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Wenn eine Katze auf einem Baum festhängt, müssen sie ausrücken

Feuerwehreinsätze können ganz unterschiedlich ausfallen. Ab und zu gehört auch die Rettung von Katzen dazu.

Simon Kuhn
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Eine Katze, die sich nicht mehr runter vom Baum traut.

Eine Katze, die sich nicht mehr runter vom Baum traut.

CH Media

Bei Feuerwehreinsätzen denken die meisten zuerst an einen Brand, einen grösseren Unfall oder vielleicht auch an eine Überschwemmung. Die Männer gekleidet in Rot haben aber noch ganz andere Aufgaben.

Ein Punkt, der oft vergessen wird, ist die Rettung von Katzen. Obwohl dies eher selten vorkommt, haben auch diese Einsätze ihre Kosten und Schwierigkeiten.

Zwei bis drei Fälle pro Jahr

«Jährlich haben wir etwa zwei bis drei solcher Einsätze», schreibt Thomas Burger, Feuerwehrkommandant in Bremgarten. In Muri ist die Zahl solcher Rettungseinsätze im gleichen Bereich, bestätigt der dortige Feuerwehrkommandant Thomas Strebel.

Erst vor drei Wochen musste die Feuerwehr Bremgarten erneut ausrücken, um eine Katze zu retten. «Mit Müh und Not konnte die Anhängerleiter gestellt werden», schreibt die Feuerwehr Bremgarten in ihrem Einsatzbericht.

«Aufgeschreckt und verängstigt floh die Katze und kletterte höher und schlussendlich auf einen anderen Baum. Zwar kam der Kater nicht über die Leiter hinunter, aber da der angrenzende Baum nicht mehr so steil war, konnte die Katze den Baum sicher verlassen und erfreute sich anschliessend an mehreren Mahlzeiten.»

Lieber abwarten, als voreilig zu handeln

Die Vorgehensweise bei solchen Rettungen bleibt immer etwa dieselbe. Burger erklärt: «Zuerst wird die Situation vor Ort beurteilt, ob eine Rettung überhaupt möglich oder sinnvoll ist. Wenn eine Möglichkeit besteht, warten wir eher ab. Oft wünschen die Besitzer natürlich, dass die Katze gerettet wird.»

Und auch Thomas Strebel schreibt: «Ich weiss noch von keiner Katze, die auf einem Baum oder Hausdach verhungert oder verdurstet ist. Ein Skelett wurde noch nie gefunden. Schlussendlich ist die Feuerwehr aber da, um Menschen, Tiere und Sachwerte zu retten und zu schützen. Daher ist es selbstverständlich, dass wir die Katzen retten.»

Es kann mehrere Hundert Franken kosten

Wichtig sei auch, dass der Besitzer der Katze bekannt sei, da sonst die Kosten nicht abgewälzt werden können. Burger erklärt: «Je nach dem, ob eine Schiebeleiter genügt oder ob ein Hubretter oder die Absturzsicherungsgruppe zum Einsatz kommt, kann eine solche Rettung mehrere hundert Franken kosten.» Dies wurde der Feuerwehr Bremgarten diesen Sommer zum Problem.

«Am Freitag, 5. Juli, wurde die Feuerwehr Bremgarten direkt von einem Altstadtbewohner informiert, dass seit den frühen Morgenstunden eine Katze in einer Dachrinne sitzt und anscheinend den Weg nach unten oder nach Hause nicht mehr findet», schreibt die Feuerwehr in ihrem Einsatzbericht.

«Nach einem Augenschein vor Ort und dem nicht gelungenen Versuch, den Eigentümer der Katze ausfindig zu machen, entschloss der Einsatzleiter in Absprache mit der Regionalpolizei, die Katze vom Dach zu holen und wenn möglich anhand des Chips den Besitzer ausfindig zu machen.»

Katze wurde gerettet

Die Kosten können aber nicht das einzige Problem sein. Es könne auch vorkommen, dass so ein Einsatz schwierig verläuft. «Wir wissen nicht, wie die Katze reagiert, und meist sind diese an fast unzugänglichen Stellen», so Burger.

Der Kommandant von Muri ergänzt: «Es kommt immer darauf an, ob die Katze auf einem Baum oder auf einem Dach festsitzt. Bei normalen Verhältnissen ist es in der Regel aber nicht schwierig, die Tiere zu retten.» Je nach Situation empfiehlt die Feuerwehr, auch einen Baumpfleger zu engagieren.

Diese haben die entsprechende Ausrüstung und Ausbildung dafür. So entschied sich die Feuerwehr Bremgarten auch bei ihrem Einsatz am 4. Oktober.

Im Bericht steht: «Aufgrund der Sicht- und Witterungsverhältnisse, aus Sicherheitsgründen und dem Standort des Baumes konnte die Katze mit den Mitteln der Feuerwehr nicht vom Baum geholt werden. Am nächsten Tag organisierten die Eigentümer der Katze einen Baumpfleger, welcher die Katze aus ihrer misslichen Lage vom Baum retten und wohlauf den Besitzern übergeben konnte.»