An der Ostsee sind in den vergangenen Tagen vermehrt Feuerquallen aufgetaucht. Deren giftige Nesseln haben bereits 40 Badende verletzt. Wo die Quallen derzeit vorkommen und was bei einem Kontakt zu tun ist.
Ungünstiger Wind sorgte in den vergangenen Tagen dafür, dass Quallenfelder in die Lübecker Bucht in der Ostsee getrieben wurden, berichtet der NDR. Laut der DLRG-Wache (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) in Ostholstein seien allein am Timmendorfer Strand bereits 40 Menschen durch Feuerquallen verletzt worden. Auch in den Orten Scharbeutz und Niendorf seien die giftigen Weichtiere derzeit unterwegs.
Wie gefährlich sind Feuerquallen?
Für einen gesunden Menschen ist der Kontakt mit einer Feuerqualle zwar nicht gefährlich, aber sehr schmerzhaft. An den bis zu 20 Meter langen Tentakeln der Meerestiere sitzen Nesselkapsen, die bei Berührung einige Millimeter in die Haut eindringen können und dort ein Gift injizieren, das einen brennenden Schmerz auslöst. Außerdem kommt es mitunter zu starken Hautreizungen und roten Striemen.
Bei empfindlichen Menschen kann der Kontakt laut Ostseemagazin jedoch auch zu allergischen Reaktionen, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder gar einem Kollaps führen.
Was hilft gegen Verletzungen durch Feuerquallen?
Die betroffene Stelle sollte laut NDR auf keinen Fall mit Süßwasser abgespült werden. Denn beim ersten Kontakt hätten oft nur 10 bis 20 Prozent der Nesselkapseln ihr Gift injiziert. Durch das Abspülen könnten die restlichen Gefäße aufplatzen und so für einen noch viel stärkeren Schmerz sorgen.
Die DLRG empfiehlt, die Nesselkapseln stattdessen mit Rasierschaum zu behandeln. Dieser müsse kurz einwirken und trocknen. Anschließend können die Quallenteile mit einer harten Plastikkarte (etwa einer Bankkarte) abgestreift werden. Wer gerade keinen Rasierschaum zur Hand habe, könne auch nassen Sand oder Essig verwenden.
Besser als eine nachträgliche Behandlung ist die Prävention: Wer einen tellergroßen, rötlich wirkenden Schirm unter Wasser bemerkt, sollte sich davon distanzieren und aufgrund der teils sehr langen Tentakel der Quallen einen großen Bogen um sie machen.
Verwendete Quellen: NDR, Ostseemagazin
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