Von Portoroz zum Leuchtturm von Savudrija

April 2019

Für viele Segler, die von Norditalien kommend nach Kroatien segeln, ist er die erste kroatische Landmarke, der alte Leuchtturm in Savudrija an der Nordspitze Istriens.

An der Nordpitze Istriens unübersehbar – der Leuchtturm von Savudrija

Grund genug diesen historischen Leuchtturm einmal aus der Nähe zu betrachten. Ausgangspunkt dazu ist die Marina von Portoroz an der slowenischen Küste. Von dort gibt es nämlich einen schönen Radweg bis fast an dieses Ziel, die Parenzana, eine alte Eisenbahnstrecke, die nur von 1902 – 1935 in Betrieb war und vor wenigen Jahren zum Radweg umfunktioniert worden ist.

Die Marina Portoroz ist großzügig angelegt aber etwas in die Jahre gekommen. Angeblich steht hier ein Inhaberwechsel und neue Investitionen bevor, aber an Ostern 2019 war davon noch nichts zu spüren. Beim Anlegen problematisch ist insbesondere die Verwendung von Dalben aus Stahl (!) an manchen Liegeplätzen, die ein nicht geringes Risiko der Beschädigung der Yacht beim Anlegen darstellen. Auch gibt es keine Schwimmstege, was je nach Gezeitenlage das Aus- und Einladen der Fahrräder von Bord nicht ganz einfach macht.

Die Tour beginnt direkt am Ausgang der Marina im Ortsteil Lucia, wie man hier in der Übersichtskarte sehen kann:

Von der Marina Portoroz zum Leuchturm von Savudrija

Die GPX-Daten sind hier und umfassen nur die einfache Strecke bis zum Leuchtturm.

Zunächst verläuft die alte Eisenbahntrasse durch eine schön gepflegte Grünanlage an der Südseite der Bucht von Portoroz mit Blick auf den Ort und die Marina:

Portoroz und seine Marina

Danach radelt man an den Salinen von Secovlje entlang. Die Salzgewinnung hat früher an der gesamten Küste von Triest bis nach Novigrad eine große Bedeutung gehabt. In Triest ist später ein ganzer Stadtteil, der Borgo Theresiano auf dem Gebiet der ehemaligen Saline entstanden, ebenso wie in Koper. Hier in Secovlje ist noch ein Teil der Saline in Betrieb und man kann verstehen, wie es funktioniert. Während der heißen Sommermonate wird das Meerwasser in die flachen Becken der großen Bucht eingelassen – hier der Zustand an Ostern vor Beginn der Saison.

Die Becken der Saline von Secovlje

Durch die starke Sonneneinstrahlung verdunstet das Wasser und das auskristallisierte Salz bleibt zurück. Der Vorgang ist langsam und die Betreiber tun sich wohl schwer im Wettbewerb mit der ganzjährigen Salzgewinnung aus Bergwerken. Letztere verbraucht aber eine Menge Energie während hier das Salz nachhaltig mit „Solarenergie“ gewonnen wird.

Der Radweg überquert dann die slowenische-kroatische Grenze und da Kroatien noch nicht im Schengenraum ist, wird auch richtig kontrolliert. Also Ausweis nicht vergessen! Danach steigt die Trasse der alten Eisenbahn langsam den Hang hinauf mit immer besserer Aussicht zurück auf die Saline und dahinter Piran:

Blick vom Parenzana Radweg auf die Saline von Secovlje und im Hintergrund Piran

Am höchsten Punkt zweigt die Tour zum Leuchtturm dann nach Norden von der Parenzana ab und man rollt auf einer wenig befahrenen Straße allmählich abwärts dem Ziel entgegen vorbei an Feldern mit der typisch rotgefärbten Erde Istriens aufgrund des hohen Eisenanteils im Boden.

Die rote Erde Istriens

Im eigentlichen Ort Savudrija gibt es ein paar Restaurants, die zur Rast einladen, bevor nach etwa 22 km der Leuchtturm erreicht wird. Aus schönen Steinen gemauert wird er in seiner Erscheinung leider etwas durch die montierten Mobilfunktantennen verunstaltet:

Am Fuße des Leuchtturms von Savudrija

Wie man mit etwas Schullatein einer Inschrift entnehmen kann, war der österreichische Kaiser Franz I. der Bauherr des Leuchtturms im Jahre 1818, um den Schiffern bei Nacht den Weg zu zeigen. Über zweihundert Jahre steht er schon hier!

Lateinische Inschrift am Fuße des Leuchtturms

Und damit ist das Ende dieser Tour erreicht und damit der Blick auf das Meer in genau der Umkehrung der Ansicht oben, die man ansonsten hat, wenn man unter Segeln die Nordspitze Istriens erreicht.

Der Blick aus Meer

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