Gasexplosion Großrußbach "wie Erdbeben“

Gasexplosion Großrußbach "wie Erdbeben“
Arbeiten an einem Gaskonvektor dürften die Detonation in einem Haus in Großrußbach verursacht haben.

Ich dachte erst, das sind Schüsse“: Aslan A. und seine Familie waren noch im Bett, als Freitagmorgen eine gewaltige Explosion Großrußbach im Weinviertel erschütterte. Ein Mann dürfte versucht haben, eine Gasheizung zu reparieren. Flammen schossen aus den zersplitterten Fenstern des Gebäudes, dichte Rauchschwaden verhüllten die Gegend. Wie durch ein Wunder wurde nur ein Mann leicht verletzt.

In dem Haus befinden sich eine Pizzeria und Flüchtlingswohnungen. Sieben Erwachsene und fünf Kinder wohnen hier. Doch viele waren schon außer Haus, als das Unglück passierte. „Das war wie ein Erdbeben, alles hat gezittert“, schildert der Hausbewohner. Er flüchtete mit seinen beiden Kindern und der Frau ins Freie – barfuß, im Pyjama. Mitarbeiter des gegenüberliegenden Bildungswerks alarmierten die Feuerwehr. Die Hausarbeiter Christian Engl und Polovina Resid eilten zum Unglücksort. „Die Bewohner haben wir zusammengekauert in einer Garage gefunden. Wir haben die Kinder sofort in Sicherheit gebracht.“

Gasexplosion Großrußbach "wie Erdbeben“

Auch Juliana Kadlecik befand sich gerade im Gebäude und war mit Reinigungsarbeiten in der Pizzeria beschäftigt. „Der Knall war unglaublich laut. Rundherum sind die Fenster gesplittert. Nur das eine, bei dem ich gerade gestanden bin, hat gehalten. Sonst hätte es mich voll erwischt.“ Sie drehte noch geistesgegenwärtig die Gasöfen in der Pizzeria ab. „Und dann hab ich mir gedacht: Nix wie weg.“

Der Raum, in dem sich die Explosion ereignete, ist ein Trümmerhaufen. Möbel liegen kreuz und quer, die Mauern haben Zentimeter dicke Spalten.

„Wo sollen wir jetzt hin?“, fragt Aslan A.. Zumindest Kleidung und Spielzeug für die Kinder wurden von der Bevölkerung rasch organisiert. Auch Pizzeria-Pächter Moftah Mamdou ist erschüttert: „Was passiert jetzt mit uns?“

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