Besuch des Militärhundezentrums in Kaisersteinbruch

Erstellt am 10. Mai 2017 | 11:25
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Das Militärrealgymnasium stattete einen Besuch dem ca. 8 ha großen Militärhundezentrum in Kaisersteinbruch ab. Sie wurden vom Kommandanten, Oberst Otto Koppitsch MSD, in die Zucht und Ausbildung in Kaisersteinbruch eingewiesen und erlebten bei einer Vorführung die Leistungsfähigkeit der Diensthunde des Österreichischen Bundesheeres.

Nach einer herzlichen Begrüßung von Oberst Koppitsch bekamen die Militärgymnasiasten einen geschichtlichen Überblick über die Militärhunde, die es seit 100 Jahren im österreichischen Heer gibt. „Bereits Alexander der Große züchtete für Kriegszwecke große molosserartige Hunde, die durch die Römer in den zentraleuropäischen Raum kamen.

Diese Hunde gelten als Ahnen des Rottweilers, der bis heute im Bundesheer Verwendung findet. Erst im 19. Jahrhundert setzte eine in Zuchtvereinen planmäßig organisierte Rassehundezucht ein, die durch Festigung der Gebrauchseigenschaften im Erbgut der verschiedenen Hunderassen diese für bestimmte militärische Aufgaben befähigte. Am 20. September 1899 wurde der Rassestandard des Deutschen Schäferhundes festgeschrieben.

Die Gründung des österreichisch-ungarischen Polizei- und Kriegshunde-Vereins im Jahr 1914 hatte zum Ziel, der Armee Sanitäts- und Kriegshunde zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls 1914 wurde die k.u.k. Kriegshundeschule in Wien gegründet. Ihr Auftrag war es, Mensch und Hund zu einer Einheit zu formen und für den Kriegsdienst auszubilden. Eingesetzt als Wach-, Sanitäts-, Melde-, Kabel-, Polizei- und Zughunde leisteten sie hervorragende Dienste. Die militärische Indienststellung von Hunden gründet sich auf ihre den gleichartigen menschlichen zum Teile überlegenen Sinne. Die Verwendung der Hunde bedeutet in allen Fällen Schutz, Schonung und Ersparnis von Menschenmaterial“, erklärte der Kommandant gekonnt.

Weiters führte er aus: „Die Evaluierung des österreichischen Militärhundewesens 2010 erbrachte als Ergebnis die Aufwertung des Standortes Kaisersteinbruch durch ein Militärhundezentrum. Spezialhunde sind beim Jagdkommando und der Militärstreife sowie militärische Rettungshunde bei der Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU) längst Realität. Beim Kampf gegen Terror und Sprengstoffbedrohung sind seit 2014 Militärhunde eingebunden. Zum Aufspüren von Explosivstoffen gibt es keinen besseren Sensor als die Hundenase. Gilt es doch, durch den Einsatz von Militärhunden einen nicht unerheblichen Beitrag zur Risikominimierung für die Soldaten im In- und Ausland zu leisten“.

Im Anschluss wurden die modernste Hundezwingeranlage Österreichs angeschaut. In Kaisersteinbruch werden Rottweiler sowie deutsche und belgische Schäferhunde ausgebildet. Derzeit sind ca. 180 Militärhunde im Dienststand des Bundesheeres. Danach sahen sich die Schüler die Futterküche an, bevor die Vorführungen mit den Schutz- und Spürhunden begannen.

Die Ausbildung beginnt im Alter von 15 Monaten. Die Schutzhunde übernehmen Aufgaben bei der Bewachung von militärischen Objekten des Bundesheeres, die Spürhunde dienen zum Auffinden von Suchtmitteln und Sprengstoffen. Mittlerweile verfügt das Militärhundezentrum auch über zwei „Trümmerhunde“ zur Suche nach verschütteten Personen in eingestürzten Gebäuden. - Artikel von Pressereferent MilRG