Die österreichische Stadt Wörgl liegt im Gebiet Hohe Salve und grenzt an das Inn- und Brixental. Ausgrabungen konnten belegen, dass auch zur Eiszeit hier bereits Handel stattgefunden hat. Kein Wunder also, dass Wörgl auch heute zu einem der beliebtesten Orte für Shopping in Tirol zählt. Neben Einkaufsmöglichkeiten zeichnet sich Wörgl auch mit einer langen und interessanten Geschichte aus, welche der Stadt in den 1930er-Jahren internationale Bekanntheit verschaffte. Hier gibt es einen Einblick und Infos rund um das "Wunder von Wörgl".
Wer in Wörgl Urlaub macht, kann sich an verschiedensten Freizeitaktivitäten bedienen. Doch auch einige Sehenswürdigkeiten sind geboten, durch die Touristinnen und Touristen mehr über die Geschichte und Tradition der Stadt erfahren können. Gern besucht von Reisenden sind die folgenden Orte:
Skifahren und Snowboarden: Die Stadt Wörgl liegt nur 15 Autominuten von einem der größten Skigebiete der Welt entfernt: der SkiWelt Wilder Kaiser - Brixental. Von Dezember bis April kann man hier auf über 288 Pistenkilometern die Skisaison voll ausnutzen. Dank der Vielzahl an verschiedenen Abfahrten ist sowohl für Anfängerinnen und Anfänger, als auch für geübte Wintersportler etwas geboten.
Langlaufen: Wer in Wörgl Urlaub macht oder lebt, kann eine der vielen kostenlosen Langlaufloipen in der Region ausprobieren. Auf insgesamt 60 Kilometern Langlaufstrecken sind Panoramaaussichten auf die Kitzbüheler Alpen sowie dem Wilden Kaiser geboten. Auch bei Nacht ist das Langlaufen in Wörgl möglich, da die Loipen teilweise nachts beleuchtet werden.
Rodeln: Von der Möslalm, welche sich oberhalb von Wörgl befindet, kann man auf der Rodelbahn bis hinunter in die Ortschaft gelangen. Die Wanderung zur Almhütte hinauf dauert circa 2 Stunden. Sowohl beim Aufstieg als auch auf dem Weg nach unten beim Rodeln ist jedoch Vorsicht geboten, da für beide Wege dieselbe Strecke benutzt wird.
Winterwanderungen: Das Gebiet rund um die Stadt Wörgl bietet auch im Winter zahlreiche Wanderrouten. Je nach Können stehen Wanderungen mit verschiedenem Schwierigkeitsgrad zur Verfügung. Direkt von Wörgl aus kann man sich entweder auf den Weg zur Möslalm machen, oder gemütlich im Tal bei der Gießen-Runde durch die Winterlandschaft spazieren.
Wörgl in Tirol weist eine lange Geschichte auf. Ausgrabungen können belegen, dass das Gebiet bereits während der Eiszeit um 1000 v. Chr. und zur Römerzeit besiedelt war. Schriftlich tauchte die Gemeinde das erste Mal zwischen 1104 und 1116 unter dem Namen "Uuergile" auf. Viele Jahrhunderte später wurde das Gebiet um Wörgl ein Schauplatz für die Tiroler Freiheitskämpfe. Mit dem Ziel, Tirol zurückzuerobern griffen Truppen von Napoleon in den frühen Morgenstunden des 13. Mai 1809 von Ellmau aus Wörgl an. Das Aufeinandertreffen der verfeindeten Seiten ist heute als die "Schlacht bei Wörgl" bekannt.
In den 1930er-Jahren erlangte die Stadt Wörgl internationale Bekanntheit, als deren damaliger Bürgermeister Michael Unterguggenberger das Freigeldexperiment ins Leben rief. Grund für das Experiment war die damalige Weltwirtschaftskrise. Ab Juni 1932 wurden Arbeitslose für die Ausführung kommunaler Arbeit in Form von Arbeitswertscheinen bzw. "Wörgler Schillingen" entlohnt. Hierbei handelte es sich um umlaufgesichertes Freigeld, was bedeutet, das man für den Besitz eine Gebühr zahlen musste. Dies sollte dazu anregen, das Geld beispielsweise in neue Straßenbauten zu investieren oder den Konsum in der Bevölkerung zu steigern, anstatt es auf der Bank zu lassen.
Obwohl das Experiment erfolgreich war, da es die wirtschaftliche Lage in der Region Wörgl im Vergleich zum restlichen Österreich verbessert hat, wurde es 1933 abgeschafft. Dank des wirtschaftlichen Erfolges des Freigeldexperimentes wurde das Projekt umgangssprachlich als das "Wunder von Wörgl" bezeichnet. Im Jahr 2018 feierte der gleichnamige Film "Das Wunder von Wörgl", welcher die Ereignisse rund um das "Wörgler Schwundgeld" behandelt, im Cineplexx Wörgl seine Premiere.