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Blaue Quallen in der Nordsee: Sind sie so schmerzhaft wie Feuerquallen?

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Mitte Juli wurden in der Lübecker Bucht zahlreiche Badegäste durch Feuerquallen verletzt. Die roten Quallen kennen viele, aber wie gefährlich sind eigentlich blaue Quallen?

Sylt/Nordsee – Die Urlaubszeit geht langsam zu Ende, aber immer noch zieht es viele Menschen ans Meer. Auch in diesem Sommer wurde der Badespaß mancherorts durch Quallen-Plagen getrübt. Eine Feuerqualle mit ihrem rötlichen Körper hat fast jeder schon gesehen, aber an den Stränden auf Sylt und der Nordseeküste tauchen vermehrt auch blaue Quallen auf. Urlauber sind verunsichert, ob die Tiere mit der auffälligen Farbe vielleicht ähnlich gefährlich sind wie Feuerquallen.

Tier:Blaue Nesselqualle
Vorkommen:Nord- und Ostsee
Durchmesser:bis zu 30 Zentimeter
Nahrung:Zooplankton

Baden in der Nordsee: Sind blaue Quallen gefährlich?

In diesem Sommer hatten die Badegäste an der Nordsee meistens Glück: Es wurden nur wenige Feuerquallen an der Westküste von Schleswig-Holstein gesichtet. Häufiger sind dagegen die blau-violetten Quallen, die im Wasser treiben oder am Strand liegen. Es handelt sich dabei um die blaue Nesselqualle, deren Verbreitungsgebiet von Skandinavien bis zum Atlantik reicht. Auf ihren Tentakeln sitzen Tausende von Nesselkapseln, mit denen sie ihre Beute, meist Planktontiere, lähmen und sich vor Feinden schützen.

Grundsätzlich ist die blaue Nesselqualle eher harmlos, doch eine Berührung könnte durchaus unangenehm werden. Das Nesselgift kann Hautrötungen, Schwellungen oder schmerzhaften Hautausschlag auslösen. Besonders Allergiker sollten den Kontakt meiden. Also lieber Abstand halten, wenn man beim Schwimmen einer blauen Qualle begegnet. Auch am Strand liegende Exemplare nicht anfassen, sondern nur mit Abstand betrachten.

Eine blau-violette Qualle liegt im Sand. In der Nordsee tauchen immer wieder blaue Nesselquallen auf. Ihr Stich kann für Menschen unangenehm werden.
In der Nordsee tauchen immer wieder blaue Quallen auf. Der Stich der blauen Nesselqualle kann für Menschen unangenehm werden. © Dagmar Schlenz

Schmerz und Hautrötungen: So behandelt man einen Quallenstich richtig

Was tun, wenn man von der blauen Nesselqualle erwischt wurde? Zunächst mal: Ruhe bewahren. Auch wenn es im ersten Moment heftig brennt, in den meisten Fällen verschwinden Symptome wie Jucken, Rötungen und Brennen innerhalb weniger Stunden. Eine Behandlung ist daher überwiegend gar nicht erforderlich. Wenn es zu sehr schmerzt oder juckt, kann zum Beispiel eine kühlende Salbe Abhilfe schaffen. Um die Nesselzellen zu inaktivieren, kommen auch Rasierschaum oder Essig zum Einsatz.

In sehr seltenen Einzelfällen kann das Nesselgift der blauen Quallen Allergieattacken oder Kreislaufprobleme auslösen. Dann muss so rasch wie möglich ärztliche Hilfe gerufen werden. An bewachten Strandabschnitten können die Rettungsschwimmer angesprochen werden. Sie kennen nicht nur die Gefahren an den Küsten, sondern leisten auch Erste Hilfe und rufen bei Bedarf einen Arzt.

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