Die Stars unter den Porschefahrern

Die Stars unter den Porschefahrern
Rebellen und Politiker steigen gerne in die legendären Autos ein

Janis Joplin wollte zwar lieber einen Mercedes Benz, bei vielen anderen Berühmtheiten  hat Porsche aber schon lange einen Stein im Brett. Der wohl legendärste, aber auch tragischste, Sportwagen-Liebhaber ist unbestritten die Filmlegende James Dean.  Der Rebell   raste 1955 mit nur 24 Jahren mit seinem „Little Bastard“, wie er den silberfarbenen 550 Spyder nannte,   in den Tod. Danach wurde er zum Objekt hingebungsvoller Heldenverehrung.

Auch einer der bedeutendsten Orchesterleiter der Welt, Herbert von Karajan, hatte eine Passion für die schnellen Autos. Er durfte sich zum erlauchten Kreis jener zählen, die  den streng limitierten Porsche 959 bekamen, und das sogar zwei Mal. „Mit dem ersten hatte ich keine Probleme, da er abbrannte“, soll der Dirigent zumindest der Legende nach gesagt haben.

Wahrscheinlich weniger Freude als Karajan bereitet   die skandalumwitterte Hollywood-Aktrice Lindsay Lohan dem Unternehmen. Nachdem sich ihre Karriere nach Alkohol- und Drogeneskapaden wieder erholt hatte, krachte sie erst kürzlich mit einem geliehenen Porsche in einen Müllwagen.  Die Bremsen sollen nicht funktioniert haben.

Und ein blauer Porsche ging im Jahr 2000 in die österreichische Geschichte ein. Damals fuhr Jörg Haider Wolfgang Schüssel mit seinem Auto  um den Wörthersee. Das passende Foto dazu mit den  lächelnden Politikern wurde zum Symbolbild für die schwarz-blaue Koalition. Die Harmonie währte  nicht lange. Haider wollte dann den ehemaligen Bundeskanzler nur in den Porsche einsteigen lassen, wenn der Wagen einen Schleudersitz eingebaut habe.

Werber erfüllte sich Bubentraum

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Seit rund zwölf Jahren ist der Linzer Werbeprofi und Winzer Clemens Strobl im Besitz eines weißen Sportwagen-Klassikers 911.  „Weiß ist  die  Klassikerfarbe bei Porsche, so wie bei Ferrari das Rot“, weiß der Kreativ-Guru. Damit erfüllte  sich Strobl einen lange gehegten Kindheitstraum. „Ich wollte schon immer einen Porsche fahren. Das will aber, glaube ich, sowieso jeder.“
Und wenn man bei einer Testfahrt eine Runde mit dem schnittigen Gefährt drehe, sei es ohnehin um einen geschehen. Die Faszination Porsche ist für ihn ganz einfach erklärt. „Er ist  der Kult-Sportwagen schlecht hin.“  Hinzukomme, dass das Produkt deutscher Wertarbeit nur schwer kaputt zu kriegen ist.  „Das Fahrzeug ist äußerst präzise, wertbeständig und hat außerdem einen sehr guten Wiederverkaufswert.“
Für einen roten Flitzer aus dem italienischen Örtchen Maranello, von dem auch viele Menschen schwärmen, kann sich Strobl überhaupt nicht begeistern. „Ein Ferrari ist in unseren Breiten  nicht salonfähig. Der ist für meine Begriffe  zu schnell,  zu laut, zu irritierend.“ Ein Porsche hingegen sei absolut für den Alltag geeignet. So begibt er sich in seine Werbeagentur auch  mit dem schnittigen Porsche, wenn er nicht  gerade mit dem Fahrrad oder dem Motorroller unterwegs ist.

Mercedes-Verkäufer als Fan

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In seiner Arbeit verkaufte Gottfried Weinmayr aus Kirchschlag Jahrzehnte Fahrzeuge der Marke Mercedes, privat bevorzugte er aber stets einen Porsche.
 Zu Konflikten mit den Chefitäten sei es aber nie gekommen. „Mir wurde gesagt, so lange ich gut Lastwagen und Omnibusse verkaufe, spricht nichts dagegen“, erzählt der 80-jährige Porsche-Liebhaber.
Warum er sich so sehr für die Konkurrenz interessiert habe? „Mercedes war immer ein Spitzenprodukt und wird es auch bleiben, aber bei den Sportwagen wirken die Autos eher träge“, erklärt der rüstige Vollgas-Pensionist.
Mit 25 Jahren legte er sich in den 1950er-Jahren den ersten Porsche-Boliden zu, einen Unfallwagen, den er  in nächtelanger Arbeit  wieder zusammenflicken musste. Seither nannte er 23 unterschiedliche Modelle sein Eigen, zwei besitzt er momentan. Viele gebrauchte Modelle brachte er wieder auf Vordermann. „So wie heute jemand Tennis spielen geht, waren wir in der Werkstatt.“ Mit seiner Frau  nimmt er noch immer regelmäßig an Treffen des Porscheklubs teil und sorgt für Staunen. „Viele können nicht glauben,  dass ich 80 bin. Die sagen dann,  das gibt es ja nicht, so wie du Auto fährst.“

Mit dem 911er in Le Mans

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Der Welser Unternehmer Horst Felbermayr mag es gerne rasant. Mit seinem Sohn betreibt er ein  Rennteam, das sich nur mit blau lackierten 911er-Porsches in  die Kurven der Rundkurse Europas wirft. „Man fängt mit etwas an und bleibt dann auch dabei. Das ist Vertrauenssache“, sagt Felbermayr.
Obwohl sich der 67-Jährige beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans im vergangenen Jahr bei einem Unfall schwere Verletzungen zugezogen hat, denkt er nicht ans Aufhören. „Wir werden schon wieder da und dort an den Start gehen. Nur Le Mans lassen wir heuer aus.“ Sein erster Porsche war ein Super 90, den er sich mit 21 Jahren zulegte. „Schon in meiner Jugend war ich von diesen Autos fasziniert. Wenn man einmal gefahren ist, hat man sich den Virus schon eingefangen.“
Für Felbermayr liegt der Mythos Porsche vor allem in der präzisen und wegweisenden Technik der Fahrzeuge. „Bei der Entwicklung  waren sie immer schon führend. Die Autos waren stets sehr leicht. Dadurch können sie mit einer höheren Geschwindigkeit in die Kurven fahren.“   
Auch privat bevorzugt der erfolgreiche Welser Unternehmer  die 911er-Modelle. „Das sind ganz einfach Klassiker.“

„Eine Skulptur, die zufällig einen Motor hat“

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Der Linzer Künstler und Design-Experte Willi Fehlinger hat sich in seinem Ruhestand einen silbernen Carrera 911, Baujahr 1990, zugelegt. „Für mich ist das Auto eine Skulptur, die zufällig vier Räder und einen Motor hat.“ Besonders stolz ist er darauf, dass sein Modell das letzte  mit Luftkühlung ist. „Die Form ist einzigartig. Es gibt kein anderes Produkt, das seit 50 Jahren ein so klares Design hat.“ Oft gehe er um das silberne Auto herum und frage sich, was man denn noch verbessern könne. „Aber das ist eine so große Perfektion, da gibt es nichts zu verändern.“

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