Eine Burg im Dornröschenschlaf

Erstellt am 14. April 2022 | 05:33
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Am 21. und 22. April wird die Burgruine in Neuhaus am Klausenbach vermessen. Verantwortlich dafür ist der historische Verein Neuhauser Hügelland. Dabei erhofft man sich neue Erkenntnisse über die wahre Größe des Gemäuers.

Nach Ostern wird die Burgruine in Neuhaus am Klausenbach, genauer gesagt die Vorburg, unter die Lupe genommen. Nach den Kuruzzen-Kriegen verlor die in der Nähe des Dreiländerecks gelegene Burg Neuhaus (Dobra) ab dem Jahr 1711 immer mehr an Bedeutung und verfiel schlussendlich. Aktuell sieht man nur mehr die Umfassungsmauern des Schlosskerns.

Der historische Verein Neuhauser Hügelland und Obmann Martin Wolf lassen durch die Firma Terra Prospekt und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik geophysikalische Untersuchungen durchführen. Rund 1,4 Hektar werden via Bodenradar bis zu drei Meter in die Tiefe abgetastet. Eingesetzt werden das Magnet- und Georadarverfahren.

Zwei Tage dauert die Prozedur, anschließend werden die Daten verarbeitet und dem Verein auf einer DVD zugeschickt. „Ich hoffe alles ist bis Anfang Juni da“, so Wolf. Schäden werden durch die Messungen übrigens keine angerichtet.

Auf der Suche nach den Mauerwerken

„Die meisten glauben das war hier eine kleine Burg, aber sie war wohl ungefähr gleich groß, wie die Burg Güssing. Es gab unter anderem drei Burgtore“, erklärt Wolf, der vor allem auf Funde des Mauerwerkes hofft. Das die Neuhauser Burg größer sein könnte als angenommen, das geht vor allem aus zwei Zeichnungen von 1639 hervor (siehe Bild oben).

„Wenn sich das so herausstellt wie auf den Zeichnungen, dann bin ich zufrieden“, lautet das Ziel von Wolf. Auch in der benachbarten Ortschaft Bonisdorfwürde es am Stadelberg interessante Punkte zur Untersuchung geben. Während sich die Hoch-Zeit der Burgruine Neuhaus wohl zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert abspielte, gibt es am Stadelberg sogar bis ins Jahr 3.000 vor Christus und die neolithische Zeit zurückgehen.

Der Traum vom Neuhauser „Geschichtsweg“

Der Vereinsobmann erhoff sich vom Gefundenen eine Art „Startschuss“ für Projekte in der Gemeinde und der weiteren Umgebung: „Mein Traum wäre ein Geschichtsweg vom Ort bis zur Ruine rauf. Da könnte man so viel tun.“

Vorfinanziert wird das Projekt, welches rund 9.000 Euro kostet, übrigens vom Obmann selbst: „Ich hoffe da auf Förderungen.“