Neuer Asphalt für die Nordschleife
Großbaustelle Nürburgring

Auf der Nordschleife haben die umfangreichsten Bauarbeiten seit 40 Jahren begonnen. Gleich in fünf Abschnitten wird neuer Asphalt verlegt. Dazu kommen 900 Meter neue Fangzäune, die der Sicherheit dienen. Wir sagen, wo genau gearbeitet wird.

Nürburgring Nordschleife - Bauarbeiten 2018
Foto: Nürburgring GmbH

Es gehört zum üblichen Rhythmus, dass nach der Saison auf dem Nürburgring Bagger und Baustellenfahrzeuge die Rennwagen auf der Strecke ablösen. Doch in dieser Winterpause fallen die Instandsetzungsarbeiten in der Eifel noch umfangreicher aus als in den vergangenen Jahren. Auf 2,5 Kilometern Länge wird der Asphalt erneuert. Dazu kommen 900 Meter neuer FIA-Fangzaun. Insgesamt investieren die Verantwortlichen an der Nordschleife 4 Millionen Euro in die Modernisierung und die Erhöhung der Sicherheitsstandards.

Unsere Highlights

Die Zahlen der Großbaustelle sind beeindruckend: 22.000 Quadratmeter Strecke werden bearbeitet. Die eingesetzten Bagger und Kipper müssen 10.000 Kubikmeter Erdaushub bewältigen. Rund 6.000 Tonnen Asphalt werden zunächst ausgebaut, anschließend von Spezialmaschinen zerkleinert und am Ende des Recycling-Verfahrens als neues Asphalt-Gemisch wieder eingebaut.

Nürburgring-Sanierung im Eiltempo

„Die längste, permanente Rennstrecke der Welt kontinuierlich Instand zu halten, ist eine enorme Aufgabe. Umso wichtiger ist es, diesem Auftrag gewissenhaft nachzukommen“, erklärt Nürburgring-Geschäftsführer Mirco Markfort. „Nimmt man Grand-Prix-Strecke und Nordschleife zusammen, haben wir hier über 25 Kilometer Asphalt der ständig enormen Belastungen ausgesetzt ist. Im Winter kann man jedoch nur in einem kurzen Zeitraum einen gewissen Teil sanieren.“

Dank des milden Herbstes konnten die Bauarbeiten am Montag (12.11.2018) wie geplant beginnen. Gleich an fünf Abschnitten wird die Fahrbahn komplett erneuert: Der sogenannte „Vollausbau“ betrifft die Sektoren Flugplatz/Schwedenkreuz, Kallenhard, Wehrseifen, Ex-Mühle und Hohe Acht. Hier werden alle Schichten der Fahrbahn von Grund auf ausgetauscht.

Besonderen Wert legen die Nürburgring-Bosse darauf, dass der Charakter der Traditionsstrecke nicht verändert wird: „Maßgeblich für den späteren Einbau der Fahrbahn sind seitliche Fixpunkte, wie zum Beispiel die vorhandenen Curbs, links und rechts der jetzigen Strecke. So stellen wir sicher, dass selbst Gefälle und Neigungen auch nach der Sanierung dieselben sind und die Charakteristik erhalten bleibt“, erklärt Nürburgring-Projektleiter Alexander Schnobel.

Charakter der Nordschleife erhalten

Puristen sind aber nicht immer ganz begeistert von der Sanierung und Modernisierung. Charakteristische Bodenwellen verschwinden. Zudem bietet der neue Bodenbelag in der Regel mehr Grip bei gleichzeitig geringerem Reifenverschleiß. Die neue Herausforderung für Ingenieure und Piloten besteht vor allem darin, das Auto und den Fahrstil auf den Flickenteppich von neuen und alten Passagen einzustellen. Die Erfahrung zeigt aber, dass die Strecke durch die Arbeiten immer auch einen Tick schneller wird.

Neben den Arbeiten an der Fahrbahn setzt der Nürburgring dieses Jahr auch noch eine weitere Sicherheitsmaßnahme um. Im Bereich Hatzenbach, in Fahrtrichtung links, sowie im Bereich Kesselchen werden insgesamt rund 900 Meter neuer FIA-Fangzaun installiert. Am 22. Februar sollen die Bauarbeiten abgeschlossen – pünktlich zum Saisonstart 2019 in der Grünen Hölle. In der Galerie zeigen wir einige Bilder der Bauarbeiten.

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