„Gasthaus Friedrich“: Ein Ende mit Wehmut

Erstellt am 24. November 2022 | 05:56
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Das „Gasthaus Friedrich“ schließt unerwartet mit 13. Dezember.

Das traditionelle Muthmannsdorfer „Gasthaus Friedrich“ schließt mit 13. Dezember seine Pforten für immer. Diese Nachricht erreicht alle unerwartet, denn an Gästen mangelt es dem Familienbetrieb nicht.

Wie Alexandra Friedrich, die seit sechs Jahren das Lokal in fünfter Generation erfolgreich führt, erzählt, gibt es für die Entscheidung viele Gründe. Hauptsächlich aber, weil der Pachtvertrag mit den Eltern Herta und Ferdinand Friedrich ausläuft und eine Übernahme des Gasthausbetriebes für sie in Zeiten wie diesen nicht in Frage kommt. „Wie es für mich weitergeht, möchte ich noch nicht sagen. Meine Eltern haben sich aber auf alle Fälle endlich ihre Pension verdient“, so die Wirtin im NÖN-Gespräch.

Das Gasthaus ist seit 1881 im Besitz der Familie Friedrich. Anfangs wurde das Gasthaus noch in kleinem Rahmen geführt. Zum Wohnen blieb eine kleine Wohnstube. 1933 baute der Großvater dann ein Stockwerk auf das bestehende Gebäude. Einige der Zimmer wurden auch an Jäger vermietet. „Wenn im Sommer die Sommerfrischler aus Wien gekommen sind, mussten wir Kinder unsere Zimmer räumen und im großen Speisesaal übernachten“, erinnert sich Papa Ferdinand Friedrich. Ebenso wie seine Großeltern alle davor, ist auch er mit der Gastronomie aufgewachsen. Es sei eine schöne aber auch fordernde Zeit gewesen. Nach 52 Jahren als Wirt blicke er nun mit Wehmut und Freude gleichzeitig in die Zukunft. „Wir möchten uns bei allen unseren Gästen für die jahrelange Treue herzlich bedanken“, sagt die Familie zum Abschied.