Sommerbar im Zentrum von Mistelbach

Erstellt am 21. April 2021 | 05:10
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Die jetzt unbenutzte Busspur soll niveaufrei gemacht werden und als chilliger Schanigarten für einen Gastronomen und eine sommerliche Hauptplatzbar genutzt werden.
Foto: Michael Pfabigan, Michael Pfabigan
Stadt will unbenutzte Busspur als Eventzone für Gastronomie nutzen.

Der Hauptplatz braucht mehr Aufenthaltsqualität. Darüber sind sich alle im Gemeinderat einig Aber: „Angeblich soll die Stadtgemeinde Mistelbach einen Schanigarten für einen Gewerbetreibenden mitfinanzieren. Ist das eine versteckte wirtschaftliche Förderung eines Einzelnen?“ Für mächtig Wirbel sorgte SPÖ-Gemeinderat Martin Schreibvogel: Vor einer Gemeinderatsausschusssitzung postete er diese Zeilen auf Facebook.

Was steckt dahinter? „Was Leute über Inhalte aus Ausschüsse posten, interessiert mich nicht“, kommentiert der zuständige Stadtrat Peter Harrer (ÖVP). Jetzt, wo mit der Verlegung des Busumsteigeknotens zum Bahnhof eine Bussteig-Spur freigeworden sei, werde überlegt, wie diese genutzt werden könne: „Das war immer schon unser Ziel und in diese Richtung überlegen wir.“

Konkret soll es darum gehen, dass die Busspur mit einem Holzpodest niveaufrei zum überdachten Bereich gemacht wird, auch eine Bar für Cocktails und Eisverkauf soll dort errichtet werden. Bestuhlt soll der Bereich mit chilligen Paletten-Sitzgarnituren werden. Alles noch kein Problem für Schreibvogel. Genutzt würde dieser Bereich nicht nur von denen, die die Bar betreiben, sondern auch von einem Hauptplatz-Gastronomen, der knapp die Hälfte der Errichtungskosten tragen würde. Geplante Gesamtkosten: 17.000 Euro. „Es kann nicht sein, dass wir da Steuergeld reinstecken und den Erlös hat nur der Gastronom“, ärgert sich Schreibvogel. Was ist mit der Förderung von Schanigärten für andere Wirte, die nicht direkt am Hauptplatz sind?

„Wir überlegen tatsächlich eine Schanigartenförderung für heuer, um unseren Wirten zu helfen“, sagt Harrer. Auch hier würden die Gespräche laufen.

Damit ein richtiges Gastgartenflair entsteht, soll übrigens auch die Straße zwischen Lokal und Busspur in der Zeit zwischen 18 und 23 Uhr gesperrt und der Hauptplatz somit abends zweigeteilt werden. Damit hat Schreibvogel allerdings kein Problem: „Ich begrüße alle Konzepte für eine Belebung des Hauptplatzes“, sagt er: „Hinsichtlich des Gastgartens müssen die aber anders aussehen.“

„Die Idee ist ja nicht neu“, gesteht Bürgermeister Erich Stu-benvoll: Alt-Bürgermeister Alfred Pohl und der damalige Citymanager Erich Fasching hatten vor Jahren für ein Innenstadtfest den Brunnen zur Bühne und die Busspur zur Veranstaltungszone gemacht: „Seither wissen wir, dass wir den Bereich auch anders nutzen können“, sagt Stubenvoll.

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