Stegersbach: Sommer-Rückblick mit gemischten Gefühlen

Erstellt am 07. Oktober 2021 | 05:28
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Die Tourismusbetriebe hatten einen guten Sommer, blicken jedoch mit etwas Sorge in eine ungewisse Herbst- und Wintersaison. Das Interesse der Gäste ist hoch.

Nach monatelangen Sperrphasen erlebten die Hotels eine gute Sommersaison. Auch die momentane Buchungslage im Herbst scheint vielversprechend. Die Hoffnung auf einen Winter mit ausgelasteten Betrieben besteht, ist aber nicht ungetrübt.

Hoteliers wünschen sich mehr Unterstützung

„Wir haben die beste Saison gehabt“, erzählt Hotelier Karl Reiter. „Seit dem Tag, an dem wir wieder aufgesperrt haben, ist die Buchungslage sehr gut. Die Gäste fahren lieber zu uns als ins Ausland. Auch für den Herbst schaut es gut aus, die Vorbuchungen bestätigen den Trend, auch für Weihnachten haben wir nur noch wenige Zimmer frei.“ Ähnlich sieht man die Lage auch im Larimar: „Wir sind sehr zufrieden mit der Sommersaison gewesen. Es kommen mehr Gäste aus Österreich und weniger aus dem Ausland“, erklärt Hotel-Chef Johann Haberl.

„Das Südburgenland hat sehr profitiert von der aktuellen Situation, wir können aber nicht sagen, was der Herbst und der Winter bringen werden.“Martin Ochsenhofer, Obmann Südburenland-Tourismus

„Die Gäste kommen gerne und sind froh, wieder Urlaub machen zu können. Sie bleiben auch im Durchschnitt länger. Wir sind im Haus streng unterwegs und haben ein eigenes Testzentrum mit einer Krankenschwester und Ärztin. Was sehr schade ist, ist der Umstand, dass der Tourismusverband Südburgenland nichts dazu beiträgt, dass Stegersbach wieder ‚gepusht‘ wird. Die Homepage stegersbach.at hat früher viel Gäste gebracht, wir haben hier alle viel Geld investiert, nun kommen hier keine Buchungen mehr herein. Es war früher eine Freude, gemeinsam mit dem Tourismusverband für Stegersbach zu arbeiten, nun bekommen wir keine Informationen über etwaige Marketing- oder Maßnahmenpläne. Wir haben keinen Kontakt zu dem Tourismusverein, werden nicht eingeladen und können nirgends mitarbeiten. Wir haben große Sorge, dass der Ort Stegersbach bald keine Bedeutung mehr hat und dass die Nächtigungen sinken werden.“

 

Gute Auslastung, aber kurzfristige Buchungen

Im Falkensteiner Balance Resort ist man mit der Auslastung im Sommer ebenfalls zufrieden. „Der Juli und August ist mit dem Vorjahr gut zu vergleichen, wir waren sehr zufrieden. Auch die Buchungslage für den Herbst und den Winter läuft ähnlich wie im Vorjahr, da hatten wir im Oktober auch schon viele Buchungen, das Problem war nur, dass wir dann zusperren mussten. Die Gäste buchen jetzt eher kurzfristig, wir müssen auch schauen, wie sich die Regelungen weiterentwickeln. Mit 3G ist es kein Problem, bei 2G könnte es schwierig werden“, schildert Hotel-Direktor René Sulzberger die Lage. „Wir waren als Hotel selbst sehr aktiv im Bereich Marketing und Werbung unterwegs. Etwas schade ist, dass es keine Kommunikation mit dem Tourismusverein gibt, das verstehen wir nicht. Wir wissen nicht, was der neue Regionalverband vor hat. Es ist seine Aufgabe, Gäste in die Region zu bringen, es gibt auch genug Pensionen, die hier Unterstützung brauchen, die haben viel weniger Werbebudget als die Hotels.“

Tourismusverband im Wandel

Der Geschäftsführer des Tourismusverband Südburgenland. Martin Ochsenhofer, kennt die Herausforderungen: „Das Südburgenland hat sehr profitiert von der aktuellen Situation, wir können aber nicht sagen, was der Herbst und der Winter bringen werden. Wir hoffen, dass wir offen halten können. Wir haben viel Platz und bei der Umsetzung der Corona Maßnahmen agieren die Hoteliers und Thermenbetreiber äußerst professionell. Wir planen Veranstaltungen für die Adventzeit und hoffen, damit in der Region zusätzliche Nächtigungen lukrieren zu können.“

Und zu der Kritik der Hoteliers mein Ochsenhofer: „Die Homepage ist aktiv, wir hatten den besten Sommer. Durch das neue Tourismusgesetz können neue, bessere Strukturen aufgebaut werden. Neue Potentiale, Perspektiven aber auch Anforderungen tun sich auf. Es gibt viele tolle Ideen und Projekte die das Südburgenland als Ganzes weiter bringen werden.“