Gedenkstätte und Museum unter einem Dach im Ignaz Horvath-Geburtshaus

Erstellt am 10. April 2024 | 14:59
OP 15-2024  Kleinwarasdorf Ignaz Horvath Museum
Stefan Biricz, Ortsvorsteher Alfred Vukovich, Bürgermeister Martin Karall, Vize Helmut Orisich, Architekt Rudolf Szedenik, HKD-Präsident Stanko Horvath und mittelburgenland plus-Geschäftsführerin Christine Fabsits freuen sich schon auf das Projekt.
Foto: Michaela Grabner
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Ein Komitee will Ignaz Horvaths Lebenswerk, aber auch die Entwicklung von Kleinwarasdorf im vergangenen Jahrhundert dokumentieren.

Der in Kleinwarasdorf geborene Ignaz Horvath wirkte im 20. Jahrhundert als Geistlicher und Politiker und machte sich mit seinen schriftstellerischen Tätigkeiten um die burgenlandkroatische Sprache verdient. Sein Geburtshaus, das die Gemeinde im Jahr 2012 erworben hat, soll nun zum Dorfmuseum mit Gedenkstätte werden, wo Horvaths Bedeutung für die Volksgruppe der Burgenland-Kroaten aufgearbeitet, sein Lebenswerk dokumentiert und sein literarisches Werk leicht verfügbar gemacht wird.

Einladung an Interessierte, sich einzubringen

Parallel dazu soll das Museum die Entwicklung des Dorfs in gesellschaftlicher, baulicher und ökonomischer Sicht von einer reinen Agrargesellschaft hin zum Wohnort dokumentieren. „Wir wollen die Bevölkerung auf dieser Reise mitnehmen“, betont Bürgermeister Martin Karall.

So hofft man einerseits, dass man Fotos und landwirtschaftliche Werkzeuge von früher für die Ausstellung zur Verfügung gestellt bekommt. Andererseits startet man schon jetzt einen Aufruf an alle Interessierten, die sich später im Betrieb engagieren wollen. „Die Idee ist, dass sich viele Leute aus dem Ort einbringen“ unterstreicht auch Architekt Rudolf Szedenik. Mit Beginn des nächsten Jahres soll die bauliche Umsetzung starten, die Fertigstellung ist bis Ende 2025 geplant.

OP 15-2024 Kleinwarasdorf Ignaz Horvath-Geburtshaus Museum
Foto: Architekt Rudolf Szedenik

OP 15-2024 Kleinwarasdorf Ignaz Horvath-Geburtshaus
Foto: Architekt Rudolf Szedenik

Das bestehende Gebäude soll in seinem jetzigen Zustand erhalten bleiben. „Es gibt nur mehr wenige Häuser in diesem Zustand – das klassische Drei-Raum-Haus, ohne Bad und Klo, mit zwei Zimmern und einer Küche in der Mitte samt gemauertem Backofen. Da wird nichts geändert“, führt Rudolf Szedenik aus. Hinter dem Geburtshaus entsteht ein Zubau in Holzbauweise, der – wie früher bei Streckhöfen das Stallgebäude – hinten an das Wohnhaus angebaut wird. Darin werden Sanitäranlagen und eine kleine Kochnische, vor allem aber ein knapp 40 Quadratmeter großer Veranstaltungsraum untergebracht werden. Zusätzlich möchte man das Areal als Ausstellungsfläche nutzen.

OP 15-2024 Kleinwarasdorf Ignaz Horvath Haus Museum
Foto: Architekt Rudolf Szedenik

Der Budgetrahmen für das Projekt beläuft sich auf 550.000 Euro, wobei dieses zu 80 Prozent von Leader Plus gefördert wird.