Hochwolkersdorf: Letztes Gasthaus steht vor dem Aus

Erstellt am 09. März 2022 | 05:47
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Das „Gasthaus zur Gemütlichkeit“ steht zurzeit für 298.000 Euro zum Verkauf bereit.
Foto: Stangl
Pächterin geht in den Ruhestand, Bürgermeister will Betrieb retten.

Jahrzehntelang war das „Gasthaus zur Gemütlichkeit“ der passende Rahmen für unzählige Bälle, Hochzeiten und private Feiern. Ab Anfang April könnte es dieses gastronomische Angebot im Zentrum Hochwolkersdorf nicht mehr geben. Sowohl die derzeitige Pächterin Gertrude Hofbauer-Korzil, als auch die Köchin wollen ihren wohlverdienten Ruhestand antreten.

Bis zum Pensionsantritt im März 2008 hatten die Besitzer Franziska und Helmut Rothmann das Dorfgasthaus selbst geführt. Danach übernahm eine Pächterin aus Forchtenstein den Betrieb – allerdings nur für drei Jahre. Bereits im Mai 2011 standen die Besitzer Franziska und Helmut Rothmann wieder selbst hinter Herd und Theke.

Nach knapp zwei Jahren pachtete schließlich die bisher im Betrieb angestellte Gertrude Hofbauer-Korzil das Gasthaus und führte es bis dato.

Jetzt herrscht wegen der bevorstehenden Schließung Nervosität in der Gemeinde. Vor allem auch deshalb, weil es seit der Schließung des Gasthofs „Zum Fernblick“ der einzige Gastronomiebetrieb in der Gemeinde ist. Es würden damit keine passenden Räumlichkeiten mehr für Hochzeiten oder Bälle zur Verfügung stehen.

Für die Gemeinde ist das Thema nicht vom Tisch. Bereits Ende des Vorjahres machte sich Bürgermeister Martin Puchegger (ÖVP) Gedanken über eine Rettung. Seine Vorstellung wäre ein Kauf des Betriebs gewesen: „So haben wir es als Gemeinde in der Hand, solange darauf hinzuarbeiten bis wieder ein Wirt drinnen ist“.

Eine Abstimmung im Gemeinderat ergab jedoch keine Mehrheit für den Ankauf. Da neben den SPÖ-Mandataren auch einige der Bürgermeisterpartei dagegen stimmten, kam keine Mehrheit für einen Ankauf zustande.

Bei der nächsten Sitzung am 16. März will Ortschef Puchegger die Stimmung noch einmal ausloten. Da Grund und Boden im Ortszentrum ihren Wert behalten, sieht er den Kauf nicht als Verschwendung, sondern als Ausgabe fürs Gemeinwohl.