Schaberl sorgt für die Sensation bei Stichwahl

Erstellt am 28. Oktober 2022 | 05:53
Lesezeit: 2 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
440_0008_8506614_owz43cari_bjen_stichwahl_eltendorf.jpg
Großer Jubel. Christian Schaberl (FBL) und seine Unterstützer Rene Boandl, Nikola Kummer, Gustav Gaal, Andrea Bauer und Wolfgang Bauer feierten den Sieg bei der Stichwahl.
Foto: Carina Fenz
Werbung
Bürgerlisten-Chef Christian Schaberl holt sich in Eltendorf in der Stichwahl gegen ÖVP-Herausforder Hannes Siemeister den Sieg und somit den zweiten Bürgermeistersessel für eine Bürgerliste im Bezirk.

Die Emotionen nach dem Wahlsieg von Christian Schaberl waren groß. Groß war auch die Schar an Gratulanten, die dem Neo-Bürgermeister zum Wahlsieg beglückwünscht haben.

Ein Anruf am Sonntag hat Schaberl aber besonders viel bedeutet, nämlich jener von Jennersdorfs Ortschef Reinhard Deutsch, der 2017 sensationell die Stichwahl für sich entscheiden konnte und fortan mit seiner Bürgerliste JES das tiefschwarze Jennersdorf regierte. „Ich glaube, dass Reini mir einiges voraus hat und weil uns beide das gleiche Schicksal verbindet, war es ganz besonders für mich mit ihm meine Emotionen nach dem Wahlsieg zu teilen“, erzählt Christian Schaberl.

Aber von Beginn an: Der Kandidat der Freien Bürgerliste konnte die Stichwahl mit 59,59 Prozent der Stimmen deutlich für sich entscheiden. Hannes Siemeister (ÖVP) blieb mit 40,41 Prozent unter seinen Erwartungen. Die Wahl in Eltendorf wurde schon im Vorfeld mit Spannung beobachtet, da es auch um die Frage ging, ob es einem Kandidaten der Bürgerliste erstmals gelingen könnte, im Uhudlerdorf das Bürgermeisteramt zu erobern.

Seit Sonntag (13 Uhr) weiß man jetzt, ja, es ist gelungen. Schaberl und Siemeister hatten sich Anfang Oktober im ersten Wahlgang mit insgesamt vier Bewerbern für die Stichwahl durchgesetzt. Der FBL-Kandidat bekam damals mit 46,25 Prozent die meisten Stimmen, der ÖVP-Bewerber folgte mit 32,98 Prozent.

Der neue Bürgermeister wird die Amtsgeschäfte von Josef Pfeiffer (ÖVP) übernehmen, der nicht mehr zu Wahl angetreten ist. Angelobt wird Schaberl von Bezirkshauptmann Hermann Prem am 2. November. In der Gemeindepolitik ist Christian Schaberl schon lange angekommen. Seit 15 Jahren ist er auch im Gemeindevorstand vertreten. Seine künftige Rolle als Bürgermeister will er vor allem transparent gestalten.

„Es ist seit jeher das Ansinnen der Bürgerlisten für mehr Transparenz zu sorgen und genau das werde ich auch leben“, gibt Schaberl den Ton vor. Der Start werde nicht leicht, aber die Aufgaben seien riesig, so der Neo-Ortschef, um Eltendorf in eine gute Zukunft zu führen. Die überparteiliche Zusammenarbeit funktioniere gut, das soll, geht es nach ihm, auch weiter so bleiben. „Es stehen wichtige Themen an, wie die Beschaffung von neuen Wohnraum, ein Budget zu erstellen und auch alle Kredite der Gemeinde zu durchleuchten“, erklärt er.

440_0008_8508969_owz43cari_hannes_siemeister_c_braun.jpg
VP-Kandidat Hannes Siemeister zeigt sich als fairer Verlierer und will Vize bleiben.
Foto: zVg

Themen, bei denen auch Hannes Siemeister, ganz vorne mitmischen möchte. Ursachenforschung will er nach der verlorenen Wahl nicht betreiben, „sondern in die Zukunft blicken und die mitgestalten“, gibt sich Siemeister als fairer Verlierer. Bewiesen hat er das auch nach der Ergebnisverkündung, wo man auf die geschlagene Wahl bei der Siegesfeier von Christian Schaberl in der Pizzeria Napoli gemeinsam angestoßen hat „auf eine gemeinsame Zukunft versteht sich“, meint Siemeister.

„Das Wahlprogramm von Christian Schaberl und unseres waren nahezu ident“, hofft Siemeister auf eben diese künftig gute Zusammenarbeit, da man auf die gleichen Themen setzte. Das Amt als Vizebürgermeister, welches Siemeister schon vorher innehatte, reizt ihn weiterhin. „Ich stehe auf jeden Fall dafür bereit. Entschieden wird das aber in der Fraktion“, erklärt der ÖVP-Kandidat.

Stichwahl Stimmen%Diff.

Siemeister (ÖVP)* 293 40,4 7,4

Schaberl (FBL) 432 59,6 13,3