Konzertbericht: Christina Stürmer live im Postbahnhof in Berlin

Christina Stürmer © Olaf Rayermann

Nach einer Schaffenspause – drei Jahre arbeitete sie daran – meldete sich Christina Stürmer Mitte April mit dem neuen Album "Ich hör auf mein Herz" zurück, das den direkten Sprung von 0 auf Platz 4 der deutschen Album-Charts schaffte. Auf der zugehörigen Tour mit ihrer Band kam sie am 8. Mai auch in den Postbahnhof am Ostbahnhof nach Berlin, wo sie ein abwechslungsreiches Konzert gab.

Die Stimmung an diesem schwülen Tag in Berlin war merklich voller Erwartung. Das durchschnittlich eher ältere Publikum versammelte sich schon früh vor der Bühne des Fritz-Clubs, einem Teil des Postbahnhofes.

Dass zunächst nur die Band im Halbdunkel zu spielen begann reizte die Stimmung noch mehr: Die Menschen begannen zu klatschen und zu rufen, bis ihr Idol endlich auf die Bühne sprang und mit dem Song Auf und davon und dem deutlichen Refrain "Volle Kraft voraus" die Show begann. Danach wurde sofort in die Erfolgssingle Wir leben den Moment übergegangen und ein gelungener Beginn perfekt gemacht.

Christina Stürmer überzeugte mit ihrem sicheren Gesang und ihrem sehr selbstbewussten und bodenständigen Auftreten. So wirkte auch die erste Anmoderation des nächsten Liedes, bei der es sich die Österreicherin nicht nehmen ließ, ihren zahlreichen Fans für all die Unterstützung und ihr Kommen zu danken.

Publikum und Stürmer tauen Stück für Stück auf

Einige Stücke später im Programm, Stürmer spielt querbeet durch das Material ihrer Erfolgskarierre, erzählt sie von der langen Arbeit am neuen Album, um direkt in den Titelsong überzuleiten. Doch trotz der verzerrten Gitarren und den treibenden Beats bleibt das Publikum verhalten und lauscht den Klängen lieber stillstehend.

Doch durch die jugendlich charmante Art der Sängerin und das nächste Lied Scherbenmeer tauen Stürmers Gäste endlich auf, singen den Hit lauthals mit – und zwar so solide, dass Christina Stürmer den letzten Refrain nur vom Publikum singen lässt.

Nachdem der Knoten geplatzt war hoben die Menschen beim nächsten Lied ihre Hände, klatschten mit und sangen das Echo im Lied Weltbewegend vor, das mit Jubelrufen ausklang.

Programm gespickt mit vielen ruhigen Liedern

Einige ruhige Lieder später nimmt sich Stürmer nochmal die Zeit, um zu erzählen: Für sie sei diese Tour vor allem deshalb etwas besonderes, weil sie vor ca. 10 Jahren mit ihrer Band richtig durchstartete. Die Hitsingle damals hieß Ich lebe und wurde an diesem Abend natürlich auch zum Besten gegeben.

Noch ein paar weitere Balladen später packt die Band wieder eine Schippe drauf und spielt den durch die Fernsehserie "Alles was zählt" bekannten Song Nie genug, der vom Publikum ebenfalls gefeiert wird.

Nach dem Ende des regulären Sets forderte dies lauthals nach einer Zugabe, die die Musiker nur allzugerne gaben: Mit dem Lied Ist mir egal klang ein Abend aus, der den Anwesenden alles andere als egal ist, sondern sicher noch etwas länger in Erinnerung bleibt.