Aus für Jugendheim: Das „Loch“ ist ab sofort zu
Das „Loch“ bleibt bis auf weiteres geschlossen – diese Kundmachung prangt weit sichtbar am Eingang des Presshauskellers, der seit bereits 15 Jahren dem Verein „Jugend Stronsdorf“ als Treffpunkt und Jugendheim dient.
In letzter Zeit gab es aber immer öfter Anrainerbeschwerden aufgrund von Lärmbelästigungen und weiteren Regel- und Benimm-Verstöße, vor allem in der Nacht und in den frühen Morgenstunden. Da die Situation nach der Hirschenbergparty eskalierte, war es für Bürgermeisterin Karin Gepperth klar, dass etwas geschehen musste: Und zwar die Schließung des Jugendheimes. „Mir liegt beides sehr am Herzen: Die Jugend soll einen Treffpunkt haben, die Anrainer ihre Lebensqualität.
„Es ist traurig, mit welchen drastischen Mitteln in dieser Gemeinde vorgegangen wird, um ein paar jungen Menschen zu zeigen, dass „vielleicht“ einige Regeln neu definiert gehören!“Anonymer Protest nach der Jugendheimschließung
Da die Räumlichkeiten von einigen Jugendlichen auch nicht wirklich geschätzt wurden – daher auch der Name „Loch“ - wird es nun Zeit für einen Neubeginn“, ist Gepperth überzeugt, gemeinsam mit den Jugendlichen eine geeignete Lösung zu finden. Der Kontakt mit dem Vorstand der Jugend ist sachlich und kooperativ.
Das Projekt „Neues Jugendheim“ ist jetzt Chefsache. Mit Plan und Struktur wird nun über Räumlichkeiten am Ortsrand nachgedacht und verhandelt. Thomas Hagen, der Obmann des Jugendvereines hat die aktuelle Situation in einer Versammlung mit allen Jugendlichen und Vorstandsmitgliedern besprochen. Er bestätigt die guten Verhandlungen und hofft nun seinerseits, dass bald neue Räumlichkeiten für seine rund 30 Mitglieder gefunden werden.
"Vergolden statt vergelten"
Ein anonymer Stronsdorfer Bewohner sieht das aber ganz anders und machte seinem Unmut mit einem Zettel am Jugendheim Luft: „Es ist traurig, mit welchen drastischen Mitteln in dieser Gemeinde vorgegangen wird, um ein paar jungen Menschen zu zeigen, dass „vielleicht“ einige Regeln neu definiert gehören. Hoffentlich wird einmal nicht ut cum simile vergoldet werden.“
Was der unbekannte Schreiber damit meinte? „Gleiches mit Gleichem vergelten“. Nur dass es nun aufgrund eines Rechtschreibfehlers etwas mit vergolden zu tun hat.
Bürgermeisterin Karin Gepperth nimmts mit Humor und kontert auf der Gemeindehomepage: „Ja richtig, bevor ich etwas vergelte, vergolde ich es lieber!“ Ein vergoldetes Jugendheim wird es zwar nicht geben, aber ein realistisches Projekt wird derzeit erarbeitet.