Klagenfurt, Stadtbefestigung
ehemalige VILLACHERBASTEI
I. Innere Stadt, SG Klagenfurt, pB Klagenfurt
29. Februar 2016
Durchgeführt im Zeitraum
3. bis 18. Februar 2016
Parzelle .404, .409, 147
bauhistorische Untersuchung (2016)
F o k u s : Ve r l a u f d e r S t a d t b e f e s t i g u n g
Untersuchungsbericht, Befundprotokoll
BE I L A G E
DVD mit schriflicher
Auswertung und
Bilddokumentation
historische Bauforschung
I o.fries
Büro für Bauforschung und Denkmalpflege
O l i v e r F r i es
R u d o l f s t r a ß e 6 / 2 , A - 3 4 3 0 Tu l l n a n d e r D o n a u
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L i s a - M a r i a G e r s t e n bau e r
L ac k n e rg a s s e 9 4 / 1 6 , A - 1 1 8 0 W i e n
mail:lisa-maria.gerstenbauer@kunsthistoriker_in.at
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
EINFÜHRUNG
Auf Initiative des Bundesdenkmalamtes, Abteilung für Kärnten, in Person der zuständigen Referentin Frau
Mag. Doris Petautschnig, erhielt der Verfasser am 26. Jänner 2015 vom Architekturbüro ArchitekturConsult in
Klagenfurt, vertreten durch Frau DI Carina Burgstaller, BSc. den Auftrag zu einer bauhistorischen Untersuchung der
Stadtbefestigung von Klagenfurt im Bereich der Liegenschaft Heiligengeisplatz 4 bzw. nördlich des Villachertores.
Der bestreffende Mauerzug steht gemeinsam mit den baulichen Resten des Villachertores (Stauderplatz 3 und
Stauderplatz 5a) unter Denkmalschutz.
Im Zuge der Errichtung des Baukomplexes Heiligengeistplatz 4 in den Jahren 1980/1981 kam es im Vorfeld der
Arbeit ab 1968 zu umfangreichen Abbrucharbeiten an der Westseite des Heiligengeistplatzes, wobei weite Teil
der Stadtbefestigung diesen Arbeiten zum Opfer gefallen sind. Die heute erhaltenen baulichen Reste haben im
untersuchten Bereich wie der vorliegende Untersuchungsbericht aufzeigen soll nach der planmäßigen Sprengung
der Stadtbefestigung durch napoleonische Truppen 1808/1809 umfassende Veränderungen erfahren.
Die Untersuchung der baulichen Reste der Klagenfurter Stadtbefestigung nördlich des ehemaligen Villachertores
erfolgte mit dem Ziel einer bauhistorische Dokumentation des Bestandes als Grundlage für weitere
denkmalpflegerische Maßnahmen im Vorfeld geplanter Bauvorhaben und Restaurierungen.
Die bauhistorische Befundaufnahme und Dokumentation erfolgte am 3. und 17. Februar 2016.
Es wurde die umfangreiche Sekundärliteratur zur Klagenfurter Stadtbefestigung gesichtet – Recherchen
erfolgten im Landesarchiv Kärnten, im Archiv des Bundesdenkmalamtes, Abteilung für Kärnten und der
Österreichischen Nationalbibliothek sowie im Österreichischen Staatsarchiv, Abteilung Kriegsarchiv. Besonders
wertvoll für die vorliegende Untersuchung erwies sich vor allem das umfangreiche Bildmaterial im Archiv des
Bundesdenkmalamtes in Klagenfurt, da der Bestand des Heiligengeistplatzes vor den Abbrucharbeiten ab 1968
ausführlich fotografisch dokumentiert wurde.
Dank für vielfälltige Unterstützung gebührt Mag. Doris Petautschnig (BDA, Klagenfurt), DI Carina Burgstaller BSc.
(ArchitekturConsult, Klagenfurt), Manfred Kopetzky (Lilihill Capital Group, Klagenfurt) sowie dem Team von EKGBaukultur (Wien) für die rasche Abwicklung der Vermessungsarbeiten.
Oliver Fries und Lisa-Maria Gerstenbauer
Tulln und Wien, am 29. Februar 2016
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
2
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
INHALT
1 OBJEKTIDENTITÄT UND DOKUMENTATIONSDATEN
4
2 VERWENDETE UNTERLAGEN
2.1 Historische Ansichten
2.2 Historische Pläne
2.3 Quellen- und Literaturverzeichnis
6
6
6
7
3 AUSWERTUNG DER BAUGENESE 9
3.1 Lage 9
3.2 Baugefüge 10
3.3 Bauentwicklung nach den historischen Quellen
11
3.4 Bauentwicklung nach den Befunden 25
3.5 Historisches Planmaterial 30
3.6 Zusammenfassung 34
4 RAUMBAUCH | BEFUNDKATALOG 36
Westansicht A1 38
Nordansicht A2 46
Westansicht A3 48
Südansicht A4 49
ANHANG
Baualterpläne (Kartierung der Maueransichten)
Orthofotos der Maueransichten
Einreichplan des Erdgeschoßes von 1980/1981
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
3
1 Obejktidentität und
Dokumentationsdaten
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
1 OBJEKTIDENTITÄT UND DOKUMENTATIONSDATEN
Titel:
Bauhistorische Untersuchung
Objekt:
Stadtbefestigung von Klagenfurt im Bereich
Heiligengeistplatz 4 bzw. nördlich des
ehemalgen Villacher Tores
Durchführungszeitraum:
3. bis 17. Febrruar 2016
Bundesland:
Kärnten
Politischer Bezirk:
Klagenfurt
Gemeinde, Plz.:
Klagenfurt, 9020
Katastralgemeinde:
Innere Stadt
Adresse:
Heiligengeistplatz 4 bzw. Stauderplatz 3 und 5a
Grundstücksnummer(n):
.404, .409, 147
AuftraggeberIn:
ArchitekturConsult
St. Veiter Ring 33
A-9020 Klagenfurt
Kontakt: DI Carina Burgstaller BSc.
(c.burgstaller@archconsult.com)
Ausführende/r:
Oliver Fries, MSc
Rudolfstraße 6/2
A-3430 Tulln an der Donau
Klostergarten 1
A-3541 Senftenberg-Imbach
+43 (0) 664 27 05 303
ofries@gmx.at
Lisa-Maria Gerstenbauer, BA.
Lacknergasse 94/16
A-1180 Wien
+43 (0) 676 94 47 307
lisa-maria.gerstenbauer@kunsthistoriker_in.at
Anlass der Untersuchung:
bevorstehende Baumaßnahmen im Bereich der Parzelle .404,
geplante Verbauung bzw. Überbauung der Stadtbefestigung
Denkmalfachliche Fragestellung:
Klärung der Baugenese der Stadtmauer im
Untersuchungsbereich, mittels einer bauhistorischen
Untersuchung soll die bauliche Genese erarbeitet werden.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
4
1 Obejktidentität und
Dokumentationsdaten
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Untersuchungs- und
Dokumentationsdichte:
I (Ersterfassung), Stufe 1
Quellen- und Archivforschung:
Erhebungsdichte 1
Plangrundlagen:
EKG-Baukultur
Floragasse 5
A-1040 Wien
+43 (0) 1 20 86 286
office@ekg-baukultur.com
Bildpläne (Orthofoto und Photogrammetrie),
Stufe E (ÖNORM A6250-2)
Bericht:
Abb. 1.1
29. Februar 2016
Lageplan des fraglichen Mauerzugs (rot)
Luftbild mit Einzeichung der Gebäude aus dem Franziszeischen Kataster (1827) rot schraffiert
und dem Verlauf der ehemalgen Befestigungsanlage nach M. Seutter (1741) sowie den heutigen
Grundstücksgrenzen.
Entwurf und Ausführung: Oliver Fries, 2016
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
5
2 Verwendete Unterlagen
2.1 | 2.2 Historische Ansichten | Pläne
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
2 VERWENDETE UNTERLAGEN
2.1 HISTORISCHE ANSICHTEN
–
Freiherr Franz III. Khevenhüller vor den Toren von Klagenfurt, um 1615. Aus: Karl Din klage:
Kärnten um 1620. Die Bilder der Khevenhüllerchronik (Wien 1980), S. 212.
–
Matthaeus Merian, Clagenfurth (von Westen her), 1649. Aus: Matthaeus Merian, Topo
graphia Provinciarum […], Franckfurt am Main 1649, Lucas Heinrich Wüthrich (Hg.),
Faksimileausgabe mit einem Nachwort (Kassel u. Basel 1963), S. 94.
–
Johann Weichard von Valvasor, Die haubt Statt Clagenvrt, aus: Topographia Archiduca
tus Carinthiae modernae: das ist Controfee aller Stätt, Märckht, Clöster, undt Schlösser
[…] (Nürnberg 1688).
–
Friedrich Bernhard Werner, Klagenfurt 1713, Foto nach Feder-/Sepiazeichnung [„Reise
skizzenbuch eines Schlesiers“], (OÖ Landesarchiv, Neuerwerbungen, Hs. 140 [=PAIII/35])
–
L. Schuller, Das Villacher Tor, 1843, gedruckt bei J. Wagner in Klagenfurt.
2.2 HISTORISCHE PLÄNE
–
Christof Senft, Plan der Stadt Klagenfurt, 1605. aus: Urban Paumgartner, Paumgartners
Aristeion Carinthiae Claudiforum (Lauingen 1605).
–
N. Surgant, Clagenfurt, die Hauptstadt des Herzogthums Kärnthen im Grundriß und
Prospekt, hg. von M. Seutter, um 1741 (KLA)
–
C. Mayer, Plan der Hauptstadt Klagenfurt und ihrer Festungswerke, vor 1800
(Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Kriegsarchiv, Wien).
–
Planskizze von Ingenieur-Hauptmann Milanes aus dem Jahr 1802. In: Franz X. Kohla,
Das Festungswerk Klagenfurt des 16. Jahrhunderts. Eine militärbaugeschichtliche
Studie. In: Carinthia I, (1968), Faltplan zwischen S. 48 u. 49, Abb. 10.
–
Carl Rumbold, Plan der Stadt u. der Umgegend von Klagenfurt im Herzogtum Kärnten,
[Aufgenommen u. lithographirt von Ed. Carl Rumbold Geh.Lehrer der Zeichenkunst
u. der mathematischen Lehrgegenstände a.d.kk NormalHauptSchule zu Klagenfurt]
(Klagenfurt 1823).
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
6
2 Verwendete Unterlagen
2.3 Quellen- und Literaturverzeichnis
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
–
Klagenfurt 1827, Franziszeischer Kataster 1:2.500.
–
Plan der Stadt Klagenfurt mit der Umgegend, 1832
(Kopie im BDA, Abteilung für Kärnten).
–
Josef Mitteregger, Plan der Stadt Klagenfurt mit den Probenentnahmestellen für die
im Jahre 1875 veröffentlichten Wasseranalysen. Aus: Franz Perlik, Josef Mitteregger
(*1832; †1907). Professor der Chemie an Höheren Schulen in Klagenfurt (Kärnten).
Analytiker der Mineral- und Heilquellen in Kärnten sowie des Trinkwassers von
Klagenfurt. In: Mitteilungen der Österreichischen mineralogischen Gesellschaft 158
(2012), S. 49, Abb. 3.
–
Adalbert Klaar, Baualterplan der Altstadt Klagenfurt [1947], im Archiv des Bundesdenk
malamtes, Abteilung für Kärnten.
–
Adalbert Klaar, Baualterplan der Altstadt Klagenfurt [1947]. In: Gotbert Moro (Bearb.),
Die Landeshauptstadt Klagenfurt. Aus ihrer Vergangenheit und Gegenwart (Klagenfurt
1970), Anhang.
–
Evelyne Webernig, Wachstumsphasen von Klagenfurt 1:5.000. In: Klagenfurt, Österrei
chischer Städteatlas, 4. Lieferung, Teil 1 (Wien 1991).
2.3 QUELLEN– UND LITERATURVERZEICHNIS
Dehio Kärnten 2001
Dehio-Handbuch – Gabriele Russwurm-Biró (Hg.), Die Kunstdenkmäler Österreichs –
Kärnten. Basierend auf den Vorarbeiten von Karl Ginhart. Neu bearbeitet von Ernst
Bacher, Ilse Friesen, Géza Hajós, Wolfram Helke, Elisabeth Herzig, Horst R. Huber,
Margarete Migacs, Jörg Oberhaidacher, Elisabeth Reichmann-Endres, Margareta
Vyoral-Tschapka mit Beiträgen von Paul Gleirscher, Gernot Piccottini und Albrecht
Wendel. (3. Erweiterte und verbesserte Auflage, Wien 2001).
Drummel 1911
Michael Drummel, Die Sprengung der Klagenfurter Festungswerke durch die Franzo
sen 1809–1810, in: Carinthia I., Nr. 2, 1911, S. 33-57.
Gröll 1970
Florian Gröll, Entstehung, Gestaltung und Funktion des Stadtrechtes, in: Landeshaupt
stadt Klagenfurt. Aus ihrer Vergangenheit und Gegenwart, Bd. 2, Klagenfurt 1970, S.
292-304.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
7
2 Verwendete Unterlagen
2.2 Quellen- und Literaturverzeichnis
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Jaksch 1916
August von Jaksch, Die Schleifung der Klagenfurter Festungswerke durch die Franzo
sen 1809, in: Carinthia I., Nr.1, 1916, S. 61-71.
Jandl 2002
Dieter Jandl, Historischer Überblick Klagenfurt. Von der Siedlung an der Furt zur Wis
sensstadt, Klagenfurt 2002.
Kohla 1968
Franz X. Kohla, Das Festungswerk Klagenfurt des 16. Jahrhunderts. Eine militärbauge
schichtliche Studie, in: Carinthia I. Geschichtliche und Volkskundliche Beiträge zur Hei
matkunde Kärntens, Hf. 1,1968, S. 23-60.
Kohla 1970
Franz X. Kohla, Festungswerk Klagenfurt des 16. Jahrhunderts. Eine militärbauge
schichtliche Studie, in: Gotbert Moro (Hg.), Die Landeshauptstadt Klagenfurt. Aus
ihrer Vergangenheit und Gegenwart, Bd. 1, Klagenfurt 1970, S. 125-144.
Lederer | Witek (Hg.) 2002
Thomas Lederer | Franz Witek (Hg.), Urban Paumgartner. Aristeion Carinthiae Claudifo
rum. Klagenfurt, der Ehrenpreis Kärntens, Klagenfurt 2002.
Österreichischer Städteatlas 1991
Klagenfurt, Österreichischer Städteatlas, 4. Lieferung, Teil 1, Wien 1991.
http://mapire.eu/oesterreichischer-staedteatlas/klagenfurt/
Skudnigg 1966
Eduard Skudnigg, Die Viktringer-Tor-Bastei, in: Klagenfurt. Stadtnachrichten und Amts
blatt, 1966, Jg. 16, Nr. 8-9, S. 235 f. | 273 f.
Trinks 1966
Barbra Trinks, Alte Darstellungen von Klagenfurt, in: Klagenfurt. Stadtnachrichten und
Amtsblatt, Nr. 8-11, 1966, S. 237-240 | 275-279 | 311-315 | 343-346.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
8
3 Auswertung der Baugenese
3.1 Lage
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
3 AUSWERTUNG DER BAUGENESE
Die vorliegende bauhistorische Untersuchung verknüpft die eigene Dokumentationund Interpretationsarbeit am Objekt mit Erkenntnissen der Archivforschungen und
dem Studium der Sekundärliteratur. Vorab werden die Lage und die Zusammenhänglichkeit des Objektes dargelegt. Es folgt eine Zusammenfassung der Quellen- und Archivforschung mit besonderem Fokus auf das Villacher-Tor und die nördlich anschließende Mittelbastion sowie die Heiligengeist-Schütt. Daran schließt die systematische
Auswertung der Befunde und deren Interpretation an. Abgeschlossen wird dieses
Kapitel durch eine Zusammenfassung und Würdigung des Baudenkmals.
3.1 LAGE
Der untersuchte Mauerzug der neuzeitlichen Stadtbefestigung bildet – beginnend
bei den Resten des ehemaligen Villacher-Tores – die westliche Begrenzung der Parzellen .404 (Heiligengeistplatz 4), 147 (Stauderplatz 5a), .409 (Stauderplatz 3). (Abb. 3.1.1)
Abb. 3.1.1 Lageplan des fraglichen Mauerzugs
Luftbild mit Einzeichung der heutigen Grundstücksgrenzen und -nummern.
Die Lage des untersuchten Mauerzugs ist grau gekennzeichnet.
Entwurf und Ausführung: Oliver Fries, 2016
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
9
3 Auswertung der Baugenese
3.2 Baugefüge
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
3.2 BAUGEFÜGE
Der ca. 35 m lange und maximal 9,5 m hohe Mauerzug beginnt im Süden bei den
Resten des ehemaligen Villacher-Tores und endet im Norden, noch vor der Tiefgarage
unter der Heiligengeist-Schütt.
Der unregelmäßige Verlauf der Parzellengrenze zwischen den Parzellen .404, 147 und
.409 im Osten und den Parzellen .406/3 und 149/2 im Westen wird durch den Verlauf
des Mauerzuges bestimmt. Im Bereich der Parzelle 147 weist die Mauer einen ca.
1,5 m tiefen Einzug auf (in der Folge als südliche Ecke bezeichnet). (Abb.: 3.1.02) Die
hakenförmige Exzentrik im Osten der Parzelle 149/2 ist auf die Baulücke des 1977 geschleiften „Römerbades“ zurückzuführen, wo die Mauer abermals einen Rücksprung
von ca. 5,6 m gegen Osten bildet (in der Folge als nördliche Ecke bezeichnet). (Abb.:
3.1.01) Die Mauer wird von der rezenten Rundbogenöffnung der Fußgängerpassage
durchbrochen, die den Heiligengeistplatz bzw. Stauderplatz im Osten mit dem Schillerpark bzw. Villacher Ring im Westen verbindet.
Vor Beginn der bauhistorischen Untersuchung war der gesamte Mauerzug von herabhängenden Pflanzenteilen bedeckt. Nach Entfernung dieses Bewuchses musste
festgestellt werden, dass die vertikalen Maueransichten teilweise stark von Algen und
Moosbewuchs bestimmt werden. Das Bruchsteinmauerwerk weist großflächige, rezente, zementhaltige Verfugungen auf – diese sind vermutlich auf die Bautätigkeit am
Objekt Heiligengeistplatz 4 in den Jahren 1980/1981 zurückzuführen. Beide Umstände – Bewuchs und vor allem rezente Verfugungen – erschweren die Beobachtungen,
da mögliche Bau- und Mörtelfugen unerkannt bleiben können.
Abb. 3.2.1 Nördlicher Teil des Mauerzugs, 2016
Abb. 3.2.2 Südlciher Teil des Mauerzugs, 2016
In der Nische, die von der östlichen Exzentrik der Parzelle
149/2 gebildet wird, stehen einige Bäume. Diese „Baulücke“
ist auf das in den 1970er-Jahren abgerissene „Römerbad“
zurückzuführen.
Rechts ist die nördliche Ecke der Mauer zu sehen.
In der Mitte befindet sich die rezente Fußgängerpassage,
rechts davon die südliche Ecke des Mauerzugs.
Foto: Oliver Fries
Foto: Oliver Fries
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
10
3 Auswertung der Baugenese
3.3 Bauentwicklung nach historischen Quellen
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
3.3 BAUENTWICKLUNG NACH HISTORISCHEN QUELLEN
Die Stadtbefestigung Klagenfurts ist heute nur mehr in Fragmenten erhalten. Im
16. Jh. errichtet, wurde sie 1809/1810 von den Franzosen fast gänzlich zerstört. Der
Großteil der wenigen Überreste viel in den folgenden Jahrhunderten städtebaulichen
Maßnahmen zum Opfer.
Anfang des 16. Jhs., als die Stadtmauer neu errichtet wurde, war Klagenfurt mit
seinen ca. 800 Einwohnern die kleinste der landesfürstlichen Städte Kärntens.1 Im
10. Jh. war die Siedlung in den Besitz der Spanheimer gekommen und Mitte des 13.
Jhs. von Herzog Bernhard etwas weiter südlich als Markt neu gegründet worden,2
der wohl nicht viel später auch das Stadtrecht erhielt.3 Zentrum der rechteckigen,
mittelalterlichen Stadt bildete der längliche Markt (heute Alter Markt). Die ungefähre
Lage der wahrscheinlich auch im 13. Jh. entstandenen4 alten Stadtmauer kann der
(Abb. 3.3.1) entnommen werden.
Als 1514 ein verheerender Brand Klagenfurt verwüstete, war an einen schnellen
Wiederaufbau zunächst nicht zu denken, doch die wachsenden militärischen
Bedrohungen (Osmanen, Venezianer, Bauernaufstände)5 veranlassten die Kärntner
Landstände dazu, Kaiser Maximilian I um die Überlassung der Stadtruine zu bitten. Im
Gegenzug sahen sie sich dazu verpflichtet die Stadt auszubauen und zu befestigen.
Mit der Urkunde vom 24. April 1518 gab Maximilian dem ungewöhnlichen Ansuchen
statt und überließ den Landständen die Stadt als erbliches Eigentum.6
Nach der Übernahme der Stände wurden die ehrgeizigen Pläne vorangetrieben,
Klagenfurt mit einer zeitgemäßen und schlagkräftigen Fortifikationsanlage
auszustatten, die den Anforderungen der neu entwickelten Pulverfeuerwaffen
entsprach. Federführend in diesem Bereich waren um 1500 die Italiener und so
wurde der Festungsbaumeister Domenico de Lalio (auch dell’ Allio) aus Lugano nach
Klagenfurt berufen, wo er für die Gesamtplanung sowie die anfängliche Bauleitung
verantwortlich war.7 Über einem rautenförmigen Grundriss entstand die neue
Stadtmauer mit acht vorspringenden Bollwerksschanzen (Bastionen), je eine an den
vier Ecken und den vier Längsseiten – mit dieser Art der Befestigung war man Anfang
des 16. Jhs. auf der Höhe der Zeit. (Abb. 3.3.5) Städte wie Venedig, Verona, Turin,
1 Vgl. Kohla 1968, S. 23.
2 Davon berichtet der Kärntner Chronist Abt Johann von Viktring im 14. Jh.
Vgl. lohannis abbatis Victoriensis über certarum historiarum, ed. F. Schneider, in: MGH SS rer.
Germ. in usum scholarum, 1909, I, S. 199. (zitiert nach: Österreichischer Städteatlas 1991)
3 Urkunden über die Verleihung des Markt- bzw. Stadtrechtes von Klagenfurt sind nicht
überliefert.
Vgl. Gröll 1970, S. 293 f.
4 Erst im 14. Jh. werden diese Befestigungsanlagen auch urkundlich erwähnt.
Vgl. Österreichischer Städteatlas 1991.
5 Vgl. Kohla 1968, S. 24.
6 KLA, Ständ. A., Urk. 52. (zitiert nach: Österreichischer Städteatlas 1991)
7 Vgl. Kohla 1968, S. 26.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
11
3 Auswertung der Baugenese
3.3 Bauentwicklung nach historischen Quellen
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Mailand und Valetta waren bereits damit ausgestattet, Graz und Wien sollten unter
Mitwirken von Domenico de Lalio dem Beispiel Klagenfurts folgen.8
Eine ca. 15 m hohe geböschte Bruchsteinmauer mit horizontalem Leiterwulst aus
Chloritschiefergestein begrenzte die Stadt.9 Umgeben von einem 7 m tiefen und
34–38 m breiten Stadtgraben, der immer Wasser führen sollte. Weshalb er über den
Lendkanal im Westen mit dem Wörthersee verbunden wurde.10 Dieser ist auf der
Federzeichnung von Bernhard Friedrich Werner aus dem Jahr 1713, die ansonsten
eher skizzenhaft bleibt, besonders gut zu sehen. (Abb. 3.3.2) Den enormen Aushub,
der beim Anlegen des Grabens anfiel, häufte man auf der anderen Seite der Mauer zu
einem 8 m hohen Wall (Schütt) auf. Dieser sollte begrünt die hohen Häuser der Stadt
vor feindlichen Blicken schützen und der Mauer Festigkeit geben. Nach italienischem
Vorbild wäre als Abgrenzung des Erdwalls zur Stadt – um durch Vermeidung der
Böschung mehr Wohnraum zu gewinnen – sowie am landseitigen Ufer des Grabens
eine Steinmauer vorgesehen gewesen. Diese beiden Mauern entfielen in Klagenfurt
wahrscheinlich aus Kostengründen.11 Auch die ungewöhnlich lange Bauzeit von
57 Jahren (1534/37–1591) könnte auf finanzielle Engpässe bei dem ehrgeizigen
Bauvorhaben hindeuten.
Jede der acht Bastionen besaß zwei vorspringende Bollwerksohren (Orillons). Sie
waren so angeordnet, dass sich jeweils zwei spitzwinklige (NW und SO) und zwei
rechtwinklige (NO und SW) Bastionen in den Ecken gegenüberstanden und jeweils
ein stumpfwinkliges Bollwerk die vier Stadttore an den Längsseiten flankierte. Einen
guten Eindruck der Befestigungsanlage gibt der älteste Stadtplan Klagenfurts aus
Urban Paumgartners 1605 erschienen Werk Aristeion Carinthiae Claudiforum.12 (Abb.
3.5.1) Der 1745 entstandene Plan von Matthäus Seutter ist allerdings detaillierter und
scheint die damaligen Gegebenheiten besonders wahrheitsgetreu und maßstäblich
abzubilden. (Abb. 3.3.5 bzw. 3.5.2)
Die Villacher-Bastei mit dem südlich davon gelegenen Villachertor liegt im
Westen der Stadt. Abb. 3.3.3 Sie ist stumpfwinklig und mit den erwähnten Orillons
ausgestattet. Der Wall der an den Kurtinen (Mauer zwischen den Bastionen)
in das Stadtinnere lediglich geböscht ist, wird im Bereich der Bastion zu einer
flacheren, breiten Rampe ausgebaut, mittels derer Kriegsgerät und Munition vom
Heilig Geist Platz auf die Bastei gebracht werden konnte. Links und rechts der mit
Bruchsteinmauern befestigten Rampe befanden sich auf Niveau des Platzes die
beiden Poterneneingänge. Zwei ca. 10 m lange, gewölbte Gänge (Poternen) führten
durch den Wall zu den beiden Kasematten der Bastei. Über die Schießscharten der
8 Vgl. ebd., S. 33-34.
9 Vgl. ebd., S. 35.
10 Vgl. ebd., S. 32-33.
11 Vgl. Kohla 1968, S. 35-36.
12 Lederer | Witek 2002.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
12
3 Auswertung der Baugenese
3.3 Bauentwicklung nach historischen Quellen
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
südlichen Kasematte und von der hohen Flanke des südlichen Orillons aus konnte das
Villachertor verteidigt werden.
Das Stadttor an der wichtigen Straße Richtung Villach war wohl das repräsentativste
der vier Tore. So schreibt schon Urban Paumgartner in seinem 1605 erschienen
Stadtportrait Klagenfurts, es sei „weitaus erhabener als die übrigen drei“13. Es wurde
aus Quadern des in Klagenfurt beliebten grünlichen Chloritschiefers errichtet
und 1588 fertig gestellt.14 Über vier Pfeilern öffnen sich drei rundbogige Arkaden
und geben die Durchfahrt zum dahinter liegenden Stauderplatz frei. Die Tiefe
der gewölbten Durchfahrt ist an den heute noch erhaltenen Quadern am Haus
Stauderplatz 3 abzulesen, sie entsprach der heutigen Fassadenbreite. Auf der
Stadtansicht von Matthias Merian aus dem Jahr 1649 ist die aufwändig gestaltete
Westseite des Tores zu sehen, links teilweise von der Bastei verschattet. (Abb. 3.3.4)
Leicht schräg führt ein Holzsteg über den Wassergraben zum mittleren Bogen,
über dem sich ein architektonischer Aufbau mit Rundbogennische, bekrönt von
einem Dreiecksgiebel befindet. Die seitlichen Arkaden waren auf der Landseite
wohl etwas schmäler um die Betonung der Mittelachse zusätzlich zu steigern. Mit
rustizierten Pfeilern und Bauplastik ausgestattet, bot das Villachertor dem Nahenden
einen imposanten Anblick. Die Stadtseite war der Darstellung von 1605 folgend
einfacher gestaltet. (Abb. 3.5.1) Im Gegensatz zur Landseite sind hier alle rundbogigen
Öffnungen gleich groß. Diese Beobachtung wird auch vom Stadtplan Seutters (1741)
gestützt, der die exakte Pfeilerstellung des Tores wiedergibt. (Abb. 3.5.2)
Die Stadt wurde im folgenden Jahrhundert mehrmals erobert, was kleinere
Ausbesserungsarbeiten an der Befestigungsanlage mit sich zog.15 Recht bald begann
man auch Gebäude auf dem Wall bzw. daran angrenzend zu erreichten. Der älteste
Plan Klagenfurts von 1605, der zum Teil eher schematisch zu verstehen ist, zeigt
bereits ein großes längliches Gebäude direkt über dem Villachertor. (Abb. 3.5.1)
Selbiges Gebäude ist auch auf der Ansicht Merians von 1649 auszumachen. (Abb.
3.3.4) Weitere Bauwerke sind hier hinzugekommen. Auf der südwestlichen Ecke der
Bastei steht ein großes Haus mit Turm, rechts davon ein kleineres und auf der anderen
Seite des Tores reihen sich vier Häuserfronten aneinander, die so scheint es, direkt
auf der Schütt errichtet wurden. Die Vogelschau Valvassors aus dem Jahr 1688 scheint
nur die wichtigsten Bauten abzubilden und führt daher nur das große Gebäude im
Süden der Villacher-Bastion an. (Abb. 3.3.6) Der Plan Seutters von 1741 wiederum
schneidet die Basteien und Tore ca. auf Höhe des Heiligengeist-Platzes und gibt
daher über die Bebauung auf dem Wall keine Auskunft. Diesbezüglich aufschlussreich
sind allerdings die detaillierten Schätzungen, des durch die Sprengungen der
Franzosen verursachten Schadens am Privateigentum der Klagenfurter Bürger.
13 Ebd., S. 97.
14 KLA, Ständ. A., HS 24, fol. 42‘. (zitiert nach: Österreichischer Städteatlas 1991)
15 Vgl. Kohla 1970, S. 141-143.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
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3 Auswertung der Baugenese
3.3 Bauentwicklung nach historischen Quellen
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Obwohl die zivilen Schäden im Bereich der Villacher-Bastei vergleichsweise gering
ausfielen, vermerkte die zuständige Kommission die Zerstörung zweier Privathäuser,
„welche über dem Villacher Tor standen “sowie einer „dem Villacher Tor angebauten
Behausung“.16 Weiters scheint der Fleischhauer Sigmund Mandl sogar die Kasematten
für seine Zwecke genutzt zu haben, da „zwei Gewölbe, welche in der Kasematten
angebracht waren, bei der Sprengung derselben ganz in die Luft gesprengt
wurden.“17
Während der Napoleonischen Kriege war Klagenfurt mehrmals von den
Franzosen besetzt. Noch im Mai 1809 verstärkten die Besatzer die Klagenfurter
Befestigungsanlagen. Nach dem am 14. Oktober geschlossenen Frieden von
Schönbrunn, erging allerdings der Befehl, diese komplett zu schleifen, ehe man
die Stadt zu verlassen habe. Im Herbst und Winter desselben Jahres bemühten sich
die Landstände in mühsamen Verhandlungen mit dem zuständigen Hauptmann
Chevalier Brailon zumindest die vier Stadttore und damit die Zugänge zur Stadt vor
der Zerstörung zu bewahren. Ihrer Argumentation nach „gehören die vier Stadttore
nicht zur Befestigung, sondern sind vielmehr historische Denkmale, welche der
Stadt zur Zierde gereichen und daher erhalten bleiben sollten“.18 Am 20. Dezember
um 15 Uhr begannen die Sprengungen mit der nordwestlichen Kurtine, wo die
Explosion so heftig war, dass die St. Veiter Vorstadt stark zerstört wurde. Die nicht
ausreichend informierte Zivilbevölkerung hatte zahlreiche Verletzte und sogar
Todesopfer zu beklagen.19 Die folgenden Sprengungen wurden nach diesem
Vorfall mit mehr Umsicht durchgeführt. Am 25. Dezember einigte man sich neben
andern Erleichterungen für die Bevölkerung darauf, dass „ein von den Ständen zu
bestimmendes Tor von der Sprengung ausgeschlossen bleiben“20 sollte. Dazu wurde
eine Geldzahlungen von 30 000 Gulden vereinbart.21 Einigkeit herrschte unter den
Klagenfurtern darüber, dass das Villachertor aufgrund seiner „schönen Bauart und
seines hohen Kunstwertes“22 erhalten bleiben sollte. Hauptmann Brailon aber schien
sich an die mit den Ständen getroffene Vereinbarung nicht gebunden zu fühlen
und ließ bis zum 4. Jänner 1810 neben der restlichen Stadtbefestigung auch das
Villachertor schleifen.23 Allein das Vöklermarkter Tor überlebte die Demolierungen
der Franzosen und wurde erst 1867 von den Klagenfurtern selbst aus städtebaulichen
Gründen abgetragen.24
16
17
18
19
20
21
22
23
24
Drummel 1911, S. 39-40.
Ebd. S. 39.
Jaksch 1916, S. 65.
Vgl. ebd., S. 66-67.
Ebd., S. 68.
Vgl. ebd., S. 68.
Ebd., S. 69.
Vgl. ebd., S. 70.
Vgl. Österreichischer Städteatlas 1991.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
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3 Auswertung der Baugenese
3.3 Bauentwicklung nach historischen Quellen
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Welche Mauerzüge und Kasematten bzw. Poternen die Schleifung 1809/10
überlebten und in welchem Zustand ist nicht genau überliefert. Eine Ansicht der
Villacher-Bastei von 1810 aus dem Kärntner Landesmuseum,25 zeigt die Stadt von
Westen direkt nach der Zerstörung. (Abb. 3.3.7) Die seitlichen Teile der VillacherBastei stehen noch aufrecht, lediglich die Mauer in der Mitte und an den Kurtinen
links und rechts fehlt. Hier ergießt sich die Schütt in den Graben. Auf dem 1823
entstandenen Plan von Carl Rumbold ist die Form der Bastei, vor allem der Orillons,
anhand der eingezeichneten Böschungen noch gut zu erkennen. (Abb. 3.5.3) Auch
wird hier deutlich wie schnell die Bewohner, den durch den Abriss der Stadtmauern
freigewordenen Bauplatz zu nutzen begannen. Ein Gebäude mit fünfeckigem Hof
setzt sich genau in die ehemalige Auffahrtsrampe zur Bastion. Direkt dahinter auf der
Schütt steht ein weiteres längliches Bauwerk. Ob die Häuser am Stauderplatz zum Teil
bereits im 18. Jh. entstanden waren und nach den Sprengungen wiederaufgebaut
werden mussten sei hier dahingestellt. Soweit möglich nutzte man beim Bau der
Häuser um die ehemalige Villacher-Bastion die Reste der Stadtmauer, was auf den
Fotos nach dem Abbruch dieser Häuser 1967/1968 deutlich zu sehen ist. (Abb.
3.3.8) Am Franziszäischen Kataster von 1827 ist das südliche Orillon als Grünfläche
eingezeichnet. (Abb. 3.5.4) Daran schließt sich Richtung Norden ein unregelmäßiges
Gebilde an, das als Steingebäude gekennzeichnet ist und wahrscheinlich auf Reste
der Bastionsmauern verweist. Das nördliche Orillon bildet sich in diesem Plan nicht
mehr ab. Der nördliche Teil der ehemaligen Villacher-Bastei ist jedoch als Ödland
verzeichnet und macht hier – wie an anderen Stellen – die zerstörte Stadtbefestigung
kenntlich. Die Straße vom zerstörten Tor aus Richtung Villacher Vorstadt ist zu
dieser Zeit noch nicht verbaut. Die 1843 entstandenen Ansicht des ehemaligen
Villachertores stadtauswärts zeigt rechts der Straße schon zwei aneinander
angrenzende Häuser. Auf das zerstörte Tor verweisen lediglich die, die Straße
flankierenden Fassaden mit Dreiecksgiebeln. (Abb. 3.3.9)
Im Jahr 1858 wurde nördlich, an den auch heute noch aufrecht stehenden Mauerrest
der Kasematte angrenzend, das so genannte „Römerbad“ errichtet, welches bis
zu seinem Abbruch in den 1970er-Jahren den Klagenfurtern als Hallenbad diente.
Besonders auffällig war der polygonale, apsidenartige Abschluss des Gebäudes nach
Osten. (Abb. 3.3.10)
Die Alpenländische Zuckerwarenfabrik Gelautz errichtete in der zweiten Hälfte des
19. Jhs. auf dem Grund, auf dem sich ehemals der nördliche Teil der Bastion befand
ein nahezu quadratisches Fabrikgebäude mit großem rechteckigem Hof.
Die einschneidendste Veränderungen seit 1810 erfuhr die Gegend im Westen des
Heilig Geist Platzes in den Jahren 1962–1982. Nach langwierigen Verhandlungen
mit der Stadt und den Grundstückseigentümern, wurde das auch heute
25 Veröffentlicht von: Trinks 1966, S. 346 und Jandl 2002, S. 36.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
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3 Auswertung der Baugenese
3.3 Bauentwicklung nach historischen Quellen
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
den Platz prägende Kaufhaus mit Hotel und Tiefgarage gebaut. Welche Teile
der Stadtbefestigung aus dem 16. Jh. vor den weitreichenden Abriss- und
Neubautätigkeiten dieser Jahre noch erhalten war, ist heute nicht einfach zu
beurteilen, da eine detaillierte Dokumentation der Bastionsreste damals unterblieb.
Anhand von Fotos und Aufzeichnungen aus dem Archiv des Bundesdenkmalamtes
Abteilung Kärnten und Zeitungsartikeln jener Jahre soll eine Rekonstruktion versucht
werden.
Neben den auch heute noch erhaltenen, vom Villachertor stammenden
Chloritschieferquadern am Haus Stauderplatz 3 und dem dort nordseitig
anschließenden Mauerzug, waren auch auf der Seite des Heilig Geist Platzes – hinter
den dort angebauten Häusern – Bastionsmauern erhalten geblieben. (Abb. 3.3.11)
Die Fotos des Abbruchs im Jahr 1967/1968 zeigen deutlich die Mauerreste mit
ihren charakteristischen Leiterwülsten. (Abb. 3.3.8) Bei den Abbrucharbeiten kamen
außerdem „verschiedene reliefgeschmückte Steine um Vorschein“,26 die geborgen
wurden. Des Weiteren ist vermerkt, dass der Baumeister verschiedene Steine aus
dem Abbruchmaterial auswählte, die er „bei der Aufmauerung der alten Torecke
verwenden“27 konnte. Auf den Fotos der Torreste am Haus Stauderplatz 3 von 1962
und 1973 ist die Veränderung deutlich zu erkennen. (Abb. 3.3.12 und 3.3.13) Beim
Abriss des „Römerbades“ in den 1970er-Jahren kamen ostseitig Mauerreste der
Bastei zum Vorschein, wobei es sich um die nördliche Ecke der auch heute noch
bestehenden Mauer handelt. Aus diesem Anlass verfasste der Architekt Ing. Herbert
Hiltl einen Bericht zum Bestand der alten Befestigungsanlagen im Bereich des
Heiligengeist-Platzes.28 Auf knappen drei Seiten legt er dar, dass die Mauerreste zum
einen Teil der Stadtmauer selbst und zum anderen Teil der Bastion zuzurechnen sind.
Er erwähnt weiters zwei erhalten gebliebene kaminartige Schächte, die der Belüftung
der Kasematten gedient haben könnten. Von diesen ist heute nichts mehr vorhanden.
Im Gegensatz zu Seutter (1743) und Kohla (1968) kommt er jedoch zum Schluss, dass
die Kasematten unterirdisch verbunden gewesen seien.
Die südliche Poterne war vor den Abbrucharbeiten noch erhalten. Auf der
Grabenseite zugemauert diente sie als Weinstube.29 Diese rundbogige Abmauerung
ist auch heute noch sichtbar. Die nördliche Poterne dagegen diente wohl in
veränderter Form als Zufahrt zur erwähnten Zuckerwarenfabrik Gelautz.30 Dass auf
26 BDA, Abteilung für Kärnten, Archiv, Akt Heiligengeist-Platz 3-6, Aktenvermerk vom
14.11.1968.
27 Ebd.
28 Herbert Hiltl, Bericht zum Bestand alter Befestigungsanlagen im Bereich des HeiligengeistPlatzes, Klagenfurt am 24.6.1977.
BDA, Abteilung für Kärnten, Archiv, Akt Heiligengeist-Platz 3-6.
29 Vgl. Kohla 1970, S. 140.
30 Vgl. Brief an den Bürgermeister Guggenberger vom 26.4.1976: „Desgleichen ist ein Erhalt des
Portales und der Poterne, des Tunnels zu den Gelautz-Gründen, unbedingt zu fordern.“
BDA, Abteilung für Kärnten, Archiv, Akt Heiligengeist-Platz 3-6.
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Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
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3 Auswertung der Baugenese
3.3 Bauentwicklung nach historischen Quellen
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
den Gelautz Gründen die ursprünglichen Kasematten erhalten geblieben seien,
wird in einem Aktenvermerk des Denkmalamtes vom 31. August 1962 erwähnt.31
Abgesehen davon, dass es sich dabei aus topografischen Gründen lediglich um die
nördliche der beiden handeln könnte, finden sich sonst leider keine Hinweise auf
das Fortbestehen einer ganzen Kasematte. Auch beim Abbruch des Fabrikgebäudes
kamen jedoch Mauerreste mit Leiterwülsten zum Vorschein. (Abb. 3.3.14)
Die Verhandlungen über das Neubauprojekt am Heiligengeist-Platz begannen 1958
mit dem Ankauf des Bauträgers einiger Grundstücke am Heilig Geist Platz.32 1968
wurden die fraglichen Häuser, die nun schon länger leer gestanden hatten und in
einem ruinösen Zustand waren abgerissen. Aber erst 1980 konnte man sich nach
Verkleinerung des Projektes auf einen Plan einigen.
Obwohl von Seiten des Budesdenkmalamtes mehrmals darauf aufmerksam gemacht
wurde, nahm man beim groß angelegten Neubau kaum Rücksicht auf die bestehende
Substanz. Der heutige Zugang zur Tiefgarage tradiert zwar in etwa die Lage der
Nordpoterne, vom Originalbestand (auch der möglicherweise in diesem Bereich noch
bestehenden Kasematte) ist allerdings nichts mehr erhalten. Besonders zu bedauern
ist auch das unsensible Vorgehen der Architekten mit der Südpoterne. Obwohl nur
knappe 1,5 m daneben eine etwa gleich große Fußgängerpassage geplant war, wurde
auf die Integration der Poterne zu diesem Zweck verzichtet und die jetzige Passage
neu durch den Wall und die Mauer gebrochen.33
31 „Hier aber sind noch die Kasematten aus der Befestigungsanlage des 16. Jahrhundert erhalten.“
BDA, Abteilung für Kärnten, Archiv, Akt Heiligengeist-Platz 3-6, Aktenvermerk vom 31.09.1962.
32 Vgl. BDA, Abteilung für Kärnten, Archiv, Akt Heiligengeist-Platz 3-6, Aktenvermerk vom
September 1958.
33 Im Brief an den Bürgermeister Guggenberger vom 26.4.1976 weißt das BDA genau auf diesen
Umstand und die Chance die Poterne unter neuer Nutzung zu erhalten hin.
BDA, Abteilung für Kärnten, Archiv, Akt Heiligengeist-Platz 3-6.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
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3.3 Bauentwicklung nach historischen Quellen
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Abb. 3.3.1 Verlauf des Festungswerkes und der Altstadt-Befestigung auf dem Katasterplan von 1968
Gut ist die Grundstrucktur der Befestugung mit ihren acht Bastionen zu erkennen.
Die viel kleinere Altstadt befand sich im Norden der ausgebauten Stadt.
aus: Kohla 1968, Abb. 3
Abb. 3.3.2 Klagenfurt von Nordwesten, Federzeichnung, Friedrich Bernhard Werner, 1713
Von Westen her führt der Lendkanal bis an den Statgraben und verbindet diesen mit dem
nahegelegenen Wörthersee.
Foto: OÖ Landesarchiv, Neuerwerbungen, Hs. 140 [=PA III/35]
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3 Auswertung der Baugenese
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Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Abb. 3.3.3 „Am Villachertor“, Planskizze, Franz X. Kohla 1968
Kohla orientiert sich bei dieser Skizze an dem detaillierten Plan Seutters von 1741.
aus: Kohla 1968, Abb. 4
Abb. 3.3.4 Clagenfurt von Westen her, Stich, Matthäus Merian, 1649 (Detail)
Das repräsentative Villachertor wird von der angrenzenden Bastion zum Teil verschattet.
Auf dieser sowie dem Wall und dem Tor sind bereits einige Bauwerke zu sehen.
aus: Matthaeus Merian, Topographia Provinciarum […], Franckfurt am Main 1649, Lucas Heinrich Wüthrich (Hg.),
Faksimileausgabe mit einem Nachwort (Kassel u. Basel 1963), S. 94.
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Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
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Abb. 3.3.5 Clagenfurt, die Hauptstadt des Herzogthums Kärnthen, N. Surgant, 1741
Der so genannte Seutter-Plan ist besonders detailreich und annähernd maßstabsgetreu. Da er die Befestigungsanlagen ca. auf Höhe des städtischen Bodenniveaus schneidet bildet er auch die Poternen und Kasematten ab.
N. Surgant, Clagenfurt, die Hauptstadt des Herzogthums Kärnthen im Grundriß und Prospekt, hg. von M. Seutter, um 1741 (KLA)
Abb. 3.3.6 Die haubt Statt Clagenvrt, Johann Weichard von Valvasor, 1688 (Detail)
Hier ist die Villacher-Bastei von Osten zu sehen. Der Blick auf das Villachertor ist leider verdeckt.
aus: Topographia Archiducatus Carinthiae modernae: das ist Controfee aller Stätt, Märckht, Clöster, undt Schlösser […] (Nürnberg 1688)
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3 Auswertung der Baugenese
3.3 Bauentwicklung nach historischen Quellen
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Abb. 3.3.7 „Ansicht von Klagenfurt von Abend gegen Morgen“, 1910
Die Villacher-Bastei von Westen geshen, direkt nach der Zerstörung durch die Franzosen.
Original im Klagenfurter Landesmuseum
Abb. 3.3.8 Foto nach Abbruch der Häuser am Heiligengeist-Platz, 1968
Man sieht eindrucksvoll wie die Häuser an die ehemalige Stadtmauer angebaut waren. An vieln Stellen
kommen die charakteristischen Leiterwülste zum Vorschein.
Foto: BDA, Abteilung für Kärnten, Bildarchiv, Pos-Nr: 11.112, bez. „KLAGENFURT Hl. Geist Platz. Abruchstelle, Leiterwülste der Stadtmauer kommen zum Vorschein.
F: Dr. S. Hartwagner, 1968“.
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3 Auswertung der Baugenese
3.3 Bauentwicklung nach historischen Quellen
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Abb. 3.3.9 Das Villacher Tor, L. Schuller, 1843
Der Stich zeigt die damalige Situation Richtung Vorstadt. An das ehemalge Tor erinnern nur noch die beiden Häuserfronten mit den Dreieckgiebeln.
L. Schuller, Das Villacher Tor, 1843, gedruckt bei J. Wagner in Klagenfurt
Foto: BDA, Abteilung für Kärnten, Bildarchiv, ohne Nummer, bez. „KLAGENFURT „Das Villacher Tor“ Villacher-Str. gegen Villacher-Ring nach Wagner 1843. F: Dr. S. Hartwagner, 1960“
Abb. 3.3.10 Ehemaliger Aufgang zur Heilgengeistschütt, 1968
Rechts im Hintergrund sieht man die Ostseite des Römerbades mit dem apsidenartigen Abschluss.
Foto: BDA, Abteilung für Kärnten, Bildarchiv, Pos-Nr: 11.102, bez. „KLAGENFURT Hl. Geist Platz, Abbruchstelle. F: Dr. S. Hartwagner, 1968“.
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3 Auswertung der Baugenese
3.3 Bauentwicklung nach historischen Quellen
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Abb. 3.3.11 Ansicht der Häuser am westlichen Heiligengeist-Platz vor 1968
Dieser Häuser fielen den Abbrucharbeiten zum Opfer.
Foto: BDA, Abteilung für Kärnten, Bildarchiv, ohne Nummer, ohne Jahr.
Abb. 3.3.12 Villachertor, 1962
Abb. 3.3.13 Villachertor, 1973
Die Quader des Tores werden von einem Pultdach mit
Quader aus dem Abbruchmaterial am Heiligengeist-Platz
Regenrinne abgeschlossen.
wurden hier aufgemauert.
Foto: BDA, Abteilung für Kärnten, Bildarchiv, ohne Nummer, bez. „Klagenfurt Villachertor. F: Dr. S. Hartwagner, 1962“.
Foto: BDA, Abteilung für Kärnten, Bildarchiv, Pos.-Nr. 23.108, bez. „KLAGENFURT-Villacher Straße Villachertor. F: Dr. S. Hartwagner, 1973“.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
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3 Auswertung der Baugenese
3.3 Bauentwicklung nach historischen Quellen
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Abb. 3.3.11 Foto beim Abbruch des Fabrikgebäudes der Firma Gelautz, 1979
Reste der Stadtmauer mit um die Ecke führendem Leiterwulst kommen zum Vorschein.
Foto: BDA, Abteilung für Kärnten, Bildarchiv, Pos-Nr: 50.353, bez. „KLAGENFURT Hl. Geist Platz. F: Dr. S. Hartwagner, 1979“.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
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3 Auswertung der Baugenese
3.4 Bauentwicklung nach den Befunden
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
3.4 BAUENTWICKLUNG NACH DEN BEFUNDEN
Der untersuchte Mauerzug wirkt auch den ersten Blick sehr einheitlich, näher betrachtet
sind jedoch zahlreiche Details wie Bau- und Mörtelfugen, spoliierte Werksteine in der Mauerfläche, Bügelkrampen von Zugankern, vertikale und horizontale Mauerrücksprünge sowie
unebene Maueransichten erkennbar.
Ein für das 18. Jahrhundert überaus genaue und maßstäbliche Planaufnahme der Stadt
Klagenfurt und seiner neuzeitlichen Befestigung liefert der sogenannte Seutter-Plan aus der
Zeit um 1741. Dieser Plan liefert besonders für das ehemalige Villachertor und die unmittelbar nördlich davon befundene Mittelbastion – die sogenannte Villacher-Bastei – mit ihren
Poternen und den beiden Kasematten eine detailreich planliche Darstellung im Grundriss.
(Abb. 3.4.1)
Ein überaus glücklicher Umstand ist, dass von der Stadt Klagenfurt aus den Jahren nach
der Zerstörung der Stadtbefestigung durch napoleonische Truppen im Winter 1808/1809,
maßstäbliche und detailreiche Kataster- bzw. Stadtpläne vorhanden sind; aus den Jahren
1823 (Stadtplan von Karl Rumbold), 1827 (Franziszeischer Kataster), 1832 (datierter, jedoch
unsignierter Plan im Archiv des BDA, Klagenfurt). (Abb. 3.5.3 | 3.5.4 | 3.5.5)
Der Franziszeische Kataster aus dem Jahr 1827 ist besonders geeignet zur Überlagerung mit
dem heutigen Katasterplan. Dieser bildet somit eine wichtige Grundlage für eine städtebauliche Analyse. Vergleicht man die beiden Katasterpläne mit dem anderen Planmaterialien,
so ergibt sich eine relativ solide Grundlage, einerseits für die städtebauliche Analyse und
andererseits für die Analyse des heutigen Bestands der Stadtbefestigung. (Abb. 3.4.2)
Der Franziszeische Kataster zeigt nordwestlich des ehemaligen Villachertores, anhand des
Verlaufs der Parzellengrenzen (Parzelle 157) das südliche Orillon der Mittelbastion (VillacherBastei). Dort wo im Seutter-Plan, um 1741 die südliche Kasematte verzeichnet ist, breitet
sich ein hellrot gefärbtes Gebäude ‑ steinernes Gebäude ‑ aus (Parzelle 396). Im Bereich
der nördlichen Kasematte zeichnet zwar das Grundstück annähernd die Form der Bastion
– jedoch ohne Orillion – fort (Parzelle 167), diese trägt einen Vermerk für „Ödfläche“. Eine
ähnliche Situation liefert der Franziszeische Kataster für die Bastion beim ehemaligen Viktringer-Tor, wo die Bastion ohne Orillions erhalten ist. Es liegt die Vermutung nahe, dass zum
damaligen Zeitpunkt der Aufnahme für den Franziszeischen Kataster Teile der südlichen Kasematte der Villacher-Bastei noch vorhanden waren. Die Häuserzeile nördlich der VillacherStraße (Villacher-Straße 4, 6, 8) existieren zum Zeitpunkt der Aufnahme des Franziszeischen
Katasters noch nicht. Eine Lithographie aus Josef Wagners Ansichtenwerk von Klagenfurt
aus dem Jahr 1843 zeigt die nördliche Häuserzeile als bereits vorhanden. (Abb. 3.3.9)
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kommt es zu einer Einebnung des, der Stadtbefestigung vorgelagerten, Grabens. Möglicherweise geschah das im Bereich nördlich des
ehemaligen Villachertores mit dem Material der Mittelbastion. Der Stadtplan aus dem Jahr
1832 zeigt die Reste der Mittelbastion bereits nicht mehr – ein Gebäude überbaut hier den
Stadtgraben. 1858 errichtete man das „Römerbad“ anstelle der Mittelbastion. (Abb. 3.4.4 )
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
25
3 Auswertung der Baugenese
3.4 Bauentwicklung nach den Befunden
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Der Haupteingang des „Römberbades“ lag annähernd auf selber Höhe wie der heutige
Bereich westlich der Fußgängerpassage. Das „Römerbad“ reichte ehemals in die östliche
Exzentrik der Parzelle 149/2, wodurch diese eher eigenwillige Parzellenstruktur vorerst
erklärbar wäre.
Eine Fotografie vom Februar 1931 aus dem Bildarchiv des Bundesdenkmalamtes, Abteilung
für Kärnten zeigt, dass der südliche Mauerrücksprung ursprünglich aus einer Reihe unterschiedlicher, spoliierter Werksteine ‑ ähnlich jener Chloritschieferquader am ehemaligen
Villachertor – gebildet war. (Abb. 3.4.5) Eine Fotografie aus demselben Blickwinkel, jedoch
aus dem Jahr 1940, zeigt an der Mauerkante keine Werksteinspolien mehr – ein Regenrinnkasten mit Fallrohr läuft entlang der Ecke.34 (Abb. 3.4.6)
Offensichtlich kam es innerhalb der neun Jahre zwischen den beiden Fotografien des Bundesdenkmalamtes zu massiven Veränderungen in diesem Bereich.
Direkt nördlich an die rezente Rundbogenöffnung der Fußgängerpassage anschließend,
zeigt sich im Mauerwerk eine ca. 3,60 m breite und 3,10 m hohe, vermauerte Öffnung. Innerhalb derer sitzt ein ca. 25 x 45 cm messendes Schlitzfenster. Bei der vermauerten Öffnung
handelt es sich aufgrund identer Lage laut Seutter-Plan (1741) und dem Franziszeischen
Kataster (1827) sowie dem Baualterplan der Stadt Klagenfurt von Adalbert Klaar (1947)
um das westliche Ende der Südpoterne bzw. den Zugang zur südlichen Kasematte. Die
Rückseite der vermauerten Öffnung ist vom östlich angrenzenden (Maschinen-)Raum des
Objekts Heiligengeist-Platz 4 nicht einsehbar, hier verstellt eine im Abstand von ca. 0,85 m
vorgesetzte Vorsatzschale aus Betonsteinen die Sicht. Lediglich ein Abluftrohr durchdringt
die Vorsatzschale und nutzt das Schlitzfenster an der Außenseite als Öffnung ins Freie.
Diese bauliche Situation wird auf dem Einreichplan für das Projekt Heiligengeist-Platz 4, des
Architekturbüros Achhamer und Partner vom 14. April 1980 detailliert dargestellt. Der Plan
verzeichnet auch, was an Bestand der Stadtbefestigung in das Neubauprojekt integriert
wurde. Die Planunterlagen zeigen außerdem, dass die Ost- und Nordmauer der Exzentrik
von Parzelle 149/2 – also die Baulücke des in den 1970er-Jahren geschleiften Römberbades
– lediglich eine 30 cm starke Mauer aus Sichtbeton mit einer 5 cm starken Dämmschicht aus
Styropor bildet, der an der Außenseite eine Vorsatzschale aus Naturstein mit einer Stärke
von 20 cm vorgelegt ist.35
Die nördliche Ecke der Stadtmauer ist eine unregelmäßige Kante zu erkennen. An der Ecke
zeigen sich die Spuren einer ehemals ca. 1,80 m breiten, verzahnenden Mauer. An der
vertikalen Maueransicht ist das Kernmauerwerk der Verzahnung an mindestens zwei Stellen
deutlich zu erkennen. Beim Abbruch dieser ehemals gegen Westen fluchtenden Mauer
wurden die freiliegenden Stellen des Kernmauerwerks nicht vermauert bzw. nachträglich
verfugt. Bei diesem heute nicht mehr vorhandenen Mauerzug handelte es sich offensichtlich um die Nordmauer der südlichen Kasematte. Weiters zeigt sich im obersten Bereich
34 Heute führt keine Regenwasserableitung entlang der Mauerecke.
35 Diese bauliche Situation konnte bei der ersten Befundung vor Ort am 3. Februar 2016 bestätigt
werden.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
26
3 Auswertung der Baugenese
3.4 Bauentwicklung nach den Befunden
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
der Ecke, dass diese von einer relativchronologisch jüngeren Mauerecke aus Bruchsteinen
überbaut wird. Dieses Mauerstück besitzt eine regelmäßige Kante und wirkt der heutigen
Ecksituation aufgesetzt. Diese Mauerecke wurde scheinbar noch zu Zeiten der Bastionsbeschüttung auf diese gestellt bzw. nur wenige Zentimeter tief in die Beschüttung fundamentiert.
An der nach Norden weisenden Maueransicht reist der Altbestand bei 2,80 m Abstand
zur Ecke in Form einer annähernd vertikal verlaufenden Baufuge ab, bildet jedoch in 3,70
m Höhe über dem Bodenniveau einen Überstand der bis an die rezente Westmauer von
Heiligengeist-Platz 4 reicht.
Die südliche Abschlußmauer der ehemalgien Süd- Kasematte, mit ihren das Villachertor
flankierenden Schießöffnungen, dürfte sich im Bereich der heutigen Südecke befunden
haben. Wie die bereits angesprochenen Fotografien im Archiv des Bundesdenkmalamtes
aus den Jahren 1931 und 1940 zeigen, handelt es sich bei der heutigen Ecksituation um eine
gänzliche Rekonstruktion der Zeit zwischen den beiden Aufnahmen. Aber auch die Ecksituation mit den spoliierten, wahllos übereinander gestapelten Chloritschieferquadern der
Aufnahme von 1931 belegt hier einen historischen Wiederaufbau nach der Schleifung der
Bastion infolge der Sprengung von 1809/1810.
Über dem rezenten Durchbruch der Fußgängerpassage befinden sich in 6 m Höhe, innerhalb einer Mauerplombe, zwei spoliierte Segmente des ursprünglichen Leiterwulstes. Innerhalb der Mauerplombe finden sich horizontal in Verlängerung der spoliierten Leiterwülste
die Bügelkrampen zweier Zuganker.
Nach Ausweis der Befunde und Aufgrund des vorliegenden Planmaterials muss sich im
Bereich zwischen der südlichen und nördlichen Ecke die ehemals vorhandene südliche Kasematte befunden haben. Die Leiterwülste über dem Rundbogentor der Fußgängerpassage
ergeben hier keinen Sinn, da sich in diesem Bereich die Bastionsbeschüttung befunden
haben muss. Weiters sitzen diese, wie bereits aufgezeigt, innerhalb einer Mauerplombe die
mit Zuganker bauzeitlich gesichert war. Die beiden Ecken, die jeweils einen Einzug gegen
Osten bilden, sind auf die ursprüngliche Ausdehnung der südlichen Kasematte mit ihrer Abschlußmauer gegen Norden und Süden zurückzuführen. Etwa 1,8 m über dem Scheitel der
Rundbogenöffnung der Fußgängerpassage ist eine unregelmäßige Zäsur erkennbar – hier
könnte der Ansatz des Kasemattengewölbes zu rekonstruieren sein.
Die heutige Maueransicht scheint vielmehr auf eine Wiederherstellung der Befestigungsmauern nach der Sprengung des Villachertores und seiner nördlich situierten Mittelbastion
(Villacher-Bastei) zurückzuführen sein. Während der Franziszeische Kataster von 1827 im
Verlauf der Parzellengrenzen die Bastion und vor allem die südliche Kasematte noch als
aufrechtes Gebäude wiedergibt, scheint die Bastion mit allen dazugehörigen Teilen im Zeitraum zwischen dem Stadtplan von 1832 und der Errichtung des Römerbades 1858 zur Gänze abgetragen worden zu sein. Mit der Entfernung der Bastion und der südlichen Kasematte
war wohl eine Ergänzung bzw. teilweise Wiedererrichtung der Mauer nötig geworden, da
spätestens nach dem Zeitpunkt der Sprengung der Stadtbefestigung Häuser auf der WallObjekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
27
3 Auswertung der Baugenese
3.4 Bauentwicklung nach den Befunden
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Abb. 3.4.1 Überlagerung des Seutter-Planes (um 1741) mit dem Franziszeischen
Kataster (1827) und dem aktuellen Katasterplan von 2015
Der relativ maßstäbliche Seutter-Plan als unterste Ebene der Darstellung zeigt sowohl die Lage der beiden Poternen als
auch jede der Kasematten innerhalb der Mittelbastion (Villacher-Bastei) an.
Entwurf und Ausführung: Oliver Fries, 2016
Abb. 3.4.2 Überlagerung des Franziszeischen Kataster (1827) mit dem
aktuellen Kataster von 2015.
Die Parzellenstruktur gibt die Form der Mittelbastion deutlich im Grundriss wieder. Während das südliche Orillon deutlich
erkennbar ist, fehtl jenes im Norden bereits. Es wurde offensichtlich bei den Sprengungen 1809/10 zerstört und wird hier
als „Ödfläche“ vermerkt.
Entwurf und Ausführung: Oliver Fries, 2016
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
28
3 Auswertung der Baugenese
3.4 Bauentwicklung nach den Befunden
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Abb. 3.4.3 „Römerbad“ (1858-1970er), Blick gegen Norden
Das „Römerbad“ befand sich ehemals auf den Parzellen .408/1, .406/4, 149/2 und füllte die östliche Exzentrik der Parzelle 149/2 aus.
Foto: BDA, Abteilung für Kärnten, Fotoarchiv, ohne Nummer, ohne Jahr, F: Gasper.
Abb. 3.4.4 südliche Ecke, Zustand 1931
Abb. 3.4.5 südliche Ecke, Zustand 1940
Das Foto aus dem Jahr 1931 zeigt die südliche Ecke,
die aus Chloritschieferquadern gebildet wird.
Trotz Bewuchs ist erkennbar, dass die Chloritschieferquader
fehlen. Sie wurden zwischenzeitlich entfernt und die Ecke mit
Werksteinspolien und Bruchsteinen neu errichtet.
Foto: BDA, Abteilung für Kärnten, Bildarchiv, ohne Nummer, bez. „KLAGENFURT
Stadtmauer beim Römerbad F: Dr. [Walter] Frodl, feb. 1931“.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Foto: BDA, Abteilung für Kärnten, Bildarchiv, Nr. 25.673, bez. „KLAGENFURT Stauderplatz
Eingang zum Römerbad Rest d. Stadtmauer F: Aufsberg 1940“.
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
29
3 Auswertung der Baugenese
3.5 Historisches Planmaterial
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
3.5 HISTORISCHES PLANMATERIAL
Abb. 3.5.1 Christof Senft, Plan der Stadt Klagenfurt, 1605 (Detail)
Die perspektivische Ansicht der Stadt gibt die Situation beim ehemalgen Villachertor und der
Mittelbastion (Villacher-Bastei) wieder.
aus: Urban Paumgartner, Paumgartners Aristeion Carinthiae Claudiforum (Lauingen 1605)
Abb. 3.5.2 N. Surgant, Clagenfurt, die Hauptstadt des Herzogthums Kärnthen, um 1741 (Detail)
Der sogenannte „Seutter-Plan“ der Zeit um 1741 zeigt die Elemente der Statbefestigung im Grundriss. Es wird
nicht nur die Gliederung der Mittelbastion mit den zwei Poternen und Kasematten dargestellt, sondern auch
die Dreiteilung des ehemalgen Villachertores.
N. Surgant, Clagenfurt, die Hauptstadt des Herzogthums Kärnthen im Grundriß und Prospekt, hg. von M. Seutter, um 1741 (KLA)
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
30
3 Auswertung der Baugenese
3.5 Historisches Planmaterial
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Abb. 3.5.3 Carl Rumbold, Plan der Stadt u. der Umgegend von Klagenfurt im Herzogtum Kärnten, 1823 (Detail)
Der Plan von Rumbold zeigt die Mittelbastion als geböschte (Erd-)Formation mit einer „Fehlstelle“ in der Mitte.
Aufgenommen u. lithographirt von Ed. Carl Rumbold Geh.Lehrer der Zeichenkunst u. der mathematischen Lehrgegenstände a.d.kk NormalHauptSchule zu Klagenfurt (Klagenfurt 1823)
(ÖNB Kartensammlung).
Abb. 3.5.4 Franziszeischer Kataster, 1827 (Detail)
Die Parzellenstruktur des Franziszeischen-Katasters zeigt Teile der Mittelbastion im Grundriss und
kennzeichnet diese als zum Teil aufrechtes Gebäude bzw. als „Ödfläche“.
Quelle: http://gis.ktn.gv.at
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
31
3 Auswertung der Baugenese
3.5 Historisches Planmaterial
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Abb. 3.5.5 Plan der Stadt Klagenfurt mit der Umgegend, 1832 (Detail)
Im Gegensatz zum Plan von 1823 (Abb. 3.5.3) fehlt die Darstellung der Mittelbastion – es wird nur
eine gerade Böschung angezeigt. Die Mittelbastion wurde offensichtlich bereits geschleift.
Kopie im BDA, Abteilung für Kärnten
Abb. 3.5.6 Adalbert Klaar, Baualterplan der Altstadt Klagenfurt,1947 (Detail)
Der Baualterplan der Stadt Klagenfurt von Adalbart Klaar, in seiner Version von 1947 zeigt die
Situation westlich des Heiligengeist-Platzes noch vor den Abbrucharbeiten der 1960er-Jahre.
Archiv des Bundesdenkmalamtes, Abteilung für Kärnten.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
32
3 Auswertung der Baugenese
3.5 Historisches Planmaterial
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Abb. 3.5.2 Adalbert Klaar, Baualterplan der Altstadt Klagenfurt, 1947 [1979] (Detail)
Baualterplan der Stadtklagenfurt von Adalbert Klaar in einer verbesserten Version von 1970.
in: Gotbert Moro (Bearb.), Die Landeshauptstadt Klagenfurt. Aus ihrer Vergangenheit und Gegenwart (Klagenfurt 1970), Anhang
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
33
3 Auswertung der Baugenese
3.6 Zusammenfassung
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
3.6 ZUSAMMENFASSUNG
Die neuzeitliche Stadtbefestigung von Klagenfurt wurde im Zeitraum 1534/37–1591
errichtet. Das repräsentativste aller Stadttore, das sogenannte Villachertor, besaß im
Norden eine Bastion (Mittelbastion) mit zwei vorspringende Bollwerksohren (Orillons). Die sogenannte Villacher-Bastei beherbergte jeweils eine gewölbte Kasematte
im Süden und Norden, die vermutlich innerhalb der Bastion mit einem Gang verbunden waren. Die beiden Kasematten konnten über jeweils eine eigene Poterne vom
Heiligengeistplatz aus erreicht werden, die ihre Zugänge jeweils seitlich der Rampe
auf die Bastion hatten. Vergleichbar ist die Situation mit der gegenüber im Osten
gelegenen Kardinalsschütt, wo sich bedeutenden Reste der Poternen und des Körpers
der Mittelbastion erhalten haben (ohne Orillons).
Aufgrund der Sprengung der Befestigungsanlage durch napoleonische Truppen im
Winter 1809/1810 kam es zu beträchtlichen Zerstörungen die in der Folge teilweise durch die Landstände repariert wurden. Im Bereich der Villacher-Bastei zeigt der
Franziszeische Kataster von 1827 noch beträchtliche Teile die erhalten geblieben sind,
jedoch kommt es zu einer völligen Schleifung bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Anstelle der Villacher-Bastei entsteht ein Baublock dessen Herzstück das 1858 errichtete
und 1977 abgebrochene „Römerbad“ darstellte.
Das heute erhaltene Mauerstück, das bei den Resten des Villachertores beginnend,
gegen Norden fluchtet, ist der einzige verbliebene Rest der Villacher-Bastei. Die Reste
der stadtseitigen Rampe auf die Villacher-Bastei mit ihren beiden Poternen wurde im
Zuge von Umgestaltungsmaßnahmen am Heiligengeistplatz ab 1968 mit der westlichen Platzverbauung, die zumindest aus dem späten 18. bzw. frühen 19. Jahrhundert
stammt, zur Gänze geschleift. Die heutige Fußgängerpassage soltel den Verlauf der
südlichen Poterne tradieren.
Der Bereich zwischen den beiden Mauerrücksprüngen, die südlichen (UP04) und
nördlichen Ecke (UP10), beschreibt die Ausdehnung der südlichen Kasematte innerhalb der Beschüttung der zum ehemaligen Villachertor gehörigen Mittelbastion, der
Villacher-Bastei. Die heutige Maueransicht ist in weiten Teilen auf eine Renovierung
bzw. Wiederherstellung aus den Jahren nach der Sprengung zurückzuführen. Die
Zone im Süden, unterhalb des Kordongesimse ist leicht geböscht und dürfte dem
originalen Bestand angehören, während die Mauerbereiche darüber vermutlich dem
Wiederaufbau angehören. Die Maueransicht nördlich der südlichen Ecke (UP04) zeigt
die vermauerte Öffnung der Südpoterne (UP07). Die darüber befindlichen Segmente
des Kordongesimses (Leiterwulst) sind an dieser Stelle spoliiert und sitzen in einem
großflächigen Maueraustausch.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
34
3 Auswertung der Baugenese
3.6 Zusammenfassung
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Die Baualterskartierung der Maueransichten beschreibt das Baualter der Ansicht
und nicht des Kernmauerwerks, da die Mauerschale bei Restaurierungen der letzten
150 Jahre immer wieder ausgetauscht wurde. So zeigt sich auch bei Ansicht A2, dass
hier weite Teile der Mauerschale im Zuge einer Restaurierung 1980/1981 ausgetauscht worden sind. Lediglich die Ansichten A3 und A4 stellen eine rezente Zutat der
Jahre 1980/1981 dar!
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
35
4 Raumbuch | Befundkatalog
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
4 RAUMBUCH | BEFUNDKATALOG
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
36
4 Raumbuch | Befundkatalog
Westansicht
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
RAUMBUCH|BEFUNDKATALOG
Objektbez.:
Stadtbefestigung
Gst. Nr.:
147, .404
Adresse:
Heiligengeistplatz 4
KG Nr.:
72127
Gemeinde:
Klagenfurt
KG:
Klagenfurt
Ausführende(r):
O. Fries, L.-M. Gerstenbauer
Trakt/Gebäudeteil: Westansicht
Datum:
24.02.2016
Geschoß/Fassade ---
Bezeichnung:
Heiligengeistschütt
Raum:
---
Lage- und Übersichtsplan
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
37
4 Raumbuch | Befundkatalog
Westansicht A1
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
vollständige
Codierung:
RAUMBUCH|BEFUNDKATALOG
Objektbez.:
Stadtbefestigung
Adresse:
Westansicht A1
Gst. Nr.:
147, .404
Heiligengeistplatz 4
KG Nr.:
72127
Gemeinde:
Klagenfurt
KG:
Klagenfurt
Ausführende(r):
O. Fries, L.-M. Gerstenbauer
Trakt/Gebäudeteil: Westansicht
Datum:
24.02.2016
Geschoß/Fassade ---
Bezeichnung:
Heiligengeistschütt
Raum:
Übersichtsplan:
II
Beauftragungsphase / Dokumentationstiefe Raumbuch /
Dokumentationstiefe Befund
Wandfläche:
Ansicht
UP 11
UP 09
---
B
2
Westansicht A1
UP 02
UP 12
UP 08
UP 03
UP 10
UP 04
UP 06
UP 07
Beschreibung:
Die Westansicht A1 bildet ein ca. 30 m langes
Mauerstück, beginnend bei den Resten des ehemaligen Villachertores bis zur östlichen Exzentrik der Parzelle 149/2. Der Mauerzug bildet
zwei Einzüge gegen Osten, wobei der erste, rund
1,50 m tiefe Einzug im Bericht als „südliche
Ecke“ und jener am Ende als „nördliche Ecke“
bezeichnet werden. Im Bereich der Parzelle
.404 wird die Mauer durch das Rundbogentor
der Fußgängerpassage aus der Zeit 1980/1981
durchbrochen. Im Süden bei den Resten des
Villachertores beginnend, binden sich noch als
horizontales Gliederungselement das bauzeitliche Kordongesimse (Leiterwulst), dass dann
rund 2 m vor der südlichen Ecke abbricht.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
UP 01
UP 05
Interpretation:
Der Bereich zwischen der südlichen (UP04) und
nördlichen Ecke (UP10) beschreibt die Ausdehnung der ursprünglichen südlichen Kasematte
innerhalb der Beschüttung der zum ehemaligen Villachertor gehörigen Mittelbastion, der
Villacher-Bastei. Nach der Zerströungen durch
Sprenungen napolionischer Truppen im Winter
1809/1810 wurde die Reste der Mittelbastion bis
zur Mitte des 19. Jahrhunderts völlig geschleift.
Die heutige Maueransicht ist in weiten Teilen
auf eine Renovierung bzw. Wiederherstellung
aus dieser Zeit zurückzuführen (siehe Kapitel
3.3 und 3.4). Die Zone im Süden, unterhalb des
Kordongesimse ist leicht geböscht und dürfte
dem originalen Bestand angehören.
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
38
4 Raumbuch | Befundkatalog
Westansicht A1
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
A1-a
Untersuchungspositionen
2
1
3
UP01
Beschreibung:
Ecke bei ehem. Villacher-Tor:
1. Aus seiner ursprünglichen Position verdrehter
Werkstein mit Kordongesimse (Leiterwulst).
Der Werkstein bildet das Anschlußstück für das
nach Norden verlaufende horizontale Kordongesimse.
2. Kleinteiliges Burchsteinmauerwerk stößt an
die Ecke aus Chloritschieferquader.
3. rezentes Bruchsteinmauerwerk, Putzfasche aus
Zementmörtel, farblich angepasst an den Bestand aus Chloritschieferquader.
Interpretation:
1. Vermutliches Resultat der Sprengungen
1809/1810 bzw. der Wiederaufbauten in der
ersten Hälfte des 19. Jhs.
2. Originales Mauerwerk der neuzeitlichen
Stadtbefestigung, bildet eine vertikale Zäsur
gegen Norden, um 1530/1580 (siehe UP03)
3. Die Abmauerung der Tür aus dem 19. Jahrhundert erfolgte in den frühen 2000er-Jahren
(vgl. BDA-Akt, Stauderplatz 3).
Detail UP01
A1-a
UP02
Detail UP02
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
UP02
Beschreibung:
ehem. Abschlussgesimse der Wehrmauer:
Möglicherweise bildete ein gebustes Abschlußgesimse des horizontalen Abschluss der Wehrmauer gegen den vorgelagerten Graben.
Beim Abbruch am Heiligengeistplatz in den
1960er-Jahren geborgene Werksteine (u.a.
Schießscharte, Säulenschaft) wurden hier (vor
1973) vermauert. Vgl. den Vorzustand (unten)
aus dem Jahr 1968 [Fotoarchiv BDA, Kärnten,
Pos.-Nr.: 10.405].
Zustand 1968
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
39
4 Raumbuch | Befundkatalog
Westansich A1t
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
A1-a
Untersuchungspositionen (Fortsetzung)
Beschreibung:
Mauerwerksaustaus:
1. Kleinteiliges Bruchsteinmauerwerk stößt an Chloritschieferquader, reißt unmittelbar gegen
Norden ab (vgl. UP01, 2)
2. Kleinteiliges Burchsteinmauerwerk, hell-beiger, sandiger
Fugenmörtel, drei Zuganker
(Pfeile) sichern das Mauerstück
3. Ziegelmauerwerk in Zementmörtelbindung
3
2
UP03
1
Interpretation:
1. Originales Mauerwerk der
neuzeitlichen Stadtbefestigung,
bildet eine vertikale Zäsur gegen
Norden, um 1530/1580.
2. Mauerwerksaustausch, ermutliches Resultat der Wiederaufbauten nach den Sprengungen
1809/1810.
3. Errichtet nach 1968; nach
dem Aufsetzen der Werksteinspolien (vgl. UP02).
Detail UP03
A1-a
UP04
Beschreibung:
südliche Ecke:
Beschreibung:
1. Ansatz des Leiterwulstes aus
Chloritschiefer.
2. Die Ecke wird aus einer Vielzahl an spoliierten Werksteinen
gebildet.
2
Detail UP04
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
1
Interpretation:
1. originaler Ansatz des Leiterwulstes der ehemaligen Südmauer der südlichen Kasematte (?).
2. Gänzlich wiedererrichtete
Ecksituatuion zwischen 1931
und 1940 bzw. bereits zuvor wurde die Ecke in der ersten Hälfte
des 19. Jhs. durch Chloritschiefer-Werksteinspolien des Villachertores (?). An dieser Stelle
fluchtete ehemals die Südmauer
der südlichen Kasematte gege
Westen.
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
40
4 Raumbuch | Befundkatalog
Westansicht A1
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Untersuchungspositionen (Fortsetzung)
A1-a
UP04
UP04
südliche Ecke, Zustand 1931
Überblick UP04, von Norden (2016)
Gänzlicher Mauerwerksaustausch im Zeitraum
zwischen 1931 und 1940 [Fotoarchiv BDA,
Kärnten, ohne Nummer, Feb. 1931]
A1-a
UP05
Beschreibung:
südliche Ecke, Detail Sockelzone:
Beschreibung:
Die Chloritschiefer-Quader weisen eine Verfugung mit stark zementhaltigen Mörtel auf. Dieser
Mörtel ist auch als Setzmörtel
zu finden. Die Werksteine selbst
weisen einen feinen Randschlag
auf. Die Ecksituation verzahn
mit der nördlich anschließenden
Wandfläche (siehe Pfeil).
Detail UP05
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Interpretation:
Die Fotografie von 1931 zeigt
ein völlig anderes Bild als heute
(vgl. UP04). Im Zuge eines
großflächigen Maueraustausches
zwischen 1931 und 1940 wurden nicht nur die Ecke, sondern
Bereiche der anschließenden
Wandflächen neue errichtet.
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
41
4 Raumbuch | Befundkatalog
Westansich A1t
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
A1-a
Untersuchungspositionen (Fortsetzung)
2
1
UP06
Beschreibung:
Mauerwerksstruktur:
1. Bruchsteinmauerwerk in
Kalkmörtelbindung mit zementhaltigem Restauriermörtel an der
Ansichtsfläche.
2. Bruchsteinmauerwerk in Zementmörtelbindung.
Interpretation:
1. Originales Mauerwerk der
neuzeitlichen Stadtbefestigung,
um 1530/1580 (?).
2. Mauerwerk des Torbogens
der Fußgängerpassage, um
1980/1981
Detail UP06
A1-a
UP07
Beschreibung:
vermauerte Öffnung
Unmittelbar nördlich des Rundbogentores der Fußgängerpassage findet sich eine rezent
vermauerte Öffnung. Der Mörtel
der Vermauerung unterschiedet
sich geringfügig von jenem des
Torbogens.
Detail UP07
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Interpretation:
Bei der vermauerten Öffnung
dürfte es sich um den ursprünglichen Zugang zur südlichen
Kasematte handeln, die direkt an
die Südpoterne anschloss (vgl.
Kapitel 3.3 bzw. 3.4 der Auswertung).
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
42
4 Raumbuch | Befundkatalog
Westansicht A1
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Untersuchungspositionen (Fortsetzung)
2
UP09
3
1
4
Detail UP08
A1-a
UP08
Mauerwerksstruktur/Mauerplombe:
Beschreibung:
1. unregelmäßiger , horizontaler
Mauerwerksabsatz.
2. Mauerwerksplompe mit zwei
Segemnten des Kordongesimses
(Leiterwulst)
3. vermauerte Öffnung
4. rezentes Rundbogentor der
Fußgängerpassage.
Interpretation:
1. Mauerwerksabsatz, möglicher
Absatz für den Gewölbeanlauf
der südlichen Kasematte.
2. Mauerwerksaustaus der 1.
Hälfte des 19. Jhs. mit spoliiertem Kordongesimse (Leiterwulst).
3. vermauertes Tor von der Südpoterne in die südliche Kasematte.
4. Rundbogentor der Fußgängerpassage, um 1980/1981.
A1-a
UP09
Beschreibung:
Mauerwerksdetail:
Das Mauerwerk zeigt eine starke
rezente Verfugung mit zementhaltigem Mörtel auf. Im Mauerwerk sitzt der Bügelkrampen
eines Zugankers.
Interpretation:
Der Zuganker wurde gleich wie
bei UP03 beim Austausch der
Mauer im 19. Jh. mitgemauert
um die Mauerplombe zu sichern.
Ein weiterer Zuganker befindet
sich oberhalb von UP04 (vgl.
dazu UP 12).
Detail UP09
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
43
4 Raumbuch | Befundkatalog
Westansicht A1
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Untersuchungspositionen (Fortsetzung)
2
1
A1-a
UP10
Mauerwerksstruktur/Mauerpombe:
Beschreibung:
1. sichtbares Kernmauerwerk ist an der Maueroberfläche erkennbar, Kalkmörtelbindung;
2. aufgesetztes Mauereck über Zäsur.
Interpretation:
1. Ursprüngliche Verzahnung für die Nordmauer
der südlichen Kasematte, die Nordmauer fluchtete ehemals gegen Süden.
2. Relativchronologisch jüngeren Mauerecke aus
Bruchsteinen. Dieses Mauerstück besitzt eine
regelmäßige Kante und ist der heutigen Ecksituation aufgesetzt. Diese Mauerecke wurde scheinbar noch zu Zeiten der Bastionsbeschüttung auf
diese gestellt bzw. nur wenige Zentimeter tief in
die Beschüttung fundamentiert.
1
Detail UP10
A1-a
UP11
Beschreibung:
Mauerwerksdetail:
Über dem unregelmäßigen Mauerwerk der nördlichen Ecke sitzt
ein auf Sicht (?) gemauerte Mauerecke. Das Mauerstück überragt
(Pfeile) die relativchronologisch
ältere Mauer.
Interpretation:
Mögliche Brüstungsmauer auf
der Wehrplattform der Bastion
bzw. Bebauungsrest der Bastionsplattform.
Detail UP11
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
44
4 Raumbuch | Befundkatalog
Westansicht A1
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Untersuchungspositionen (Fortsetzung)
A1-a
UP12
Beschreibung:
Mauerwerksdetail:
Über UP04 befindet sich der
sichtbare Bügelkrampen eines
Zugankers. Im Mauerwerk
finden sich spoliierte Chloritschiefer-Werksteine von ehemals
repräsentativen Bauteilen der
Befestigungsanlage.
Detail UP12
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Interpretation:
Ein Großteil der Mauerfläche
über dem originalen Kordongesimse (Leiterwulst) wurde
seit der ersten Hälfte des 19.
Jh. wiedererrichtet. Das diese
Mauern als Böschungsmauern
für die ehemalige bzw. noch zum
Teil vorhandene Bebauung der
Heiligengeistschütt dienten bzw.
dienen.
Es ist nicht auszuschließen, dass
dieser Zuganker zur Wiedererrichtung der südlichen Ecke der
jahre 1931/1940 gehört.
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
45
4 Raumbuch | Befundkatalog
Nordansicht A2
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
vollständige
Codierung:
RAUMBUCH|BEFUNDKATALOG
Objektbez.:
Stadtbefestigung
Adresse:
Nordansicht A2
Gst. Nr.:
.404
Heiligengeistplatz 4
KG Nr.:
72127
Gemeinde:
Klagenfurt
KG:
Klagenfurt
Ausführende(r):
O. Fries, L.-M. Gerstenbauer
Trakt/Gebäudeteil: Nordansicht
Datum:
24.02.2016
Geschoß/Fassade ---
Bezeichnung:
Heiligengeistschütt
Raum:
Übersichtsplan:
II
Beauftragungsphase / Dokumentationstiefe Raumbuch /
Dokumentationstiefe Befund
Wandfläche:
Ansicht
Informationsblock lt. A6250-2
Aufnahmeart
Aufnahmezeitraum
CAD_Anwendung
Aufnahmedichte
Messgenauigkeit
Messmethode
Darstellungsdichte
Technische_Qualifikation
Vermesser_Name
---
B
M 1:50
0
2
3D
Februar 2016
Faro Scene / AutoCAD
E
gemäß ÖNOMR A6250-2
tachymetrisch gestützter 3D Laserscan
E
A-6240 2 (lt. 6250-2)
EKG Baukultur UH, MG
1
Nordansicht A2
UP 11
STADTBEFESTIGUNG KLAGEN
STAUDERPLATZ 5a bzw. HEILIGENGEISTPLATZ 4,
9020 KLAGENFURT
UP 13
Stadtbefestigung Klagenfurt
Bildplan Nord
MASSSTAB
PLANNUMMER
1:50
BLATTGRÖSSE:
PLANAUSFERTIGUNG
AUFNAHMEZEITRAUM
Februar 2016
HÖHENSYSTEM
BKM
AUFTRAGGEBER
Bauforschung O.Fries
Rudolfstrasse 6/2, 3430 Tulln / Donau
KOORDINATENSYSTEM
GK M34
DATENAUFNAHME UND AUSWERTUNG
EKG Baukultur
Beschreibung:
Die Nordansicht weist eine annähernd vertikale
Zäsur auf die sich durch die unterschiedlichen
Fugenmörtel abzeichnet. Die Maueroberfläche
ist nicht ebenmäßig.
Im oberen Bereich wird die Nordansicht von
einem aufgesetzten Mauerstück bestimmt (vgl.
UP 11).
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Interpretation:
Die Nordansicht war ursprünglich nicht freistehend, sonder in die Bastionsschüttung eingetieft.
Die unebenmäßige Oberfläche ergiebt sich, da
vermutlich die Mauer etappenweise gegen die
Beschüttung gemauert wurde. Die unregelmäßige nördliche Ecke wird von der Abbruchzone
der Nordmauer der südlichen Poterne bestimmt
(vgl. UP10).
Das aufgesetzte Mauerstück wurde entweder
direkt auf die Bastionsplattform gestellt oder nur
wenig tief in diese fundamentiert.
Die Zäsur/Baufuge der Nordansicht könnte den
Verlust der Mauerschale bzw. eine gänzliche
Wiedererrichtung andeuten. Wie die Einreichpläne von 1980 zeigen, reicht jedoch der Altbestand noch weit in den damaligen Neubau des
Objektes Heiligengeistplatz 4 (vgl. Zusatzabbildung UP13).
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
INDEX
Ortho_Nord_A3
ISO full bleed A3 (297.00 x 420.00 MM)
19.02.2016
46
4 Raumbuch | Befundkatalog
Nordansicht A2
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
Untersuchungspositionen
A2
UP10
Beschreibung:
Mauerwerksdetail:
Bau- bzw. Mörtelfuge, links Zementmörtel, rechts Kalkmörtel.
Die horizontalen roten Linien
stammen von einem Graffitti.
Interpretation:
Möglicherweise ist in diesem
Bereich die Mauerschale der
Nordansicht abgegangen und
wurde im Zuge der Errichtung
des Objekts Heiligengeistplatz 4
in den Jahren 1980/1981 neu errichtet. Der Bereich in Zementmörtelbindung verzahnt mit der
Westansicht A3.
Detail UP10
Der Einreichplan des Erdgeschoßes zeigt, dass der Altbestand der Stadtbefestigung ca. 2
m tief in den damaligen Neubau
des Objektes Heiligengeistplatz
4 reicht und im Gebäude von
Betonwänden ummantelt wird.
Weiters zeigt der Plan, dass die
Befestigungsmauern im Osten
durch einen Ring an regelmäßig
gesetzte Pfähle gesichert sind.
Diese Pfähle haben laut Plan
einen Durchmesser von 1 m.
Einreichplan des Architekturbüros Achhammer & Partner für
das Projekt Heiligengeistplatz,
Erdgeschoß, 14.04.1980.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
47
4 Raumbuch | Befundkatalog
Westansicht A3
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
RAUMBUCH|BEFUNDKATALOG
Objektbez.:
Stadtbefestigung
Adresse:
vollständige
Codierung:
Westansicht A3
Gst. Nr.:
.404
Heiligengeistplatz 4
KG Nr.:
72127
Gemeinde:
Klagenfurt
KG:
Klagenfurt
Ausführende(r):
O. Fries, L.-M. Gerstenbauer
Trakt/Gebäudeteil: Westansicht
Datum:
24.02.2016
Geschoß/Fassade ---
Bezeichnung:
Heiligengeistschütt
Raum:
Übersichtsplan:
Beauftragungsphase / Dokumentationstiefe Raumbuch /
Dokumentationstiefe Befund
II
Informationsblock lt. A6250-2
---
B
Aufnahmeart
Aufnahmezeitraum
CAD_Anwendung
Aufnahmedichte
Messgenauigkeit
Messmethode
Darstellungsdichte
Technische_Qualifikation
Vermesser_Name
M 1:50
2
0
Ansicht
Wandfläche:
3D
Februar 2016
Faro Scene / AutoCAD
E
gemäß ÖNOMR A6250-2
tachymetrisch gestützter 3D Laserscan
E
A-6240 2 (lt. 6250-2)
EKG Baukultur UH, MG
1
Westansicht A3
STADTBEFESTIGUNG KLAGEN
STAUDERPLATZ 5a bzw. HEILIGENGEISTPLATZ 4,
9020 KLAGENFURT
Stadtbefestigung Klagenfurt
Bildplan West 1
MASSSTAB
PLANNUMMER
1:50
BLATTGRÖSSE:
PLANAUSFERTIGUNG
Beschreibung:
Bruchsteinmauerwerk in Zementmörtelbindung.
In der Wandansicht Abluft- bzw. Ansaugöffnungen.
AUFNAHMEZEITRAUM
Februar 2016
HÖHENSYSTEM
BKM
AUFTRAGGEBER
Bauforschung O.Fries
Rudolfstrasse 6/2, 3430 Tulln / Donau
KOORDINATENSYSTEM
GK M34
DATENAUFNAHME UND AUSWERTUNG
EKG Baukultur
Interpretation:
Diese Mauer stellt laut Einreichplan aus dem
Jahr 1980 eine Vorsatzschale vor einer Sichtbetonmauer dar und gehört somit nicht zum
historischen Bestand.
Der Aufbau der Westansicht A3
besteht aus einer 30 cm starken Sichtbetonmauer, mit einer
Dämmschicht aus Styropor (5
cm) und einer Vorsatzschale aus
Bruchsteinen von 20 cm; insgesmte Mauerstärke 0,55 m.
Einreichplan des Architekturbüros Achhammer & Partner für
das Projekt Heiligengeistplatz,
Erdgeschoß, 14.04.1980.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
INDEX
Ortho_West 1_A3
ISO full bleed A3 (297.00 x 420.00 MM)
19.02.2016
48
4 Raumbuch | Befundkatalog
Südansicht A4
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
RAUMBUCH|BEFUNDKATALOG
Objektbez.:
Stadtbefestigung
Adresse:
vollständige
Codierung:
Südansicht A4
Gst. Nr.:
.404
Heiligengeistplatz 4
KG Nr.:
72127
Gemeinde:
Klagenfurt
KG:
Klagenfurt
Ausführende(r):
O. Fries, L.-M. Gerstenbauer
Trakt/Gebäudeteil: Südansicht
Datum:
24.02.2016
Geschoß/Fassade ---
Bezeichnung:
Heiligengeistschütt
Raum:
Übersichtsplan:
Beauftragungsphase / Dokumentationstiefe Raumbuch /
Dokumentationstiefe Befund
II
Informationsblock lt. A6250-2
---
B
Aufnahmeart
Aufnahmezeitraum
CAD_Anwendung
Aufnahmedichte
Messgenauigkeit
Messmethode
Darstellungsdichte
Technische_Qualifikation
Vermesser_Name
M 1:50
2
0
Ansicht
Wandfläche:
3D
Februar 2016
Faro Scene / AutoCAD
E
gemäß ÖNOMR A6250-2
tachymetrisch gestützter 3D Laserscan
E
A-6240 2 (lt. 6250-2)
EKG Baukultur UH, MG
1
Südansicht A4
STADTBEFESTIGUNG KLAGEN
STAUDERPLATZ 5a bzw. HEILIGENGEISTPLATZ 4,
9020 KLAGENFURT
Stadtbefestigung Klagenfurt
Bildplan Süd
MASSSTAB
PLANNUMMER
BLATTGRÖSSE:
PLANAUSFERTIGUNG
Beschreibung:
Bruchsteinmauerwerk in Zementmörtelbindung.
ISO full bleed A3 (297.00 x 420.00 MM)
19.02.2016
AUFNAHMEZEITRAUM
Februar 2016
HÖHENSYSTEM
BKM
AUFTRAGGEBER
Bauforschung O.Fries
Rudolfstrasse 6/2, 3430 Tulln / Donau
KOORDINATENSYSTEM
GK M34
DATENAUFNAHME UND AUSWERTUNG
EKG Baukultur
Interpretation:
Diese Mauer stellt laut Einreichplan aus dem
Jahr 1980 eine Vorsatzschale vor einer Sichtbetonmauer dar und gehört somit nicht zum
historischen Bestand.
Der Aufbau der Südansicht A4
besteht aus einer 30 cm starken Sichtbetonmauer, mit einer
Dämmschicht aus Styropor (5
cm) und einer Vorsatzschale aus
Bruchsteinen von 20 cm; insgesmmte Mauerstärke 0,55 m.
Einreichplan des Architekturbüros Achhammer & Partner für
das Projekt Heiligengeistplatz,
Erdgeschoß, 14.04.1980.
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
INDEX
Ortho_Süd_A3
1:50
49
Bauhistorische Untersuchung (2016)
Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor - Heiligengeistschütt)
ANHANG
Objekt: Klagenfurt, Stadtbefestigung (Villachertor-Heiligengeistschütt)
Untersuchung: Oliver Fries, Lisa-Maria Gerstenbauer
50
Informationsblock lt. A6250-2
Aufnahmeart
Aufnahmezeitraum
CAD_Anwendung
Aufnahmedichte
Messgenauigkeit
Messmethode
Darstellungsdichte
Technische_Qualifikation
Vermesser_Name
M 1:150
0
3D
Februar 2016
Faro Scene / AutoCAD
E
E
A-6240 2 (lt. 6250-2)
EKG Baukultur UH, MG
1
5
10 m
STADTBEFESTIGUNG KLAGENFURT
STAUDERPLATZ 5a bzw. HEILIGENGEISTPLATZ 4,
9020 KLAGENFURT
Stadtbefestigung Klagenfurt
Bildplan West (A1)
MASSSTAB
PLANNUMMER
1:150
Ortho_West gesamt_A3
PLANAUSFERTIGUNG
ISO full bleed A3 (297.00 x 420.00 MM)
19.02.2016
AUFNAHMEZEITRAUM
Februar 2016
AUFTRAGGEBER
Bauforschung O.Fries
Rudolfstrasse 6/2, 3430 Tulln / Donau
DATENAUFNAHME UND AUSWERTUNG
EKG Baukultur
BKM
KOORDINATENSYSTEM
GK M34
INDEX
Informationsblock lt. A6250-2
Aufnahmeart
Aufnahmezeitraum
CAD_Anwendung
Aufnahmedichte
Messgenauigkeit
Messmethode
Darstellungsdichte
Technische_Qualifikation
Vermesser_Name
3D
Februar 2016
Faro Scene / AutoCAD
E
E
A-6240 2 (lt. 6250-2)
EKG Baukultur UH, MG
M 1:50
0
5m
1
STADTBEFESTIGUNG KLAGENFURT
STAUDERPLATZ 5a bzw. HEILIGENGEISTPLATZ 4,
9020 KLAGENFURT
Stadtbefestigung Klagenfurt
Bildplan (A3)
MASSSTAB
PLANNUMMER
1:50
Ortho_West 1_A3
PLANAUSFERTIGUNG
ISO full bleed A3 (297.00 x 420.00 MM)
19.02.2016
AUFNAHMEZEITRAUM
Februar 2016
AUFTRAGGEBER
Bauforschung O.Fries
Rudolfstrasse 6/2, 3430 Tulln / Donau
DATENAUFNAHME UND AUSWERTUNG
EKG Baukultur
BKM
KOORDINATENSYSTEM
GK M34
INDEX
Informationsblock lt. A6250-2
Aufnahmeart
Aufnahmezeitraum
CAD_Anwendung
Aufnahmedichte
Messgenauigkeit
Messmethode
Darstellungsdichte
Technische_Qualifikation
Vermesser_Name
3D
Februar 2016
Faro Scene / AutoCAD
E
E
A-6240 2 (lt. 6250-2)
EKG Baukultur UH, MG
M 1:50
0
5m
1
STADTBEFESTIGUNG KLAGENFURT
STAUDERPLATZ 5a bzw. HEILIGENGEISTPLATZ 4,
9020 KLAGENFURT
Stadtbefestigung Klagenfurt
Bildplan Nord (A2)
MASSSTAB
PLANNUMMER
1:50
Ortho_Nord_A3
PLANAUSFERTIGUNG
ISO full bleed A3 (297.00 x 420.00 MM)
19.02.2016
AUFNAHMEZEITRAUM
Februar 2016
AUFTRAGGEBER
Bauforschung O.Fries
Rudolfstrasse 6/2, 3430 Tulln / Donau
DATENAUFNAHME UND AUSWERTUNG
EKG Baukultur
BKM
KOORDINATENSYSTEM
GK M34
INDEX
Informationsblock lt. A6250-2
Aufnahmeart
Aufnahmezeitraum
CAD_Anwendung
Aufnahmedichte
Messgenauigkeit
Messmethode
Darstellungsdichte
Technische_Qualifikation
Vermesser_Name
3D
Februar 2016
Faro Scene / AutoCAD
E
E
A-6240 2 (lt. 6250-2)
EKG Baukultur UH, MG
M 1:50
0
5m
1
STADTBEFESTIGUNG KLAGENFURT
STAUDERPLATZ 5a bzw. HEILIGENGEISTPLATZ 4,
9020 KLAGENFURT
Stadtbefestigung Klagenfurt
MASSSTAB
PLANNUMMER
1:50
PLANAUSFERTIGUNG
ISO full bleed A3 (297.00 x 420.00 MM)
19.02.2016
AUFNAHMEZEITRAUM
Februar 2016
AUFTRAGGEBER
Bauforschung O.Fries
Rudolfstrasse 6/2, 3430 Tulln / Donau
DATENAUFNAHME UND AUSWERTUNG
EKG Baukultur
BKM
KOORDINATENSYSTEM
GK M34
INDEX