Bummelzug verlässt Krems

Erstellt am 02. Februar 2022 | 05:15
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
Fahrer Gottfried Ettenauer klagt über weniger Tagestouristen und schlechte Behandlung. Das Stadtmarketing kontert, schließt eine Rückkehr aber nicht aus.

2019 hat Gottfried Ettenauer schon einmal verkündet, dass der Bummelzug Krems nicht mehr ansteuern wird. Der Inhaber des Unternehmens mit Sitz in Maigen (Gemeinde Weinzierl am Walde) war damals sauer, als vor seiner Haltestelle bei der Schiffsstation eine Schrankenanlage installiert wurde. Der Magistrat und das Stadtmarketing entwickelten schließlich eine Lösung im Sinne Ettenauers, der eine Ersatz-Haltestelle auf dem Welterbeplatz und eine gänzlich neue auf dem Dominikanerplatz bekam. Der Bummelzug blieb Krems erhalten.

Jetzt ist der 51-Jährige allerdings neuerlich unzufrieden und macht ernst: Den Zug, der in Krems vor allem in den Sommermonaten regelmäßig seine Runden drehte, hat Ettenauer um rund 30.000 Euro nach Belgien verkauft. Eine Neuanschaffung ist nicht geplant.

Hintergrund seien die deutlich geringere Anzahl an Tagestouristen und eine schlechte Behandlung durch die Stadt. „Der Knackpunkt war für mich das ‚Alles Marille‘-Fest. Da hat der Straßenmusiker Geld bekommen und ich nichts“, erzählt Ettenauer, der seine Fahrten nun nur noch in Dürnstein und Weißenkirchen anbietet.

Stadtmarketing-Chef Horst Berger kontert: „Wir haben nicht einmal einen Fahrplan von ihm bekommen. Wir wollten den Service mit ihm gemeinsam professionalisieren. Von seiner Seite ist aber nichts gekommen.“ Ettenauer die Tür zuschlagen will Berger trotzdem nicht: „Sein Hauptproblem ist, dass der Schiffstourismus in der Pandemie eingebrochen ist. Wir können gerne andenken, den Bummelzug finanziell zu unterstützen. Es ist wichtig für Krems, touristische Rundfahrten anbieten zu können.“

Umfrage beendet

  • Kein Bummelzug mehr in Krems: Schade?