Laubsägen – Hate it or love it?

10 Praxistipps damit das Laubsägen gelingt und Freude bereitet.

Laubsägen kennen viele noch aus ihrer Kindheit. Einige haben es geliebt, andere gehasst. Wer fühlt sich hier angesprochen?

„Ständig sind die Sägeblätter zerrissen, das Holz splitterte, die Säge hinterließ hässliche Abdrücke – kurz gesagt, das Laubsägen war ein wirklich frustiges Unternehmen!“

Sicher Laubsägen muss gelernt werden und das eine oder andere Sägeblatt wird auch reissen, aber mit ein paar einfachen Tipps kann das Laubsägen großen Spaß bereiten, denn mit der Laubsäge sind wirklich tolle Dinge möglich.

Warum überhaupt Laubsägen?

Das Besondere an der Laubsäge ist, dass man mit ihrer Hilfe Rundungen sägen kann. Das ist mit den Meisten anderen Handsägen wie Feinsäge, Japansäge, Fuchsschwanz etc. nicht möglich. Holz wird in der Regel Eckig geliefert, ob Bretter, Platten oder Leisten. Viele Dinge sind aber rund oder abgerundet. Natürlich kann man Ecken und Kanten auch schleifen, feilen oder raspeln, aber manchmal ist das Sägen doch die bessere Variante. Beim Laubsägen sind nahezu alle Formen möglich – vorausgesetzt die Holzstärke ist nicht zu groß (dazu später mehr).

Wichtige Laubsägetipps

  1. Das richtige Holz
    Besonders gut eignet sich Pappelsperrholz zwischen 4mm und 6mm zum Laubsägen. Dünnere Platten vibrieren sehr stark beim Sägen, für dickere Platten wird mehr Kraft benötigt.
  2. Die richtigen Sägeblätter
    Es gibt verschiedene Sägeblätter für Holz, Metall und Kunststoff (Plexiglas). Je nach Holzstärke können verschieden feine Sägeblätter benutzt werden. Für den Anfang empfehle ich mittelstarke Standartblätter, z.B. Taifun #5. Generell gilt, je dünner das Holz desto feiner können die Sägeblätter sein. Zwar wird bei feinen Sägeblättern der Ausriss im Holz reduziert, aber man braucht auch deutlich mehr Geduld beim Sägen.
  3. Die Sägeblätter richtig befestigen
    Ganz wichtig: die Sägezähne müssen nach unten zeigen! Spannt das Sägeblatt so ein, das ihr beim abwärts sägen mehr Wiederstand verspürt. Befestigt das Sägeblatt an einem Ende des Laubsägebogens, drückt nun die Säge leicht zusammen und befestigt dabei das Sägeblatt an der anderen Seite.
    Das klingt kompliziert und man braucht eigentlich auch drei Hände, aber es gibt ein paar Tricks: Man kann die Laubsäge  mit dem Körper gegen den Tisch drücken oder noch besser, jemanden, z.B. das Kind um Hilfe bitten. Wer große Hände hat, bekommt den Bügel auch mit einer Hand zusammengedrückt. und wer einen großen Schraubstock oder eine Werkbank zu Hause hat, kann die Säge dort einklemmen.
  4. Einfache Formen
    Nehmt Euch gerade am Anfang nicht zu viel vor. beginnt mit einfachen Formen ohne zu viel auf und ab und spitzen Winkeln. Zum Beispiel einem Kreis oder Herz für den Anfang.
  5. Richtig Anzeichnen
    Zeichnet Euch die Kontur, die Ihr sägen möchtet genau und gut erkennbar mit einem weichen Bleistift auf dem Holz vor.
  6. Richtig befestigen
    Befestigt das Holz  mit einer Schraubzwinge so auf dem Tisch, dass der zu sägende teil übersteht. Nehmt euch immer nur kleine Stücke vor und spannt lieber häufiger das Holz um. Wenn das Holz beim sägen stark vibriert, lasst ein kleineres Stück überstehen. Alternativ könnt Ihr ein Laubsägetischen benutzen, dies erfordert jedoch die Koordination beider Hände, eine Hand hält die Säge, die andere Hand schiebt das Holz auf dem Tischen weiter.
  7. Viel Bewegung, wenig Druck
    Übt möglichst wenig Druck auf die Säge aus. Sägt langsam und gleichmäßig auf-und-ab und neigt die Säge dabei ganz leicht nach vorn. Das Sägen sollte in einer flüssigen Bewegung ablaufen und nicht ruckartig geschehen (dabei entstehen die Abdrücke auf dem Holz).
  8. Auf-der-Stelle Sägen
    Die häufigste Ursache für gerissene Sägeblätter ist ein Verkanten im Holz. Das geschieht zum einen, wenn die Laubsäge nicht gerade gehalten wird, sondern zu viel hin-und-her schwankt, oder wenn Ecken gesägt werden sollen. Deshalb ist es ganz wichtig, bei Richtungswechsel auf der Stelle zu sägen und dabei langsam die Säge in die entsprechende Richtung zu drehen.
  9. Sicherheitsabstand
    Lasst lieber etwas mehr Holz stehen und schleift es hinterher mit Schleifpapier nach. So habt Ihr eine kleine Sicherheitsreserve, falls das Holz einreissen sollte oder Ihr nicht ganz so genau sägt.
  10. Geduld, Geduld, Geduld
    Es muss nicht immer alles perfekt sein und Übung macht den (Bau-)Meister.

 

Die Kinderlaubsäge

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Eine Kinderlaubsäge

Der Lange Bügel der klassischen Laubsäge ermöglicht zwar tiefe Einschnitte in das Holz und somit auch große Formen, aber besonders für Kinder bedeutet er auch ein erhöhtes Gewicht und damit ein Balanceakt. Gerade für Kinder unter 10 Jahren und für den Anfang ist die Kinderlaubsäge mit dem kürzeren Bügel eine tolle Alternative. Zum einen lässt sich die kleinere Laubsäge durch ihr geringeres Gewicht leichter halten und zum anderen stößt der Bügel den Kindern beim Sägen nicht immer gegen den Bauch. 🙂

 

 

Laubsägeprojekte

Nach ein paar Übungsstücken lassen sich bereits tolle Laubsägeprojekte angehen.Zum Beispiel, Mobiles, Marionetten, Kreisel, Buchstaben,..

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Eine tolle Idee zum Laubsägen: Die Flugtiere der Werkkiste

Und wer vom Laubsägen nicht genug bekommt, dem empfehle ich die große Ritterburg. Hier könnt Ihr viele Zinnen auf den Mauern und Türmen herausarbeiten und eure Laubsägeskills perfektionieren.

Viel Spaß beim Laubsägen.

 

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