Kurzparkzone bald überall in Gerasdorf?

Erstellt am 06. April 2022 | 05:28
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SPÖ-Bürgermeister Alexander Vojta zeigt die vollen Parkplätze in Gerasdorf.
Foto: privat
Ab 20. April werden einzelne Ortsteile Gerasdorfs zur Kurzparkzone. Diese könnte flächendeckend kommen, verrät SPÖ-Verkehrsstadtrat Schneider.

Seit der Einführung des Wiener Parkpickerls ist ein erhöhtes Parkaufkommen in Gerasdorf zu beobachten. „Vor allem sind die Hauptstraßen zur Wiener Stadtgrenze und neuralgische Punkte in der Nähe öffentlicher Verkehrsmittel betroffen“, berichtet SPÖ-Verkehrsstadtrat Manuel Schneider.

Damit den Gerasdorfern der eigene Parkplatz nicht von Wienern weggenommen wird, führt die Gemeinde ab 20. April vier Kurzparkzonen auf Gemeindestraßen ein (siehe Infobox), ab Ende Mai gilt die Kurzparkverordnung auch auf Landesstraßen wie der Bahnstraße und der Stammersdorfer Straße. Kontrolliert wird von einem privaten Sicherheitsdienstleister, der auch außerhalb der Kurzparkzone patrouillieren wird.

Mit der neuen Regelung ist das kostenlose Parken innerhalb der Kurzparkzonen nur noch für zwei Stunden erlaubt, die Einschränkungen gelten Montag bis Freitag (an Werktagen) von 8 bis 22 Uhr. Wer sein Fahrzeug jedoch länger abstellen will, kann sich eine digitale Parkerlaubnis online oder im Rathaus besorgen. Diese gilt für zwei Jahre und kostet 24,10 Euro, die als Verwaltungsgebühren verrechnet werden.

Die Parkerlaubnis kann nur von Personen, die in der Kurzparkzone ihren Hauptwohnsitz haben, sowie von Betrieben mit Standort in Gerasdorf und deren Mitarbeitern beantragt werden. Diese spezielle Parkgenehmigung gilt jedoch nur in jener Kurzparkzone, in der die Personen wohnen oder arbeiten. Personen, die ständig innerhalb einer oder mehrerer Kurzparkzonen tätig sind, wie zum Beispiel Handwerker oder Pflegepersonal, können auch eine Parkerlaubnis beantragen, die dann in allen Gerasdorfer Kurzparkzonen gültig ist.

Schneider: Situation wird ständig evaluiert

Die neuen Beschränkungen stoßen einigen Gerasdorfern auf Social Media sauer auf, schließlich ist es ihnen nun nicht mehr erlaubt, überall unbegrenzt zu parken. Außerdem wird befürchtet, dass viele Menschen ihr Auto nun einfach außerhalb der Kurzparkzone abstellen und sich das Problem nur verlagert. Verkehrsstadtrat Schneider beruhigt: Er nimmt nicht an, dass die Parker der Kurzparkzone ausweichen. Sobald ein Verdrängungseffekt zu beobachten sei, könne im Gemeinderat beschlossen werden, die Kurzparkzonen zu vergrößern.

Auf die Frage, ob ganz Gerasdorf früher oder später zu Kurzparkzone werden wird, antwortet Schneider: „Sofern sich das Problem verlagert und wir mit dem jetzigen gebührenfreien Kurzparkzonenmodell nicht das Auslangen finden, werden wir uns mit der Möglichkeit der Einführung einer generellen Kurzparkzone befassen müssen. Dies bedeutet jedoch auch, dass ein neues Kostenmodell überlegt werden muss, da weitere Kosten auf uns zukämen.“ Momentan werde die Situation jedoch ständig evaluiert, außerdem warte man vorerst die praktische Umsetzung der geplanten Kurzparkzonen ab.

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