Sparverein Ried am Riederberg ist quicklebendig

Erstellt am 06. November 2021 | 05:53
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Sparvereinstreffen im Gasthaus Schmid-Zwirchmayr in Ried am Riederberg: Franz Heindl jun., Wolfgang Reitschmidt, Otto Kainrath, Wirtin Elisabeth Zwirchmayr, Obmann Ferdinand Eigenbauer und stehend Ehrenobmann Franz Heindl sen. Am Sonntag gibt es hier übrigens nicht nur die Sparvereinseinzahlung, sondern auch einen gut besuchten Schnapser Stammtisch.
Foto: privat
Am Riederberg finden sich seit mehr als 90 Jahren regelmäßig Sparwillige zur Einzahlung in geselliger Runde ein.

Das gallische Dorf der Sparvereine im Bezirk heißt Ried am Riederberg. Auf einen Kommentar in der Tullner NÖN über das Verschwinden der Sparvereine meldete sich Obmann Ferdinand Eigenbauer: „Unseren Sparverein Ried am Riederberg gibt es seit 1928 und er wurde nur im Krieg von 1945 bis 1947 ausgesetzt. Er wird seit 1947 durchgehend, nur durch die Corona-bedingten Auflagen unterbrochen, geführt.“

Sonntagvormittag wird zur Einzahlung geladen

Und so sind bis heute knapp 90 Mitglieder mit Freude dabei, wenn am Sonntagvormittag zur Einzahlung im Gasthaus Schmid-Zwirchmayr geladen wird. „Es geht ja nicht vorrangig darum, große Summen anzusparen, sondern um das gesellige Beisammensein. Eigentlich sind wir eine große Familie“, sagt Eigenbauer.

Auf den berühmten Sparvereinskasten verzichtet man allerdings. „Es gibt Geschichten von Sparvereinen … da landeten in geselliger Runde schon einmal Scheine im falschen Einwurfschlitz, was dann bei späteren Auszahlungen zu Disputen führte“, erklärt Eigenbauer. Daher setzt man am Riederberg auf Bücher, in denen die Beträge der einzahlenden Mitglieder an Ort und Stelle auf Punkt und Beistrich exakt eingetragen werden.

„Wir haben Mitglieder im Alter von zehn bis 80 Jahren. Gerade für die Jungen ist das Sparvereinswesen gut geeignet, um ein Gespür für Geld zu bekommen“, ist Eigenbauer überzeugt. Der Obmann hofft, die gute Zusammenarbeit mit der Raiffeisenbank Tulln und der Zweigstelle in Sieghartskirchen noch lange fortsetzen zu können: „Schließlich wollen wir 2028 unser 100-jähriges Jubiläum feiern!“