Schock in Antau: Hund tötete Katze

Erstellt am 13. Oktober 2022 | 04:53
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Wolfgang Bucsich und Sandra Schiller mit ihrem kleinen Hund, auf den sie beim Spazierengehen jetzt ganz besonders gut aufpassen.
Foto: privat
Ehepaar empört: „Hund müsste im Wohngebiet an der Leine geführt werden!“

„Direkt neben unserem Haus tötete ein Jagdhund eine Katze“, informierte Wolfgang Bucsich die BVZ Mattersburg.

Am Samstagmorgen der Vorwoche hatte er Hundegebell und Katzengeschrei gehört. Er wurde Augenzeuge einer schrecklichen Szene: Ein Hund hatte eine Katze erwischt, der Hundebesitzer, offenbar ein Jäger, beobachtete den Vorfall aus einiger Entfernung und rief - so de Augenzeuge - „Apport, Apport!“

„Ich wusste nicht, was ich tun sollte, da die Katze keine Chance mehr hatte“, berichtet Wolfgang Bucsich. Er habe sein Handy gezückt und den Vorfall gefilmt. Daraufhin habe ihn der Hundebesitzer zur Rede gestellt.

„Ein Hund muss im Wohngebiet an der Leine geführt werden“, ist auch seine Frau Sandra Schiller empört. Der Hund habe sich auf ihrem Grundstück befunden, einem Obstgarten direkt neben ihrem Haus.

„Wir wollen, dass dieser Vorfall publik wird, damit so etwas nicht mehr passiert“, sagt die Antauerin.

Das Ehepaar informierte Polizei, Bezirkshauptmannschaft und den burgenländischen Landesjagdverband.

Dort nahm man die Schilderungen ernst und forderte den Jäger zur Stellungnahme auf.

„Ich habe den Hundeführer kontaktiert und mir den Vorfall von seiner Seite schildern lassen“, berichtete Landesjägermeister Roman Bunyai.

Der Hund habe eine Leine um den Hals getragen, das sei auch am Video von Wolfgang Bucsich zu sehen, so der Landesjägermeister.

Seiner Einschätzung nach habe sich der Vorfall nicht im Ortsgebiet sondern außerhalb ereignet.

Er könne kein unehrenhaftes Verhalten des Hundeführers erkennen, so Roman Bunyai. „Das hätte jedem anderen Spaziergänger auch passieren können“, meinte er.

Er könne aber auch das Ehepaar Bucsich und Schiller verstehen. „So etwas wirkt schrecklich und man ist verstört, wenn man es mitansieht.“

Schließlich hatte die BVZ auch Gelegenheit, mit dem Hundebesitzer Walter Resatz selbst zu sprechen.

Er sei an diesem Samstagmorgen in seiner Funktion als örtliches Jagdaufsichtsorgan mit seinem zweijährigen Hund über die Äcker und Wiesen gegangen. Unter einem umgedrehten Boot habe sich die Katze versteckt.

Der Hund riss sich los und stürmte auf die Katze los. Diese sei verloren gewesen. „Ich schrie, dass er die Katze bringen soll“, berichtet Walter Resatz.

Er fühle sich keiner Schuld bewusst, zumal er seinen Hund nicht auf die Katze gehetzt habe. Der Hund sei „raubzeugscharf“, er habe ihn nicht mehr halten können, als sich dieser losriss.

„Wenn der Hund seinen Jagdtrieb auslebt, hilft kein Schreien und Rufen“, bestätigt der Landesjägermeister. Das stecke bei einem Jagdhund in den Genen.

Dass Jäger Resatz die tote Katze mitnahm, könne man ihm auch nicht vorwerfen. Das tote Tier wurde in der „roten Tonne“ entsorgt, der Tierkörperverwertung der Gemeinde.