter der Grenze die Welt scheinbar zu Ende war. Aber an manchen Stellen des ehemaligen Ei­ sernen Vorhangs haben sich beson­ ders idyllische Flecken Natur er­ halten.“ Diese Idylle kann man auf TOUR 1 genießen, wenn man in den tiefen tschechischen Wäldern oder entlang der naturbelassenen Mäan­ der der Lainsitz radelt. Der Radweg ist auch auf österreichischer Seite recht ruhig, aber in Tschechien er­ scheinen manche Gegenden gänz­ lich unberührt. Dann schwärmt der begeisterte Radfahrer weiter: „Der größte Unterschied zu Österreich liegt in der Radfahrerdichte. Bei schönem Wetter begegnet man bei unseren Nachbarn ganzen Men­ schentrauben auf Fahrrädern. Vom Kleinkind bis zur Großmutter sind scheinbar alle mit dem Rad unter­ wegs und genießen ihre junge Frei­ heit. Allein schon die prächtigen 2014 mai

Alleen, die bei uns bereits vor Jahr­ zehnten dem Aufschwung des Auto­ verkehrs geopfert wurden, machen eine grenzüberschreitende Radtour zu einem besonderen Erlebnis.“ Das Grüne Band Europas

des Grünen Bandes. Sie verbindet auch unzählige Mahnmale, die an die Geschichte Europas erinnern. Auch die Gegend der nächsten Tour kann auf eine reiche Geschichte zu­ rückblicken: Das Marchfelder Schlösserreich

„Der Eiserne Vorhang war so unwirklich. Erst durch die Öffnung der Grenze kann man grenzüberschreitend so wunderbare, naturbelassene Gegenden er-fahren.“ Johann Dolezal

Die Ursprünglichkeit der Natur greift das „Grüne Band Europa“ auf. Es ist 12.500 Kilometer lang, ver­ läuft entlang von 24 Staaten von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer und ist auf dem besten Weg, als längstes und größtes ökologi­ sches Verbundsystem der Erde zu ei­ nem beeindruckenden Symbol für ein friedliches Zusammenleben, ge­ meinsamen Naturschutz und nach­ haltige Entwicklung zu werden. Derzeit entsteht auch der 9.000 Ki­ lometer lange „Iron Curtain Trail“ (EuroVelo 13), der europäische Ge­ schichte erfahrbar macht. Die Stre­ cke bietet ein einzigartiges Naturer­ lebnis, verläuft sie doch oft entlang

Das Marchfeld liegt nördlich der Do­ nau zwischen den Metropolen Wien und Bratislava – die unsere TOUR 2 verbindet. Diese Gegend erlangte be­ reits im Mittelalter historische Be­ deutung. 1278 in der Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen besiegte Rudolf von Habsburg den Böhmen­ könig Ottokar und legte damit den Grundstein für eine jahrhunderte­ lange Macht der Habsburger in Ös­ terreich. Ottokar war es, der das Schloss Marchegg planmäßig anle­ gen ließ und den Spruch „Von Otto­ kar zu Adebar“ prägte – findet man doch in unmittelbarer Schlossnähe Europas größte Baumhorst-Storch­ schau 11


Abenteuer-Radeln am neuen Marchfeldkanal-Radweg: auf der Spur von Napoleon bis zu den Habsburgern, prächtigen Schlossanlagen, einmal quer durchs Gemüse und die Natur.

kolonie und die schönsten Auland­ nung – erst 2012 – wurde in einem schaften Österreichs – die Donau- grenzüberschreitenden Projekt die Auen. Sie gäbe es wohl nicht mehr, „Fahrradbrücke der Freiheit“ eröff­ wäre nicht in einer geschichtsträchti­ net. Der Name soll an die Opfer er­ gen Aubesetzung im Dezember 1984 innern, die beim Versuch, durch die dem Bau eines Kraftwerks erfolg­ March in die Freiheit zu flüchten, ihr reich getrotzt worden. Heute verdan­ Leben verloren haben. Heute kann ken wir dem Engagement berühmter man auf ihr (EuroVelo 13) bis nach Grün-Aktivisten auch den dadurch Devínska Nová Ves, einem Vorort geschaffenen Nationalpark. – Das von Brati­slava radeln – und das wird Schloss Hof wurde als barockes Ge­ von österreichischen und slowaki­ samtkunstwerk von Prinz Eugen von schen Nachbarn rege genutzt. Margit Savoyen angelegt und unter Kaise­ Neubauer, Projektleiterin der Neuin­ rin Maria Theresia zur größten Land­ szenierung Marchfeldkanal-Radweg, schlossanlage Österreichs ausgebaut. schwärmt: „Durch die neue Brücke Schon zu dieser Zeit gab es eine Brü­ hat sich viel getan. Es findet ein in­ cke über die March, die jedoch im tensiver Austausch statt und die Re­ Zuge der vielen kriegerischen Aus­ gion ist zum Naherholungsgebiet der einandersetzungen gänzlich zerstört slowakischen Großstadt geworden. wurde. In der Zeit des Eisernen Vor­ Mit unseren vielen Heurigen würde hangs war es hier lebensgefährlich, ich sogar sagen – zum ,Grinzing‘ von sich von slowakischer Seite dem Fluss Bratislava!“ Und so entstehen viele in­ zu nähern. Lange nach der Grenzöff­ teressante touristische Angebote, wie

TOUR 2

Marchfeldkanalradweg Wien – Schloss Hof – Bratislava

Anfahrt Mit dem Auto nach Langenzersdorf (gratis Parkplatz verlängerte Barwichgasse). Öffentliche Anreise per Schnellbahn: vom Bahnhof Beschilderung bis zum ca. 1,5 km entfernten Ausgangspunkt. Zahlreiche An- und Abreisemöglichkeiten entlang der S80 (Marchegger Ostbahn). Ausgangspunkt Langenzersdorf bei Wien Route Der Marchfeldkanal-Radweg führt von Wien weitgehend entlang des Marchfeldkanals und des Russbachs bis Schloss Hof an der Grenze zur Slowakei. Fünf Themenabschnitte durchquert er, die mit Rastplätzen, Erlebnisund Infopunkten neu inszeniert wurden. Nach 11 km erreicht man den ersten Abschnitt, der dem technischen Bau-

werk Marchfeldkanal gewidmet ist. Danach folgt ein geschichtsträchtiges Ereignis: die Schlacht von Wagram 1809 – Napoleon ist das Thema. Nach der lebensgroßen Napoleonfigur erreicht man bald die dritte Etappe: „Marchfelder Produkte“. Ein Gemüsequiz regt die Gehirnwindungen an, eine Infotafel zeigt alle Ab-Hof-Verkaufsstellen am Weg. Bei km 39 gelangt man zum Thema „Natur und Kunst“. Der letzte Abschnitt thematisiert die Marchfeldschlösser. Vorbei an Schloss Niederweiden erreicht man das prächtige Schloss Hof. Auf dem EuroVelo 13 kann man bis Bratislava w ­ eiterradeln. Einkehrmöglichkeit Zahlreiche ­„Rad­fahrer willkommen“-Betriebe Besonderheiten Der Marchfeldkanal,

­ amals gebaut zur künstlichen Bewäsd serung, heute Naturoase. Spannende Inszenierungen entlang des neu gestalteten Radwegs unterhalten und informieren. Tipp: Bei Abstechern in die kleinen, typischen Marchfeld-Gemeinden kann man sich mit regionalen Köstlichkeiten versorgen, so wie derzeit mit dem berühmten Marchfelder Spargel. Infos: www.marchfeldkanal-radweg.at Länge/Dauer ca. 62 km, Etappen zwischen 7,2 km und 13,6 km (ca. 1,5 bis 3 Stunden) Info Tipp von Margit Neubauer, Regional­betreuerin Römerland Carnuntum-Marchfeld, Projektleiterin Marchfeldkanal-Radweg, Tel. 02163/3555-10.

Langenzersdorf

Margit Neubauer

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Gänserndorf

Deutsch-Wagram

Strebersdorf

„Es ist schön, in einer Region zu leben, in der die Grenzen so verschwimmen.“

Slowakei

Napoleonmuseum 1. Wiener Fischereimuseum

Napoleondenkmal

Markgrafneusiedl

Marchegg

Historisch-Archäologisches Erlebnismuseum Schloss Obersiebenbrunn

Heimatmuseum

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Schloßhof

Schloss Hof

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Fahrradbrücke Devínska der Freiheit Nová Ves

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Bauernmuseum

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Niederösterreich

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Eulen- und Greifvogelstation

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Engelhartstetten

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FOTOS: DONAU NIEDERÖSTERREICH (STEVE HAIDER), ALEXANDER CH. WULZ, JUTTA KIRCHNER

Der Marchfeldkanal-Radweg

verbliebenen und streng geschütz­ ten Großtrappen ungestört bleiben. Entschädigt wird man durch die ge­ glückte Neu-Inszenierung von fünf Etappen des Radwegs und die baro­ cke Pracht der Marchfeldschlösser. Die letzte Tour führt uns auf eine Route von den Grenzwächtern bis zum Eisernen Vorhang – nach Oberwart (siehe TOUR 3). Unser Tippgeber Martin Ochseneder emp­ fiehlt: „Nachdem diese Runde auf zwei Tage ausgelegt ist, kann man beim Ausgangspunkt ein E-Bike ausborgen oder gleich die Über­ nachtung buchen. Sie werden sehen, mit dem E-Bike ist es der pure Ge­ nuss!“ Der erste Streckenteil ist der „Lebenswartweg“, der von den hier lebenden Volksgruppen in der Wart – dem Landstrich rund um die Pinka im Südburgenland – erzählt. Dann folgt man dem „Jubiläumsradweg“ bis in die idyllischen Weingärten am Eisenberg.

Der Marchfeldkanal ist ein hochtech­ nisches, künstlich angelegtes Bau­ werk, das ursprünglich als Hochwas­ serschutz und zur Bewässerung der riesigen Gemüsefelder diente – das Marchfeld wird ja auch als „Korn­ kammer Österreichs“ bezeichnet. Die Umsetzung ökologischer Prin­ zipien hat sich bezahlt gemacht und Grenzerfahrungen aller Art so findet man heute ein erstaunlich naturnahes Gebiet vor, mit einem Am Tag zwei gelangt man nach Bild­ großen Artenreichtum an Fauna ein, dem „Dorf ohne Grenzen“. Jahr­ und Flora. Daher muss man auch zehntelang trennte eine hermetisch ein Stück Umfahrung des March­ abgeriegelte, massiv kontrollierte feldkanals in Kauf nehmen, damit Grenze den Ort von Ungarn. Im im Trappenschutzgebiet die wenigen „Burgenländischen Geschichte(n) 2014 mai

dass Wasser auch Geist und Seele reinigt.

ICH HABE HEUTE ENTDECKT,

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zum Beispiel die Fährverbindung Hainburg – Devin, die im Mai, Au­ gust und September an allen Sonnund Feiertagen verkehrt (10.00 Uhr hin, 15.50 Uhr retour). Mit dem Bus kann man gemütlich weiter bis in die Innenstadt von Bratislava fahren. „Ich würde eine Übernachtung im Marchfeld einplanen und die TOUR 2 als 2- bis 3-Tagesreise an­ legen, um in Ruhe die prächtigen Schlösser zu besichtigen, den Natio­ nalpark zu besuchen und den March­ feldkanal-Radweg zu er-fahren“, emp­ fiehlt die Regionalbetreuerin.

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Schloss Hof, Österreichs größte Landschlossanlage, ist prachtvoller Endpunkt des MarchfeldkanalRadwegs. Sehenswert: Sonderausstellung 2014 „Glanz & Glamour – Feiern bei Hofe“.


Unterwart

Siget in der Wart Schloss Rotenturm

Rotenturm

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TOUR 3

Ghf. Csencsits Harmisch

Rundweg Oberwart – Bildein

Anfahrt Mit dem Auto auf der A2

Schloss ist ein unerwartetes Highlight. Bergauf in Richtung Fischteich und mitten in den Wald (Gasthaus Koi). Der Lebenswart-Weg führt weiter zur Aussichtswarte am Sauberg. Der Anstieg dorthin ist eine Herausforderung – ­außer mit dem E-Bike. Durch den Mooswald zurück nach Unterwart bzw. Rotenturm. Dort biegt man links weg in Richtung Siget in der Wart. Man verlässt den Lebenswart-Weg beim alten Bahnhof Rotenturm, direkt an der Bundesstraße und fährt am R63 bis nach Groß-

­ bfahrt Pinkafeld oder Markt Allhau – A Oberwart. Alternativ mit dem Bus G1 Dr. Richard von Wien bis Oberwart Ausgangspunkt Oberwart, Wienerstraße 33, E-Bike Verleihstation, Gratis­ parkplatz Route Man folgt direkt vom Parkplatz der grünen Beschilderung „Lebenswartweg“. Dieser führt der Pinka entlang nach Unterwart (Alsóörs) und weiter nach Rotenturm. Das gleichnamige

Grenzerfahrungsweg

Burgenland

Burgenländisches Geschichte(n)haus

Bildein

petersdorf. Dort Wechsel auf den J­ ubiläumsradweg R1, der weitergeht bis nach Badersdorf. Von hier geht’s noch einmal bergauf zum Hotel „Koasa Schlössl“ – Übernachtung. Einkehrmöglichkeit Oberwart, Koi (Fischteich), Großpetersdorf, Eisenberg. Buschenschänken, Restaurants: Csen­ csits (Harmisch), Ratschen (Deutsch Schützen); Bildein: Konditorei beim Geschichte(n)haus, Dorfwirtshaus, Weinarchiv. Besonderheiten Mit dem E-Bike ein

­besonderer Genuss, Schloss Rotenturm, Burgenländisches Geschichte(n)haus, Grenzerfahrungsweg Länge/Dauer 2 Tage, jeweils ca. 40 km – reine Fahrzeit ca. 2,5 h – ­gemütlich! Info Tipp von Martin Ochsenhofer, offizieller Incoming Partner Südburgenland Weitere Infos: www.ebikesuedburgenland.at, www.lebenswart.at, www.bildein.at, www.suedburgenland.info

FOTOS: LEXI, ZOLTÁN SZABADFI (2), ANDREAS LEHNER, ACHTUNG.STAATSGRENZE (2)

Martin Ochsenhofer: „Mit dem E-Bike ist selbst die Steigung am Eisenberg kein Problem.“

Der ungarische Grenzwachturm erinnert an die massiv abgeriegelte Grenze. Spielerisch kann man hier verschiedene Grenzen überschreiten.

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„Achtung Staatsgrenze!“ hieß es lange – „Heimat Europa. GESTERN, HEUTE, MORGEN“ nennt sich eine Wanderausstellung, die ab 2. Mai auf Schloss Weitra Station macht: www.facebook.com/Achtung.Staatsgrenze.

haus“ und dem neu angelegten „Grenzerfahrungsweg“ wurde der jüngsten Geschichte ein Mahnmal sondergleichen gewidmet. Elf Sta­ tionen entlang des Wegs laden ein, Grenzen aus unterschiedlichen Blick­ winkeln kennen zu lernen. Originalgetreu kann man hier se­ hen, was der „Eiserne Vorhang“ ei­ gentlich war, wie diese Hochsicher­ heitsanlage funktionierte und wie versucht wurde, die Grenze den­ noch zu überwinden. Zoltán Sza­ badfi vom Kulturverein Grenzgänger in Bildein erzählt die Geschichte aus seiner ganz persönlichen Sicht – und als Ungar quasi von der anderen Seite der Grenze: „Diese Grenze war so schlimm – das Leben wurde unun­ terbrochen extrem kontrolliert und man war oft völliger Willkür ausge­ setzt. Ganze Dörfer waren zwischen den Zäunen eingeschlossen, für je­

den Besuch brauchte man Sonder­ genehmigungen und war gleich ver­ dächtig. Jeder, der nur in Richtung der Grenze fuhr, wurde alle paar hun­ dert Meter mit Gewehr im Anschlag kontrolliert.“ Und dann schenkt er schau einen Schlusssatz, wie wir ihn schöner nicht formulieren könnten: „Wenn man so kontrolliert und einge­ schränkt ist, merkt man, wie wichtig es ist, frei zu sein. Es ist schön, frei zu sein!“ Wir von schau haben bei den Tou­ ren Geschichte er-fahren, pracht­ volle Bauten und idyllische Natur­ landschaften bestaunt und ganz nebenbei viel Interessantes gelernt. Radeln auch Sie raus in die Natur, überschreiten Sie Grenzen und ­genießen Sie das unbeschreibliche Gefühl der Freiheit auf zwei ­Rädern! ///


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Egal, bei welchen Temperaturen oder welcher Witterung: Wenn die Lieblingsmannschaft spielt, sind Alfred Dorfer und Florian Scheuba im Stadion zu finden.

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Nicht nur die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien nähert sich in großen Schritten: Alfred Dorfer und Florian Scheuba zeigen in ihrem neuen Stück dem kommerzialisierten Fußball die Rote Karte. schau erzählen sie, worum es beim Volkssport wirklich geht.

Fußball ist ein Goldscheißer TEXT VON CHRISTOPH BERNDL UND NINA NEKOUI, FOTOS: PETER RIGAUD

DAS WAHRE, das Schöne und das Gute: Darum dreht sich alles im neuen Kabarett „Ballverlust“ von Alfred Dorfer und Florian Scheuba, das am 12. Mai im Rabenhof Theater Premiere feiert. Wer sich unter dem Motto des neuen Programms noch nicht wirklich etwas vorstellen kann, der ist wohl kaum FußballFan – zumindest noch nicht. Denn die beiden Kabarettisten versprechen, dass auch „Unwissende“ und Nicht-Anhänger des runden Leders einen unterhaltsamen und erhellenden Abend erleben werden. „Wir gehen raus und reden über Fußball. Es geht um den großen Plan“, erklärt Florian Scheuba. Alfred Dorfer präzisiert: „Es gibt auch diverse Film-Zuspieler, denn es gibt Dinge, die muss man herzeigen, damit der Zuschauer versteht, was wir meinen. Cordoba ist aber nicht dabei.“ Die Läuterung des Publikums ist jedenfalls nicht Ziel des Abends. „Wir wollen es den Leuten offen lassen, wie sie dazu stehen. Wir meinen nur, dass es sich lohnt damit auseinanderzusetzen. Wir glauben einerseits, dass man vom Fußball einiges für das Leben lernen kann – stellen das aber andererseits gleichzeitig auch wieder in Frage. Wir sind schließlich Satiriker und die 2014 mai

„Wir empfinden das schon als leichte Ungerechtigkeit, dass die Fußballer immer die Trotteln waren und die Schifahrer immer die Helden.“ Florian Scheuba

Fußballverherrlichung kann nicht Sinn des Abends sein“, so Florian Scheuba. Mit Bierbauch in der 1. Liga

Besonders am Herzen liegt es ihnen, mit der „Raunz-Mentalität“ bezüglich der heimischen Kicker aufzuräumen: „Wir empfinden das schon als leichte Ungerechtigkeit, dass die Fußballer immer die Trotteln waren und die Schifahrer immer die Helden“, meint Florian Scheuba. Sein Bühnenpartner kann ihm hier nur zustimmen, denn Fußball ist längst zum Hochleistungssport geworden: „Früher konnte man mit Bierbauch und als Kettenraucher in der ersten Liga spielen“, erinnert sich Alfred Dorfer. Die Kehrseite der Medaille sind Wettskandale, Korruption und Geldgier. Der ehemalige „Hektiker“ Scheuba hat das neue Projekt „Ballverlust“ eigentlich als Urlaub gesehen. Er wollte wegkommen von Skandalen und Enthüllungen, denen er bei seiner Arbeit mit den „Staatskünstlern“ immer wieder begegnet. Das hat sich aber leider als Illusion erwiesen und er erklärt diese Umstände so: „Beim Fußball ist alles durchkommerzialisiert, schau 17


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denn Fußball ist ein Goldscheißer.“ Fernsehrechte und horrende SpielerGagen haben die Sitten beim Fußball extrem korrumpiert. Aber die Begeisterung für den geliebten Sport lassen sie sich trotzdem nicht nehmen: „Leidenschaft ist ja immer mit Schmerz verbunden“, meint Alfred Dorfer. Derby auf der Kabarett-Bühne

Über den Sport generell sind sich die beiden Kabarettisten einig, bei der Lieblingsmannschaft jedoch nicht. Alfred Dorfer blieb – trotz Stronach – dem FK Austria Wien treu. „So wie das Konstrukt derzeit am Verteilerkreis läuft, ist es wieder dem näher, was wir Fans uns vorstellen.“ Scheuba folgt dem ewigen Derby-Gegner SK Rapid Wien. Als sektenähnlich beschreiben sie ihre Liebe zum Fußball: „Es ist ja auch absurd für einen normal denkenden Menschen, dass du dir bei minus

„Je mehr man vom Fußball versteht, desto weniger möchte man Trainer sein.“ Alfred Dorfer

sieben Grad Austria gegen Ried im Stadion anschaust. In unserem Alter sollte man eigentlich andere Dinge zu tun haben, wie Erbschaft regeln oder etwas lesen …“, lacht Alfred Dorfer. Red Bull Salzburg? Wenig sympathisch, aber erfolgreich

Bei einem weiteren Thema sind sich die zwei eingefleischten Fans ebenso einig, nämlich beim heurigen Meisterschaftssieger Red Bull Salzburg. „Das ist eine sehr komplexe Ge-

Ihre leidenschaftliche Liebe zum Fußball bezeichnen sie gerne als sektenähnlich.

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schichte“, beginnt Florian Scheuba zu erzählen. „Zum einen ist der Zugang, den sie wählen, wahrlich kein sympathischer. Zum anderen ist ihre Leistung – beispielsweise gegen Ajax Amsterdam oder Bayern München – beachtlich und ein Meilenstein des österreichischen Fußballs.“ Trotzdem garantiert das Geld nicht den Erfolg einer Mannschaft, dominiert es aber doch immer mehr auch direkt vor Ort in den Fan-Sektoren. Scheuba: „Die Schere, die in der Gesellschaft aufgeht, spürt man leider auch immer stärker im Fußball.“ Die Eintrittspreise für Fußballspiele werden immer teurer, um auch im Luxussegment zu punkten. „Da werden Skyboxen und Logen verkauft, dann sitzen sie alle hinter dem Glas und wundern sich, dass sie nichts von der Stimmung mitbekommen.“ Das und einen weiteren Grund liefert Alfred Dorfer als Erklärung für die Tatsache, dass immer mehr Zuschauer auf die Premier League bzw.

die Bundesliga verzichten und lieber Spiele in der 2. Liga oder in der Regionalliga besuchen, „Denn da geht’s nämlich noch richtig zu!“ Bekannterweise fühlt sich im Fußball jeder als Coach – im Gegensatz zum Austria-Fan Dorfer: „Also ich glaube, je mehr man vom Fußball versteht, desto weniger möchte man Trainer sein.“ Niemals würde er sich trauen, eine Mannschaft aufzustellen oder auch nur ein Match zu trainieren, wegen der hohen Verantwortung und der Anspannung. Die angenehme Seite daran sieht jedenfalls Scheuba: „Das ist auch die Schönheit des Sports, dass man soviel herauslesen und sich mit anderen austauschen kann. Sobald es aber dogmatisch wird, ziehe ich mich zurück. Denn laut einer Studie unterliegen die Ballkontakte eines Fußballspiels doch zum Großteil dem Zufall. Das relativiert die Sache ungemein“, schmunzelt Florian Scheuba über diese Theorie. ///

„Wir glauben einerseits, dass man vom Fußball einiges für das Leben lernen kann – stellen das aber andererseits gleichzeitig auch in Frage.“ Florian Scheuba

info

„Ballverlust“ im Rabenhof Theater 12. Mai bis 11. Juni. Tickets: 24 Euro Rabenhof Theater Rabengasse 3 1030 Wien Weitere Informationen und Termine: www.rabenhof.at www.florianscheuba.at www.dorfer.at

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Egal, ob in Maui, am Neusiedler See oder – wie hier – im Wiener Burggarten: In der Natur tankt Julia Dujmovits die Kraft, die sie für ihre Erfolge braucht.


Ganz Österreich jubelte, als Snowboarderin Julia Dujmovits das erste Olympische Gold für ihre Heimat Burgenland holte. Im Gespräch mit schau erzählt sie, wie sich ihr Alltag verändert hat und was für sie im Leben wirklich zählt.

Ich versuche alles zu genießen TEXT VON CHRISTOPH BERNDL UND NINA NEKOUI, FOTOS: RENE WALLENTIN

schau: Hat sich nach deinem Erfolg bei den Olympischen Spielen persönlich unmittelbar etwas geändert, außer dass du jetzt noch mehr Termine hast?

Julia dujmovits: Ja klar, es ist einfach ein Riesen-Ziel und ein Traum in Erfüllung gegangen, nachdem ich jahrelang darauf hingearbeitet habe. Wenn man das erreicht, dann denkt man sich, und was mache ich jetzt? Die letzten Wochen haben wir dazu verwendet, neue Ziele und Aufgaben zu definieren. Was sind zum Beispiel neue Ziele?

Für mich ist einfach wichtig, dass ich Bewegung vermitteln kann – besonders für Kinder und Jugendliche. Also, in die Richtung vermitteln, dass Bewegung Spaß machen kann und wichtig ist – dass Sport einfach eine coole Sache ist. Weil es einfach gut ausschaut, wenn man ein bisschen trainiert ist. Das ist besser als jede Diät. In diese Richtung möchte ich gehen. Im Sport geht es ja sehr stark um Vorbilder. In Österreich sind die Alpinen ganz vorne, und auch die Fußballer. Glaubst du, dass man mit dem Snowboard aufgrund deines Sieges auch ein bisschen aufschließen kann?

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Ich glaube, wir sind am besten Weg dahin, denn es kann nur mit Leistung funktionieren. Wir haben bei den Olympischen Spielen gezeigt, was wir drauf haben. Natürlich hoffen wir schon, dass das voll der Push war. Es ist gut zu sehen, wenn bei der Österreichischen Meisterschaft Schüler zu uns kommen und sagen, „Ihr seid’s unsere Vorbilder.“ Das macht uns Spaß. Es ist cool, wenn die Jungen sagen, es ist ein schöner Sport und ich mache es gern. Und deswegen ist auch das Medieninteresse im Moment so groß, weil man in Österreich jetzt wieder über so was spricht.

„Es gibt keinen Leistungssportler, der ganz oben steht und niemals einen Rückschlag hatte.“ Julia Dujmovits

Wie bist du in dieser Situation damit umgegangen? Mit Hilfe deiner Familie und Freunde, oder bist du eher die Einzelkämpferin?

Ja, klar hab ich den Rückhalt von meiner Familie, aber kämpfen muss man immer selber. Vor allem muss man selbst wissen, was man will. In der Zeit war mein Ziel, dass ich wieder schmerzfrei Snowboard fahren kann oder schmerzfrei Sport machen kann. Klar, den großen Traum „Olympia“ habe ich immer gehabt, aber vorrangig war immer, dass ich wieder ohne Schmerzen auf dem Board stehen kann.

Der Weg zu so einem großen Erfolg ist ja nicht immer einfach und oftmals auch von Rückschlägen begleitet. Wie geht man damit um?

Ich war vier Jahre lang fast durchgehend verletzt. Das sind so Jahre, aus denen man lernt. Das war schwierig. Letztes Mal in Vancouver konnte ich nicht dabei sein, und ich habe es mir auch gar nicht angeschaut. Ich habe wirklich nichts gesehen von den Olympischen Spielen in Vancouver. Es war unmöglich für mich dabei zu sein, weil ich eben verletzt war. Da stellt sich schon die Frage, warum? Beziehungsweise lohnt es sich wirklich, mit Schmerzmitteln

Snowboard zu fahren? Im End­ effekt glaube ich, dass es Sinn gemacht hat. Nicht mit Schmerzmitteln Snowboard zu fahren, sondern generell für den Traum zu kämpfen und sich nicht von Rückschlägen aus der Bahn werfen zu lassen. Weil jeder hat Rückschläge – es gibt keinen Leistungssportler, der ganz oben steht und niemals einen Rückschlag hatte. Das glaube ich einfach nicht.

info

Wo tankst du deine Kraft? www.julia-dujmovits.com www.facebook.com/JuliaDujmovits twitter.com/JuliaDujmovits www.youtube.com/juliadujmovits

Das Burgenland ist generell für mich ein Land beziehungsweise ein Ort, wo ich Kraft tanken kann, in der Natur vor allem oder auf meinem Balkon daheim. Das sind Orte, wo ich meine Akkus auflade. Ich bin schau 21


Die junge Burgenländerin geht gerne ans Limit und ist deshalb vom Leistungssport so fasziniert.

auch gern auf Maui. Egal, ob ich dort kiten geh, am Strand schlafe oder einen Vulkan raufhike – die Zeit in der Natur gibt mir dann voll die Kraft. Und da ist es wirklich egal, ob auf Hawaii oder am Neusiedler See. Ich glaube, man muss es gar nicht so ans Land binden. Klar, Maui hat einen eigenen Spirit, aber im Endeffekt, wenn man komplett abschalten kann, dann ist es egal, wo man ist. Man kann sich ja vorstellen, man irgendwo in der Ferne. Du machst sehr viel im YogaBereich, hat dir das auch geholfen?

Ja, mit Yoga habe ich erst vor drei Jahren in Maui angefangen. Da habe ich auch gleich die Ausbildung gemacht. Yoga ist eine Sache, die einen zu sich selbst bringt und an Grenzen führt, und das ist gut. Man kann es in jeden Bereich mitnehmen, vor allem in den Sport. Dazu mache auch viel mit Mentaltraining, da ich überzeugt bin, dass sich fast alles im Kopf entscheidet.

Das schau-Team mit Julia Dujmovits und ihrer Freundin und Kommunikationsberaterin Julia Wiltschko (rechts).

Obwohl – man würde ja Maui nicht gleich mit Yoga verbinden.

„Wir haben bei den Olympischen Spielen gezeigt, dass wir es drauf haben.“ Julia Dujmovits

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Nicht? Also auf Hawaii generell oder auf Maui ist Yoga ganz groß. Vor allem in Österreich wird Yoga eher nicht mit Männern verbunden, auf Maui machen aber fast alle Surfer Yoga. Das ist das ganz anders, da gehört das eigentlich zum Leben dazu und ist wichtiger Teil davon. Ein Lifestyle mit mehr Bedeutung als einfach ein paar Übungen zu machen. Das ist wirklich cool. Ich sehe das nämlich auch so.

Wie definierst du für dich Genuss?

Ich versuche einfach alles zu genießen. Mir ist es auch am Abend, wenn ich schlafen gehe, immer sehr wichtig, dass ich weiß, an diesem Tag habe ich irgendetwas unternommen, was mir Spaß gemacht hat. Natürlich ist Sport für mich Genuss. Vor allem, wenn man ans Limit geht, deswegen ist Leistungssport extrem faszinierend für mich. Grenzen auszureizen liegt dir also im Blut?

Ja – vielleicht, weil beim Leistungssport so viel mehr dahinter steht als zum Beispiel nur schnell Snowboard zu fahren. Also für mich steht jedenfalls mehr dahinter. Anderen reicht es vielleicht einfach, nur schnell auf dem Board zu sein. Aber es gibt dabei so viele Bereiche und vor allem auch im Kopf – man kann im Mentalbereich nämlich wirklich viel machen. Und das hab ich auch getan während der letzten vier Monate. Denn ich glaube, dass man mit einer gewissen Einstellung und einer mentalen Stärke viel mehr erreichen kann. Deswegen ist Leistungssport für mich so faszinierend – weil man das Ergebnis sofort präsentiert bekommt. Das hat man in nur wenigen Bereichen: Wenn man einmal kurz falsch denkt, dann liegt man. Man kriegt seine Fehler sofort präsentiert. Es ist zwar ab und zu eine Watschen ins Gesicht, aber man kann daraus lernen. ///

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In einem Ranking ungewöhnlicher Berufe würde Jim Walker leicht auf den vordersten Plätzen landen. Sein Name verrät dabei schon einiges. Er geht nicht nur gern zu Fuß – es ist sein Job. Jetzt will er den Wienern das Spazierengehen schmackhaft machen.

Gestatten, Jim Walker

Wiens Vizebürgermeisterin Maria ­ assilakou will mit Jim Walker die Wiener V zu begeisterten Fußgängern machen.

TEXT VON CHRISTOPH BERNDL

„JEDER SPAZIERGANG ist etwas ganz Besonderes und immer irgendwie anders. Das gilt nicht nur beim Spazieren in der Natur, sondern natürlich auch in der Stadt. Ich kann es nur jedem empfehlen“, erklärt Jim Walker, der bei einem Besuch in der Bundeshauptstadt Begeisterung fürs Spazieren wecken wollte. Standen 2013 in Wien die Radfahrer im Fokus, so will sich die Stadt nun verstärkt den Fußgängern widmen. Die Konferenz „Walk21“ wird im Herbst 2015 internationale Experten in Sachen Zu-Fuß-Gehen nach Wien bringen.

Ein Ranger entdeckt die Stadt

Walker, der einst als Ranger Menschen durch die wilde Natur führte, hat jetzt den urbanen Raum zu seinem Hauptbetätigungsfeld erklärt. Er will die Menschen dafür begeistern, ihre Stadt per pedes zu erkunden und dabei ganz neue Facetten zu entdecken. „Ob Wälder oder entlang von Vulkanen, als Ranger habe ich Menschen durch die unterschiedlichsten Landschaften geführt. Im Lauf der Zeit habe ich erkannt, dass alles, was einen guten Spaziergang oder Walk ausmacht, auch in

„Jeder von uns geht bereits zu Fuß. Man muss sich dessen nur bewusst werden und den Spaziergang lustvoll zelebrieren. Dabei erzählt einem jede Stadt ihre ganz eigene Geschichte.“ Jim Walker über die Vorzüge des Zu-Fuß-Gehens

info

FOTOS: C. FÜRTHNER/PID (2)

Der richtige Belag macht es aus – und lädt zum genussvollen Flanieren ein.

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WALK 21 Die gemeinnützige englische Organisation setzt sich weltweit für die Förderung des Fußgängerverkehrs ein und bringt so wichtige Prozesse in den Bereichen Verkehrsplanung, Stadtgestaltung, Gesundheit und Wirtschaft in Gang. Von 20. bis 23. Oktober 2015 findet die jährliche interna­ tionale Walk21-Konferenz in Wien statt. Mehr Info: www.walk21.at

der Stadt möglich ist. In London betreue ich heute ein Netzwerk von neun solcher städtischen Routen.“ Auch in Wien könnte dieses Konzept bald Fuß fassen. Speziell ausgeschilderte Korridore sollen die Bundeshauptstadt Fußgängern in Zukunft erschließen. Die Grundvoraussetzungen dafür scheinen ideal, wie Jim Walker mittels einer ungewöhnlichen Testmethode festgestellt hat. „Wenn ich neu in einer Stadt bin, probiere ich immer meinen Fußtest aus. Dabei mache ich irgendwo ganz plötzlich einen Schritt vom Gehsteig und schaue, was passiert. In manchen Städten wird man dann von Autofahrern beschimpft oder angehupt. In Wien war das ganz anders. Da haben immer alle angehalten und mich mit einem Lächeln über die Straße ­gebeten. Ehrlich. Also, an der Sache mit dem Ruf als lebenswerteste Stadt der Welt dürfte wirklich etwas dran sein. Ihr geht auch im Verkehr respektvoll miteinander um. Das ist eine gute Basis, auf die man aufbauen kann“, sagt Jim Walker. Im kommenden Jahr werden die neuen Konzepte in Wien diskutiert. Wir sind gespannt. /// schau 23


schaugeschichte

In einem Bunker aus dem 2. Weltkrieg entsteht zurzeit auf dem Flugplatz Vöslau ein Flugzeugmuseum der völlig neuen Art – ganz ohne Berührungsängste. schau war vor Ort und hat sich ein bisschen umgesehen.

Junge Männer – alte Kisten TEXT VON HEDI MATHIAS

TOLLKÜHN  wirken sie auf den ersten Blick nicht. Doch schon wenn man ein paar Worte mit ihnen gewechselt hat, sieht man ihnen an, dass die Leidenschaft für die Fliegerei sie gepackt hat. Sie, das ist eine Gruppe vom Virus der Luftfahrt infizierter Männer. Wie es dazu gekommen ist, das ist bei jedem eine andere Geschichte. Doch die Leidenschaft fürs Fliegen und alles, was damit zu tun hat, hat sie alle ein Leben lang begleitet.

FOTO: RUDI MATHIAS

Fliegende Oldtimer

„Unser Ziel ist es, Schulflugzeuge, wie sie in den Jahren von 1930 bis 1960 zur Schulung von Linienund Militärpiloten eingesetzt wurden, wieder flugfähig zu machen und flugbegeisterten Menschen die Ostregion von den Gipfeln des Schneebergs bis hin zum Neusiedler See zu zeigen – Fliegen wie anno dazumal, mit offenem Cockpit und Fliegerhaube. Heute würde ein angehender Flugschüler oder auch ein Linien­pilot mit einer Boeing Stearman oder einer Piper Super Cub ohne spezielle Schulung furchtbar auf die Nase fallen. Vor fünfzig Jahren noch starteten angehende Berufs­piloten auf diesen Maschinen ihre ersten Versuche, der Schwerkraft zu entkommen“, erklärt uns Benno Beran, ehemaliger Pilot bei der Tyrolean und geprüfter Flugzeugwart, der bis kurz vor unserem Eintreffen am zum Hangar umfunktionierten ehemaligen Schusskanal (hier wurden im II. Weltkrieg die Bordkanonen der in Wiener Neustadt erzeugten Messerschmitt ME 109 eingeschossen) an einer der beiden Boeing Stearman gearbeitet hat. „Besonders interessant und anziehend sind für uns natürlich jene Objekte, die sich über die Zeit zu einem 24 schau

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In Vöslau sind nur echte Profis am Werk: Gerhard Taschner (links) und Benno Beran (rechts).

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schaugeschichte

Die North American T-6 wurde 1938 von North American Aviation entwickelt und ab 1944 produziert. (Foto oben). Boeing Stearman wurden ins­ gesamt weit über 10.000 Stück gebaut (Foto links).

Austrian Aviation Museum Es gibt keine Öffnungszeiten. Für einen Besuch und / oder Rundflug wenden Sie sich an Franz List oder Benno Beran. Austrian Aviation Museum Flugplatz Vöslau / Kottingbrunn 2540 Bad Vöslau-Flugplatz www.austrian-aviation-museum.com

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Jeder darf ins Cockpit

Während im Hangar 7 tolle historische Fluggeräte aus der ganzen Welt gezeigt werden, sind hier die Flieger nicht nur ausge-

stellt, sondern interessierte Besucher haben auch die Möglichkeit, den Betreibern bei der Arbeit an den Maschinen über die Schulter zu schauen. Und ganz wichtig: Man darf – unter Aufsicht eines geprüften Flugzeugwarts – auch durchaus selbst Hand anlegen. Viele der Flugzeuge und Objekte im Schusskanal haben sie geschenkt bekommen. Wenn man sich in dem tief in den Hügel reichenden bunkerähnlichen Schacht umsieht, entdeckt man außer den Fluggeräten, an denen noch fleißig geschraubt und gewerkt wird, allerhand Kurioses – wie die Figur eines Kampffliegers auf einem Schleudersitz, eine zerlegte North American T-6 Texan, wie sie während des II. Weltkriegs von der US-Navy zur Ausbildung der Jagdpiloten verwendet wurde. Auch diese Maschine hat Geschichte: Nachdem sie beim österreichischen Bundesheer im Einsatz war, stand sie lange Zeit auf der Terrasse des Wiener Flughafens in Schwechat.

FOTOS: WIKIMEDIA COMMONS/U.S. NAVY, WIKIMEDIA COMMONS/USAAF, RUDI MATHIAS (2)

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wahren Klassiker entwickelt haben.“ Und es ist genau diese Leidenschaft, die die Gruppe rund um die Gründer Franz List und Benno Beran bewogen hat, einen Verein zu gründen. Dieser hat den Zweck, luftfahrtbezogene Artefakte sowie historische Flugzeuge zu sammeln und sie im flugklaren Zustand zu erhalten oder wieder in diesen zu versetzen. Die Menge an Objekten und die bevorstehende amtlich bestätigte Flugtüchtigkeit der beiden Boeing Stearman machten die Übersiedelung an einen Platz mit Anbindung an einen Flugplatz notwendig. Und so haben sie voriges Jahr am Flugplatz Vöslau Einzug gehalten – und damit so die Voraussetzungen für ein völlig neues Flugzeug­museumskonzept geschaffen.

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In Vöslau sind nur echte Profis am Werk: Gerhard Taschner (links) und Benno Beran (rechts).

Wind und Wetter haben ihre Spuren hinterlassen und den Betreibern des A.A.M. ist es nun ein Anliegen, die Maschine wieder in einen flugfähigen Zustand zu versetzen. „Wir können von allen unseren Fliegern die Geschichte nachvollziehen – vom Tag an, an dem sie die Flugzeugwerft verließen, bis hin zu dem Tag, an dem sie unser Verein übernommen hat“, ist Benno Beran stolz auf die Arbeit des Vereins. Gemeinsam mit Franz List und Gerhard Taschner bildet Beran einen Teil des harten Kerns des Vereins, dessen großes Ziel es ist, in den nächsten Wochen die amtliche Freigabe für den Flugbetrieb der Boeing Stearman zu erhalten. Interessenten, die sich bei einem Rundflug die Luft um die Nase wehen lassen wollen, sind dann herzlich willkommen. Und: im Gegensatz zu anderen arbeiten hier keine „Animateure“, sondern echte Profis, die jahrzehntelang entweder selbst als Pilot gearbeitet oder sich sonst für die Luftfahrt begeistert haben. ///

TULLN/DONAU Tauchen Sie von 16. Mai bis 15. Juni in die Kindheit Egon Schieles ein!

Egon Schiele-Wochen Neue Attraktionen rund um Egon Schiele in der Geburtsstadt des Weltkünstlers:  Egon Schiele-Weg, Eröffnung: Fr. 16. Mai, 9:30 Uhr  Schiele-Stadtführungen  Schiele-Geburtshaus

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© Sammlung Gradisch

 Atelierprogramm und Kreativstationen im Egon Schiele Museum  Schiele-Garten-Führungen am Gelände der GARTEN TULLN

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Schiele-Tagung Fr. 16. & Sa. 17. 5.

„Begegnung mit Schiele“ Tagung mit renommierten Schiele-Experten, günstige Vorverkaufstickets über Ö-Ticket erhältlich

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Tulln ist schöner!


Sebastian Reinthaller vor der einzigartigen Sommerarena. Hier warten auch heuer wieder kulturell-genussvolle Abende.

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In der Bühne Baden ist die Kultur zu Hause. Neo-Intendant Sebastian Reinthaller freut sich auf seine erste Saison vor den Toren Wiens – auf dem Sommer-Programm steht Franz Lehárs letzte Operette.

Einzigartig: Die Sommerarena mit dem „Cabrio-Dach“ ist ein besonderes Highlight der Bühne Baden.

Guiditta unterm Sternenhimmel INTERVIEW VON CHRISTOPH BERNDL

Der Neo-Intendant im Gespräch mit Christoph Berndl.

STADTTHEATER, Sommerarena und Max-Reinhardt-Foyer: Ab 1. Mai hat ein neuer Mann das Ruder der Bühne Baden in der Hand: Sebastian Reinthaller folgt dem langjährigen Intendanten Robert Herzel. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen für die erste Spielzeit. Im Gespräch mit schau erzählt er, was ihn dazu bewegt hat, die neue Herausforderung anzunehmen.

FOTOS: RENE WALLENTIN (2), LUKAS BECK

schau: Baden besticht nicht zuletzt durch die einzigartige Sommer­arena im Kurpark. Was wird heuer gespielt und welchen Einfluss hat die L ­ ocation auf die Inszenierung?

SEBASTIAN REINTHALLER: Wir geben heuer die „Giuditta“, Franz Lehárs letzte Operette. Da hat der Regisseur überlegt, echte Vögel einzusetzen. Die Giuditta fühlt sich ja mit ihrem Mann wie ein Vogel in einem Käfig, eingeschlossen in einem italienischen Dorf. Sie sollte in der Inszenierung einen Vogel aus dem Käfig nehmen und sich damit quasi selbst befreien. Und der Vogel soll dann durch die Sommerarena fliegen und kommt nie wieder. Leider weiß man aber nicht, was der Vogel in der Luft macht – und der 2014 mai

hat keine Windeln an. Das kommt also nicht in Betracht. Aber im Ernst, ein wichtiger Aspekt ist natürlich auch das Licht. Auf das muss achtgegeben werden – das Tageslicht in der dritten Juniwoche etwa spielt dabei absolut mit. Diese Dinge werden in die Inszenierung integriert: Man kann zwar ein bisschen beleuchten, aber im Grunde schafft das Tageslicht das Licht. Und in der Pause setzt dann die Dämmerung ein – das ist sehr schön.

„Der Zuschauer kann sich erwarten, dass die Rollen so besetzt sind, dass er das Gefühl hat, es ist authentisch.“ Sebastian Reinthaller

Was macht die Abende in der Sommerarena denn besonders?

Sie singen in der Operette selbst eine Hauptrolle und sind zugleich Intendant. Wie bringt man das alles unter einen Hut?

Momentan ist die Zeit sehr dicht. Auf der anderen Seite, wenn man sieht, wie sich alles entwickelt – etwa jetzt gerade steht schon die info Bauprobe für „Walzertraum“ auf der Bühne, eine Produktion, welche im Oktober Saisonpremiere hat. Das sind Dinge, die große Freude machen. Aber zeitmäßig ist „Giuditta“ von Franz Lehár es natürlich intensiv. Wie wichtig ist Ihnen das Feedback der Besucher? Bringt sich das Publikum in Baden stark ein?

Absolut und das freut mich wirklich! Wir bekommen jede Menge Briefe, wir haben auch schon Reaktionen in der Pause und auch nachher bekommen. Unser Publikum ist sehr kritisch und gibt das sofort wider. Das gibt uns Input in jeder Richtung. Manchmal muss man auch dagegenhalten, im Ende entspinnt sich dann so eine gute Kommunikation.

20. Juni bis 4. September 2014 Sommerarena im Kurpark Baden. Bühne Baden: Theaterplatz 7, 2500 Baden, Tel.: 02252/22522. Kompletter Spielplan unter: www.buehnebaden.at

Man wird einen Abend erleben, der in keinem Fall gleichgültig lässt. Und die Zuschauer können sich erwarten, dass die Rollen so besetzt werden, dass sie das Gefühl haben, das ist authentisch. Das war auch meinem Vorgänger Robert Herzel ein besonderes Anliegen, der gesagt hat, er möchte keine Leute in der Operette sehen, die das Genre nicht beherrschen. Das heißt, sie müssen gut sprechen können – das ist sehr wichtig –, ebenso wie die Prosa und die Ausstrahlung. Die Figuren müssen so ’rüberkommen, dass man das Gefühl hat, die Operette lebt. Das ist mein Ziel und darauf können sich unsere Besucher verlassen. Entspannte Sommernächte sind jedenfalls garantiert. /// schau 29


Nach der Paarung legt das Weibchen 50 bis 80 Eier in die Erde.

In den nächsten drei bis vier Jahren kommt es zu etlichen Häutungen und der Engerling vergräbt sich in einer Höhle, der Puppenwiege.

Nach mehreren Wochen schlüpfen die Engerlinge.

In dieser Hülle erfolgt die Verwandlung zum fertigen Käfer. Nach dem Winter schlüpft der Käfer aus der Puppenhülle und kommt an die Oberfläche. In dieser Puppenwiege ernähren sie sich von Wurzeln und richten so großen Schaden an.

Schließlich verwandeln sie sich zu einer unbeweglichen Puppe.

Ein Käfer mit Nostalgiefaktor TEXT UND ILLUSTRATION VON HEDI MATHIAS

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NUN, VOGEL ist der Maikäfer keiner (wie bei Wilhelm Busch), vielmehr gehört der Melolontha melolontha zur Familie der Blatthornkäfer. Nach dem heurigen milden Winter wurden bereits Anfang April die ersten gesichtet. Ihr Gebrumm erinnert – abgesehen von dem Streich, den die beiden Lausbuben Max und Moriz dem armen Onkel Fritz spielen – an ferne Kindertage. Und an Erzählungen unserer Eltern be­ziehungsweise Großeltern, die in ihrer Kindheit zum Kampf gegen den Käfer zogen und so ihr Taschengeld mit den Kopfgeldprämien aufbesserten.

Verurteilt und mit Bann belegt

Denn lange, bevor in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts Pestizide den lustigen Käfer beinahe ausgerottet haben, war er ein arger Feind der Landwirte. 1320 wurde ihnen in Avignon sogar der Prozess gemacht. Auch der Kirchenbann wurde über sie verhängt. Alle paar Jahre gab es ein vermehrtes Auftreten und innerhalb weniger Wochen fraßen sie Wälder und Felder leer. Aber nicht nur der erwachsene Käfer war dabei der Verursacher, auch die Engerlinge richteten bereits großen Schaden an. mai 2014

ILLUSTRATION: WIKIMEDIA COMMONS/WILHELM BUSCH

Max und Moritz benutzten, Bauern verfluchten sie und Gourmets denken noch heute mit Wehmut an die Delikatesse, die man aus ihnen herstellte. Kaum ein Insekt ist so berühmt-berüchtigt wie der Maikäfer. schau stellt den faszinierenden, aber nicht ungefährlichen Krabbler vor.


„Jeder weiß, was so ein Maikäfer für ein Vogel sei. In den Bäumen hin und her fliegt und kriecht und krabbelt er.“ Wilhelm Busch, aus „Max und Moritz“

„Der bei uns am häufigsten auftretende Feldmaikäfer macht einen vierjährigen Entwicklungszyklus durch und legt seine Eier meist dort ab, wo er selbst aus dem Boden geschlüpft ist: Daher ist ein – immer selteneres – Massenauftreten immer nur lokal und entsprechend der Vier-Jahres-Rhythmen zu beobachten“, so der Leiter der Insektenabteilung des Oberösterreichischen Landesmuseums, Mag. Fritz Gusenleitner. Nach der Paarung legen die Weibchen 50 – 80 Eier in die Erde, aus denen nach mehreren Wochen die Engerlinge schlüpfen. Und die ernähren sich von Wurzeln und richten so großen Schaden an. Nach etlichen Häutungen innerhalb der folgenden drei bis vier Jahre vergräbt sich der Engerling in einer Höhle, der Puppenwiege. Dort verwandelt er sich zu einer unbeweglichen Puppe und in dieser Hülle erfolgt die Verwandlung zum fertigen Käfer. Sobald es nach dem Winter wieder warm wird, schlüpft der Käfer aus der Puppenhülle und kommt an die Oberfläche. Und auch hier beginnt gleich wieder das große Fressen – dies2014 mai

mal an den frischen Trieben. Außer Fressen gilt der Lebenszweck nun auch der Fortpflanzung. Duftstoffe führen das Maikäfermännchen – erkennbar an seinen Fühlern mit sieben Lappen (das Weibchen hat sechs) zu den Weibchen. Rekordverdächtig lange dauert dann der Akt. Nach mehreren Stunden trennen sich die beiden und das Weibchen gräbt sich ein Loch für die Eiablage – der Kreislauf des Maikäferlebens schließt sich. Das Erwachsenenleben der Käfer dauert somit nur wenige Wochen. Maikäfersuppe – eine Delikatesse?

Da Maikäfer nicht mehr in Massen wie früher auftreten, kommen wir allerdings nicht in den Genuss einer Maikäfersuppe, wie sie bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch in Frankreich und Deutschland geschätzt wurde – die Käfer darin sollen angeblich wie Krebse schmecken. Auch kandiert galten Maikäfer als Delikatesse. Laut einem Aberglauben bringt es Segen fürs ganze Jahr, wenn man dem ersten Maikäfer des Jahres den Kopf abbeißt – zum Glück gibt es Schoko-Maikäfer, auf die man ausweichen kann! ///

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Vier Jahre dauert so ein Maikäferleben

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geschichteschau Der 4. Teil der Serie über Schauplätze, die Europas Geschichte prägten, führt nach Krakau in Polen. Heute darf sich die Stadt zum UNESCO Weltkulturerbe zählen. Doch die Geschichte Krakaus zeigt auch Schattenseiten auf.

Aus dunkler Zeit in lichte Höhen TEXT VON HELMUT STRUTZMANN

IN DEN JAHREN zwischen 1795 und 1918 war Krakau eine der wichtigsten und umkämpftesten Städte der österreichischen Monarchie. Zeitweise war sie Teil des von Napoleon begründeten Herzogtums Warschau, nach dem Wiener Kongress ein Kondominat unter dem gemeinsamen Protektorat von Russland, Preußen und Österreich. Nach dem Krakauer Aufstand – und Aufstände gab es in der selbstbewussten Stadt genug – wurde Krakau österreichisch und zugleich autonom. Krakau war wesentliche Metropole in der Donaumonarchie, zwischen Wien und Krakau gab es eine direkte Eisenbahnlinie: Die k. u. k. Nordbahn galt seinerzeit als die wichtigste Bahnstrecke des Habsburgerstaates. Krakau – wie auch die gesamte Region Galizien – war stets selbstbewusst, aufbrausend, selbstbestimmt. Das musste auch Kaiser Franz Joseph anerkennen. Seit 1867 war Galizien de facto autonom. Ein Pole war Minister für Galizien und polnische Politiker hatten großen Einfluss am Wiener Hof. Ab 1869 war Polnisch nicht nur Amtssprache, sondern „im Gebrauch in offiziellen Angelegenheiten verpflichtend“. Trotz oder gerade wegen der österreichischen Herrschaft – die nachträglich noch 32 schau

heute als eine der angenehmsten, weil progressiv, gesehen wird – entwickelte sich Krakau zu einem Zentrum der polnischen Kunst und Kultur, eine multiethnische Stadt mit langer jüdischer Tradition, eine Stadt der Wissenschaft. Strategisch bedeutend

Im 1. Weltkrieg spielte Krakau vor allem eine strategisch wichtige Rolle. Rund um die Stadt wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts so genannte Forts errichtet – zum Schutz gegen die Russen, die schon mehrmals die Herrschaft über Galizien und Krakau ausgeübt hatten. Krakau war Kasernenstadt der k. u. k. Armee, und in der Nähe fanden entscheidende Schlachten im 1. Weltkrieg statt. Alles begann mit einem Mythos und einer Schmach: der Niederlage der Österreicher bereits in den ersten Kriegsmonaten bei Lemberg sowie der legendäre Sieg der Deutschen in der Schlacht von Tannenberg – ein Ort, der in Polen fast mystische Bedeutung hat. Binnen fünf Tagen wurde die 2. Russische Armee eingeschlossen und vernichtend geschlagen: Mehr als 95.000 Kriegsgefangene, mai 2014


FOTO: TADEUSZ RZACA

NEUE SERIE/Teil 4 „1. Weltkrieg 1914/2014“ Schauplätze, die Europas Geschichte prägten

Königsschloss Wawel in Krakau um 1914

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TIPP: Krakau – auch gerne „Paris an der Weichsel“ genannt – ist Stadt der Literaten, des Kabaretts und des kritischen Liedes. Mehr als 200 empfehlenswerte Jazz- und MusikClubs gibt es hier.

TIPP: Königsschloss Wawel ist die ehemalige Residenz der polnischen Könige. Es liegt auf einem Hügel über der Weichsel. Historische Wanderwege sowie insbesondere die Kathedrale sind jedenfalls einen Ausflug wert.

Stadt der Studenten und der Wissenschaft

wish Culture Festival oder die Fête des Gitans (Gipsy Spaces), sind international renommiert. – Zurück zur Jazz- und Pub-Szene: Die Menschen sind gewohnt, von einem Lokal ins andere zu ziehen. Manchmal gehen die Musiker gleich mit, weil sie woanders noch einen Auftritt haben. Musikalische Streifzüge durch die Nächte Krakaus sind mittlerweile sogar Bestandteil von Tourismus-Packages: nicht nur für die Jugend, auch für die Jazz-Nostalgiker der Silver-Surfer-Generation.

Heute zählt Krakau zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Altstadt gehört zu den schönsten – Dunkle Schatten der Vergangenheit und bestrevitalisierten – Europas. Im Vergleich zu den vielen Tourismusmetropolen gilt Krakau Krakau ist aber auch das Ghetto und Schreckensals vital, jung, innovativ. Nirgendwo in Polen bild der Vernichtung. Krakau – damit verbinden studieren so viele junge Menschen, gibt es ein viele Menschen, die sich wenig mit Geschichte derartiges Angebot. Diese 180.000 Studenten auseinandersetzen, ‚Schindlers Liste‘, jene von bringen Leben in die Stadt, und sie kommen – Hollywood verfilmte Geschichte der Rettung von dank der EU – aus allen Staaten Europas. Insge- jüdischen Verfolgten vor dem Nazi-Terror durch samt elf Hochschulen und dazu acht postuniver- den Unternehmer Oskar Schindler. Erst seit wesitäre Weiterbildungs- und Studieneinrichtungen nigen Jahren gibt es das Schindler-Museum, eine gibt es, abgesehen von den vielen Privatinstitu- multimedial sehr gut aufbereitete Dokumentaten, die in den letzten Jahren aus dem Boden ge- tion des Lebens der Juden und Polen während der Zeit der deutschen Besetzung. Kazimierz heißt schossen sind. Krakau war schon in k. u. k. Zeiten eine Theater- der Ortsteil mit seinen sieben Synagogen, in dem und Schauspielstadtstadt: Die Dichte an Büh- sich auch das Schindler-Museum befindet. Er nen und Kabaretts, ähnlich wie die der Jazz-Kel- präsentiert sich heute saniert, revitalisiert und ler, ist höher als in London. Hier blüht die kommerzialisiert und ist einer der Hotspots des Musik- und Jazz-Szene und Festivals, wie das Je- Abendlebens in der Stadt. /// 34 schau

info FOTOS: STADTAMT KRAKAU (2), WIESLAW MAJKA/UMK

über 30.000 Tote. Und gleichzeitig markiert eine Stadt – ganz in der Nähe von Krakau – auch das Ende des Krieges und die Kapitulation: Der Friede von Brest-Litowsk zwischen Deutschland und Russland. Galizien schied am 30. Oktober 1918 aus der österreichischen Monarchie aus und wurde damit Teil des neuen polnischen Staates.

TIPP: Das Adam-Mickiewicz-Denkmal ist eine der bekanntesten Bronzestatuen in Krakau. Sie ist ein beliebter Treffpunkt, besonders für Studenten. Adam Mickiewicz war ein bedeutender Literat der Romantik.

Oskar Schindler Museum Im ehemaligen Gebäude der Emaille-­ Fabrik von Oskar Schindler befindet sich das staatliche Museum Fabryka Emalia Oskara Schindlera. Die Zeit der deutschen Besatzung Krakaus 1939 bis 1945 ist Schwerpunkt des Museums. Es gibt aber auch immer wieder Sonderausstellungen. Adresse: ul. Lipowa 4, Krakau. Nähere Infos unter www.mhk.pl

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So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. W

Ab DO 8. 5. SHOW

Trickster im Zirkus.

FOTO: OSA IMAGES

Ab DONNERSTAG

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8 SHOW

Cirque du Soleil Grand Chapiteau in Neu Marx

Der Cirque du Soleil (französisch für ­„Zirkus der Sonne“) wurde 1984 von den Straßenkünstlern Guy Laliberté und Daniel Gauthier gegründet. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen etwa 5.000 Menschen, davon ungefähr 1.300 Artisten aus knapp 50 Ländern. Mit der 17. Show „Kooza“ tourt man seit 2007 durch die Welt. Jetzt ist „Kooza“ auch in Wien zu sehen. In der Show liegt der Fokus auf klassischen Zirkus-Zutaten, wie riskanter Trapezartistik, bizarren Schlangenmenschen, ­einem gefährlichen Todesrad und tolpatschigen Clowns. Der Name der Show leitet sich aus dem ­Sanskrit ab – da bedeutet „Koza“ Schatz oder Kiste. Eine rote Box steht auch im Zentrum des Geschehens. Sie wird dem „Unschuldigen“ zugestellt, einem melancholischen Einzelgänger auf der Suche nach seinem Platz in der Welt. Aus der Box springt der Magier „Trickster“ und zaubert weitere sonderbare Mitspieler hervor: einen König, einen Taschendieb oder einen Touristen mit Hund. Sie alle lassen den „Unschuldigen“ in ihre eigenartige Welt eintauchen. Es wäre nicht der Cirque du Soleil, wenn es nicht auch um große Fragen des Lebens ginge. Stärke, Schwäche, Zerbrechlichkeit, Humor oder Macht sind Themen, die in farbenprächtiger Bildersprache reflektiert werden. Phantasievolle Kostüme und Lichtspektakel sorgen für die passende, heiter-nachdenkliche Stimmung. W CIRQUE DU SOLEIL: „KOOZA“ 8. Mai bis 1. Juni, Grand Chapiteau in Neu Marx 3., Karl-Farkas-Gasse 1, Tel. 01/960 96, www.cirquedusoleil.com

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vorschau folks&music

FESTIVAL TIPPS

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kurz&bündig

musik

Ab FR 9. 5. SCHNITTPUNKTE B Udo Preis, unermüdlicher Nahversorger in Sachen Jazz im Südburgenland, organisiert wie jeden Mai das Schnittpunkte-Festival. Reizvoll am genreübergreifenden Programm ist, dass Preis primär Bands engagiert hat, die großteils erstmals in unseren Breiten zu hören sind. Heuer sind das: Trio Sabs, Drasler/Karlovcec/Drasler, Trio Generations, Lukas Ligeti und Yedda Lin.

Jede Menge Festivals Viertelfestival, Donaufestival, Rosenstolz, Jazz im Burgenland und Soho in Ottakring. NÖ

FESTIVAL

Kultur im Waldviertel MIT DEM VIERTELFESTIVAL NÖ hat das Land Niederösterreich eine Plattform initiiert, die sich vorwiegend an regionale Künstler und Kulturinitiativen wendet. Im weitgehend ländlich geprägten Niederösterreich ist die Kulturarbeit abseits urbaner Zentren von großer Bedeutung. Gestaltet von Menschen für Menschen, die sich dem Land und seiner Kultur verbunden fühlen, zeigt das Festival, dass Kunst und Kultur die Menschen über alle Staats- und Sprachgrenzen hinweg zu verbinden vermag. Gezeigt werden Projekte aus den Bereichen Musik, Literatur, darstellender und bildender Kunst. Das Festival findet abwechselnd in den vier Vierteln Niederösterreichs statt. Heuer ist das Waldviertel an der Reihe. 68 Kulturprojekte sind an unterschiedlichen Standorten zu erleben.

Bis 11. Mai, Gasthaus Pummer, Heiligenkreuz im Lafnitztal, Obere Hauptstraße 11 , Tel. 03325/42 25, www.limmitationes.com

Ab SA 17. 5. SANDLEITEN AUF DRAHT W Das 13. Festival Soho in ­Ottakring wird an mehreren Orten im Ottakringer Gebiet Sandleiten stattfinden. In manchen künstlerischen Projekten werden Geschichte und oral history eine wichtige Rolle spielen. 1924 wurde der damals utopische Sandleitenhof geplant, 1934 wurde er bereits wieder beschossen. Stehen geblieben ist er bis heute, und er hat viel von seiner Faszination behalten. Vielfältige Workshops runden das Angebot ab.

NÖ VIERTELFESTIVAL 9. Mai bis 10. August, Diverse Veranstaltungsorte im Waldviertel, Programmbuch bestellen unter 02572/34 234-0 www.viertelfestival-noe.at

FOTOS: MARTIN HESZ, JOSEPH VONBLON, MIKE RANZ, DARINKA POP-MITIC/ON SOLIDARITY, 2005 – ONGOING

17.–31. Mai, 1160 Wien, www.sohoinottakring.at

FESTIVAL Bis SA 3. 5. DONAUFESTIVAL NÖ Auch der zweite Teil des Festivals verspricht ein interessantes, dichtes Programm (nicht überall) schon ab 10 Uhr in Klangraum, Kloster UND, funkundküste, Kino im Kesselhaus und der Kremser Fußgängerzone. Täglich bis 2 Uhr morgens werden drei Hallen im Messegelände bespielt, am Freitag mit Samuel Kerridge, Karenn, Violetshaped, Boddika b2b Joy Orbison und Objekt, am Samstag mit Teho Teardo & Blixa Bargeld, Sensate Focus, Outer Space, Nozinja, Donato Dozzy & Chris Madak und einem Surprise Act. Im donaufestival-Ticket inkludiert sind Ausstellungen in der Kunsthalle und in der Galerie Stadtpark (Hans Schabus). Bis 3. Mai, Krems, Tel. 02732/90 80 33, www.donaufestival.at

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Volksmusik in Wien IN DER LETZTEN Maiwoche erwarten das Publikum im Theater am Spittelberg echte Volksmusikantinnen und Volksmusikanten abseits von Mainstream und Kommerz. Am 23. 5. wird die Konzertreihe „Wien im Rosenstolz“ von den Jodlern und Instrumentalisten „Hotel Palindrone“ und von den zwei jungen Jazzerinnen „Kitsch & Glory“ eröffnet. Es folgen „Blechhauf ’n“ (24. 5.), „HMBC“, fünf Vorarlberger, die Pop, Schlager und Volksmusik aufeinandertreffen lassen (26. & 27. 5.) und „Naschmarkt“ mit schwungvollen Walzern und Polkas sowie die Tanzmusikband „brauch:tanz“ (28. 5.). Am 29. 5. begleiten Helmut Stippich und Peter Havlicek Agnes Palmisano beim „Dudeln“. Weiter geht’s mit Ethnopop und Jodlern von Christina Zurbrügg und mit volksnahen Melodien von „Die Spritbuam“ (30. 5.). Am Ende des Festivals (31. 5.) spielen die „Tanzhausgeiger“ und „Trio WHA“ zum Tanz auf. W WIEN IM ROSENSTOLZ 23. bis 31. Mai, Theater am Spittelberg, 7., Spittelberggasse 10, Tel. 01/526 13 85, www.rosenstolz.at

„Wien im Rosenstolz“ präsentiert Volksmusik abseits von Kommerz.

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WIENER N FESTWOCHE

Olivia Macho präsentiert ab sofort den Event-Navigator: jeden Di und Do um 18:50 Uhr auf schau TV.

schauTV Festwochen 1 W Eröffnung, Ausstellung, Installationen und Kraftwerk. CHORKONZERT

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festwochen

FREITAG

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Europa singt Die Eröffnung der Wiener Festwochen findet unter dem Motto „Europa singt“ statt. Die besten Chöre aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Finnland, Lettland, Litauen, Kroatien und Bulgarien stehen auf der Bühne. Gemeinsam interpretieren sie auf dem Wiener Rathausplatz Highlights der klassischen und modernen Chorliteratur – begleitet vom ORF Radio-Symphonieorchester Wien und dem Arnold Schönberg Chor. Cornelius Obonya wird den Abend moderieren. ORF 2 und 3sat übertragen „Europa singt – Eröffnung der Wiener Festwochen“ live um 21.20 Uhr. ORF III bringt am Sonntag, den 11. Mai, um 20.15 Uhr eine Aufzeichnung. Die LiveÜbertragung wird auch via ORF-TVthek als Live-Stream sowie nach der TV-Ausstrahlung als Video-on-Demand abrufbar sein.

KONZERT

FestwochenEröffnung Rathausplatz

15.–18. Mai, Burgtheater, 1., Universitätsring 2, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at

W FESTWOCHEN-ERÖFFNUNG 9. Mai, 1., Rathausplatz, www.festwochen.at

AUSSTELLUNG

Zehntausend Täuschungen SEIT IHRER GRÜNDUNG erfahren die „Meeting Points“ große internationale Aufmerksamkeit und machen nach Zagreb, Antwerpen, Kairo, Hongkong, Beirut und Moskau erstmals Station in Österreich. Mit jeder Etappe dieses weltweit operierenden Ausstellungsprojekts verändern sich seine inhaltlichen Ansprüche durch die Herstellung lokaler Bezüge. In Wien liegt der Fokus auf der heutigen Situation in den ehemaligen Kronländern der k. u. k. Monarchie. „Zehntausend Täuschungen und hunderttausend Tricks“, ein Zitat aus dem Buch „Die Verdammten dieser Erde“ von Frantz Fanon, ist Untertitel wie Programm der Ausstellung um Revolution, Mittelstand und Kolonialisierung und ihre komplexen Zusammenhänge. Wird seit 2005 gemalt: Darinka Pop-Mitić’ „On Solidarity“.

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Ab DO 15. 5. KRAFTWERK W Die deutschen Elektro-Pioniere Kraftwerk wurden ein­ geladen, ihr Gesamtwerk im Burgtheater aufzuführen. Mit der 3-D-Konzertreihe „Der Katalog – 1 2 3 4 5 6 7 8“ stellen sie an vier Abenden jeweils zwei ihrer legendären Musik­ alben ins Zentrum, etwa ­„Autobahn“ und „Radio-Aktivität“ oder „Trans Europa Express“ und „Die Mensch-­Maschine“.

W MEETING POINTS 10. Mai bis 15. Juni, Belvedere/21er Haus, 3., Arsenalstraße 1 Tel. 01/795 57-770, www.festwochen.at

Ab Fr 9. 5. TSAI MING-LIANG W Die Wiener Festwochen widmen dem in Taipeh lebenden chinesisch-malaysischen Filmregisseur, bildenden Künstler und Theatermacher Tsai MingLiang eine Personale. In Zusammenarbeit mit dem Stadtkino im Künstlerhaus wird eine Retrospektive seiner Filme, die u. a. mit dem Goldenen Löwen und dem Großen Preis der Jury beim Filmfestival in Venedig ausgezeichnet wurden, gezeigt. Während der Wiener Festwochen werden seine Videoinstallation „It’s a dream“ in der Passage­galerie des Künstlerhauses und seine Kurzfilmreihe „Walker“ mit Lee Kang-Sheng als Videoinstallation an verschiedenen Orten der Stadt zu ­sehen sein. Bis 15. Juni, diverse Locations, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at

Ab MI 14. 5. DAS WAR DIE EU NÖ In der Ausstellung „Domo de Europa Historio en Ekzilo/ Das Haus der europäischen Geschichte im Exil“ blickt der belgische Theatermacher Thomas Bellinck auf die Europäische Union als ein historisches Intermezzo. Ironisch und detailversessen inszeniert und arrangiert Bellinck Statistiken, Infografiken, Fotos und Objekte. Mit dieser liebevollen Science-Fiction zeigt er, wie sehr wir uns an eine Realität gewöhnt haben, die morgen vorbei sein könnte. Bis 15. Juni, Ehemalige Unter­ nehmenszentrale der Post, 1., Postgasse 10, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at

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vorschau theater

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Ab MO 12. 5. RIDING ON A CLOUD W Der aus Beirut stammende Autor und Regisseur Rabih Mroué erzählt in seinen Arbeiten von der politisch-ökonomischen Realität des Libanon. Mit ironischer Distanz beschreibt er aus der Unmittelbarkeit des persönlich Erlebten den Bürgerkrieg in seiner Heimat. In „Riding on a cloud“ lässt er seinen Bruder Yasser das gemeinsam durchlebte Schicksal rekonstruieren. Bis 15. Mai, brut im Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at

Ab FR 30. 5. DIE KISTE IM BAUMSTAMM W Mit der tiefgründigen Groteske „Die Kiste im Baumstamm“ ist zum ersten Mal eine Arbeit des Tokioter Psychoanalytikers, Autors und Regisseurs Kuro Tanino bei den Wiener Festwochen zu sehen. Bis 3. Juni, brut im Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at

Ab SO 1. 6. TEN THOUSAND TIGERS W Zum ersten Mal wird eine Bühnenarbeit des Filmregisseurs und Theatermachers Ho Tzu Nyen aus Singapur, der wiederholt bei den Filmfestspielen von Cannes und Venedig zu Gast war, in Österreich gezeigt. „Ten Thousand Tigers“ handelt von der symbolischen Bedeutung des Tigers im asiatischen Raum.

THEATER

5 x Julia DIE WIENER FESTWOCHEN 2014 sind die ersten unter dem neuen Intendanten Markus Hinterhäuser. Die ebenfalls neue Schauspieldirektorin Frie Leysen hat folgende Inszenierungen ausgesucht: Die erste Premiere findet am 10. Mai statt: Gezeigt wird Michael Thalheimers Inszenierung von Ödön von Horváths „Geschichten aus dem Wiener Wald“ vom Deutschen Theater Berlin. William Kentridge sieht Schuberts Winterreise als „Trio für Sänger, Pianist und Filmprojektor“. Für seine szenische Umsetzung des Lieder­ zyklus für die Wiener Festwochen zeichnete der südafrikanische Künstler 24 Animationsfilme, die Landschaften als Metaphern des Erinnerns und Vergessens zeigen. Der Sänger ist Matthias Goerne, am Klavier Intendant Markus Hinterhäuser. (Premiere 9. Juni) Im Fokus der Festwochen 2014 steht der 91-jährige Meisterregisseur Claude Régy aus Paris. Erstmals werden Arbeiten von ihm in Österreich zu sehen sein: mit Maeterlincks selten gespieltem Stück „Intérieur“ (ab 11. Mai) und „La Barque

Bis 4. Juni, Halle G im MQ, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at

Ab DO 12. 6. GERMINAL W Halory Goerger und Antoine Defoort untersuchen die Geräte unserer modernen Kommunikationstechnologie und entdecken ungeahnte Möglichkeiten für deren Nutzung. Das französisch-belgische Theaterduo schreibt die Wissenschafts- und Naturgeschichte neu und zeichnet ein bisher unbekanntes Menschenbild. Bis 15. Juni, Odeon, 2., Taborstraße 10, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at

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Tararabumbia ist ein Parforceritt durch die russische Geschichte – mit 80 Mitwirkenden und mehr als 500 Kostümen.

AB SAMSTAG

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Geschichten aus dem Wiener Wald Volkstheater

le soir“ (ab 11. Juni) nach dem au- und thematisiert die aktuelle polititobiografischen Roman des norwe- sche Situation in unserem Nachbarland (Premiere 18. Mai). gischen Autors Tarjei Vesaas. Phantastisches Bildertheater bie- Johan Simons inszeniert Jean Genets tet Dmitry Krymov, der in „Ta- selten gespieltes Stück „Die Neger“ rarabumbia“ einen Parforceritt mit Schauspielern der Münchner durch die russische Geschichte un- Kammerspiele und des Deutschen ternimmt – mit Schauspiel, Musik, Schauspielhauses Hamburg (PremiPuppenspiel, Tanz, 80 Mitwirken- ere 3. Juni). den und mehr als 500 Kostümen Sungmin Hong hat Schauspielerinnen aus fünf südkoreanischen Ro(Premiere 28. Mai). Aus Lettland gastiert „Sta­vangera“ meo-und-Julia-Inszenierungen aus(Pulp People), eine bitterböse Ge- gewählt, die in „Juliettttt“ simultan sellschaftssatire, die der russische ihren Part spielen (Premiere 6. Juni). Theatermacher Konstantin Bogo- Yan Duyvendak und Roger Bernat molov mit dem Ensemble vom kombinieren in „Please, Continue Liepāja-Theater erarbeitet hat (Pre- (Hamlet)“ Shakespeares Tragödie mit einem realen Mordfall und themiere 23. Mai). Mit seiner jüngsten Arbeit „Tit- matisieren, wie zufällig Rechtsprekaink“ von der Bühne des Bárka chung sein kann (Premiere 7. Juni). Színház in Budapest versucht der W SCHAUSPIEL-PROGRAMM Autor, Regisseur und Schauspieler Bis 15. Juni, verschiedene Spielorte Béla Pintér die Aufarbeitung der so- Tel. 01/589 22 22 zialistischen Vergangenheit Ungarns www.festwochen.at mai 2014

FOTOS: ARNO DECLAIR, NATALIA CHEBAN, JAVIER DEL REAL/TEATRO REAL, KURT VAN DER ELST

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festwochen


WIENER N FESTWOCHE

Festwochen 2 Opern von Gluck, Mozart, Verdi und Haas und eine grenzensprengende Fabel. W

kurz&bündig

festwochen

OPER

Warum denn? MICHAEL HANEKE INSZENIERT Mozarts „Così fan tutte“ und fragt sich: Warum hat denn der reiche Herr Alfonso nur diese Despina geheiratet, wo sie doch eine Fremde und 20 Jahre jünger ist als er? Warum glaubt er denn, dass sie ihn betrügt? Warum muss er sie denn demütigen? Warum muss sie ihn denn demütigen? Warum hat er denn sein schönes altes Herrenhaus „modernisieren“ lassen? Warum gibt er denn für seine Freunde eine Housewarming-Party als Kostümfest? Warum sind die Burschen denn ihrer Mädels so sicher? Warum sind denn die Mädels deshalb so sauer? Warum sind denn alle so verzweifelt, so verbissen und so stolz? W COSÌ FAN TUTTE Ab 2. Juni, Theater an der Wien, 6., Linke Wienzeile 6, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at

Oscar-Preisträger Michael Haneke hat nach „Don Giovanni“ (Opéra National de Paris, 2006) mit „Così fan tutte“ (Teatro Real, Madrid, 2013) zum zweiten Mal eine Oper inszeniert.

W MUSIKTHEATER

Fassungsloser Wolf

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Bis 18. Mai, Halle E im MQ, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at

Ab MI 21. 5. BLUTHAUS W Nach dem Tod von Vater und Mutter möchte Nadja ihr Elternhaus verkaufen. Gemeinsam mit einem Makler führt sie die Interessenten durch die Räume. Nachbarn treten hinzu, und allmählich entschleiert sich ein so unfassbares wie grausames Geheimnis: das inzestuöse Verhältnis des Vaters zu seiner Tochter. Dieses Bluthaus der Erinnerungen voller Schatten und Geister lässt ganz unmittelbar an Alfred Hitchcocks „Psycho“ oder Stanley Kubricks „Shining“ denken. „Bluthaus“ ist die erste Zusammenarbeit zwischen dem Schriftsteller Händl Klaus und dem Komponisten Georg Friedrich Haas. 21. 5., 13. & 15. 6., Theater an der Wien, 6., Linke Wienzeile 6, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at

IN DER MITTELALTERLICHEN Fabel „Reineke Fuchs“ entdeckt FC Bergman, das belgische Kollektiv aus sechs Schauspielern, Autoren und Filmemachern, ein Sittenbild der heutigen Zeit: Im Mittelpunkt steht Isegrim, ein mit beträchtlicher krimineller Energie ausgestatteter Wolf. Das Treiben seines ehemaligen Freundes Reineke Fuchs macht ihn fassungslos, er will ihn vor Gericht sehen. In Wahrheit aber beneidet der selbst ernannte Moralist den charmanten Betrüger und skrupellosen Verbrecher. FC Bergman sprengt mit einem echten Tannenwald, einem Teich und überlebensgroßen Videoprojektionen die Grenzen von Theater, Film, Tanz, Performance und Musik. Mit großer Geste erschaffen Darsteller, Sänger und Musiker opulentes ­Bilder- und Musiktheater in hyperrealistischen Kulissen mit einer Vielzahl detailverliebter Requisiten. W VAN DEN VOS / VON DEM FUCHS 14. bis 17. Mai, Odeon, 2., Taborstraße 10, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at

Ab SO 11. 5. ORFEO ED EURIDICE W Romeo Castellucci erzählt den antiken Mythos der Seelenwanderung durch das Schattenreich als allegorische Reise. Im entmystifizierten ­Bereich der Medizin befragt er den orphischen Gedanken auf seine Gegenwärtigkeit: Sind nicht vielleicht unsere Kliniken mit ihren Koma- und Intensivstationen das Tor zum Schattenreich?

Eine mittelalterliche Fabel in hyperrealistischen Kulissen.

Ab SA 24. 5. MACBETH W In der Demokratischen Republik Kongo tobt einer der schlimmsten Bürgerkriege unserer Zeit. Ein Flüchtlingstrupp aus dem konfliktbeladenen Osten des Kongo findet im Dschungel alte Grammophonaufnahmen, zerschlissene Kostüme und Partitur­seiten von Giuseppe Verdis „Macbeth“. Dieses Szenario ist für den südafrikanischen Regisseur Brett Bailey und den belgischen Komponisten ­Fabrizio Cassol Basis für die Neudeutung eines der großen Stoffe der Opernliteratur. Bis 28. Mai, Odeon, 2., Taborstraße 10, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at

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musik

FR 23. 5. DEPECHE AMBROS NÖ „Depeche Ambros“ ist ein österreichisches Musikprojekt von Clemens Haipl, Peter Pansky und Hannes Duscher. Es kombiniert zwei konträre Musikrichtungen der 1980er, nämlich das Liedgut des Austropop mit den Sounds und der Klangästhetik des 80er-Synthiepops à la Depeche Mode. 23. Mai, Juster, Gutenbrunn 3, Tel. 02874/6253, www.buehnenwirtshaus.at

Ab SO 4. 5. AMBROS PUR W Wolfgang Ambros, „nur“ mit seiner Stimme, einer Gitarre und dem kongenialen Günter Dzikowski an seiner Seite. Dzikowski, langjähriger Musiker der Nr. 1 vom Wienerwald, kennt den umfassenden Am­ bros-Songkatalog (fast) genauso gut wie sein „Chef“, und dennoch ist es auch für die beiden Ausführenden eine anregende Entdeckungsreise, viele dieser Lieder im intimen Duo-Setting neu und wieder zu entdecken. 4. & 5.. Mai, Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94 b, Tel. 01/481 17 17, www.orpheum.at

Alte Bekannte. W. Ambros und Bela B. einmal anders sowie Stars aus den 80er und 90er Jahren. FESTIVAL

Mit Message

DAS AKW ZWENTENDORF wurde mit der Volksabstimmung gegen dessen Inbetriebnahme vor 35 Jahren Symbol demokratischer Selbstbestimmung. Das GLOBAL 2000 TOMORROW FESTIVAL wird an diesem geschichtsträchtigen Ort erneut zu einem Festival mit Message – „Nein zum gefährlichen Atommüll-Endlager an unseren Grenzen!“ Neben den drei Stages und mehreren Areas wird das Gebäude des Atomkraftwerks zur gigantischen Licht-Bühne, 130 Meter lang und 96 Meter hoch. Über 20 NGOs machen das Festival zum Treffpunkt der Zivilgesellschaft. Regionales Bio-Essen, das beliebte FestivalRadln, zahlreiche Workshops sowie Führungen durch das AKW machen das Festival zu weit mehr als einem reinem Musikevent. Die Hauptacts sind heuer: Deichkind, Cro, Klingande und Jennifer Rostock. Vom Bahnhof Tulln weg wird ein Shuttle-Service eingerichtet.

SONNTAG

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NÖ TOMORROW 29. Mai bis 1. Juni, AKW Zwentendorf, www.tomorrow-festival.at

JUNI

SO 18. 5. THE SISTERS OF MERCY W Auch wenn von der Originalbesetzung nur noch Andrew William Harvey Taylor aka Eldritch und die Drum-Machine Doktor Avalanche übrig sind, das Album „First And Last And Always“ ist und bleibt ein Meilenstein des Indie-Rock. 18. Mai, Gasometer, 11., Guglgasse 8 , Tel. 01/332 46 4120, www.planet.tt

SO 18. 5. BELA B. W Wenn Bela B . nicht Schlagzeug bei den „Ärzten“ spielt, ist er als Sänger, Schauspieler, Synchronsprecher und Komponist tätig. Drei Solo-Alben hat er bereits herausgebracht, jetzt stellt er „Bye“ vor, unterstützt von Smokestack Lightnin’ und Peta Devlin. 18. Mai, Arena 3., Baumgasse 80, Tel. 01/798 85 95, www.arenavie.com

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Deichkind

Die Hamburger Party-Formation Deichkind wird auf der Main­ stage für Remmidemmi sorgen.

In den 1990ern wurde die Hysterie der NKOTB-Fans mit der Hysterie der Beatles-Fans verglichen.

Zwentendorf

POP

NKOTB SIE GELTEN ALS der Prototyp der modernen Boygroup, wurden Anfang der 1990er Jahre international als Pop-Phänomen gefeiert und zählten zu den höchst bezahlten Entertainern der Welt. Experten stellten während eines Konzertes fest, „dass das Gekreische der Fans in seiner Lautstärke einen 10 m entfernt startenden Düsenjäger übertönte“. Nach ihrer Trennung 1994 fanden sie sich 2008 wieder zusammen und verkünden anlässlich ihrer derzeitigen Europatournee durch kleinere Häuser: „Einige unserer besten Auftritte waren in intimeren Spielstätten.“ W NEW KIDS ON THE BLOCK 15. Mai, Gasometer, 11., Guglgasse 8 , Tel. 01/332 46 41-20, www.planet.tt

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MUSIK TIPPS

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schauTV Klassik und Jazz. Chateau Classic und Glenn Miller, Klangfrühling und Chick Corea. JAZZ

Kinder- und andere Lieder Im Laufe der Jahre wurde Corea für 53 Grammies nominiert und 15-mal tatsächlich ausgezeichnet.

DER PIANIST CHICK COREA beeinflusst den Jazz seit fast fünfzig Jahren maßgeblich. Er hat seit Beginn seiner Karriere an mehreren stilprägenden Platten mitgewirkt und besitzt damit einen ähnlichen Stellenwert wie Herbie Hancock oder Keith Jarrett. Am Ende der 60er

SAMSTAG

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Chick Corea Kulturzentrum Eisenstadt

KONZERT

FOTOS: NIKOLAUS BRADE, LSK, FMSERVICE, ARCHIV THEATER AKZENT

Multitalent MERET BECKER IST eine Künstlerin mit vielen Gesichtern: Schauspielerin, Komponistin, Sängerin, Performing Artist, Produzentin – ein Multitalent. Sie wirkte dazu in vielen Filmen mit und hat fünf Musikalben herausgebracht. Nun ist ihr neues Musikprogramm fertig. Es widmet sich dem großen Thema Liebe, nicht nur der erfüllten, sondern vor allem der gescheiterten. „Deins and Done“ heißt das Programm, das sie mit ihrem musikalischen Gefährten Buddy Sacher, dem Mitbegründer der Gruppe „Ars Vitalis – Muzik als Theater“, präsentiert. Es besteht größtenteils aus eigenen Stücken, enthält aber auch einige Cover-Songs, darunter von Tom Waits. Das stilistische Spektrum reicht von Folk und Blues bis Bluegrass. W MERET BECKER 13. Mai, Akzent, 4., Theresianumgasse 18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

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Jahre war er in der Band von Miles Davis an der Kreation des Fusion beteiligt und wirkte danach in der Free-Jazz-Szene mit. In den 70er Jahren forcierte er mit seiner Band „Return To Forever“ die Verbindung von Jazz und Latin. In den 80ern und 90ern machte er durch weitere Fusion-Projekte auf sich aufmerksam. Auch mit seinem langjährigen Duo-Partner, dem Vibraphonisten Gary Burton, teilte er immer wieder Bühne und Studio: 2008 nahmen die beiden zusammen „The New Crystal Silence“ auf (wofür das Duo zum vierten Mal mit einem Grammy ausgezeichnet wurde) und 2012 – zum 40-jährigen Jubiläum ihrer Partnerschaft – das Album „Hot House“. Nach Österreich kommt er allerdings solo, spielt eigene Kompositionen – darunter auch die „Children­’s Songs“ – und improvisiert auch zu klassischen Klavierwerken von Scriabin und Scarlatti. B W CHICK COREA 24. Mai, Kulturzentrum Eisenstadt, Esterhazystraße 5, Tel. 02682/646 80, www.bgld-kulturzentren.at 28. Mai, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/242 002, www.konzerthaus.at

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musik

Ab SA 24. 5. CHÂTEAU CLASSIC B An drei Wochenenden ­spielen erneut Mitglieder der ­Wiener Philharmoniker und Musiker namhafter Orchester Österreichs in historischem Ambiente des wunderschönen MaulbertschFreskensaals des Schlosses (Wiener Glacis Ensemble am 24. 5., Steude Quartett am 31. 5.) sowie in der Kirche von Halbturn (Wiener Mozartisten am 7. 6.). Bis 7. Juni, Schloss Halbturn Tel. 02172/85 77, www.schlosshalbturn.com

SA 10. 5. THE HISTORY OF GLENN MILLER NÖ Die Original Swingtime Big Band ist ein über die Grenzen Europas bekanntes und sehr erfolgreiches österreichisches Ensemble. Das 17 Musiker starke Orchester spielt ausschließlich Swingmusik der 30er und 40er Jahre, wobei dem legendären Bandleader Glenn Miller eine besondere Bedeutung z­ ugemessen wird. 10. Mai, Congress Casino Baden, Kaiser-Franz-Ring 1, Tel. 02252/444 96-444, www.ccb.at

Ab DI 27. 5. KLANGFRÜHLING B Eduard & Johannes Kutrowatz sind nicht nur die Intendanten dieses Festivals, sondern bestreiten auch einen Großteil des Programms auf dem Klavier. Zu hören gibt es Musik von Bach, Schubert, Liszt, Gershwin, Elgar, Charles Chaplin, Glass und Zawinul sowie das Ein-Frau-Musical „Heute Abend: Lola Blau“ von Georg Kreisler mit Carin Filipcic (am 29. Mai). Bis 1. Juni, Burg Schlaining, Tel. 0664/23 99 646, www.klangfruehling.com

FR 30. 5. LISA STANSFIELD W Nach einer längeren Schaffenspause stellt die „British Queen of White Soul“ (Welthit „All Around the World“) ihr neues Album „Seven“ vor. 30. Mai, WUK, 9., Währinger Straße 59, Tel. 01/401 21-70, www.wuk.at

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MUSICAL, ERETTE O P E R &O P

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oper

Ab DI 20. 5. OPERETTENREVUE 2014 NÖ Der Musikverein „Freunde der Operette“ lädt zur Operettenrevue. Opernsängerin und Sopranistin Szilvia Tótpál von der Staatsoper Budapest sowie Startenor Jörg Schneider haben neben anderen inter­ nationalen Stars ihr Kommen zugesagt. Mit dabei sind auch das Europaballett St. Pölten unter der Choreographie von Michael Fichtenbaum und das Orchester Wolfgang Ortner. 20. & 21. Mai, Bühne im Hof, St. Pölten, Julius-Raab-Promenade 37, Tel. 02742/352291, www.bih.at

Ab DO 22. 5. PUNCH AND JUDY W Mr. Punch (vom italienischen Pulcinella) und seine Frau Judy sind zwei in England sehr populäre Puppenfiguren, vergleichbar mit unserem Kasperltheater. Typischerweise werden von einem Handpuppenspieler mehrere kurze Sequenzen gezeigt, meist Auseinandersetzungen etwas derber und naiver Natur. Nicht selten kommt dabei Gewalt ins Spiel. Und so sorgte auch die Uraufführung von Birtwistles Oper „Punch and Judy“ im Jahr 1968 für einige Kontroversen ob all der darin vorkommenden Gewalt. Und noch heute kann dieses Stück polarisieren. Schon nach wenigen Minuten ermordet Mr. Punch brutal sein eigenes Kind und Judy sowie im weiteren Verlauf der Oper nahezu alle Personen, auf die er trifft. Harrison Birtwistle und sein Librettist Stephen Pruslin haben eine stilisierte Tragödie voller grotesker Momente geschaffen. Leonard Prinsloo inszeniert diese Produktion der Neuen Oper Wien.

Gewalt und Liebe. Opern von Beethoven, Offenbach und Birtwistle an Wiener Bühnen. OPER

Beliebter Hoffmann MIT DIESER INSZENIERUNG feierte der damals in Wien kaum bekannte Regisseur Andrei Serban 1993 sein – überaus erfolg­ reiches – Debüt an der Staatsoper. Gleichermaßen wurde ihm von Kritik und Publikum eine faszinierende und gelungene szenische und optische Umsetzung der inhaltlich fantastisch-skurrilen Oper von Jacques Offenbach attestiert. Nun wird die beliebte, inzwischen über 80 Mal gezeigte Produktion nach mehr als fünf Jahren Pause wieder in den Spielplan aufgenommen. Neil Shicoff (23. und 29. Mai, 4. Juni) bzw. Josep Kang (26. Mai, 1. Juni) singen den Hoffmann. Inhalt: Hoffmann wartet mit seinem Freund Nicklausse und einigen Studenten in der Kneipe Lutter & Wegner auf seine Geliebte, die Sängerin Stella, die gerade als Donna Anna im benachbarten Theater brilliert. Um die Wartezeit zu verkürzen, erzählt er seine unglücklichen Liebesabenteuer: Olympia, Antonia und Giulietta – alle drei leidenschaftlich geliebten Frauen hat er unter sonderbaren Umständen verloren.

Wiederaufnahme einer Erfolgsinszenierung: „Les Contes d’Hoffmann“ an der Wiener Staatsoper.

23 OPER

Les Contes d’Hoffmann Staatsoper

OPER

Mit Gefangenenchor

SA 17. 5. DER ROSENKAVALIER NÖ Legendärer Stummfilm aus dem Jahr 1925 (Regie Robert Wiene) mit Musikbegleitung durch die Niederösterreichischen Tonkünstler unter Frank Strobel.

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Ab FREITAG

W LES CONTES D’HOFFMANN Ab 23. Mai, Staasoper, 1., Opernring 2, Tel. 01/51444-2250, www.wiener-staatsoper.at

Bis 5. Juni, Kammeroper, 1., Fleischmarkt 24,Tel. 01/588 85, www.theater-wien.at

17. Mai, Festspielhaus St. Pölten, Kulturbezirk 2, Tel. 02742/90 80 80-222, www.festspielhaus.at

W

Beethovens „Fidelio“ ist eine „Rettungsund Befreiungsoper“.

DIE UNGEHEURE POPULARITÄT, die Beethovens einzige Oper zu allen Zeiten erfahren hat, macht „Fidelio“ zu einer ‚Volks-Oper‘ im besten Sinne des Wortes. Fast auf den Tag genau 200 Jahre nach der Uraufführung der dritten „Fidelio“-Fassung am 23. Mai 1814 präsentiert die Volksoper die erste Neuproduktion nach mehr als 70 Jahren Absenz vom Spielplan. Für die Regie zeichnet Markus Bothe verantwortlich, der mit Nicholas Maws Oper „Sophie’s Choice“ im Jahr 2005 sein Volksoperndebüt gegeben hat. Die musikalische Leitung liegt in Händen der britischen Dirigentin Julia Jones. W FIDELIO Ab 23. Mai, Volksoper, 9., Währingerstraße 78, Tel. 01/514 44-0, www.volksoper.at

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SHOW TIPPS

Olivia Macho präsentiert ab sofort den Event-Navigator: jeden Di und Do um 18:50 Uhr auf schau TV.

schauTV Tributes Ein österreichischer Freddie Mercury und „Pink Floyd“ aus Australien. LESESHOW

Austrofreds Kreuzzug

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Austrofred geht mit seinem Roman auf Leseshow.

SA 17. 5. MONTI BETON & HANS KRANKL NÖ Hans Krankl und die Coverband „Monti Beton“ wollen es wieder einmal wissen. Und diesmal dreht sich alles um den deutschen Schlager der 50er, 60er und 70er. Man spielt Hits von Peter Alexander, Udo Jürgens, Roy Black, Vico Torriani, Conny Froebess, Bill Ramsey, Caterina Valente und vielen anderen mehr.

17. Mai, Bühne im Hof St. Pölten, Julius-Raab-Promenade 37, Tel. 02742/352291, www.bih.at

DER GELERNTE SPEDITIONSKAUFMANN Franz Adrian Wenzl stand mit 17 stand zum ersten Mal auf einer Rockbühne. Als Austrofred gelang ihm mit seinen Austropop-Veredelungen der Hits der Rockgruppe Queen schließlich der Durchbruch. Seither tritt er nicht nur als Rocksänger und Entertainer, sondern auch als Schauspieler, TV-Moderator und Schriftsteller auf. Nach der Autobiografie „Alpenkönig und Menschenfreund“, dem Online-Tagebuch „Ich rechne noch in Schilling“ und „Du kannst dir deine Zauberflöte in den Arsch schieben. Mein Briefwechsel mit Wolfgang Amadeus Mozart“ hat Austrofred nun seinen „ersten richtiggehend literarischen Roman“ geschrieben. „Hard On“ führt ihn mit dem Orient-Express von Istanbul nach Bad Schallerbach auf einen äußerst unterhaltsamen Kreuzzug gegen die österreichische Kulturkritik.

DONNERSTAG

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FOTOS: WIENER STAATSOPER/AXEL ZEININGER, BARBARA PÁLFFY, INGO PERTRAMER, LSK

NÖ AUSTROFRED – HARD ON 15. Mai, Kulturhof Amstetten, Linzerstraße 1, Tel. 07472/61456, www.kulturhof.at 16. Mai, Altes Depot Mistelbach, Oserstraße 9, Tel. 02572/3955, www.altesdepot.at

LESESHOW

SO 18. 5. LADY SUNSHINE & MISTER MOON W Das Duo „Lady Sunshine & Mister Moon“ entführt das Publikum auf eine Zeitreise in die goldene Ära der deutschsprachigen Musik, als das Wort „Schlager“ noch für echte „Gassenhauer“ stand. Ein Hauch Berliner Nachtclub weht durch das Programm mit Liedern wie „Lili Marleen“, „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ oder „Ich küsse Ihre Hand, Madame“. 18. Mai, Akzent, 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

HARD ON Kulturhof Amstetten

MUSIK-SHOW

Wish You Were Here DIE WELTWEIT ERFOLGREICHSTE PinkFloyd-Tribute-Band kehrt zurück nach Europa. Das Motto ihrer aktuellen Tournee lautet „Set The Controls“: Im Fokus stehen mit „Wish You Were Here“, „The Division Bell“ und „The Dark Side Of The Moon“ gleich drei Pink-Floyd-Alben. Darüber hinaus beinhaltet das mehr als zweistündige Konzertprogramm einen Best-ofTeil mit vielen weiteren Pink-Floyd-Hits. Das Publikum wird die Möglichkeit haben, über einen Teil der Songauswahl zu entscheiden. W THE AUSTRALIAN PINK FLOYD SHOW 8. Mai, Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

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show

SO 18. 5. STEFFEN HENSSLER W Wenn Steffen Henssler etwas anpackt, dann meint er es auch ernst: Bei „Schlag den Star“ erkämpfte er sich unaufhaltsam den Sieg, bei „Grill den Henssler – die neue Kocharena“ stellt er sich prominenten Herausforderern. Jetzt präsentiert er live „Hamburg, New York, Tokio – meine kulinarische Weltreise“. 18. Mai, Stadthalle 15., Vogelweidplatz 14, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

MO 26. 5. DIE GALANACHT DES SCHÜTTELREIMS W „Die Köchin war zwar weiß geschürzt, doch hat sie einen Scheiß gewürzt!“ – gleich drei Dichter schütteln an diesem Abend um die Wette. 26. Mai, Akzent, 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

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KABARETTS&T KLEINKUN

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DO 8. 5. SOLO FÜR ZWEI W Hin und wieder vermissen Musiker auch ihre Instrumente. Bei Alexander Wartha und Franz Alexander Langer, die durch die A-capella-Band „Die Echten“ bekannt wurden, ist dies der Fall. Deshalb beschlossen beide kurzerhand, zu den nackten „Tastsachen“ zurückzukehren, also zu ihren Klavieren. Wenn Sie wissen möchten, was Rauchfangkehrer im zweiten Bildungsweg machen, warum Alex auf Schnitten steht und welche Märchen in der Hitparade vertreten waren, dann sehen Sie sich das an. 8. Mai, Kulisse, 17., Rosensteingasse 39, Tel. 01/485 38 70, www.kulisse.at

Bis MI 28. 5. BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER W Die Brandstifter gehen um in der Stadt, doch Herrn Biedermann kümmert das nicht, solange es ihn nicht trifft. Um aber von ihnen verschont zu werden, lädt er sie in sein Haus ein. „Das Lehrstück ohne Lehre“ von Max Frisch wird mit beißendem Humor und Ironie erzählt und beschäftigt sich mit der Wehrlosigkeit gegen Verbrecher. Bis 28. Mai, THEATERcenterFORUM, 9., Porzellangasse 50, Tel. 01/310 46 46, www.theatercenterforum.com

FR 23. 5. JETZT. W Das neue Programm von und mit Urban Priol. Deutschland hat gewählt. Es war eine Schicksalswahl. Alles formiert sich neu, nach der Wahl ist vor der Wahl. Wichtiges wird aufgeschoben, denn schon stehen die nächsten Landtagswahlen vor der Tür, die entscheidend sein könnten für die nächste bundesweite Schicksalswahl. Die Daily Soap der Kreuzchenmacher – und am nächsten Tag ist die Stimme weg. War das alles? Neue Nasen, alte Phrasen, alter Wein in alten Schläuchen – wenn es denn Wein ist. 23. Mai, Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81, Tel. 01/909 22 44, www.stadtsaal.com

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Gangaufsicht. Plaudern aus dem Nähkästchen: ein Lehrer und eine multiple Persönlichkeit. KABARETT

Lernerfolge LEHRER SEIN IST ein Traum – bis man diesen selber lebt. Hohe Alkoholikerrate, Mobbing, schlechtes Abschneiden bei Sexualum­ fragen – und das mit nur 20 Wochen Urlaub im Jahr. Andreas Ferner meistert trotz Facebook, Smartphones und Killer-Apps sein Pädagogen-Dasein zwischen Gangaufsicht, Elternsprechtagen und Pausenbrot … Der „Lehrer des Jahres 2012“ bricht für einen Abend das Konferenzgeheimnis. Freuen Sie sich auf zwei kurzweilige Unterrichtseinheiten á 45 Minuten. Lernerfolg garantiert. Auch Lehrer sind willkommen. B ANDREAS FERNER: SCHULE, OIDA 9. Mai, Cselley Mühle, Oslip, Sachsenweg 63, Tel. 02684/2209, www.cselley-muehle.at

B

Andreas Ferner berichtet aus seinem Lehrerleben.

FREITAG

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KABARETT

Schule, Oida!

Mit Narrenkappe und Zwangsjacke rockt Mike Supancic durchs Land.

Cselley Mühle

KABARETT

Er ist viele DIE GANZE WELT ist erstens himmelblau, zweitens eine Bühne, drittens voller Narren, und Mike Supancic ist der Oberclown. In seinem neuen Programm ist er sogar der multiple Mike aus der Zelle nebenan. Er hört Stimmen und tausend Melodien dirigieren ihn. Er sieht hell und tappt im Dunkeln. Er ist viele und doch nicht allein. Begleitet von seiner treuen Gefährtin, der Stromgitarre, wirft Mike Supancic in seinem Soloprogramm mehr Antworten auf, als es Fragen gibt. NÖ ICH BIN NICHT ALLEIN 3. Mai, Kulturbahnhof Litschau, Bahnhofsplatz 1, Tel. 02865/5385, www.supancic.at

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FOTOS: SEVERIN WURNIG, LUDWIG RUCH, ROSSEN STOIMENOV, KOMÖDIE AM KAI

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kleinkunst


THEATER TIPPS

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Irrenhaus. Ein perfekter Mord, eine unmögliche Nachbarin und ein lebensmüder Frauenheld. KOMÖDIE

Paul töten

W

Dunja Sowinetz hat den Broadway-Hit bearbeitet.

MAL GANZ EHRLICH: Würden Sie für Liebe töten? Jana, eine Schmalspur-Femme-fatale, und Nick, gleichermaßen einfühlsam als ihr Zahnarzt und Liebhaber, haben diese Frage für sich schon mit einem klaren „Ja“ beantwortet. Jetzt warten sie in einem etwas schäbigen Hotelzimmer auf Janas Mann Paul. Der Herr Gemahl steht ihrem Glück im Wege und soll deshalb schnellstens aus demselben geräumt werden. Möglichst für immer. Der perfekte Mord soll es werden, doch es kommt alles ganz anders als geplant. Denn das ehebrecherische Pärchen irrt sich gewaltig, wenn es denkt, nichts könnte einfacher sein, als den etwas einfältigen Gebrauchtwagenhändler umzubringen. Als Jana feststellen muss, dass Nick auch noch andere Eisen im Feuer hat, und als sich die beiden Männer schließlich von Jana gehörnt fühlen, sind die Zuschauer auch schon mittendrin in einem sich immer rasanter drehenden Mörderkarussell.

kurz&bündig

theater

Ab DO 8. 5. GESCHICHTEN AUS DEM HORVÁTH-LAND W Eine Bürgertheater-Produktion. „Man kann alles, wenn man nur will!“ – frei nach diesem Satz aus den „Geschichten aus dem Wienerwald“ werfen sich 20 Bürgerinnen und Bürger aus St. Pölten und ganz Niederösterreich mit Energie, Ernst und noch mehr Entdeckungslust in den Kosmos Horváth. 8. & 13. Mai, Landestheater St. Pölten, Rathausplatz 11, Tel. 02742/908060-0, www.landestheater.net

Ab DIENSTAG

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KOMÖDIE

Mörderkarussell

W MÖRDERKARUSSELL Bis 21. Mai, Metropoldi, 17., Hernalser Hauptstraße 55, Tel. 01/407 77 407, www.wiener-metropol.at

Metropoldi

Ab FR 16. 5. PENSION SCHÖLLER W Sebastian Reisinger, ein Bierbrauereibesitzer aus dem Waldviertel, möchte eine Irrenanstalt von innen sehen und bittet seinen Neffen, ihm einen solchen Besuch zu arrangieren. Um ihm dieses sonderbare Anliegen erfüllen zu können, greift der Neffe mit seinem Freund zu einer List. Die beiden bringen den Onkel in einer ganz gewöhnlichen Pension unter. Dort verkehren auch ganz gewöhnliche Menschen, die zwar alle einen kleinen Spleen haben, aber sonst ­völlig normal sind – mit ganz normalen Gebrechen, Lüsten und Launen. Doch natürlich hält Herr Reisinger sie für Verrückte. Bis 27. Juni, Gloria Theater 21., Pragerstraße 9, Tel. 01/278 54 04, www.gloriatheater.at

KOMÖDIE

Kein Kätzchen DORIS NIMMT DAS Leben von der leichten Seite, träumt vom Filmruhm – und redet ohne Punkt und Komma. Felix ist Angestellter einer Buchhandlung und Möchtegerndichter mit dem Hang zu unverständlichen Sätzen, dazu noch verklemmt und umständlich. Zwei Menschen, die absolut nichts miteinander zu tun haben. Bis Felix Doris beim Hauswirt anschwärzt, der sie auf die Straße setzt – und prompt steht sie bei Felix auf der Matte und fordert von ihm voller Wut Rechenschaft. – Nicht erst seit der Verfilmung mit Barbra Streisand und George Segal ein Klassiker des Komödienrepertoires. W DIE EULE UND DAS KÄTZCHEN Ab 17. Mai, Komödie am Kai, 1., Franz-Josefs-Kai 29, Tel. 01/533 24 34, www.komoedieamkai.at

Ab DI 29. 4. DON JUAN ODER DER STEINERNE GAST NÖ W Don Juan hat einen Ruf zu verlieren: als Weiberheld, Draufgänger und Gotteslästerer. Die Moliere-Komödie vom unbezwingbaren Liebhaber zeigt sich in Bruno Max’ Interpretation im neuen Licht: Der Held ist müde geworden und ein wenig fadenscheinig von der endlosen Jagd nach Liebe, und sucht einen Abgang – direkt in die Hölle … Bis 10. Mai, Stadttheater Mödling, Babenbergergasse 5, Tel. 02236/42 999, Ab 31. Mai, Scala, 5., Wiedner Hauptstraße 108, Tel. 01/544 20 70 www.theaterzumfuerchten.at

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ausstellung/ messe Ab DO 15. 5. WIEN UND DIE WELTAUSSTELLUNG W Ringstraßen-Bau, Hochquell-Wasserleitung – die Jahre ab 1860 waren eine entscheidende Phase Wiens auf dem Weg zur großstädtischen Metropole. Im Zentrum der Schau steht die Weltausstellung des Jahres 1873. Sie war die erste, die nicht in London oder Paris stattfand, und die bis dahin größte. Auf dem Gelände im Prater befanden sich riesige Bauten, darunter die 800 Meter lange Industriehalle und der 80 Meter hohe Kuppelbau der Rotunde, die zu ­einem neuen Wiener Wahrzeichen werden sollte. Zahlreiche Exponate von damals sind in der Ausstellung zu sehen.

Der Monat der Fotografie. Kubrick, Antonioni, Mejchar und die Weiten des Weltraums. W

Völlig losgelöst SEIT IHREN ANFÄNGEN hat die Menschheit mit Erstaunen in das Firmament geblickt. Mit der Erfindung der Fotografie in den 1830er Jahren ließen sich diese Beobachtungen schon bald im Bild bannen, bewahren und mit anderen teilen. WestLicht gibt den Blick frei in die Weiten des Weltalls und zeigt anhand von 150 sehr raren und teils spektakulären Fotografien einen Überblick über die Geschichte der Weltraumfotografie: von frühen Schwarz-Weiß-Aufnahmen vorbeiziehender Kometen aus dem 19. Jahrhundert über das erste Foto der Erdkugel vor dem samtschwarzen Hintergrund des Universums bis zu den farbgesättigten Bildern, die moderne Hochleistungsteleskope aus den Tiefen unserer Galaxie liefern.

Bis 28. September, WienMuseum, 4., Karlsplatz, Tel. 01/505 87 47-0, www.wienmuseum.at

FR 16. 5. BABY-EXPO W Über 200 nationale und internationale Hersteller und Händler präsentieren die neuesten Produkte im Baby-Sektor, vom Schnuller über Spielzeug bis zu Buggy und Kinderwagen. Informationen zu Schwangerschaft und Geburt, Ernährung und Hygiene, Amtswegen und medizinischen Fragen und vieles mehr erwarten die BesucherInnen an den zahlreichen Info-Ständen öffentlicher und privater Institutionen. Das Bühnenprogramm bietet Unterhaltung für die ganze Familie, für Betreuung ist ebenfalls gesorgt: _­BabyBar, Papa’s Lounge, hochwertige Gastronomie, Krabbelstube, Kinderspielplatz sowie ausreichend Still- und Wickelbereiche. 16. Mai, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

Ab SA 24. 5. OLDTIMER-MESSE NÖ Mit 750 Ausstellern aus aller Welt finden Sie hier alles rund um das faszinierende Hobby „Oldtimer“, vom Ersatzteil bis zum Komplettfahrzeug. 24. & 25. Mai, Messe Tulln Tel. 02272/624030, www.messe-tulln.at

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FOTO-AUSSTELLUNG

Infrarot-Bild des Helixnebels, aufgenommen mit dem Spitzer Weltraumteleskop.

W VÖLLIG LOSGELÖST Bis 25. Mai, WestLicht, 7., Westbahnstraße 40, Tel. 01/522 66 36, www.westlicht.com

MESSE

5 x nachhaltig DIE GREENEXPO, DIE heuer zum bereits vierten Mal stattfindet, ist die erste große Umwelt-, Technologie- und Green-Lifestyle-Messe, die fünf eigenständige Messen unter einem Dach vereint. Green Tech & Energy: Solar, Windkraft, Biomasse über Geothermie, Recycling; Green Mobility: Elektro-, Wasserstoff- und Hybridfahrzeuge, E-Bikes und E-Scooter, Fahrräder; Green Lifestyle: Nachhaltiges Bauen, Architektur, Möbel & Design, Fashion und Bekleidung, Textilien, Kosmetik, nachhaltiger Urlaub; Green Jobs: Umwelt, CSR, Technologie, Recycling, Energie und ähnliche Branchen; und Green Expo Kids: nachhaltiges Lernen und Spielen, richtige Ernährung, Bekleidung, Pflegeprodukte und Freizeitgestaltung. W GREENEXPO 22.–24. Mai, Messe Wien, 2., Messeplatz 1, Tel. 01/522 34 23, www.greenexpo.at

Fünf Messen unter einem Dach bei der GREENEXPO.

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MESSE & UNGEN AUSSTELL

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FOTOS: NASA/JPL-CALTECH/UNIVERSITY OF ARIZONA, PRIMAVISTA/ROMAN ZACH-KIESLING, MUSEUM OF THE CITY OF NEW YORK, ARTHUR EVANS, PRIVATSAMMLUNG WIEN, COURTESY: NEUE VISIONEN FILMVERLEIH GMBH/© VBK, WIEN 2013

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ausstellung

AUSSTELLUNG

Eyes Wide Open EIGENSINN UND EIGENSTÄNDIGKEIT kennzeichnen Stanley Kubricks Werk und erklären bis heute den andauernden Erfolg seiner Filme, darunter „2001: A Space Odyssey“, „A Clockwork Orange“ oder „Eyes Wide Shut“. Diese Ausstellung schlägt ein bis dato wenig bekanntes Kapitel seiner Karriere auf: Zwischen 1945 und 1950 entstanden für die US-amerikanische Zeitschrift „Look“ eine Reihe von essayistischen Fotoreportagen. Bevorzugt stellte Kubrick – wie später auch in seinen Filmen – außergewöhnliche, oft einsame menschliche Schicksale dar: Er begleitete den Boxer Rocky Graziano zu einem Kampf, beobachtete einen Schuhputz-Jungen auf den Straßen New Yorks oder besuchte Betsy von Fürstenberg, eine aufstrebende Jung-Schauspielerin aus „besseren Kreisen“. W EYES WIDE OPEN. STANLEY KUBRICK ALS FOTOGRAF Ab 8. Mai, Bank Austria Kunstforum, 1., Freyung 8, Tel. 01/537 33 26, www.bankaustria-kunstforum.at

Stanley Kubrick, How the Circus gets set – Balancing act with trapeze artists, 1948.

W AUSSTELLUNG

Kulturfilm-Fotos MICHELANGELO ANTONIONIS 1966 entstandener Kultfilm „Blow-Up“ und seine vielfältigen Bezüge zur Fotografie stehen im Mittelpunkt der gleichnamigen Fotoausstellung der Albertina. Erstmals werden hier nach thematischen Schwerpunkten gegliedert Fotografien gezeigt, die sich in verschiedener Hinsicht als charakteristisch für Antonionis Film erweisen und darüber hinaus wesentliche künstlerische Positionen der Foto- und Kunstgeschichte verdeutlichen. Neben Film-Stills werden hierbei sowohl Werke präsentiert, die tatsächlich in „Blow-Up“ zu sehen sind, als auch Bilder vorgestellt, die den kulturellen und künstlerischen Rahmen der Filmproduktion – konkret das London der Swinging Sixties – beleuchten. Unter den ausgestellten Fotografen und Fotografinnen finden sich dementsprechend so wesentliche Künstler wie David Bailey, Terence Donovan, Richard Hamilton, John Hilliard, Don McCullin, Ian Stephenson, John Stezaker u.v.m. W BLOW UP Ab 30. April, Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 01/534 83-0, www.albertina.at

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David Hemmings in Michelangelo Antonionis Film „Blow Up“, 1966.

Ab SO 18. 5. ELFRIEDE MEJCHAR NÖ Elfriede Mejchar gehört zu den bedeutendsten Fotografinnen Niederösterreichs und Österreichs insgesamt. Von 1947 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1984 arbeitete sie für das Bundesdenkmalamt in Wien. Ab den 1960er Jahren war sie auch freiberuflich künstlerisch tätig. Zu ihrem 90. Geburtstag bietet das Landesmuseum Niederösterreich erstmals Einblick in ihr beeindruckendes Werk. Bis 12. Oktober, Landesmuseum Niederösterreich,, St. Pölten, Kulturbezirk 5, Tel. 02742/90 80 90, www.landesmuseum.net

Ab DI 11. 3. AMY WINEHOUSE – A FAMILY PORTRAIT W Das Museum am Judenplatz porträtiert die 2011 verstorbene Musikerin, wie sie kaum jemand kennt. Ihr Bruder Alex Winehouse ermöglicht in enger Zusammenarbeit mit dem Jewish Museum London anhand vieler Objekte und persönlicher Erinnerungsstücke einen ganz speziellen Blick auf ihr Leben. Amy Winehouses Leidenschaft für Musik, Mode, London und die jüdische Tradition wird greifbar. Bis 20. August, Museum Judenplatz, 1., Judenplatz 8, Tel. 01/535 04 31, www.jmw.at

Ab MI 7. 5. KRIEG UND TECHNIK W Das Technische Museum zeigt eine Themenschau zum Ersten Weltkrieg. In sieben Stationen wird das Verhältnis zwischen Krieg und Bevölkerung im Allgemeinen sowie Krieg und Museum im Besonderen gezeigt: Front – Nachschub – Rüstung – Heimat (Kriegsalltag der Zivilbevöl­ kerung) – Propaganda – Feldpost – Telegraf. Eine interaktive Medienstation stellt verschiedene historische Fotoalben zum Durchblättern bereit. Historische Stummfilme, die Einblicke in Rüstungsfabriken bieten, bringen ein Stück bewegten Kriegsalltag in die Themenschau. Ab 7. Mai, Technisches Museum, 14., Mariahilfer Straße 212, Tel. 01/899 98–0, www.technischesmuseum.at

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Gourmet-Expertin Sylvia Sedlnitzky vom Verein „Kulinarisches Erbe Österreich“ organisiert heuer zum 7. Mal das Genuss-Festival.

Hier schmeckt man den Unterschied TEXT VON JUDITH JANDRINITSCH

VIELFALT STATT EINHEITSBREI: Auf diese Kurzformel könnte man das Genuss-Festival bringen, das die Gourmet­ expertin Sylvia Sedlnitzky vom Verein „Kulinarisches Erbe Österreich“ gemeinsam mit ihrem Team heuer bereits zum siebenten Mal im Wiener Stadtpark organisiert. „Ich lebe das, was ich tue“, erklärt sie ihre Begeisterung für die Wiederentdeckung traditionell erzeugter Nahrungsmittel von kleinstrukturierten ländlichen Betrieben aus ganz Österreich, die sich in Qualität, Vielfalt, Verarbeitung und Geschmack so wohltuend vom standardisierten Produkt-Mainstream unterscheiden. Die Ursprünge hinterfragen

Der persönliche Bezug zum Produzenten ist dem Kulinarischen Erbe Österreich genauso wichtig wie dem Partner AMA, dem Agrarmarkt Aus48 schau

tria. Die Menschen sollen wissen, wer ihre Lebensmittel erzeugt – und was es für einen Unterschied an Frische und Qualität macht, den Geschmack regional erzeugter Produkte zu verkosten. Um den Konsumenten zu zeigen, welche wohlschmeckenden Schätze es in unserem Land zu entdecken gibt, hat das Kulinarische Erbe Österreich vor sieben Jahren den ersten Genuss-Salon in der Orangerie des Schönbrunner Schlosses ins Leben ge­rufen. Schon diese Veranstaltung begeisterte die Besucher, „obwohl regional produzierte Lebensmittel damals noch nicht das Thema waren“, erinnert sich die Gourmetfachfrau. Mit dem Wiener Stadtpark ist das Genuss-Festival im Herzen von Wien angekommen, nicht nur geografisch, sondern auch ideell. Bürgermeister Michael Häupl erklärt: „Unser Land bietet eine Vielzahl an

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Genuss-Festival Das Genuss-Festival findet heuer vom 9. bis 11. Mai statt. Öffnungszeiten: Freitag 11 bis 21 Uhr, Samstag 10 bis 21 Uhr, Sonntag 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Noch mehr Infos unter www.genuss-festival.at. Gastro-Sicherungssiegel: Wer wissen will, woher die Zutaten für sein Essen kommen, das er im Wirtshaus bestellt hat, der schaut einfach auf das Gastro-Sicherungssiegel. Dieses zeigt, welche regionalen Produzenten den Wirt beliefert haben. Tipp: Erstmals lädt die Waldquelle Oase – mit Schirmen, Liegestühlen und Decken – zum Entspannen ein. Kulturstars wie Wolfgang Böck und der Parndorfer Festspiel-Intendant Christian Spatzek schauen vorbei.

regionalen Spezialitäten. Es ist jedes Jahr von neuem ein geschmackvolles Erlebnis, die Vielfalt der Delikatessen und unterschiedlichsten Produkte der Hersteller zu entdecken.“ Damit das Festival auf dem derzeitigen hohen Niveau bleibt, wird jedes Jahr aufs Neue an dessen „Feintuning“ gearbeitet. Genauso wichtig wie die Qualität der teilnehmenden Manufakturen ist auch die Unterstützung durch die Sponsoren, „ohne die das Festival in der derzeitigen Form nicht möglich wäre“, wie Sylvia Sedlnitzky betont. Dabei vereint der Genuss im Stadtpark alle Menschen, und auch heuer wird für jeden Geschmack etwas dabei sein: ein Parcours über Steine, Stroh und Heu, der alle Sinne anspricht, für Marmeladetiger eine Einkochspezialistin, und der international erfolgreiche Barbecue-Meister Helmut Karl zeigt, welche Genüsse man(n) auf dem Grill zaubern kann. /// mai 2014

FOTOS: JUDTIH JANDRINITSCH, FOTO JOBST, NIEDERÖSTERREICH-WERBUNG/ROBERT HERBST

Das Genuss-Festival im Wiener Stadtpark vereint die besten ­Produzenten Österreichs. Hier erlebt man den echten Geschmack regionaler Schmankerl in seiner ganzen Vielfalt und Fülle.


OUTDOOR TIPPS

NEU Naturschauspiel. Events im Grünen und unter freiem Himmel. WILDNIS

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STERNENNACHT

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Im Wald lernen

Vollmond im Gartenland

DER UNESCO Biosphärenpark Wienerwald hat für jeden ein passendes Kursangebot parat, wie z.B. waldpädagogische Führungen und Projekte für Kinder und Erwachsene (www.waldwildnis.at). Führungen und Themenwanderungen für Erwachsene und Kinder ab Kindergartenalter, Kindergeburtstage, Biosphärenpark-Schulstunden und Teambuilding bietet „Naturerlebnis im Biosphärenpark“ der Österreichischen Bundesforste (www.bundesforste.at/ biosphaeren­park). Terminvereinbarung ist bei allen Kursen erwünscht. Alle Kursangebote unter www.bpww.at/aktuelles/veranstaltungen.

DER NIEDERÖSTERREICHISCHE Gartensommer wird heuer besonders spannend, denn die Vollmondnächte im Juni, Juli und August geben einen willkommenen Anlass, besondere Gärten einmal abends zu entdecken. Von Vollmondführungen über Grillfeste bis hin zu Konzerten oder Kinovorführungen im abendlichen Gartenambiente ist für jeden etwas dabei. Nicht weit von Wien lockt zu Vollmond die historische Gartenanlage von Laxenburg, leicht mit der U2 zu

NÖ Vollmond-Programm Laxenburg: 13. Juni: Nachtführung Park & astronomische Sternenbetrachtung, 12. Juli: Nachtführung auf der Franzensburg, 10. Aug.: Nachtführung Park & astronomische Sternenbetrachtung, Vollmond-Programm Schaugarten Hamilton: 13. Juni: „Johanniskraut & Johannisnacht“, Johanniskraut, Wegwarte & Co, 12. Juli: Räucherzeremonie mit getrockneten Kräutern Gartenplattform Niederösterreich, Grenzgasse 12/EG, 3100 St. Pölten Tel. 02742/2263 3512, www.diegaerten.at, www.gartensommer.info

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NÖ Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH, Norbertinumstraße 9, 3013 Tullnerbach, Tel. 02233/54187, www.bpww.at

erreichen ist der Privatschaugarten Hamilton in Deutsch Wagram.

Melanzani –

der perfekte Sommergenuss Die Melanzani ist auch in Österreichs Küchen auf dem Vormarsch. Immer mehr Österreicher greifen zu der wohlschmeckenden und vielseitigen Frucht, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt. Seit drei Jahren werden von LGV-Frischgemüse auch in Wien Simmering Melanzani angebaut. Mit großer Sorgfalt werden die violetten, gestreiften, weißen oder runden Früchte täglich geerntet und gelangen binnen weniger Stunden vom Gärtner in den Handel.

Marinade für gegrillte Melanzani Zutaten und Zubereitung: 3 EL Sojasoße, 1 EL Honig, 1 EL Paradeisermark, 1 EL mittelscharfer Senf, 1 EL edelsüßes Paprikapulver, 1 EL geriebener Ingwer und 2 gepresste Knoblauchzehen zu einer Marinade verrühren. Melanzani darin mindestens zwei Stunden marinieren lassen und anschließend auf dem heißen Grill braten. 2014 mai

LGV-Frischgemüse ist Österreichs meistgekauftes frisches Gemüse. Das Unternehmen ist die Erzeugerorganisation von rund 110 Gemüsegärtnern aus Wien und Niederösterreich. Mehr Informationen zu LGV-Frischgemüse und den LGV-Gärtnern finden Sie unter www.lgv.at

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schaugenuss

Seit Jahresbeginn zaubert der „Bier-Wanderer“ oder auch „Kuckucks-Brauer“ ohne eigenen Standort sein ganz spezielles Bier – und das mit Erfolg.


Das einstige ­Arbeitergetränk Bier erobert auch die Top-Gastro­nomie, seit experimentierfreudige Brauer das bisherige Geschmacksbild erweitert haben: ein Streifzug zu diesen Männern und ihren teils verrückten Bieren.

Hopfen, Malz und Chili

Chili im Bier – klingt seltsam, schmeckt aber interessant.

FOTOS: MARCO ROSSI/BIERZAUBERER, CORBIS

TEXT VON ROLAND GRAF

2014 mai

GEGEN DEN TREND des restlichen Europas steigt in Österreich der Appetit auf Bier. Ein Seiterl pro Tag trinken wir laut Statistik, was mit 106,4 Litern jährlich weltweit Platz zwei hinter Tschechien bedeutet. Doch nicht nur der Konsum, auch die Investition in neue Braustätten ist beachtlich: Von 173 auf nunmehr 194 stieg die Zahl der heimischen Brauereien im Vorjahr. Die mittlerweile mehr als 1.000 inländischen Biere setzen dabei aber immer mehr auf Zutaten jenseits von Hopfen, Malz und Wasser. Denn die vom deutschen Reinheitsgebot vorgeschriebene Limitierung genügt vielen Brauern nicht mehr. International nennt sich diese Bewegung, die auch heimische Kleinbrauereien inspiriert, „Craft Brewing“. Zutaten wie Chili, Bohnen und Avocado (beim dänischen Mikkeller) finden sich dabei ebenso wie Fruchtzugaben (Himbeere beim britischen „Meantime“-Weizenbier). Der Burgenländer Clemens Kainradl führt nur solche Biere, die mit dem erfrischenden Märzen – Österreichs beliebtestem Bierstil – we-

nig zu tun haben. „Das italienische L’ Ultima Luna hat 13 % Alkohol und ein Mindesthaltbarkeitsdatum bis 2068“, führt uns der DiplomBiersommelier durch sein Reich in Kleinhöflein bei Eisenstadt.

„Das L’Ultima Luna hat 13 % Alkohol und ein Mindesthaltbarkeitsdatum bis 2068.“ Clemens Kainradl

Raritäten im Webshop

Chili aromatisiert zum Beispiel auch die neue Kreation von Harald Tiefenbacher; der Braumeister der Kartause Gaming ist seit 2008 aktiv und sein unfiltriertes Kartausenbräu wird nicht nur im Gasthaus vertrieben. Über den in Wieselburg gegründeten Shop www. mybier.at, Verkaufsplattform vieler Kleinbrauereien, erhält man das helle „Priorenbräu“ und das dunkle „Prälatenbräu“ bundesweit. Doch auch den herkömmlichen Zutaten lässt sich einiges an neuen Aromen abgewinnen. „Bierzauberer“ Günther Thömmes macht es bei seinem „Red Alien Ale“ vor: Das in Brunn am Gebirge gebraute Bier erhielt über die „normale“ Hopfengabe hinaus im Lagerkeller noch Hopfen kalt zugesetzt. Dieses „Hopfenstopschau 51


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fen“ genannte Verfahren bringt einen sehr lang anhaltenden Bitterton am Gaumen – etwas, das sich massentaugliche Industriebiere nicht trauen. Thömmes ist seit Jahresbeginn aber auch Niederösterreichs erster „Kuckucksbrauer“ oder „Gypsy Brewer“, womit eine weitere Spezialität der internationalen Bierszene bei uns Einzug hält: Brauer ohne eigenen Betrieb, die sich für jedes Bier bei einer anderen Brauerei einmieten.

Die Produkt­ i nnovation „Egger Zisch“ stellt ein alkoholfreies Bier mit isotonischem Charakter dar, das sich bewusst an sportliche Konsumenten richtet. – „Eine ‚erwachsene‘ Alternative zu Limonade und gespritzten Fruchtsäften“ bietet seit heuer auch die steirische Traditionsbrauerei Göss an. Kalorienärmer als etwa ein Märzenbier, spricht das alkoholfreie „Gösser Kracherl“ mit dem erfrischenden Geschmack von Zitronensaft auch Bier-Verweigerer an. Und belebt so nebenbei die TraLifestyle und Bierstil dition des „Kracherls“ um eine bierige, aber promillefreie Variation. Aber auch die Privatbrauerei Egger – Die Kreativität geht also weder den mit einem Gesamtausstoß von kleineren noch den großen Privat830.000 Hektolitern Bier für heimi- brauern aus. Schließlich haben wir sche Verhältnisse ein Gigant – zeigt, als Vize-Weltmeister ja auch einen dass Bier heute ganz anders genossen Ruf zu verteidigen!  /// wird. 2013 verzeichnete man laut Geschäftsführer Bernhard Prosser ein Plus von 30 % bei alkoholfreien Bieren. Entsprechend will man die an den gesünderen Lebensstil angepassten Varianten in der im niederösterreichischen Unterradlberg beheimateten Privatbrauerei noch ausbauen.

„Ich bin nicht der erste dieser ‚Wander-Brauer‘ oder ‚Kuckucksbrauer‘ und ich werde nicht der letzte sein.“ Günther Thömmes

Golser Bier & Wein Bars Hier gibt es pannonisches Bier, hervorragende Weine der burgenländischen Winzerschaft und heimische Schmankerl. ­Alles auch zum Ab-Hof-Preis zum Mitnehmen. PANNONIA BRAUEREI GOLS, 7122 Gols, Sandgrube 1a, Tel. 02173/2719, www.golserbier.at Golser Bier & Wein Bar Am Rudolfsplatz 1010 Wien, Heinrichsgasse 3, Tel. 0664/88345150 rudolfsplatz@pannonisch.at Golser Bier & Wein Bar Bei der Oper 1010 Wien, Mahlerstraße 13 Tel. 0664/88345156 oper@pannonisch.at www.pannonisch.at

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Der Brau-Wanderer Mit seiner Bierzauberei hat sich Günther Thömmes schnell einen Namen in der Szene gemacht. Seit Jahresbeginn agiert er ohne eigenen Standort als Wanderbrauer, das „Aleysium“ wurde beispielsweise in der Salzburger Gusswerk-Brauerei hergestellt. Zutaten und Rezeptur stammen auch bei den „Wanderbieren“ von Braumeister Thömmes, der drei historische Romane über einen mittelalterlichen Bierzauberer geschrieben hat BIERZAUBERER, 2345 Brunn am Gebirge, Leopold-Gattringer-Straße 55, www.bierzauberer.info

Exoten im Abo Im idyllischen Keller eines burgenländischen Winzerhauses lagert jetzt ausgerechnet Bier: Clemens Kainradl hat sich auf ungewöhnliche Manufakturbiere aus den USA, Italien, Großbritannien, Norwegen, ­Dänemark, Deutschland und Belgien spezialisiert. Als besonderen Service gibt es für Neugierige auch ein Abo, das um 28 Euro jeden Monat einen Sechser-Pack der spannendsten internationalen Biere ins Haus liefert. BIERFRACHT, 7000 Eisenstadt, Kleinhöfleiner Hauptstraße 34, Tel. 02682/21672, post@bierfracht.at

Hier gibt’s die Manufaktur-Biere Mit Abfüllungen wie die des Kremser Quereinsteigers „Brau-Schneider“ haben die Wein-Profis rund um Franz Del Fabro beim Bier aufgerüstet. Ein Zeichen mehr dafür, dass auch die Gastronomie die Manufakturbiere für sich entdeckt. DEL FABRO, 1200 Wien, Nordwestbahnstraße 10, Tel. 01/3302200 www.delfabro.at

Vom Roggenbier aus Schrems bis zu den seltensten Abfüllungen der belgischen Trappistenklöster führen die drei Ammersin-Shops (Wien-Margareten, Wien-Hietzing und Brunn/Gebirge) die gesamte Palette heimischer und internationaler Spezialitätenbiere. AMMERSIN, 2345 Brunn am Gebirge, Wiener Straße 131–133, Tel. 02236/312199-70 www.ammersin.at

mai 2014

FOTOS: CORBIS (2), PANNONIA BRAUEREI/GOLSER, MARCO ROSSI/BIERZAUBERER, BIERFRACHT

Bier her, Bier her, oder i fall um: die besten Adressen


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GUT. BESSER. GÖSSER.

Ein Gösser Kracherl, bitte! Immer mehr Erwachsene wünschen sich eine größere Auswahl an alkoholfreien Getränken. Gösser hat auf dieses wachsende Bedürfnis reagiert und seit Februar eine erfrischende Inno­ vation am Markt: das Gösser Kracherl.

M

ittagspause im Schanigarten, wer wünscht sich da nicht ein erfrischendes kühles Bier? Aber nicht nur die Straßenverkehrsordnung, sondern auch der Vorgesetzte verlangen 0,0 Promille. Deswegen hat sich Gösser für seine Bierfreunde – und die, die es werden wollen – etwas ganz Spezielles ausgedacht: Alkoholfreies GösserBier und erfrischend fruchtiger Zitronensaft werden zu einem grandiosen Durstlöscher vereint, der in jeder Pause oder sogar auch nach dem Sport erlaubt ist. Damit ist es eine ideale Alternative für Autofahrer oder für jene, denen ein normales Bier zu bitter ist. Natürlich trüb, spritzig-zitronig und angenehm bierig im Geschmack – mit gleich viel Kalorien wie ein gespritzter Apfelsaft – verspricht das Gösser Kracherl zum Hit des Sommers zu werden. Trotz fehlenden Alkoholgehalts ist das neue Kracherl kein Getränk für Kinder!

Mit Tradition zu neuen Ideen Seit Jahrzehnten steht Gösser für Brautradition, Natur und höchste Produktqualität und hat sich das Biervergnügen seiner Kunden zur Aufgabe gemacht: Zahlreiche Umfragen haben bestätigt, dass die Nachfrage nach einer alkoholfreien Alternative zu Limonade, Bier und Co. zweifellos besteht. Damit liegt man beim Bierliebhaber voll im Trend.

— INFOS Wer alles über das Brauen hautnah erleben will, sollte unbedingt das Gösser Braumuseum in Leoben besuchen. Führungen gibt es Mo bis Fr nach Vereinbarung.

„Erste Rückmeldungen unserer Gastronomen bestätigen, dass mit dem Gösser Bierkracherl das österreichische Traditionsgetränk Kracherl neu belebt wird. Wir alle haben damit die Möglichkeit, ein Stück Jugend neu zu genießen.“ Dr. Robert Hellwagner, MMBA, Verkaufsdirektor Region Ost und Key Account Management

Tel. 03842/2090-5802 www.goesser.at 2014 mai

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schaugenuss Bier-Almanach: Begriffe, die man kennen sollte: INDIA PALE ALE – Mit diesem Biertyp, stärker gebraut und gehopft (theoretisch sollten die Offiziere in den Kolonien das Bier verdünnen – taten sie aber nicht), verbindet sich die Craft Beer-Bewegung am stärksten. Meistens als IPA abgekürzt. NACHTRUNK – Das, was der Weinkenner als Abgang bezeichnet, nennen Bier-Profis den Nachtrunk: Gibt es noch

MÄLZEREI – Nur wenige Brauer mälzen noch selbst. Dabei wird das Braugetreide, in der Regel Gerste, zum Keimen gebracht und dieser Vorgang durch Trocknung (Darren) gestoppt. Je nach Röstgrad ergeben sich bestimmte Malztypen: vom Weizenmalz bis zum Kaffeemalz. Das „Wiener Malz“ sorgt für goldene Biere mit nur leichtem Malzton.

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FOTOS: BUENOS DIAS, CORBIS (2)

der mit diesem Fachausdruck bezeichnet wird.

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Es zischt aus Unterradlberg

DIE GOLSER WISSEN, WAS SCHMECKT. Wer die nordburgenländische Gemeinde Gols nur mit hervorragendem Wein in Verbindung bringt, sollte auch Hopfen und Malz nicht außer acht lassen. Die Pannonia Brauerei Gols braut im größten Weinort des Landes ein gewaltiges Bier in handwerklicher Brauweise, rein aus heimischen Zutaten. Dass die Golser wissen, was schmeckt, bestätigen auch die errungenen Staatsmeistertitel für den Golser Gerstensaft. Die Brauerei Gols ist eine privat geführte Familienbrauerei, die auf Regionalität und handwerkliche Braukunst setzt. Alle Biere aus der Golser Brauerei werden ausschließlich aus heimischen Zutaten hergestellt. Besonderes Augenmerk liegt zunehmend auf dem Sektor der Craft Brewing Szene. Im eigens geschaffenen Spezialitätensudhaus werden internationale Bierstile, neue Kreationen und innovative Methoden angewandt. Besuchen Sie die Brauerei im Seewinkel. Auch Brauereiführungen und Brau-Workshops werden angeboten. PANNONIA BRAUEREI GOLS GMBH Sandgrube 1a, 7122 Gols, 02173 / 2719 www.golserbier.at, office@golserbier.at

REZENZ – Bei der Bierverkostung zählt der frische Eindruck,

CRAFT BEER – Der Trend zu kleinen Biermengen, die nicht dem Typus Pils oder Märzen entsprechen, nahm in den USA seinen Ausgang. Gerne wird von den kleineren Brauern mit Aromastoffen (z. B. Kaffee, Mango), der Hopfenintensität oder auch Fasslagerung (gebrauchte Whiskyfässer) gearbeitet. Weniger durchgesetzt haben sich deutsche Bezeichnungen wie Manufaktur- oder Kreativbier.

Die Golser wissen, was gut ist

Die Privatbrauer ­Markus und Harald Sautner vor dem Sudhaus – dem Herzstück der ­Brauerei Gols.

OBERGÄRIG – Bei höheren Temperaturen gärende Hefestämme bringen das typische Bananen- oder Orangenaroma, das man etwa von Weißbieren kennt. „Untergärig“ wiederum wären klassische Lager- und Märzenbiere.

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AROMAHOPFEN – Mit der Wahl der Hopfensorte(n) lässt sich der Geschmack eines Bieres gewaltig verändern. Neben den so genannten Bitterhopfen gibt es auch solche, die ein eigenes Aroma einbringen, etwa Simcoe (Maracuja) oder Nelson Sauvin (Stachelbeere). Allerdings geben auch klassische Bitterhopfen, etwa aus dem Mühlviertel, natürlich auch Aroma ab.

sogenannte Rückaromen im hinteren Rachenraum?

UNBESCHWERT ein paar Bierchen zischen, das macht fast jeder gern. Ob beim Fußball, mit Freunden oder bei Grillfesten ist das Bier der ideale Begleiter. Leider steht dem entspannten Genuss eines immer im Weg: der unliebsame Alkoholgehalt. Da muss das Auto schon mal stehen bleiben oder wird der folgende Arbeitstag etwas beschwerlich. Egger hat sich für seine Bierfans etwas einfallen lassen, dass einem Abend mit dem beliebten Malzgetränk nichts mehr im Wege steht. Egger Zisch ist das neue alkoholfreie Mitglied der Egger-Familie für ZISCHENdurch, das auch isotonisch ist. Dieser große Benefit bedeutet, dass es eine ähnliche Stoffkonzentration wie das menschliche Blut besitzt und somit besonders schnell verdaulich ist. Egger Zisch ist damit auch für Sportler besonders wertvoll und kann als der neue Durstlöscher quasi zu jeder Gelegenheit „gezischt“ werden. PRIVATBRAUEREI EGGER Tiroler Straße 18, 3105 Unterradlberg 02742 / 392 - 0, www.egger-bier.at

mai 2014


schaugenuss

Die alte Leidenschaft TEXT VON ROLAND GRAF

FOTO: GRAF

Sie machen es ihm nicht immer einfach, aber die Mühe lohnt sich: Alte-Sorten-Pionier Franz Pannagl mit einer „Ochsenherz“.

2014 mai

Geschmackloses Gemüse braucht ­niemand. Mit den ersten Sonnenstrahlen sprießen daher nicht nur in den Gärten der (immer zahlreicheren) Vegetarier ­vergessene Gemüsesorten. Ob am Balkon oder im Handel – Raritäten, die auch schau 55 nach etwas schmecken, sind zurück.


schaugenuss

Buchtipp: Back-Träume Frisch aus dem Garten | Süß & pikant 100 Rezepte lassen das Gärtner-Herz höher schlagen. Gabriele Gugetzer hat die Gerichte – vom Rhabarber-Törtchen bis zur Tomatentarte mit Basilikum – nach Jahreszeiten geordnet. Einfach schauen, was im Garten wächst und schon kann ­gebacken werden! BLV Verlag, 168 Seiten, 75 Farbfotos, ISBN: 978-38354-1182-1, 25,70 Euro www.blv.de

Abseits der Norm

Allein bei den Wiener Frischge­ müsegärtnern LGV werden 41 To­ maten-Sorten kultiviert, wie Ing. Karl Herret von Österreichs größ­ tem Frischgemüse-Produzenten vor­ rechnet. Von den süßen Datterini über die Pflaumen- und Kirsch­ paradeiser bis hin zur intensiven Campari- und der kleinen CherryTomate. Das Unternehmen, ein Zu­ sammenschluss von 108 Gärtnerfa­ milien, produziert so ein Viertel der heimischen Gesamternte an Toma­ ten. Prunkstück ist nicht nur ih­ res Gewichtes wegen (der geerntete Rekordparadeiser lag bei 1,5 Kilo­ gramm) die Ochsenherztomate. Seit sechs Jahren müht sich Gärt­ nermeister Franz Pannagl mit dem anspruchsvollen Gemüse ab. „Sie

Erbsen-Flan mit Schnittlauch (4 Personen)

Rhabarber-BiskuitTörtchen (16 Stück)

Zutaten: 200 Gramm Erbsen 200 Gramm enthülste Dicke Bohnen 250 Gramm Sahne 2 EL Butter + Butter zum Einfetten 3 Eier, Salz, Schwarzer Pfeffer aus der Mühle 4 EL Schnittlauch oder 8 Schnittlauchblüten 4 Auflauf- oder Soufflée-Förmchen und ein tiefes Backblech

Zutaten: 500 g Rhabarber 1 Päckchen Vanillezucker 100 g Butter + etwas Butter zum Einfetten 100 g Zucker 1 Ei 100 g Mehl 1 TL Backpulver Törtchen- oder Muffinform

Zubereitung: 1. Den Ofen auf 160°C vorheizen. Die Erbsen und die Bohnen in zwei separaten Töpfen in wenig Salzwasser etwa 5 Minuten weich garen, dann abgießen. 2. Die Erbsen und Bohnen mit der Sahne und der Butter im Standmixer oder mit dem Pürierstab zu einer relativ glatten Masse rühren. Die Eier unterrühren. Die Masse pfeffern und bei Bedarf noch etwas salzen. 3. Die Förmchen einfetten und die Füllung in die Förmchen gießen. Diese auf ein tiefes Backblech stellen und in den Ofen schieben. So viel heißes Wasser angießen, dass es bis zur Hälfte des Förmchenrands reicht. 4. Die Flans etwa 20 Minuten backen, bis sie gestockt sind. Mit Schnittlauchröllchen oder Schnittlauchblüten bestreut servieren.

Zubereitung: 1. Rhabarber putzen und entfädeln, in Streifen (ca 1 cm) schneiden und in eine Schüssel geben, Vanillezucker ­unterrühren und das Ganze 10 Minuten stehen lassen. 2. Ofen auf 180°C vorheizen. Butter und den Zucker mit dem Rührmixer schaumig schlagen. Das Ei unterrühren und weiter schlagen, bis der Teig etwas flüssiger wird. Das Mehl mit dem Backpulver verrühren und in den Teig sieben. Nur noch ganz leicht schlagen, bis das Mehl untergezogen ist. Bei zu intensivem Schlagen wird der Teig hinterher nicht luftig. 3. Backform einfetten. Rhabarberstückchen abtropfen lassen; die Flüssigkeit auffangen und von Hand unter den Teig rühren. Die Rhabarberstückchen auf dem Boden der Förmchen verteilen. Darüber den Teig verstreichen. Die Törtchen etwa 20 Minuten goldgelb backen.

FOTOS: ARCHE NOAH/SCHILTERN, TANJA BISCHOF/BLV (2)

MARKSTAMMKOHL, Ochsen­ horn, Alte Bad Fischau – wie viel sympathischer klingen diese Sor­ tennamen als ein simples Kohl, Pap­ rika oder Erbse? Doch die wieder­ entdeckte Leidenschaft für alte Ge­müsesorten verdankt sich nicht den klingenden Namen allein. Es sind viele Gründe, die vergessene Sorten wieder ins Bewusstsein ge­ rückt haben: Besserer Geschmack, Nostalgie, Artenschutz und auch das gestiegene Interesse an nachvollzieh­ barer Herkunft und gesunder Er­ nährung. Längst sind dabei keine Öko-Freaks am Werk; die geschmor­ ten Ochsenherz-Karotten sind auch aus Österreichs bestem Restaurant „Steirer­ eck“ nicht wegzudenken. Vielfalt statt Einheitsbrei, könnte man den Trend mit einem ebenfalls kulinarischen Bild zusammenfassen.

Tipp: Statt Vanillezucker den Rhabarber mit 3 EL Orangenlikör beträufeln.

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tipps: Bio-Saatgut

Biblische Sorte Die erste Anlaufstelle, wenn es um alte Sorten geht, ist die Kamptaler Arche Noah. Mittlerweile betreiben die Schilterner Idealisten auch einen Onlineshop, in dem man Samen für Riesengebirgs-Erbsen oder Amaranth (je 4,50 Euro) und anderes erwerben kann. Geöffnet ist der „Arche“-Verkauf bis 5. Oktober immer Dienstag bis Freitag 10 bis 16 Uhr und Samstag und Sonntag 10 bis 18 Uhr. ARCHE NOAH, 3553 Schiltern, Obere Straße 40, Tel. 02734/86 26 www.arche-noah.at

Gemüse mit Biss Schlangenhaar-Gurke oder Chocolate-Beauty-Paprika gefällig? Michael Deutsch ist der „Biotiger“ und verarbeitet seine Gemüsesorten auch zu Chilipasten, Chutneys und Marmeladen. Mit seiner Sämerei sorgt er auch für Nachwuchs für Hobbygärtner. BIOTIGER, 7100 Neusiedl, Gartenweg 21, Tel. 0699/19565297 www.biotiger.at

Ein Tipp: Am 3. Mai ist der Biotiger am „Markt der Erde“ in Parndorf (Schulgasse 1) anzutreffen – von 9 bis 14 Uhr werden hier auf Initiative von Slow Food Burgenland auch Pflanzen verkauft.

Genuss-Gärtnerei Im 22. Bezirk in Wien gibt es eine großzügige Auswahl an Gemüse und Obst sowie eine Vielfalt an Produkten der ­Genuss Region Österreich. Essig & Öle, Eingelegtes, Marmeladen oder auch Säfte und Kräuter bietet der Ab-Hof-Laden der Gärtnerei Ganger. Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8 – 18 Uhr, Sa 8 – 16 Uhr und ab 21. April bis Ende Mai auch Sonn- und Feiertage 10 – 16 Uhr.

Paradeis-Paradies

Balkongemüse

In seinem Frauenkirchner ­„Paradies der Paradeis“ hat der ehemalige Religionslehrer alten Sorten – vor allem Chilis und Tomaten – ein imposantes Zuhause gegeben. Pflanzen versendet er zwar nicht, bis 31. Mai findet aber täglich von 10 – 17 Uhr (einschließlich sonntags) ein Pflanzenverkauf statt, das Stück gibt Stekovics um 2,50 Euro ab.

GÄRTNEREI GANGER, 1220 Wien, Aspernstraße 15, Tel. 0664/845 04 72 www.gaertnerei-ganger.at

STEKOVICS, 7132 Frauenkirchen, Schäferhof 13, Tel. 0676/966 07 05 www.stekovics.at

Der österreichische SaatgutGigant aus Oberlaa hat eine eigene Abteilung „Urban Gardening“ (zu deutsch: kleinwüchsige Sorten wie zum Beispiel Buschtomaten oder Freiland-Paprika, die auch am Balkon reifen) eingerichtet. Die Säckchen sind im Fachhandel ab 0,59 Euro ­erhältlich. AUSTROSAAT, 1232 Wien, Oberlaaerstraße 279, Tel. 01/6167023, www.austrosaat.at

FOTOS: ARCHE NOAH/SCHILTERN, BIOTIGER, WWW.PICTUREDESK.COM, CORBIS (2)

www.marktdererde.at

ist nicht so widerstandsfähig, zu­ dem wachsen die Früchte unregel­ mäßig, eine hat 200 Gramm, eine andere 600“, schildert der LGVGärtner die Launen der hellroten Diva in seinen Gewächshäusern. Gegen die uniformen Tomaten, die das Gros der Handelsware aus­ machen, hat es die alte Sorte mit­ unter schwer. Die Kulturlänge, wie es die Profis nennen, ist mit sieben statt zehn Metern, die etwa die Ris­ penparadeiser mitbringen, um ein Drittel geringer. „Ein Sprinter ist aber auch kein Marathonläufer“, verwendet der Gemüsetüftler einen plastischen Vergleich. Dennoch ha­ ben beide Sorten ihren Platz. Liebling Ochsenherz

Zehn Wochen vergehen, bis Anfang Mai die Früchte der ursprünglich 30 Zentimeter großen Pflanze im Ge­ wächshaus geerntet werden können. Doch auch hier ist der Ochsenherz­ paradeiser anders: „Er reift von in­ nen her.“ Während die Frucht au­ ßen also noch hellorange ist, kann ihr aromatisches Fruchtfleisch be­ reits verwendet werden, erklärt Pan­ nagl. Die Nachfrage nach Altsorten 2014 mai

wie dieser wächst stetig, wie auch Planungsleiter Herret bestätigt: Erst im Vorjahr wurde die OchsenherzAnbaufläche der LGV vergrößert. Schließlich braucht der Simmerin­ ger jede einzelne der 17.000 To­ matenstauden. Denn: „Die Ernte bei der anspruchsvollen Pflanze schwankt schon einmal um 20 %.“ So kann man auch heuer nur hof­ fen, dass die geplanten 150 Tonnen Ertrag von seiner Ochsenherz-To­ mate auch zustande kommen. „Eine Paradeissauce damit ist das beste, was man machen kann“, hat Pan­ nagl auch gleich Kochtipps parat. Setzt sich bei anderen Sorten bis zu einem Drittel der Menge als Was­ ser ab, „werden Saucen und Sup­ pen von der Ochsenherz ganz ohne Eindicken perfekt“, lassen einem die Schilderungen des Gärtners das Wasser im Mund zusammenlaufen. Pizzasauce vom Balkon

Die selbst gemachte Tomatensauce findet sich auch in Gabriele Guget­ zers Rezeptsammlung. Die Auto­ rin hat aber auch Muffins mit Ro­ ten Rüben oder Gerichte mit selbst geräucherten Paprikaschoten in

„Damit der Schritt vom Garten oder Balkon in die Backstube einfach ist, sind alle Gemüsesorten beschrieben.“ Gabriele Gugetzer

„Backträume – frisch aus dem Gar­ ten“ aufgelistet. Die Motivation da­ für gab der Hamburgerin „die Gene­ ration begeisterter Gärtner, die wir geworden sind“. Ob der erste selbst gezogene Kürbis aus dem Schre­ bergarten oder die leuchtende Chi­ lischote vom Balkon: Stolz betrach­ ten wir diese „kleinen Wunder“, wie sie es nennt. Gemüse, ab ins Backrohr!

info

Unser liebstes Gemüse Nicht nur das Wort Paradeiser hat man sich beim EU-Beitritt schützen lassen, auch das rote Gemüse selbst liegt den Österreichern am Herzen: Lag der Pro-Kopf-Verbrauch 1995 noch bei 16 Kilogramm, so isst jede(r) von uns heute beachtliche 27,7 Kilogramm Paradeiser pro Jahr (2012, Statistik Austria). Dies entspricht in etwa einer mittelgroßen Tomate an jedem einzelnen Tag des Jahres – und macht sie zum meist gegessenen Frischgemüse.

Mit dem Gemüsekochbuch beant­ wortet Gugetzer auch die Frage vie­ ler Hobbygärtner: Was machen ich nun mit dem vielen Gemüse? Dazu gibt es einen Überblick, welche der alten Sorten – etwa die Pastinake – sich für das Lagern eignet und was eher rasch verkocht werden sollte. Für die Kochbuch-Autorin ist das Zauberwort des Buches Herkunft: „Zu wissen, wo Gemüse herkommt, das ist unser aller Anliegen gewor­ den.“ Und wo wüssten wir das bes­ ser als bei unserem eigenen Gar­ ten? ///

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lokallegenden

Sie hat das Augustin mit Instinkt in die ­Zukunft geführt – Catharina Priemer (Bildmitte)

Bitte weiter so, liebes Augustin TEXT UND FOTOS VON RUDI MATHIAS

Auch wenn sich in den letzen 40 Jahren viel geändert hat, im Augustin ist das Wesentliche im Lokal beim Alten geblieben – die Gäste sind wie damals – noch immer jung.

Gästen heute Leichtes und Veganes auftischen. Die junge Wirtin wirbelt durch das Lokal wie einst ihre Oma „Edda“ – die das Augustin damals, umsichtig wie sie war, als Einkommensgrundlage für ihren Sohn Michael erwarb, der damit in Wien eine völlig neue Art von Lokalkultur einleitete. Auf dem Boden geblieben

WIRTSHAUSARTIGES Ambiente, abgewetzte Lederbänke, jugendstilartige Utensilien in jedem freien Winkel und Tische mit Tropfkerzen darauf. Irgendwo ein dröhnender Kofferplattenspieler mit Liedern von Bob Dylan und mitten im verrauchten Chaos ein Graupapagei, der sich in dem ständig überfüllten Lokal durchaus wohl zu fühlen schien. Heute haben den Vogel Katzen abgelöst, die sich auf den zwischenzeitig neu bespannten Sofas wohl fühlen, und anstelle von Erdäpfel­datschi, französischer Zwiebelsuppe und Schwedenbrot lässt Juniorchefin Catarina Priemer ihren 58 schau

1973 war man progressiv und Underground war angesagt – man besuchte Discos wie GoGo, WhommWhomm und Camera – Espressos und Snackbars passten da einfach nicht dazu. Das Augustin war damals so ziemlich das erste Szenelokal mit einem neuen Stil. Schon bald folgten weitere Treffs wie Anno, 1900, Jahrhundertbeisl, Wiener & Co, die gemeinsam mit dem Augustin das damals jenseits der Disco-Szene das durch und durch „uncoole“ Wien zum Fliegen brachten. Das Besondere am Augustin war, dass jeder, der Platz fand, willkommen war, ganz

ohne „Page“ oder „Clubcard“, auch wenn Stars wie André Heller oder Wolfgang Danzer hier ein und aus gingen. Kunst und Kultur ist auch heute noch im Augustin angesagt. Neo-Chefin Catarina spielt selbst Schlagzeug bei Clara Luzia und veranstaltet an Sonntagen im Lokal regelmäßig Sessions mit Künstlern wie Fräulein Hona, Bernard Eder oder Marlies Jagsch. Für Spätaufsteher gibt’s am Wochenende und an Feiertagen Frühstück bis am Nachmittag und wenn es das Wetter zulässt, verlagert sich die Stimmung in den Gartenhof des Augustin. „Mir war wichtig, das Wesen des Lokals zu erhalten“, so Catarina – „aber trotzdem meinen eigenen Weg zu gehen, da mussten einfach andere, leichte Speisen her, auch bei den Snacks. Wir servieren jetzt neben frischen Gartensalaten Humus, hausgemachte Gemüseantipasti oder gegrillten Ziegenkäse bis hin zu Tofu. Aber keine Sorge – Erdäpfelgulasch, herzhafte Burger und Berliner Currywurst gibt’s auch.“ mai 2014


Bleib dir treu

Während anderen „Lokallegenden“ die Gäste wegsterben, ist im Augustin eine völlig neue Generation dabei, das Lokal zu erobern wie einst die Nachhut der 68er. Nun, liebe Catarina, auch wenn heute keine Erdäpfeldatschi mehr auf der Karte steht und dein Augustin nicht mehr wie eine Sperrmöbeldeponie aussieht – geh deinen Weg und lass dich nicht beirren! Andere Lokale sind leer geworden, dein Augustin ist voll – und das wird seinen Grund h ­ aben. ///

Einst von Oma Edda erworben, ist das Augustin auch heute noch ein beliebter Szene-Treff.

Die Katzen haben den Graupapagei abgelöst und fühlen sich hier ausgesprochen wohl.

info

Das Augustin 1140 Wien, Märzstraße 67 Tel. 01/982 13 64 www.dasaugustin.at

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schaubrauch Josef Schneller baut Gitarren in aller Ruhe und mit viel Leidenschaft. Das „Best of“ seiner Werke war auch schon in mehreren Ausstellungen zu bestaunen. Der Südburgenländer verrät schau, was man für das Handwerk „Gitarrenbau“ unbedingt braucht.

Gitarren mit persönlicher Note TEXT VON BERTIE UNGER

„Ich mache mir keinen Druck, weil ich das Beste aus den Hölzern rausholen will.“ Josef Schneller

Holz mit Leidenschaft

Der Südburgenländer verarbeitet Materialien, die genauso edel sind wie die Instrumente, die daraus entstehen. Tonabnehmer führender Hersteller, Schellack zur Oberflächenbehandlung, gepaart mit einer ganz speziellen Ölmischung, die dem fertigen Produkt einen unvergleichlichen Touch verleiht. Form, Bauweise und die spezielle Auswahl der Hölzer haben starken Einfluss auf den Klang. Wobei nicht nur die 60 schau

Holzart, sondern auch Qualität und Herkunft sowie die Art des Sägens oder Spaltens eine sehr wichtige Rolle spielen. „Die Gitarrenindustrie verwendet kammergetrocknete Hölzer, weil man die schnell verarbeiten kann und das ist auch wichtig, wenn man in großen Mengen produziert“, sagt Schneller. „Ich leiste mir den Luxus, Holz über Jahre hinweg lufttrocknen zu lassen. Ich mache mir keinen Druck, weil ich das Beste aus den Hölzern

rausholen will. Drängen kann mich nur meine Leidenschaft, doch die hab’ ich unter Kontrolle“, lächelt der Südburgenländer, der selbst mit diversen Bands auf der Bühne steht. „git&art“

Ein „Best of“ seiner Werke zeigt Sepp Schneller in Ausstellungen, die er unter dem Synonym „git&art“ zusammen mit seinem Sohn Stefan organisiert. Jedes Ins­trument ist ein Unikat, doch jede Gitarre erzählt ihre eigene Geschichte: rockige Modelle, die aus Mississippi-Sumpfholz gefertigt werden. Jazzgitarren, die an die hohe Kunst italienischer Geigenbauer aus dem 17. Jahrhundert angelehnt sind … oder Gibson„Les-Paul“-ähnliche Modelle, die Form und Ton des Vorbilds in sich tragen, um dann doch irgendwann den gemeinsamen Weg zu verlassen und völlig andere Klangbilder zu schaffen. „Ich orientiere mich an klassischen Formen und versuche dann aber doch, meinen eigenen Weg zu gehen und jedem Instrument meine ganz persönliche Note

FOTOS: SCHNELLER (4), ROBERT SEIER

DOKTOR der Philosophie ist Josef Schneller bereits sein ganzes Berufsleben lang. Die große Leidenschaft des 66-Jährigen ist aber der Bau von Musikinstrumenten. Angelehnt an legendäre Instrumente der Rockund Popgeschichte, baut er Gitarren und Bässe selbst. Er verwendet Materialien, die den Vorbildern nicht nur optisch gerecht werden, sondern auch im Klang Maßstäbe setzen. Und es ist diese ganz besondere Eigenschaft kreativer Beharrlichkeit, die seine Handwerkskunst so speziell macht.

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Sepp Schneller organisiert mit seinem Sohn die Ausstellung seiner Werke.

Klang und Feeling seiner Werke sind genauso wichtig wie das Aussehen. Das ist Grundvoraussetzung für ein gutes Musikinstrument.

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zu geben“, erklärt Josef Schneller. ment. Mit Erfolg, denn die InstruUnd das schafft er gekonnt, ohne mente, die er baut, sind gefragt und dabei die eigentliche Aufgabe sei- an Schönheit kaum zu überbieten. ner Instrumente aus den Augen und Allerdings ausschließlich bei Freunvor allem Ohren zu lassen. Die Ei- den und Musikerkollegen. Denn der genschaft, gut zu klingen und sich „Gitarrenbauer“ aus dem südlichen gut spielen zu lassen, beschreibt Burgenland arbeitet ohne jeglichen der ­talentierte Südburgenländer so: Profit. Er baut seine „Schnese“-Mo„Klang und Feeling müssen passen, delle für ganz wenige „Auserwählte“, und gut aussehen sollten sie auch. die lediglich für die Materialkosten Denn jede Eigenschaft ist ohne die aufkommen. Der Rest ist pure Leiandere wertlos.“ Dieses Credo gilt denschaft – und da bringt er es sofür Sepp Schneller als Grundvoraus- gar auf bis zu 150 Arbeitsstunden setzung für ein gutes Musikinstru- pro Instrument. ///

Nicht nur Holzart, Qualität und Herkunft spielen beim Gitarrenbau eine wichtige Rolle, sondern auch die Art des Sägens oder Spaltens des Holzes.

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Mag. Harald Horvath, GF Regionalmanagement Burgenland:

Wir stärken das Gemeinschaftsgefühl! INTERVIEW: MAG. PAUL SZIMAK

Mag. Harald Horvath ist seit August 2013 Geschäftsführer der RMB und für den Einsatz der EFRE-Fördermittel für die Förderperiode 2014–2020 verantwortlich.

Warum kämpfen Sie für jeden einzelnen Arbeitsplatz im Burgenland? HARALD HORVATH: Ich erinnere mich noch an die Wachtürme, Stacheldrahtzäune und Grenzsoldaten mit Maschinengewehren. Ganz in unmittelbarer Nähe meiner Heimatgemeinde FrankenauUnterpullendorf verlief der Eiserne Vorhang. Und außer diesem gab es in der Region rund um 62 schau

Lutzmannsburg und Deutschkreuz infrastrukturell gesehen nicht viel. Wer nicht das Glück hatte, in der Landwirtschaft, im öffentlichen Verwaltungsdienst oder in der Krankenpflege einen Beruf zu finden, dem blieb nichts anderes übrig, als zu pendeln. Meine Familie war so eine klassische Pendlerfamilie. Früh aufstehen. Spät heimkommen. Oder überhaupt nur am Wochenende

daheim sein. Wer das hautnah über Jahre miterlebt, der weiß zu schätzen, was ein adäquat bezahlter, hoch qualitativer und vor allem sicherer Arbeitsplatz im Burgenland bedeutet. Entstammt daraus Ihre persönliche Überzeugung und Motivation? Dem gemeinschaftlichen Grundgedanken der EU fühle ich mich mai 2014

FOTOS: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT (2)

Mit klarem Blick für die Bedürfnisse der Realwirtschaft führt Mag. Harald Horvath das Regionalmanagement Burgenland (RMB). Sein Fokus für die Förderperiode der Übergangsregion 2014-2020: mehr Service, bessere Vernetzung und detaillierte Aufklärung darüber, was die EU für jeden persönlich bewirkt.


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„Es geht darum, das Friedensgefühl der EU zu leben!“ Mag. Harald Horvath, Geschäftsführer Regionalmanagement Burgenland

deshalb so nahe, weil ich am Beispiel meiner Heimatgemeinde mitverfolgen konnte, wie sich eine der strukturschwächsten Regionen Österreichs innerhalb kurzer Zeit enorm gewandelt und weiterentwickelt hat. Leitbetriebe wurden sozusagen im Nichts angesiedelt und haben dann weitere Unternehmer angezogen. Die mit Fördermitteln der EU errichteten Technologiezentren und Wirtschaftsparks waren die Brückenpfeiler dieses Auflebens und Impulsgeber für die Wertschöpfung der einzelnen Regionen. Wie schwierig ist der Zugang zu EU-Förderprogrammen in der Praxis? Von Unternehmern hört man oft: „Die in Brüssel müssten einmal selber erleben, wie es ist, wenn man aus eigener Hand finanzielle Mittel für seinen Betrieb aufstellen muss.“ Ich habe mir aus meiner früheren Berufserfahrung heraus den direkten Blick auf die Realwirtschaft bewahrt. Genau unter diesem Aspekt führe ich das RMB. Wir wollen Unternehmen bei der Administration von Förderprojekten zur Seite stehen und die Projektträger durch alle Phasen ihres Vorhabens begleiten. Das gilt natürlich auch für Verbände, Gemeinden und Vereine. Ein zentraler Aspekt des RMB ist die Europainformation. In diesen Zeiten sicherlich keine leichte Aufgabe. Wie bringen Sie die EU der mündigen Bevölkerung näher? Wir leisten Aufklärung und Information für jede Generation. Wir besuchen Schulen, veranstalten Roadshows, organisieren die Kinderuni on Tour, die Bädertour, wir organisieren Treffen und Vorträge. Wir zeigen den Weg der EUFörderungen bis zum einzelnen Bürger an konkreten Beispielen auf. Was hat dir die EU ganz persönlich gebracht? War es eine Unterstützung bei deiner Ausbil2014 mai

dung? Hast du die Möglichkeit erhalten, vom Auspendeln wieder zurück ins Burgenland zu kommen? Gibt es Projekte, in denen du dich engagieren kannst? Haben Teile deiner Familie oder deiner Freunde die Möglichkeit erhalten, wieder im Burgenland zu arbeiten oder ihre familiären und freizeitlichen Interessen wieder hierher zu verlagern? Das wollen wir als Ziel der Medienarbeit hervorbringen. Im Mai stehen die EU-Wahlen an. Was dürfen wir uns erwarten? Chancen. Der Wahlmodus wurde verändert. Durch die direkte Möglichkeit, das EU-Parlament zu wählen, hat sich der Einfluss der EU-Bürgerinnen und EU-Bürger maßgeblich verbessert. Die Abgeordneten des EU-Parlaments stammen aus den einzelnen Regionen. Diese pochen auf Bürgernähe und stellen somit ein sehr weitreichendes Instrument dar. Als Sprachrohr der EU schafft das RMB hierbei Klarheit über die Notwendigkeit gewisser Maßnahmen. Warum ist es wichtig, in den gemeinsamen Wirtschaftsraum Europa zu investieren? Es geht darum, das Friedensgefühl der EU weiterzuleben! Wenn sich die Wirtschaft rund um uns verschlechtert, dann werden wir auch keine entsprechenden Partner um uns haben. Also müssen wir unterstützen und helfen. Das RMB erfüllt in diesem Zusammenhang eine Aufgabe von höchster Bedeutung: Wir stärken das Gemeinschaftsgefühl. • info

Regionalmanagement Burgenland GmbH Marktstraße 3, 7000 EisenstadtTel. +43-5-9010-240 E-Mail: office@rmb.co.at www.rmb.at

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Übergangsregion 2014-2020

Förderbares Burgenland! TEXT: MAG. PAUL SZIMAK

177 Millionen Euro aus den Fördertöpfen der EU. Schulungen und Weiterbildungen für fast 50.000 BurgenländerInnen. 5.573 geförderte Projekte. Das Phasing Out Programm der EU hat in den vergangenen sieben Jahren enorm viel im Burgenland bewirkt. Doch wie geht es weiter? Welche Chancen auf Entwicklung und Wachstum bringt uns die neue Förderperiode für die Übergangsregion 2014-2020?

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Doch es gibt noch viel zu tun. Vor allem die Bereiche Forschung und Entwicklung gilt es auszubauen. Auch die Unternehmensdichte muss weiter wachsen. Zur Koordination und Erreichung der definierten Ziele wurde die Entwicklungsstrategie „Burgenland 2020“ ausgearbeitet. Diese stellt die Weichen für die wirtschaftliche Zukunft des Burgenlandes und dient als Orientierung bei der zielgerichteten Verteilung europäischer Fördergelder.

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1 Barrierefreier Baumwipfelpfad im Naturpark Geschriebenstein-Irrotkö 2 Wachsen mit Europa: die Kinderuni on Tour im Burgenland 3 HERZ Kompetenzzentrum für erneuerbare Energiesysteme in Pinkafeld

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Verantwortlich für die Abwicklung, Überwachung und Kommunikation der EU-Förderprogramme ist das Regionalmanagement Burgenland. Das RMB führt durch das Genehmigungsverfahren und bereitet die Unterlagen für die Entscheidungsträger vor, welche die einzelnen Projekte genehmigen oder ablehnen. Vorfinanziert werden die Projektkosten durch die Projektträger und Förderstellen. Das RMB sorgt für

die korrekte Verrechnung der Fördermittel mit der EU. Im Rahmen der Entwicklungsstrategie unterstützt das Regionalmanagement Burgenland die Konzeption einer eigenen Strategie für die Bereiche Forschung und Innovation. Federführend daran beteiligt ist die Fachhochschule Burgenland. Eine eigens gegründete Forschungsgesellschaft soll künftig in Form eines Beirates begutachten, welche Förderprojekte für das Burgenland von Vorteil sind. Bereits jetzt leisten viele burgenländische KMUs eigene Entwicklungsarbeit auf höchstem Niveau. Ziel ist, die universitäre Wissenschaft mit forschenden heimischen Unternehmen zu vernetzen. Anstoßinvestitionen im Bereich des Tourismus hat es im Zuge des Phasing Out Programms vielfältige gegeben. Doch auch hier sind weiterführende Förderungen nötig, um die gestarteten Projekte nicht wieder auslaufen zu lassen. Es gilt, die bestehenden Angebote und Infrastrukturen zu attraktivieren und auf ein höheres Level zu heben. Gemäß dem Leitbild der Landesentwicklungsstrategie werden auch die einzigartigen Naturräume des Burgenlandes in diese Überlegungen einbezogen. Nicht nur der Naturschutz muss entwickelt werden, auch ein sanfter Tourismus kann im Einklang dazu stattfinden.

FOTOS: WALTER LUTTENBERGER (4)

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er Beitritt zur EU hat sich für die BurgenländerInnen bisher mehr als bezahlt gemacht. Seit Beginn der ersten Förderperiode 1995 wurden stattliche 4,28 Milliarden Euro an Investitionen ausgelöst. Große Veränderungen und Fortschritte sind vor allem im Bereich des Tourismus, der Aus- und Weiterbildung, der Schaffung von Arbeitsplätzen und in der Anwendung erneuerbarer Energien sichtbar.

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Forschung im LED-Spitzensegment: LUMITECH in Jennersdorf

Im Burgenland gibt es die Naturparke Neusiedlersee-Leithagebirge, Rosalia-Kogelberg, Landseer Berge, GeschriebensteinIrrotkö, Raab-Örség-Goricko und den Naturpark in der Weinidylle. Diese wurden zur ARGE Naturparke zusammengefasst. So gibt es nun ein gemeinsames Marketing, eine schlankere Verwaltung und bessere Orientierung an der Tourismusstrategie. Nach wie vor ein großes Thema im Strukturförderungsprogramm des Europäischen Sozialfonds ist 2014 mai

die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung. Durch den geplanten Ausbau des universitären Bereichs wird es künftig mehr Studienplätze im Burgenland geben. Weiter intensiviert wird der Ausbildungsbereich für FacharbeiterInnen. Die Ausbildung soll sich bedarfsgerecht an den vorhandenen Unternehmen orientieren. Beispielsweise wurden mit der Ansiedelung der Firma HERZ Energietechnik in Pinkafeld oder des ENERCON Betonturmwerks

für Windkraftanlagen in Zurndorf richtungsweisende Leitbetriebe ins Burgenland geholt. Das bringt nicht nur neue Arbeitsplätze mit sich, sondern schafft auch gänzlich neue Berufsbilder und Unternehmenssparten, die es davor im Burgenland nicht gab.

werden, indem sie auch entsprechend ausgebildete MitarbeiterInnen im Umkreis ihrer Niederlassung vorfinden. •

Das Ziel: PendlerInnen sollen auf diese Weise zurückgeholt werden und einen hoch qualifizierten Arbeitsplatz in der Nähe ihrer Heimatgemeinde finden. Die Betriebe, die man für die Ansiedlung gewonnen hat, sollen unterstützt schau 65


Tausend Meilen Ente TEXT VON ALEX KRISTAN, FOTOS: ADRIAN BATTY

Zeigen Sie uns Ihr GARAGENGO LD garagengold@ . schaumedia.a t

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Wenn die Anschaffung eines Automobils nur einem einzigen Zweck dient, nämlich dem, damit Rennen zu fahren, so ist das nichts Außergewöhnliches. Wenn es sich dabei allerdings um einen Citroën 2 CV mit 12 PS handelt, sehr wohl. mai 2014


Mit Kreissägeblättern als Reifen werden tollkühn gefahrene Bergab-Passagen zur Mutprobe.

Die aufgemalten Nummern auf der Motorhaube entsprechen der jeweiligen Startzeit bei den beiden Mille-Miglia-Teilnahmen.

WIE MEISTENS, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, gibt es so was Ähnliches wie Erste und Zweite. Im Falle der Teilnahme an einer hochkarätig besetzten ClassicRallye wie der Mille Miglia sogar schon, bevor man gestartet ist. Oder eben nicht. Mittels selektivem Auswahlverfahren entscheidet ein Gremium rund um den Veranstalter, ob das Auto für die Veranstaltung zugelassen wird oder nicht. Um startberechtigt zu sein, muss das Fahrzeug in den Nennlisten der ursprünglichen Mille Miglia, welche von 1927 bis 1957 als Straßenrennen von Brescia nach Rom und zurück ausgetragen wurde, teilgenommen haben. Nun ist es aber so, dass es sich bei solchen Autos heutzutage um ebenso rare wie unbezahlbare Pretiosen aus dem Hause Alfa Romeo, BMW, Ferrari, Maserati, Mercedes oder Porsche handelt. Wer käme da schon auf die Idee, mit einem ­Citroën 2 CV eine Nennung zu versuchen? Außer Christian B. eigentlich niemand. Zumindest seit 1977 nicht, denn seit damals wird die „Mille Miglia Storica“ jährlich als Neuauflage in Form einer Gleichmäßigkeitsrallye ausgetragen. Eine 2 CV Ente war allerdings seitdem noch nie am Start. Eine Ente in Italien

Der Gedanke, einmal bei der Mille Miglia Storica dabei zu sein, beschäftigte Oldtimer-Aficionado Christian B. schon länger. Nachdem der Traum, die heimische Cham­pions League der Classic-Rallyes namens „Ennstal Classic“ zu gewinnen, erfüllt war, musste ein neues Ziel her. So lud man sich aus dem Internet die Startliste einer „Original Mille Mig2014 mai

lia“ aus den 50er Jahren herunter – und staunte nicht schlecht, als dort auch einige Citroën 2 CV gelistet waren. Die Frage, was die Finanzierbarkeit eines startberechtigten Autos betrifft, war geklärt und bald auch in Holland via Internet aufgestöbert. Kaum in Österreich angekommen, wurde die Ente restauriert, um für die Strapazen der 1600 km langen Rallye quer durch Italien gerüstet zu sein. Der erste Nennungsversuch war von Erfolg gekrönt und so stand dem Abenteuer Mille Miglia nichts mehr im Wege. Auch wenn bei der Mille Miglia Storica nicht mehr wie damals in der wilden Zeit die schnellstmögliche Zeit von Brescia nach Rom und wieder zurück gefragt ist, muss man mit einer Leistung von 12 PS und einer erzielbaren Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h davon ausgehen, dass das Gaspedal das Bodenblech nur selten verlassen wird. „Natürlich hat man bergauf oder auf den Geraden keine Chance gegen die 215 PS eines 300 SL Flügeltürers, allerdings bekamen die Piloten solcher Pretiosen meistens später, wenn es bergab einen Pass runter geht, große Augen, wenn die Ente im Rückspiegel immer größer wurde. Mit ihrem 700.000-Euro-Auto

Bild links: Grablaternen als ­ Scheinwerfer zaubern ein paar Meter Licht vor den Entenschnabel. Bild rechts: „Ente“-Besitzer Christian B. mit Alex Kristan.

„Die Fahrer von 700.000-EuroAutos bremsen ein wenig früher als wir.“ Christian B., „Ente“-Besitzer

info

Unser Autor Er ist als Stimmenimitator mit seiner „Individual Comedy“ einer der beliebtesten Acts bei TopEvents in ganz Österreich. Er parodiert seine Alter Egos in einer Qualität, die sogar die Originale selbst verblüfft. Derzeit tourt er mit seinem ersten Bühnen-Solo-Programm durch Österreich: JETLAG für ­ANFÄNGER. Infos und Termine dazu auf www.alexkristan.at.

bremsen die eben ein wenig früher als wir“, erzählt uns Christian B. ­lachend seine Eindrücke der Mille Miglia, bei der trotz Gleichmäßigkeitscharakter von Entschleunigung keine Rede sein kann. Adrenalin pur

Zwölf Stunden am Stück durchfahren, Ankünfte im Etappenzielort weit nach Mitternacht, wo alles ­bereits abgebaut wird, man kommt so gut wie nie zum Essen, kaum mehr als zwei Stunden Schlaf und das alles drei Tage lang. Klingt ziemlich stressig, oder? „Klar, ist es auch, aber allein die Gänsehaut, wenn einem tausende motorsportverrückte Italiener am Rande der gesamten Strecke zujubeln, oder wenn man von Motorradpolizisten durch Rom eskortiert wird, über den Petersplatz fahren darf – oder einfach nur diese Vielzahl an wunderbaren alten Autos in freier Wildbahn zu sehen und zu hören, lässt das Adrenalin über die Müdigkeit siegen“, schildert Christian B. und fügt lachend hinzu: „Vor allem, wenn man das Ganze mit einem 12-PS-Auto erlebt hat, bei dem jeder kleinste Hügel als Passhöhe wahrgenommen wird.“ /// schau 67


Die Jugend von heute TEXT VON ALEX KRISTAN

Beim Konstruktionsauftrag des 2 CV lag das Hauptaugenmerk auf einer weichen Federung, sodass ein Korb Eier von Bauern über holprige Feldwege schadlos transportiert werden konnte. Heute verlangt der Markt zwar auch „Crossover“, aber damit sind weniger Feldwege gemeint und vielmehr die Allianz eines kompakten Kleinwagens mit den Vorzügen eines SUV. Aus den Bauern sind Jungfamilien und aus dem Korb mit Eiern Kindersitze inklusive Nachwuchs geworden.

Citroën C4 Cactus DER C4 CACTUS war einer der Eyecatcher auf dem letzten Genfer Autosalon und öffnet ein neues Kapitel in der Firmengeschichte von Citroën. Generaldirektor Frédéric Banzet ließ bei der Präsentation keine Missverständnisse aufkommen und stellte den C4 Cactus als richtungsweisendes Symbol für die Neupositionierung der Marke vor. Der optische Auftritt dieses frischen und klar strukturierten Autos soll der erste Hinweis auf die künftige Designlinie der nachfolgenden Modelle von Citroën sein. Ähnlich wie damals die Ente ist auch der C4 Cactus mit allen Attributen ausgestattet, die ein Bestseller braucht: Einfach anders, kompromisslos und dennoch sehr smart und unschlagbar günstig. Reduziert auf das Nötigste zum Fahren, deshalb leicht und äußerst sparsam. In Österreich erwartet man die französische Revolution auf Rädern Ende Juni. Die Einstiegspreise stehen noch nicht fest, werden sich aber vermutlich rund um die 15.000 Euro bewegen, was eine ziemliche Ansage ist.

Opel Mokka

Nissan Juke

REIN VOM ASPEKT der Abmessungen her fällt es vermeintlich schwer, sich auf einer Länge von 4,28 Metern und 1.66 Höhe ein attraktives Autodesign vorzustellen. Doch der Opel Mokka belehrt sofort eines Besseren. Die gefällige Keilform mit moderner Frontoptik, elegantem Hüftschwung und einem dynamischen Heck als Abschluss gefällt auf Anhieb. Die durchwegs solide Verarbeitung im Innenraum sowie das liebevolle Design und mit Sitzen, die man durchaus als perfekt bezeichnen kann, lassen seine Top-Position im hart umkämpften Feld der Mini-SUVs durchaus als berechtigt erscheinen. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass er im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern in seinem Segment auch mit Allrad erhältlich ist.

AUCH DER SEIT 2010 produzierte Nippon-Crossover präsentierte sich nach einem Facelift am heurigen Autosalon in Genf im aktualisierten Look. Neben den optischen Retuschen an Front und Heck wie Xenon-Licht mit LEDTagfahrleuchten darf sich die Juke-Fangemeinde unter anderem auch über ein Glasschiebedach sowie neue Farben und hochwertigere Materialien im Innenraum freuen. Nissan bietet seinen Käufern individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bei Felgen, Schalthebeln, Sitzen und Türinnenelementen. Positiv fällt auch auf, dass durch die neue Form des Kofferraums die Ladekapazität um beachtliche 40 % auf 354 Liter erhöht wurde, was der des VW Golf recht nahe kommt. Wer die Jukebox gerne lauter hört, dem sei die 218 PS Variante namens Nismo Juke RS ans Herz gelegt.

www.opel.at

www.nissan.at

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FOTOS: GM COMPANY, HERSTELLER (2)

www.citroen.at


toptipps

Bunter Kilometerfresser Komfort und gutes Fahrverhalten machen das Delite hybrid touring II von Riese & Müller zum idealen Begleiter für längere Strecken. Auch mit schwerem Gepäck arbeitet die Federung noch perfekt, selbst bei schnellen Lastwechseln bleibt es stabil.

FOTOS: AUS ÜBERZEUGUNG, HERSTELLER (3)

www.r-m.de

Unter Strom. Elektroräder sind erwachsen geworden und wirken viel jünger als noch vor wenigen Jahren. „NEW YORK verbietet E-Bikes.“ Diese Meldung ging kürzlich durch die Medien. Die vielen Beschwerden über undisziplinierte Fahrer wurden als Grund genannt. Ein näherer Blick zeigt allerdings, dass die Geschichte erstens schon weiter zurückreicht – und zweitens so nicht stimmt: Das Verbot betrifft nur jene Bikes, bei denen der Motor auch Schub liefert, wenn man nicht in die Pedale tritt, also Elek­ tro-Mofas. Dass die Geschichte jetzt aber hochkocht, zeigt: Elektrofahrräder sind derzeit ein großes Ding – und es ist oft nicht klar, was damit eigentlich gemeint ist. Bei 25 ist Schluss

Hilfreich ist deshalb der Begriff „Pedelec“: Das sind die Elektrofahrräder im eigentlichen Sinn, bei denen der Motor nur für elektrischen „Rückenwind“ sorgt, wenn man in die Pedale tritt. Regelt der Motor bei 25 Stundenkilometer ab, gelten sie EU-weit als Fahrräder. In Österreich fallen originellerweise auch Segways und ähnliche Gefährte mit E-Motor unter diese 2014 mai

Definition – und die in New York verbotenen E-Bikes. Die schnelleren S-Pedelecs – Motorunterstützung bis 45 Kilometer pro Stunde – gelten als Kraftfahrzeuge. Eine Zulassung in Österreich ist aber (noch) nicht möglich.

Elektrisierender Blickfang Carbon-Zahnriemen, Retro-Zeitfahrlenker, Scheibenbremse am Vorderrad und eine wuchtige Mono-Gabel, in der sich der Akku versteckt – der Straßenfeger von Electrolyte lässt niemanden kalt. So mancher Hipster wird wohl vom Fixie auf den Straßenfeger umsteigen. www.electrolyte.cc

Verjüngungskur

Doch genug der Juristerei. Die Pedelecs der Saison 2014 haben das Pensionistenimage der vergangen Jahrgänge abgelegt. Neben den beliebten Modellen mit Tiefeinstiegen und Allroundmodellen für den Alltag gibt es immer mehr Mountainbikes mit E-Motor – und sogar Rennräder. Der Imagewandel schlägt auch optisch durch: Dezente Grau- und Silbertöne erhalten Konkurrenz von kräftigen Farben von Orange bis Neongrün. Auch die Verkehrsplanung beginnt zu reagieren: In Göttingen (Deutschland) wurde der erste E-Rad-Schnellweg eröffnet. Vielfahrer mit GPS-Trackern liefern Nutzerdaten, Zählstationen beeinflussen Ampeln im Sinn der Elektroradler.

Elektrischer Waldmeister Mit gut 20 Kilogramm bringen elek­ trische Mountainbikes das Doppelte ihrer motorlosen Kollegen auf die Waage. Dank hervorragender Abstimmung gibt sich das vollgefederte Xduro FS Pro des deutschen Herstellers Haibike trotzdem agil, auch in schwerem Gelände. www.haibike.de

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Waldecks Wallfahrten

Ein Müßiggänger spaziert durch die Stadt und fährt rund um Wien herum.

TEXT VON PHIL WALDECK. FOTO: HELMUT A. GANSTERER

SAMSTAG 10:00 UHR LOKALITÄT: STADTPLATZ-KAFFEEHÄUSER AM WOCHENENDE BETR.: WER STILL SITZT, SIEHT MEHR

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illkommen, kluge Leserin, schöner Leser, zur dreiunddreißigsten Wallfahrt im schau-Magazin. Das heißt, wir vollenden das dritte Jahr unserer Pilgerfahrt. Zur Feier rücken wir zwei fundamentale Reise-Tipps in den Mittelpunkt.

Die Wallfahrten durch Ost-Österreich sind automatisch ein Fest der Sinne. Die Freuden können aber auf Weekend-Fahrten durch Burgenland, Niederösterreich und Wien verdoppelt werden. TIPP 1:

Die Ausflüge aufs Land sind an jedem Wochentag schön. Für die Städte aber empfehle ich das Wochenende. Genauer: den Freitag-Abend für Nachtvögel, den Samstag für die Tag-Aktiven. Nur dann lernt man beispielsweise die Neusiedler, die Kremser und die Hietzinger von ihrer fröhlichsten Seite kennen. Die Städter sind keineswegs faul, doch liegt ihre Gemüts­ temperatur während der Arbeitswoche um 10 Grad tiefer. Und ihre Geschwindigkeit um 20 Prozent höher. Der fühlbare Stress schlägt sich auf die Qualität des ReiseAufenthalts. Ganz anders am Wochenende. Die gute Laune am Freitag-Abend und Samstag liegt zunächst daran, dass man die Arbeitswoche hinter sich weiß. Und dass man’s jetzt krachen lassen kann, ohne an morgen zu denken. Wobei die Friday Night die berühmtere Saturday Night übertrifft: Man weiß noch zwei freie Tage vor sich. Daher ist der Freitag der Tag des großen Durstes. Ich erinnere mich an Freitagnächte in Retz und Oberwart, wo ich ab 22 Uhr keine Chance mehr hatte, den lokalen Dia­ lekt zu verstehen. Ich habe dennoch gern zugehört. Ich genoss die Unterhaltungen wie ein Haydn-Streichquartett, rein musikalisch. Der Sonntag fällt gegen den Freitag und Samstag ab. Die Einheimischen werden wieder brav. Man will am Montag im Büro den Taufrischen spielen. Und die Wallfahrer denken schon an die Rückfahrt. Oft wird es schon zu Mittag ruhig. 70 schau

Die Städter sind keineswegs faul, doch liegt ihre Gemüts­temperatur während der Arbeitswoche um 10 Grad tiefer. Und ihre Geschwindigkeit um 20 Prozent höher. Der fühlbare Stress schlägt sich auf die Qualität des Reise-Aufenthalts. Ganz anders am Wochenende. Die gute Laune am Freitag-Abend und Samstag liegt zunächst daran, dass man die Arbeitswoche hinter sich weiß. Und dass man’s jetzt krachen lassen kann, ohne an morgen zu denken.

TIPP 2: In Reiseführern liest man seit ewig den Tipp, sich mit den Einheimischen treiben zu lassen, um sie genauer kennen zu lernen. Das ist Unsinn. Wer sich parallel bewegt, sieht immer die gleichen Leute.

Viel besser ist, sich am Zielort gemütlich auf die Terrasse des Hauptplatz-Cafés zu setzen und huldvoll das Volk zu beobachten, das vorbeiflaniert. Dann erst merkst du die Vielfalt der Typen und Physiognomien. Jede Kleinstadt in Ost-Österreich hat rund um den Hauptplatz mindestens ein Kaffeehaus oder ein Wirtshaus mit Garten, meist auch ein Eisgeschäft. Ideale Standorte für völkerkundliche Studien. TIPP 3 (FÜR FOTOGRAFEN):

Schrauben Sie Ihre Kamera mit einem langen Teleobjektiv (nicht unter 300 mm Brennweite) auf ein ZwergStativ, das Sie neben der Kaffeeschale auf den Marmortisch der Terrasse stellen, und fokussieren Sie manuell auf einen fixen Punkt mit neutralem Hintergrund. Wenn interessante Leute des Weges kommen, drücken sie ab. So können Sie ein sagenhaftes Panoptikum von Spaziergänger-Porträts einfangen, mit dem Federico Fellini seine Freude gehabt hätte. Um unauffällig zu fotografieren, lösen Sie besser ferngesteuert aus (Kamera-Zubehör). Leider kam ich spät auf die Idee, mir auf diese Weise eine Sammlung an Kopf-Trophäen zuzulegen. Sie kam erst jüngst im Café Deux Magots in Paris. Doch Vorsicht: In Managua (Nicaragua) wäre ich wegen Fotografierens mit langem Teleobjektiv beinahe verhaftet worden. Aber Südamerika ist ein eigenes Kapitel. Da weiß man nie, ob man mehr Angst vor der Polizei oder vor den Kriminellen haben soll. Gottlob ist dies in Österreich anders. Hier bezaubert auch die Sicherheit. Dafür gibt’s ein anderes Problem in Europa: Man darf die Porträts ohne Einverständnis der Porträtierten nicht publizieren. Das geht erst ab einer bestimmten Anzahl von Personen auf dem Foto – ich muss da einmal den Anwalt fragen. Ausgenommen sind nur Personen öffentlichen Interesses. Aber wer fotografiert schon freiwillig einen Minister, der heute kommt und morgen geht? mai 2014


Industrie-Backsteingebäude der Werft Korneuburg

Phil Waldeck, der Pilgervater und Autor, und ich als einfacher Wallfahrer, Fotograf und Gefährte, liegen miteinander oft in sündigem Streit. Dann aber sind wir wieder wie eine Seele in einer Brust. Dies zeigt sich bei unseren Blicken auf die Bundesländer Burgenland, Niederösterreich und Wien, die unsere Heimat und das Thema des schau-Magazins sind. Ein Beispiel: Wir lieben die schönen Menschenwerke von Ost-Österreich. Bei Bauten sowohl jene aus Stahl & Glas wie die überaus reizvollen aus unverputzten, wetterfesten Backsteinen, die wir oft nur noch als Relikte einer versunkenen Industrie- und Arbeitswelt sehen. Beispielsweise dieses anmutig verdämmernde Funktions-Gebäude der Werft Korneuburg. Hier ein Blick aus dem Vorgarten von „Grisu’s Imbiss-Stube“, die für ihr fröhliches Stammpublikum bekannt ist, darunter Radler, die Korneuburgs Auen und den Donauradwanderweg schätzen. – Helmut A. Gansterer

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MITTWOCH, 17:00 UHR LOKALITÄT: HOTEL ALTSTADT VIENNA. BETR.: HERBERGEN MIT EXOTISCHEM FLAIR

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u den Personen öffentlichen Interesses zählen auch Schauspieler. Die nichts dagegen haben, fotografiert zu werden. Das gehört zum Geschäft. Obwohl sie es zwischendurch gern ruhig, behaglich und geschützt haben – wie Tobias Moretti in seiner bevorzugten Wiener Höhle, dem Hotel Altstadt Vienna im siebenten Wiener Hieb (für deutsche Leser: Gemeindebezirk).

Ohne ihn zu kennen, lobe ich blindlings den Eigentümer Otto E. Wiesenthal. Sein Motto „Glücklich machen ist das höchste Glück“ wird mit jeder Minute des Aufenthalts glaubhafter. Man ist von federleichten, unaufdringlichen und lässigen Mitarbeitern umzingelt – und zwar rund um die Uhr. Tobias und ich retteten dort in stundenlangen Gipfelgesprächen die Welt, erfrischt von schönen Weinen zu vernünftigen Preisen.

Um den Frühling 2014 in Burgenland, Niederösterreich und Wien sinnlich zu begrüßen, empfehle ich den konsequenten Zweisitzer MINI Roadster Cooper mit 122 PS. Der Roadster ist die frechste, aber nicht billigste Farbe in der Palette des geglückten Retro-Projekts MINI (ab 23.440 Euro). Aus der Zweiradfraktion wähle ich den kaufmännisch klugen, ersten Kawasaki-Roller namens J 300 mit knapp 30 PS. Er greift die steigende Nachfrage nach sportlichen, steifen Scooters auf. Eine Art Samurai-Design und giftgrüne Farbflächen a la Kawa-Bikes schenken Überhol-Prestige bis 145 km/h (ab 5340 Euro).

Ich wählte für die Testfahrt das Marchfeld. Erstens ist es für Transdanubien-Wiener und Weinviertler ein Vorfeld, über das man gut ins Burgenland und nach Bratislava kommt. Zweitens hat es den Reiz des Reizlosen. Das Marchfeld gönnt dem überlasteten Auge eine Erholung. Ah, wie angenehm, über die flachen Gemüse-Felder zu schauen, zumal diese ein Symbol des Wohlstands sind. Drittens sieht man jeden Bullen schon auf drei Kilometer Entfernung, selbst Feldhasen finden hier keine Deckung.

Als Parallele zu diesem Haus wäre am ehesten mein Grazer Hotel-Favorit zu nennen, das Schlossberghotel von Dr. Helmut Marko. Auch dort ein herzlicher 24-Stunden-Service in der Rezeptions-Bar. Und hier wie da reine Kunstliebe. Im Altstadt Vienna finden wir Werke von Saint Phalle, Warhol, Ringel, Helnwein und Leibovitz, in der Rezeption grüßt Prachensky. kolumne

DONNERSTAG, 10:00 UHR LOKALITÄT: MARCHFELD UND SLOWAKEIGRENZE BETR.: PARADIESE FÜR MOTORISIERTE ­WALLFAHRER

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in seit dem Morgengrauen unterwegs, um den betörenden MINI Roadster Cooper zu überprüfen. Ein Auto wie eine geballte Faust. Eine entzückende BoxerSchnauze, ein großzügiges Cockpit, in dem sich auch ein Wikinger wohlfühlt, und hintendran ein kurzes Heck mit gleichwohl achtbarem Kofferraum. Erstaunlich, wie sich alles großartig ausgeht auf einer Länge von 3,734 Meter, wenn man bereit ist, die zweite Sitzreihe zu opfern. 72 schau

Der Autor Philipp „Phil“ Waldeck schreibt die Kult-Kolumne „Waldecks Wanderbriefe“ in der autorevue.

Der Fotograf Helmut A. Gansterer schreibt u. a. für trend, seine Bücher „Endlich alle Erfolgsgeheimnisse“ und „Darf man sich’s urgut gehen lassen? Wo es doch allen so schlecht geht.“ sind aktuelle Bestseller. Er wurde von Waldeck und schau-Magazin als Fotograf entdeckt.

Ab und zu entzückt eine Allee. Sie bietet dem Open-AirEvangelisten diese herzlichen Ohrfeigen von Licht und Schatten. Einmal rollte ich lautlos im Leerlauf durch. Auch dies war schön. Die Pappeln selbst stehen schweigend, doch spielt der Wind in ihnen wie auf einer spanischen Konzertgitarre. Die langen Geraden sind eine Einladung, die Prospekt-Werte für Beschleunigung und v-max zu überprüfen. Die wenigen übermütigen Kurven loten die Grenzwerte des Fahrwerks aus. Wenn man zu schnell war, rumpelt man hinaus ins flache Land, ohne Risiko. Auf dieser Fahrt ins Burgenland sagten mir Marchfelder, es gäbe bereits etliche Brücken für Fahrradfahrer über die March in die Slowakei. Das ist Good News. Nächste Woche werde ich den Fahrradträger mit zwei Elektrofahrrädern satteln und mit der Holden die Slowakei heimsuchen. Ost-Österreich mit seinen Nachbarländern ist ein Paradies für Wallfahrer, die sich gern luftig bewegen. /// mai 2014

FOTOS: HERSTELLER (2)

Ich verstehe seine Wahl. Das fromme Altstadt Vienna (Kirchengasse 41) war mir vor dem Moretti-Rendezvous unbekannt. Eine Schande, da ich spezielle Hotels rund um den Globus sammle. Wobei alt-noble Kästen wie Raffles, Plaza und Beijing International den uniformen Kettenhotels vorgezogen werden. Das Altstadt Vienna entzieht sich jedem Vergleich. Es ist klein und fein, riecht atmosphärisch nach der Welt von Gestern, aber in merkwürdiger Symbiose mit moderner Innenarchitektur der Stilisten von Matteo Thun, Untertrifaller, Architekturbühne und Eichinger-oder-Knechtl. Jedes Zimmer ist anders als die anderen.


u a h c s © Bubu Dujmic

4 Extra-Seiten zum neuen Erlebnissender der Ostregion – rund um Heimat, Outdoor und Lebensstil.

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u a h c s

Lifestyle und ­­Männerspielzeug

Sigrid Lessel bringt die aktuellsten Trends rund um Fashion, Beauty, Lifestyle und Co zu Ihnen ins Wohnzimmer.

„Schöner Wohnen“ muss nicht teuer sein NIRGENDWO SONST in Zen­ traleuropa lässt es sich „Schöner Wohnen“ als bei uns. Doch die Preisspirale dreht sich dabei un­ barmherzig weiter nach oben. Do­ minik Timpl setzt sich im Rahmen der Sendung Wohnlust zum Ziel, leistbaren Wohnraum ausfindig zu machen, der auch tatsächlich noch zu haben ist. „Wer heute auf Woh­ nungssuche geht, hat keine leichte Aufgabe vor sich. Ich hab mich da­

Günstig und kreativ: Ein Blumenregal aus alten Euro-Paletten – geht das? Ja, wie Dominik Timpl auf schau TV beweist.

74 schau

her entschlossen, in meiner Sendung ,Wohnlust‘ nicht aufzuzeigen, was man beim Wohnungssuchen alles falsch machen kann, sondern ich zeige lieber, wo man zu vernünftigen Preisen wohnen kann“, so Dominik. Die Objekte für seine Sendung sucht er in enger Zusammenarbeit mit Wohnbauträgern, Vermietern, Immobilienunternehmen, aber auch Privatpersonen. „Ein kleines Häus­ chen mit Garten und guter Ver­ kehrsanbindung nach Wien ist oft weit billiger zu haben als eine Zwei­ zimmer-Wohnung in Wien-Simme­ ring“, weiß der Moderator. Dominik Timpl stellt in seiner Sendung aber nicht nur interessanten Wohnraum vor, sondern gibt auch praktische Einrichtungsratschläge und hat im­ mer wieder auch Tipps für Balkon, Terrasse und Garten parat. Dabei legt er auch gern selbst Hand an: Folge für Folge wählt er originelle Wohnutensilien aus, die man leicht auch „selber machen“ kann, und zeigt den Zusehern vor der Kamera, wie es geht. WOHNLUST IM MAI: Erstausstrahlung am 21. Mai um 18 Uhr

SIE MÖCHTEN DIE neuesten Modefarben des Frühlings wis­ sen? Hohe Absätze oder doch lieber Ballerinas? Ist es zu spät für Animal Print? Unser Neue-Zeiten-Team weiß, was man trägt. Wir fragen re­ gelmäßig Mode-Experten und Fa­ shionistas nach ihrer Meinung, da­ mit Sie ja keinen Trend mehr verpassen. Aber nicht nur Kleider machen Leute, denn Beauty und Wellness sind ebenso wichtig für ein gepflegtes, schickes Auftreten. In unserer aktuellen Ausgabe von Neue Zeiten ist schau TV zu Besuch bei „der“ Adresse für Lifestyle-Kosmetik – dem Wiener Label Esbjerg. Quali­ tät wird bei Esbjerg groß geschrie­ ben. Im Sortiment finden sich nicht nur edle Parfums, Cremen oder Haarpflegeprodukte – nein, auch die Männerwelt kann sich an den Produkten des Labels erfreuen! Esb­ jerg bietet die größte Auswahl an Nassrasierzubehör. Neben eigenen Rasierworkshops und dem Magazin „Shave“ weckt das riesige Sortiment an Pinseln, Klingen und Aftershaves sogar bei Männern das Interesse für Kosmetika – und das Ganze auch noch mit einem guten Gewissen: Es­ bjerg produziert in seinem Labor nachhaltige Naturkosmetik „made in Austria“. Doch nicht nur Modetrends und Lifestyle stehen im Fokus bei Neue

In der nächsten Sendung: Das Wiener Kosmetik-Label Esbjerg.

Zeiten. In jeder Sendung gehen wir auf die Bedürfnisse und Interessen des modernen Mannes ein. Wenn Sie auf der Suche nach einem pas­ senden Geschenk für Ihren Freund, Mann oder Sohn sind, haben wir die richtige Antwort für Sie. Ob Outdoorkleidung, Männerkosmetik oder Freizeitevents: Vom Schweizer­ messer bis zum Cabrio – Sigrid Les­ sel weiß, was Männer so zum Spie­ len brauchen. In Neue Zeiten stehen aber auch die aktuellen Trends rund um De­ sign, Möbel und Garten im Vorder­ grund. Wie Sie sich am besten auf der Terrasse entspannen, verraten wir Ihnen im Lifestyle-Magazin auf schau TV. NEUE ZEITEN: Erstausstrahlung am 28. 5. um 18 Uhr auf schau TV.

Wetterradar ERGÄNZEND zur aktuellsten Wettervorschau überträgt schau TV einmal pro Stunde das aktuelle Wet­ terradarbild der Ostregion. Das Ra­ darbild, auf dem heranziehende Niederschläge und Gewitterzellen in Zugrichtung und Intensität gut zu erkennen sind, hilft vor allem, dro­ hende Unwetter besser abschätzen zu können. mai 2014

FOTOS: SCHAUMEDIA (4), ESBJERG, SCHAU TV

Sigrid Lessel moderiert das Lifestyle-Magazin „Neue Zeiten“ auf schau TV.


DER NEUE SENDER IN DER OST-REGION: 24 STUNDEN NON-STOP, RUND UM DIE UHR Maximilian ist unser Mann für Facebook.

Das schau aktuell-Team weiß, was die Menschen im Osten Österreichs bewegt.

schau aktuell: News in engem Dialog mit dem Publikum Tagesaktuell – zu jeder halben Stunde – präsentiert schau aktuell rund um die Uhr, was die Ostregion bewegt. VOR EIN PAAR Jahrzehnten waren sie noch karg, die News aus der Ost­ region, die Wien, Niederösterreich und das Burgenland gleichermaßen interessierten. „Heute zählt der Cen­ trope-Raum zu den dynamischen Regionen Europas und schau TV sitzt mittendrin. Längst interessiert vieles von dem, was für Wien wich­ tig ist, auch im Burgenland und um­ gekehrt. Da liegt es doch auf der Hand, eine Nachrichtensendung zu machen, in der es um jene Dinge geht, die für alle in der Region wich­ tig sind“, sagt Harald Kuchwalek, der gemeinsam mit Anqi Hu für die Aufbereitung des schau TV-Nach­

richtenformates schau aktuell ver­ Anqi Hu, die sich im Rahmen der antwortlich zeichnet. Tagesaktuell Sendung der Reaktionen aus dem zeigt schau TV jene Dinge auf, die Publikum annimmt. „Unser großer das Gemüt der Centrope-Bürger in Vorteil ist, dass wir die jeweils aktu­ Wien, Niederösterreich und dem elle Sendung von schau aktuell rund Burgenland bewegen. Egal, ob es da­ um die Uhr ausstrahlen und unser bei um Politik, Wirtschaft, Fragen Publikum auf keine Primetime an­ der Sicherheit oder um Verkehrs- so­ gewiesen ist“, erklärt Anqi Hu wei­ wie Pendlerthemen geht – schau TV ter. „Wenn alles klappt, wird schau bindet die Bürger der Region ein aktuell schon bald auch auf ,user ge­ und reflektiert ihre Haltung. „Nach nerated content‘ eingehen und span­ einem zähen Start ist es uns gelun­ nende Beiträge aus dem Publikum gen, die Basis für eine solide Face­ veröffentlichen.“ book-Plattform auf die Beine zu SCHAU AKTUELL: Montag bis Freitag zu stellen, die rasch erkennen lässt, ob jeder halben Stunde nonstop rund um die Uhr (Erstausstrahlung 18.30 Uhr). wir mit unseren Themen ins Schwarze treffen oder nicht“, erklärt

Brünn

So empfangen Sie schau TV Satellitenempfang in ganz Österreich Automatischen Sendersuchlauf via TV-Fernbedienung starten (schau TV reiht sich automatisch am Ende ihrer Senderliste als neuer Sender ein) und in der Folge gemäß TV-Geräteanleitung und Fernbedienung gewünschten Programmplatz zuordnen.

Kundenkreis in Wien, NÖ und Bgld.: 3,5 Mio. Menschen

Krems

St. Pölten

Linz

Wien

Bratislava

Wr. Neustadt

Eisenstadt Györ

Sopron

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Manuelle Einstellung: Transponder 3, Frequenz 11,244 GHz, FEC 5/6, Symbolrate 22.000, Service-ID 12255

Maribor

Ljubljana

Zagreb

Triest Koper

Opatija

Genaue Einstellinfos finden Sie auf 2014 mai

www.schaumedia.at/empfang

Fernsehen ohne Facebook, ­Twitter und Co ist mittlerweile wie ein Gulasch ohne Saft. 42 % des Publikums verwenden, während sie TV schauen, den ­so genannten „second screen“, den zweiten Bildschirm, um sich online mit ihren Freunden auszutauschen. Die sozialen Netzwerke treten immer stärker als mediale Plattform neben TV, Rundfunk und Print auf. schau TV setzt dabei auf persönlichen Zugang, Inhalte und Postings mit Mehrwert sowie die Vermitt­ lung eines Echtzeit-Gefühls für den User. schau TVs Gesicht hinter ­Facebook und Twitter ist Maxi­ milian Mayerhofer. Für ihn ist der Konnex zwischen Zuseher und Redaktion eng. Die warme, persönliche Sprache sowie die Subjektivität des Austausches stehen für ihn im Fokus, um schaumedia zu einer MultiChannel-Plattform auszubauen. „Genau diese Chance der Nähe möchten ich nun nützen, um den Dialog zwischen unserem Publikum und den Programm­ machern zu fördern. Der Zu­ seher soll das Gefühl haben, in den Redaktionsalltag eingebun­ den zu sein“, erklärt Maximilian. „Wir wollen Facebook als Dis­ kussionsplattform nützen, denn die Beziehung zwischen Fernseh­ machern und Zusehern ist wie eine Ehe: Der Monolog funktio­ niert nicht. Daher sind uns Ihre Likes und vor allem Ihre Kom­ mentare wichtig und sollen Platz in unseren Sendungen finden. Haben Sie Programmwünsche, denken Sie, dass sich der Bürger­ meister falsch verhalten hat oder kennen Sie einfach ein besonders gutes Restaurant? Dann teilen Sie mit uns 24 Stunden am Tag Ihre Meinung und seien Sie Teil der Community.“ PROGRAMM MITGESTALTEN AUF: www.facebook.com/schauTV. Anregungen, Fragen, Wünsche oder Kritik schreiben Sie Maximilian an: social@schaumedia.at

Via ASTRA-Sat ist schau TV in ganz Österreich und Zentraleuropa rund um die Uhr empfangbar.

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u a h c s Jesse ist immer auf Augenhöhe mit ihren Interviewpartnern.

Schauminute:

Besser golfen mit Pepi Ebner man Schwächen sieht, Tricks an­ eignet, die helfen, das jeweilige Problem zu lösen“, so Pepi Ebner, der am Golfplatz Himberg zu­ hause ist. Und genau darum geht’s auch in der schau TV Kurzfilm­ staffel. In Kooperation mit Golf Guide – dem umfassendsten Golf­ führer Österreichs – demonstriert Pepi Ebner in der Kurzfilmstaffel „Schauminute“, wie man rasch zu besserem Spiel & Stil findet: So hat schau TV mit dem Golf-Pro eine Staffel aufgezeichnet, die mit einfachen „Eselsbrücken“ erklärt, wie man als „Neueinsteiger“ rasch erste Erfolge auf dem Green verbu­ chen kann. SCHAUMINUTE GOLF Jeden Di und Do ab 18.59 Uhr im 24-StundenLoop auf schau TV.

Schauminute Golf – in einminütigen Shortcut-Movies erklärt Pepi Ebner auf schau TV, wie man zum guten Golfer wird.

Die gesamte Staffel schauminute Golf ­finden Sie auch in der schau tv mediathek: www.schaumedia.at

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Golf-Guide: Der umfassendste Golf-Guide Österreichs. In der aktuellen Ausgabe von 2014 finden Sie auf mehr als 300 Seiten nicht nur alle Plätze Österreichs mit allen Infos über Greenfees, Zufahrtswege, Preise, Mitgliedschaften & Co. Der Golf-Guide ist kostenlos im ausgesuchten Sportfachhandel, Golfhotels und den österreichischen Golfplätzen erhältlich.

Urlaub vom Alltag und dabei kreativ sein MIT IHREN FORMATEN Holi­ days, Salon Schräg und Schauge­ schichten gelingt es Jesse Schwarz, der Ostregion nicht nur eine inter­ essante Mischung aus Abenteuer­ feeling einzuhauchen – sie ist auch drauf und dran, auf schau TV ein in­ teressantes Pflaster für Jungmusiker und Schriftsteller aufzubauen.

Publikum erreichen können. Im Rahmen der Sendung suchen wir einfach den Dialog mit jungen Künstlern und machen all jenen Mut, die noch darauf warten, ent­ deckt zu werden“, so Jesse, die den Salon Schräg im familieneigenen Zauberkeller in der Wiener Börse­ gasse dreht.

Holidays, die Sendung für den Urlaub zwischendurch

Schaugeschichten

„Eigentlich müsste man gar nirgends groß hinfahren, wenn man sich vor Augen führt, was es in unserer Re­ gion alles zu entdecken gibt“, erzählt Jesse Schwarz. In Holidays vernetzt sie Geschichte mit Ausflugstipps, Abenteuer, gastronomischen Genüs­ sen und interessanten Locations, wo es sich lohnt, ein paar Tage auszu­ spannen.

Literatur ist bald kein Nischenthema mehr. Wenn alles klappt, macht schau TV mit seiner Sendung „Schaugeschichten“ sie bald massen­ tauglich. In Kooperation mit dem Literaturpreis der Stadt Wien prä­ sentiert die Sendung die Lesungen der Literaturpreisträger aus dem Wiener MUSA so, dass auch „Nor­ malverbraucher“ damit etwas anfan­ gen können.

Salon Schräg: Musikplattform für die Nachwuchsszene

Platz für junge Musik und kreative Musikvideos hat der Salon Schräg jede Menge. „Wenn wir nicht wol­ len, dass unser Kreativnachwuchs abwandert, müssen wir den Leuten einfache unkomplizierte Plattfor­ men schaffen, von denen aus sie ihr

Julian le Play zu Gast im Salon Schräg

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FOTOS: SCHAUMEDIA, UDO LADMANN, RENE WALLENTIN, VIKTOR DIVOS

GUT ZU GOLFEN. Gut zu gol­ fen ist kein Kunststück, wenn man talentiert ist. Golf-Pro Pepi Ebner zeigt in schau TV in einer 10-teili­ gen Kurzfilmstaffel dem Publi­ kum, wie man auch ohne die Gene von Tiger Woods am Golfplatz gute Figur macht. Golf ist längst Breitensport gewor­ den. Weit über 130 Plätze gibt es zwischenzeitig allein in Österreich und immer mehr Menschen ver­ binden den Golfsport mit ihren Urlaub. Was aber tun, wenn einem der richtige Zugang zum Ball fehlt? Golf-Pro Pepi Ebner kennt die Probleme der Anfänger und Gelegenheitsgolfer nur zu gut: „Man muss nicht jeden Tag auf der Driving Range stehen, um ein gu­ ter Golfer zu werden. Genauso wichtig ist, dass man sich dort, wo


SCHAU TV VERNETZT DIE HERZEN DER OSTREGION RUND UM SPORT, KULTUR UND ABENTEUER.

Die heißeste Liga Österreichs – jeden Montag auf schau TV schau TV bringt die wichtigsten Spiele der Regionalliga Ost jeden Montag ins Wohnzimmer. Wer aus der bis Ende Mai laufenden Frühjahrsmeisterschaft als ­Sieger hervorgeht, welche Mannschaften auf- oder absteigen, ist noch völlig offen. DER MAI WIRD spannend. Die heißeste Liga biegt in die Zielgerade und der Ausgang der Meisterschaft ist völlig offen. Denn bis zur letzten Runde und darüber hinaus wird noch über die Aufsteiger und Abstei­ ger der Regionalliga Ost bestimmt. Wer holt den Meistertitel?

Während das FAC-Team für Wien und der SC Ritzing an der Tabellen­ spitze um den Meistertitel und die verbundene Relegation gegen den

Berichten jeden ­Montag von den ­spannendsten Spielen der heißesten Liga Österreichs – das „Liga“Team von ­schau TV: Marie-Therese Leopoldsberger, Marco Cornelius und Sportreporter Flo Haidvogl.

Meister aus der Regionalliga West kämpfen, haben sieben Vereine der­ zeit ganz andere Sorgen. Denn Ober-Grafendorf, Retz, Oberwart, Wiener Sportclub, Wiener Viktoria, Schwechat und die Amateure müs­ sen um den Klassenerhalt zittern. Drei bis fünf Vereine könnte es erwi­ schen, die den bitteren Gang in die Landesliga antreten müssen. Aus­ schlaggebend dafür ist nicht nur die Relegation des Meisers aus der hei­ ßesten Liga Österreichs, sondern auch die Absteigerfrage aus der „Heute für Morgen“ Ersten Liga. Da könnte es die Vienna, Parndorf, Horn und auch Mattersburg treffen. „Eine unglaublich spannende Meis­ terschaft, so schau TV – Heisse LigaChef Marco Cornelius: „Bis zum letzten Pfiff wird nichts entschieden sein. Schöner kann Fußball nicht sein. Nervenkitzel bis zum Schluss!“

LTiga Heisse S O

Das Stadionmagazin zur Regionalliga Ost

7/2014

ionm Das Stad

Regional agazin der

liga

Jede Woche neu mit Hintergrundberichten, Spielanalysen, aktueller Vorschau und ­Punkteständen. Das Magazin „Heisse Liga Ost“ gibt’s gratis auf den Sportplätzen bzw. ist über die schaumedia-Homepage als Blätter-PDF abrufbar! nde: : die Wurst Es geht umund FAC Sportklub k unter Drucder Sieglosen: Das Duell d Oberwart Viktoria ungen wollen sie

Die 22. Ru

Hier geht es zum Blätter-PDF: www.schaumedia.at/ligazeitung Uhr 4 16:48

09.04.201

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BEZAHLTE ANZEIGE

Gemeinsam für mehr Gesundheit Eine Initiative unter der federführenden Leitung der ­Burgenländischen Gebietskrankenkasse (BGKK) sorgt bereits seit einigen Jahren für die Gesundheitsförderung des Burgenlands – und das erfolgreich. Bis 2023 soll das gesamte Bundesland in die Förderung integriert werden.

D

as Burgenland hatte bislang die schlechtesten Noten in Sachen Gesundheit, Fitness und Ernährung. Daher wurde im Jahr 2002 auf ­Initiative des Landes mit finanzieller Förderung durch den Fonds Gesundes Österreich und mit Mitwirkung der Burgenländischen Gebietskrankenkasse, das Gesundheitsförderungsprojekt „Gesundes Dorf“ ins Leben gerufen. Zweck dieser Idee war, ein gesundheitsförderndes Programm unter Einbeziehung aller GemeindebürgerInnen umzusetzen. Bewegung, Ernährung, seelische Gesundheit der Kinder, Jugendlichen und älteren Menschen sowie eine betriebliche Gesundheitsförderung haben hier große Bedeutung. Solche Maßnahmen finden am besten regional statt, nämlich genau dort, wo die Menschen zu Hause sind. Im Zentrum steht die Eigenverantwortung für die persönliche Gesundheit, die Motivation zu einer gesundheitsförderlichen Lebensführung sowie die Hilfe zur Selbsthilfe. ÄrztInnen, Vereine und Selbstständige in Gesundheitsberufen sollen gemeinsam mit den GemeindebürgerInnen das Gesundheitsbewusstsein stärken. Eine Evaluierung durch den Fonds Gesundes Österreich bestätigte dem Pilotprojekt einen erfolgreichen Verlauf und empfahl die Weiterführung des Projektes. In der Folge hat dann die BGKK die Fortsetzung und Finanzierung des Projektes „Gesundes Dorf“ für die nächsten zehn Jahre sichergestellt und den PGA – den Verein für prophylaktische Gesundheitsarbeit – mit der Umsetzung in den burgenländischen Gemeinden beauftragt.

hat hier erfolgreich Programme gefördert, die bei solchen Themen Unterstützung bieten sollen. „School Walking“ ist beispielsweise eine dieser Initiativen, die in Oggau mehr Bewegung in den Schulalltag integriert. Leider werden Kinder immer öfter von ihren ­Eltern mit dem Auto in die Schule g­ ebracht, trotz kurzer Wege. Bei „School Walking“ erhält jedes Kind einen Pass und bekommt jedes Mal einen Stempel, wenn es zu Fuß in die Schule gegangen ist. Wenn der Pass voll ist, gibt es ein Geschenk. Wer am Semesterende die meisten Pässe hat, wird besonders gefeiert und bekommt noch ein kleines Geschenk. Eine weitere Erfolgsstory der Initiative ist das Projekt „Gesunde Ernährung im Kindergarten“ in Gerersdorf im Burgenland. Hier bereiten im Kindergarten Eltern und Kinder ein Mal im Monat gemeinsam ­Gerichte zu. Wichtig ist, dass sich die Kinder spielerisch mit dem Thema „Gesunde Ernährung“ auseinandersetzen.

Gesundheitsbewusstsein als Ziel Das sind nur zwei Beispiele. Mit diesen Projekten sollen die Verbesserung der ­Lebensqualität, Erziehung zur Selbstverantwortung, eine bessere Bewältigung von Alltagsproblemen, Kostenreduktion für Betroffene und das Gesundheitswesen sowie die Vermeidung von Spätschäden der GemeindebürgerInnen gewährleistet werden. Seit Vertragsbeginn werden bereits 40 von 171 burgenländischen Gemeinden von PGA-RegionalmanagerInnen betreut. Im Zeitraum von 2013 bis Ende 2023 sollen mindestens 120 weitere Gemeinden in Gesundes Frühstück und das Projekt integriert werden. Das lang„School Walking“ fristige Ziel dieser Initiative ist jedenfalls, Rauchen, ungesunde Ernährung oder das Gesundheitsbewusstsein der Gemein„Bullying“ (Mobbing in der Schule) sind debürgerInnen nachhaltig zu prägen und häufige Probleme in Gemeinden und somit auch die Gesundheit der BevölkeSchulen. Das Projekt „Gesundes Dorf“ rung zu schützen. • 78 schau

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schau TV

Mehr dazu bei gt mit Nachgefra schau aktuell Mai 5. , ag nt Mo am . um 18.30 Uhr g pfan Infos zum Em 4. ite auf Se

GESUNDE ERNÄHRUNG IM KINDERGARTEN Im burgenländischen Gerersdorf soll zu gesunder Ernährung motiviert werden. Eltern werden ein Mal im Monat in den Kindergarten geladen und bereiten gemeinsam mit ihren Sprösslingen gesunde Mahlzeiten zu. Die kleinen KöchInnen lernen mit viel Spaß alles über Brokkoli und Co.

SCHOOL WALKING

KINDERWAGENWANDERUNG Für ein gesellschaftliches Mitei­ nander wird in Stinatz im Burgenland gesorgt. Eltern treffen einander mit dem Kinderwagen für ausgiebige Spaziergänge. So soll Bewegung in der Natur gefördert und die Gemeinschaft gestärkt werden.

Fotos: Corbis (3)

Mehr Bewegung im Schul­ alltag – dieses vorbildliche Ziel hat sich die Volksschule Oggau im Burgenland gesetzt. Immer häufiger werden SchülerInnen, auch bei kurzen Schulwegen, von den Eltern mit dem Auto gefahren. Wer aber zu Fuß in die Schule geht, bekommt einen Stempel in seinen Pass. Für die meisten Stempel gibt es Belohnungen.

„GESUNDES DORF“ – SO SIND WIR DABEI Wer ein gesundes Dorf werden will, kann sich kostenlos der gesundheitsfördernden Initiative anschließen. PGA – Burgenland Esterházyplatz 3/Haus 4/Zimmer 207 7000 Eisenstadt burgenland@pga.at Anmeldeformular unter www.burgenland.at

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schauschau Die Kunst des Strickens an der großen Socke …

O.k., die Sarata ist ein Begriff. Natürlich wegen ihrer künstlerischen Power, aber vor allem wegen ihrer Stellung im gesellschaftlichen Gewebe von Wien und ihrer Kunst, dort drinnen zu stricken und zu häkeln, aus ein paar kleinen Fäden im Nu eine trittsichere Seilschaft herzustellen. Bei ihren Salon-Events steht immer eine Person im Mittelpunkt, um die herum die Fäden gezogen oder die Knoten gelockert werden. Mit welcher Masche auch immer :-). Diesmal SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder. Mit dem Code „Kinder, greift’s zu“ fühlt man sich in diesem Gewebe wie bei Freunden, ziemlich aufgewoben, ja sogar als Teil der ganz großen Socke. Allerdings sollte man sich nicht in politischen Miniatur-Talk verstricken, das ist dort nicht so angesagt. TEXT NIKI SCHREFL

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Die VIP-Liste des legendären Salon Sarata in der Wiener Innenstadt.

FOTOS: KARL SCHÖNDORFER, NIKI SCHREFL

1 ANDY LEE LANG, KommunikationsDesignerin SANDRA MARIA SORAVIA 2 Zwei alte Szene-Haudegen: GERY KESZLER, Motto-­ Chef BERND SCHLACHER. 3 TONI FABER und Grossbäcker KURT MANN 4 ERNST MINAR, Chef der ­­ Nobel-Fitness-Kette JOHN HARRIS. 5 HANS STAUD und die reizende LOTTE INGRISCH. 6, 7 BIRGIT SARATA und ANDREAS ­SCHIEDER in einer überaus klas­ sischen und überaus emotio­nalen Pose. Jedenfalls überaus fesch.

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4 Carla Bruni im Konzerthaus

CARLA BRUNI hat im Konzerthaus zum Liederabend gebeten. „Das hätte unter rein künstlerischen Aspekten betrachtet nicht sein müssen, das mit dem Konzerthaus“, wie der Musikkritiker Karl Fluch vom „Standard“ bemerkte. Und weiter: „Eine Frau mit 100 Volt …“ Ende der Durchsage. Das Konzerthaus war dennoch voll. Wegen der „Oidn vom Sarko“, wie ein Gast formulierte. Böse. Noch ein prominenter Besuch: Starautor DAVID SAFIER las im Josefstädter Theater aus dem neuen Buch „28 Tage lang“. Darin geht es wieder um ganz mieses Karma, ums Warschauer Ghetto während des SS-Terrors. 80 schau

DAVID SAFIER mit dem Chef des Josefstädter Theaters HERBERT FÖTTINGER.

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Mamma Mia, was für eine Premiere!

Raimund Theater: Gekreische, Gejaule, Geklatsche, ­Gestampfe … Tobender Applaus für das Ensemble Ana Milva Gomes, Susa Meyer und Jacqueline Braun. Bei der anschließenden Premierenfeier im Wiener Rathaus ging das Geklatsche und Gejaule munter weiter. In d ­ ieser applausspendenden Gesellschaft hörte man deutlich heraus: ANDREAS MAILATH-POKORNY, UWE KRÖGER, ANN MANDRELLA, ROXANNE und PETER RAPP, THOMAS STIPSITS, KATHARINA STRASSER, MARIANNE MENDT u.v.a.

Bemerkenswerte Persönlichkeiten: VIENNAFAIR-Chefin VITA ZAMAN und Fotograf MARKUS KLOIBER. Mucical-Star SONJA SCHATZ mit PUMA-Marketing-Boss WOLFGANG BUCHEGGER (re.).

SUSA MEYER, ANA MILVA GOMES, JACQUELINE BRAUN wurden angehimmelt. Moser-Milani-CEO VEITH MOSER nebst DAS-WIENHerausgeber ALEXANDER RINNERHOFER (links).

Große Dame der österreichischen Show-Branche: MARIANNE MENDT. Ensemble-Mitglieder: BORIS PFEIFER und MARTIN MULIAR in der Gunst des Publikums.

Souveräne Erscheinung: A-la-Carte-Herausgeber CHRISTIAN GRÜNWALD bei der Präsentation der ­Alpha-Guides im preisgekrönten Reiters Supreme.

Schulterklopfen als mediale Disziplin: ROBERT MEYER, CHRISTIAN RAINER. KARE-Chef ANDY PIETRASCH (li.) und Mister POUYAS bei der Weinverkostung.

Burgenland: Alpha-Nacht im noblen Reiters Supreme Kleine, feine Präsentation der maßgeschneiderten Alpha-Guides für das Burgenland und für das Reiters Reserve im beseelten Luxus-Hotel Reiters Supreme. Hausherr KARL REITER und seine Lebensgefährtin NIKOLA ZEGG tischten zarte Rinder-Filets vom eigenen Bauernhof auf. Gesehen: ­VIENNAFAIR-Direktorin VITA ZAMAN, Stella-Models-Agentur-Chefin ­ROBERTA MANGANELLI, Filmproducer PHILIPP WECK, Ost-Klub-Erfinder MATTHIAS ANGERER und PLANET-SISA-Vorstand FRISO SCHOPPER, ANDY PIETRASCH, CEO von KARE Austria, WOLFGANG BUCHEGGER, Marketingchef PUMA Mitteleuropa. schau 81


schauschau Der Life Ball im Garten der Lüste

Andreas Bitesnichs Derniere

31. Mai, 19.30 Uhr, Wiener Rathaus

bis 25. Mai im KunstHausWien Der österreichische Star-Fotograf Andreas H.­Bitesnich feiert 2014 seinen 50. Geburtstag und zieht Zwischenbilanz. Im Rahmen dieser großen Retrospektive im KUNST HAUS WIEN gewährt er einen noch nie dagewesenen Einblick in sein persönliches fotografisches Universum. Die Ausstellung läuft bereits seit ­Februar und ist wirklich zu empfehlen. Infos unter: www.kunsthauswien.at

Lustvoll und florierend präsentiert sich der Life Ball in seiner ­ agenhaften 22. Auflage. Nach dem Motto „Garten der Lüste“ s wird die Lust als ein verbindendes Element zwischen den ­Menschen gezeigt: in fantasievollen Gartenszenerien, ­Insektenwelten und Blütenkulissen. Man darf schon sehr ­gespannt sein. Bill Clinton kommt selbstverständlich auch. Infos unter: www.lifeball.org

10 Jahre Nova Rock 13. – 15. Juni, Pannonia Fields, Nickelsdorf Vor 10 Jahren hätte niemand gedacht, dass dieses Festival einmal das größte Rock-Festival von Österreich wird. Von 13. – 15. Juni wird wieder gerockt. Und die Grenzgemeinde Nickelsdorf darf sich wieder einmal auf den Ansturm von bis zu 160.000 Festivalfans gefasst machen. Mit dabei: Iron Maiden, Black Sabbath, The Prodigy.

Hansi Hinterseer in St. Pölten 3. Mai, 18.00 Uhr, VAZ – Veranstaltungszentrum St. Pölten Mit „Das Beste zum Jubiläum“ geht Hansi Hinterseer im Frühjahr 2014 auf eine ausgedehnte Tournee. Gemeinsam mit seinen Freunden vom Tiroler Echo spielt der Superstar des volkstümlichen Schlagers zum 20-jährigen Bühnen-Jubiläum über 40 Konzerte in sieben Ländern. Mit dementsprechendem Run auf die Karten ist selbstverständlich zu rechnen.

10. Mai, 16.30 Uhr, Hauptplatz Gars Bereits zum 10. Mal geht nun der wunderschöne Straßenlauf in Gars am Kamp über die Bühne. Und zwar im Rahmen des Waldviertler Laufcups. Die nächsten Steps sind: 18. Mai, Ottensteiner Seelauf (9.30 Uhr, Hauptplatz Rastenfeld), 31. Mai, Horner Stadtlauf (15 Uhr, Hauptplatz Horn). Infos unter: www.waldviertelcup.at

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Die Philharmoniker im Schloss Halbturn 24. Mai, 19.30 Uhr, Schloss Halbturn Niemand geringerer als ein Teil der ehrenwerten Herren der Wiener Philharmoniker begeistert jetzt im Frühjahr wieder mit der ­Konzertreihe Chateau Classic. An drei ­Wochenenden spielen die Mitglieder des ­namhaftesten österreichischen Orchesters im Schloss Halbturn. Weitere Termine: 31. Mai, 7. Juni. Infos unter: www.schlosshalbturn.com

ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH

Gars am Kamp: Straßenlauf

mai 2014


SEI DABEI! SEI DABEI! SEI DABEI! SEI DABEI! Tag des Samariterbundes Samariterbundes Tag des SEI Tag des DABEI! Samariterbundes Tag Tag des des Samariterbundes Samariterbundes

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© Bubu Dujmic

… und alles, was uns Frauen sonst noch glücklich macht.


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