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Niederösterreich - Markgrafneusiedl

Markgrafneusiedl ist eine Gemeinde mit 882 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.

Geografie: Markgrafneusiedl liegt östlich von Wien und südöstlich von Deutsch-Wagram im Marchfeld, einem Teil des Weinviertels, an der Geländestufe des Wagram. Der größte Fluss ist der Rußbach, der die Grenze im Südosten bildet. Die Fläche der Gemeinde umfasst zwanzig Quadratkilometer. Mehr als die Hälfte werden landwirtschaftlich genutzt, acht Prozent sind bewaldet.

Gemeindegliederung: Es gibt nur die Katastralgemeinde Markgrafneusiedl.

Geschichte: Markgrafneusiedl wurde vermutlich im 11. Jahrhundert gegründet. Nach der Rückgewinnung des Gebietes von den Ungarn waltete ab 1044 Markgraf Siegfried über das Gebiet. Er führte Rodungen durch und dürfte als ersten Ort Markgrafneusiedl gegründet haben. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Klosterneuburger Salbuch zwischen 1120 und 1129 als novellum sartum marchionis. Später gelangte Markgrafneusiedl in den Besitz der Nürnberger Burggrafen. Eine Urkunde des Wiener Stadtarchivs zeigt, wie Chadolt von Eckartsau, einer dieser Burggrafen, im Jahr 1388 Güter in Markgrafneusiedl weiterverlehnt. Ab 1415 waren die Herzöge von Österreich Lehensherren von Markgrafneusiedl. Ihnen folgte die Herrschaft Wolkersdorf. 1423 fällt das Gebiet durch Erbschaft an Rüdiger von Starhemberg und 1542 kauft die Gemahlin von Kaiser Ferdinand I. das Land, um es dem kaiserlichen Hofspital in Wien zu vermachen.

Der Ort war in der Schlacht bei Wagram 1809 der Angelpunkt der Entscheidung, Schlachtsignierungspunkte befinden sich bei der Kirchenruine, am Pfarrhof und an der Krypta der Pfarrkirche. Im Jahr 1820 erhielt der Ort von Kaiser Franz I. das Marktrecht. Bald darauf verlor dieser Markt durch den Bau der Kaiser Ferdinands-Nordbahn seine Bedeutung und wurde eingestellt.

Entwicklung des Ortsnamens:
1231 de Margravin Niusidil
1252 de Maregraven Nivsidel
1335 Marchgrafen-Neusidl
1342 Marchgrafen Neusidel
1356 Margrafen-Neusidel
später: Margrafenneusidel und Marichgrafen Neusidel
1451 Margraf Newsidel
1531 Margraff-Neusiedl
dann: Markgraf-Neusiedl
heute: Markgrafneusiedl

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Bildstock Rosenweg: Der Bildstock befindet sich an der Kreuzung Rosenweg und Rußbachgasse in Markgrafneusiedl.
Brunnen am Dorfplatz: Der Brunnen befindet sich neben dem Bauhof, Altes Dorf 63, in Markgrafneusiedl.
Bücherbox: Die Bücherbox befindet sich neben der Feuerwehr, Altes Dorf 66, in Markgrafneusiedl.
Dorfkapelle: Die kleine Dorfkapelle befindet sich erst seit 2012 im Ortszentrum von Markgrafneusiedl. Neben ihrem religiösen und kulturellem Wert verschönert sie den Ort im Marchfeld. Errichtet wurde die Kapelle unter Bürgermeister Erwin Hrabal.
Gedenktafel an der Hausfassade des ehemaligen Pfarrhofs: Die Gedenktafel befindet sich neben der Adresse "Altes Dorf 9" (Hausfassade des ehemaligen Pfarrhofs, BDA: 246008) in Markgrafneusiedl. Tafel zum Gedenken an das Hauptquartier Erzherzog Karls, das sich Ende Mai/ Anfang Juni 1809 (zwischen den Schlacht von Aspern und Wagram) in Markgrafneusiedl befand. Die Inschrift lautet: "NACH DEN RUHMREICHEN TAGEN VON ASPERN UND ESSLING (21. UND 22. MAI 1809) NAHM HIER DER ÖSTERREICHISCHE GENERALISSIMUS ERZHERZOG CARL SEIN HAUPTQUARTIER. NACH DEM BRAND VON MARKGRAFNEUSIEDL WURDE DIESES AM 4. JUNI 1809 NACH DEUTSCH-WAGRAM VERLEGT, WO ES BIS ZUM 6. JULI 1809 VERBLIEB."
Gedenktafeln Waisenhausstraße: Die Gedenktafeln befinden sich bei der Kreuzung Waisenhausstraße und Siebenbrunner Straße in Markgrafneusiedl.
1. Gedenktafel Kaiserjubiläums-Dienstboten-Greisinnenheim: Die Inschrift lautet: "Im Jahre 1902, im 54, Regierungsjahre Sr. Majestät des Kaisers FRANZ JOSEPH I. wurde dieses Kaiserjubiläums-Dienstboten-Greisinnenheim erbaut von der Gesellschaft vom Blauen Kreuz, unter den Protectorale Ir. K.u.K. Hoheit der Frau Erzherzogin MARIA JOSEPHA dem Präsidium der Begründerin JOSEPHINE VON SZIVOS mit Hilfe der Vereinsfunctionäre."
2. Gedenktafel Lagerhaus: Die Inschrift lautet: "Diese Gebäude wurde 1960 von Landbauer Lorenz 8 und Schwiretz Karl gekauft und als Lagerhaus umgebaut von der Landwirtschaftliche Genossenschaft Deutsch-Wagram. (Namen) Markgrafneusiedl Juni 1962."
3. Gedenktafel Wohnbauten: Die Inschrift lautet: "Im Jahr 2001 wurden hier unter Bürgermeister ERWIN HRABAL und LAbg. Vbgm. Mag KARIN RENNER in Zusammenarbeit mit der Wohnbaugenossenschft GEBÖS Wohnbauten und Reihenhäuser errichet. Die beiden nebenstehenden Tafeln dokumentieren die mehr als 100 jährige Geschichte dieses Areals."
Historisch-Archäologisches-Museum in einem ehemaligen Presshaus
Kerphenhof: Das Haupthaus des Kerphenhofes an der Adresse "Altes Dorf 50" in Markgrafneusiedl, ein ehemaliger Meierhof der Dominikaner, ist ein mächtiger zweigeschoßiger Bau aus dem 17. Jahrhundert mit mittelalterlichem Kern. Das Gebäude ist unter der Objekt-ID: 6403 (BDA: 10349) denkmalgeschützt.
Kirchenruine Markgrafneusiedl hl. Martin: Die Kirchenruine Markgrafneusiedl steht am nördlichen Ortsausgang in beherrschender Lage in der Gemeinde Markgrafneusiedl im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich. Die Ruine steht unter Denkmalschutz (Objekt-ID: 6402, BDA: 10348). Die ehemalige Wehrkirche, geweiht auf den heiligen Martin von Tours, wurde Ende des 12. Jahrhunderts wohl in einem ehemaligen Siedlungsgebiet erbaut. 1574 wird sie als Wallfahrtskirche bezeichnet und 1683 urkundlich als Ruine erwähnt. Bei der Schlacht bei Wagram 1809 diente sie den Österreichern unter Erzherzog Karl als Kommandositz. 1817 wurde sie zu einer Windmühle umgebaut, dafür wurde dem Rest des Ostturms ein teilweise auskragender Rundturm aufgesetzt. In der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember 1862 brannte das Gebäude ab. Das zweijochige Langhaus hat in den noch bestehenden Wänden zwei hochliegende Rundbogenfenster und Reste eines Portals. Der leicht eingezogene, quadratische Chor hat einen aufgesetzten Chorturm.
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal befindet sich an der Kreuzung Altes Dorf (L2) und Gänserndorfer Straße (L11).
Kulturhaus: Das Kulturhaus mit Musikverein befindet sich an der Adresse "Altes Dorf 63", an der Kreuzung Altes Dorf (L2) und Gänserndorfer Straße (L11) in Markgrafneusiedl. Das ehemalige "Adam Schöner´s Gasthaus" wurde 2021 renoviert und fungiert nun als Kulturhaus mit Veranstaltungen bis zu 100 Personen.
Nachbau der Kirchenruine Hl. Martin: Der Nachbau der Kirchenruine Hl. Martin befindet sich an der Kreuzung Altes Dorf (L2) und Gänserndorfer Straße (L11). Die ehemalige Wehrkirche in Markgrafneusiedl wurde Ende des 12. Jahrhunderts erbaut.
Pfarrkirche Markgrafneusiedl Mariä Himmelfahrt: Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt ist eine römisch-katholische Kirche in der Gemeinde Markgrafneusiedl in Niederösterreich und gehört zum Dekanat Marchfeld. Die große, im Kern gotische Kirche an der nördlichen Hintausstraße ist von einem Friedhof umgeben.

Wirtschaft und Infrastruktur: Von den landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 18 im Haupt-, drei im Nebenerwerb und einer von einer juristischen Person geführt. Von den 63 Erwerbstätigen des Produktionssektors arbeiteten 31 im Bereich Bergbau, 19 in der Bauwirtschaft und 13 in der Warenherstellung. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Grundstücks- und Wohnungswesen (49), soziale und öffentliche Dienste (34) und Verkehr (32 Erwerbstätige).

Arbeitsmarkt, Pendeln: Im Jahr 2011 lebten 449 Erwerbstätige in Markgrafneusiedl. Davon arbeitete weniger als ein Fünftel in der Gemeinde, mehr als vier Fünftel pendelten aus.

Öffentliche Einrichtungen: In Markgrafneusiedl befindet sich eine Volksschule.

Verkehr:
Eisenbahn: Die Gemeinde liegt zwischen der Nordbahn und der Marchegger Ostbahn. Der Bahnhof Deutsch-Wagram ist sieben Kilometer entfernt. Von dort gibt es viertelstündliche Verbindungen nach Wien (Stand 2021).
Straße: Markgrafneusiedl ist der Knotenpunkt der drei Landesstraßen L2, L6 und L11.

Gemeindewappen: Markgrafneusiedl wurde 1994 ein Gemeindewappen verliehen. Die diagonale Wellenlinie stellt den Rußbach dar. Der goldene Adler links oben erinnert an den Markgraf Leopold und ist dem niederösterreichischen Wappen entnommen. Die Ruine rechts unten ist das Wahrzeichen der Gemeinde.

Persönlichkeiten:
Laurenz Mayer (1828–1912), Wiener Hof- und Burgpfarrer, Titularbischof von Dioclea, Beichtvater und Berater von Kaiser Franz-Joseph.
Andreas Karpfinger (1862–1926), Wirtschaftsbesitzer, Politiker und Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich.

Quelle: Text: Wikipedia (erweitert), Bilder: www.nikles.net



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