Gedenkstätte und Museum unter einem Dach im Ignaz Horvath-Geburtshaus
Der in Kleinwarasdorf geborene Ignaz Horvath wirkte im 20. Jahrhundert als Geistlicher und Politiker und machte sich mit seinen schriftstellerischen Tätigkeiten um die burgenlandkroatische Sprache verdient. Sein Geburtshaus, das die Gemeinde im Jahr 2012 erworben hat, soll nun zum Dorfmuseum mit Gedenkstätte werden, wo Horvaths Bedeutung für die Volksgruppe der Burgenland-Kroaten aufgearbeitet, sein Lebenswerk dokumentiert und sein literarisches Werk leicht verfügbar gemacht wird.
Einladung an Interessierte, sich einzubringen
Parallel dazu soll das Museum die Entwicklung des Dorfs in gesellschaftlicher, baulicher und ökonomischer Sicht von einer reinen Agrargesellschaft hin zum Wohnort dokumentieren. „Wir wollen die Bevölkerung auf dieser Reise mitnehmen“, betont Bürgermeister Martin Karall.
So hofft man einerseits, dass man Fotos und landwirtschaftliche Werkzeuge von früher für die Ausstellung zur Verfügung gestellt bekommt. Andererseits startet man schon jetzt einen Aufruf an alle Interessierten, die sich später im Betrieb engagieren wollen. „Die Idee ist, dass sich viele Leute aus dem Ort einbringen“ unterstreicht auch Architekt Rudolf Szedenik. Mit Beginn des nächsten Jahres soll die bauliche Umsetzung starten, die Fertigstellung ist bis Ende 2025 geplant.
Das bestehende Gebäude soll in seinem jetzigen Zustand erhalten bleiben. „Es gibt nur mehr wenige Häuser in diesem Zustand – das klassische Drei-Raum-Haus, ohne Bad und Klo, mit zwei Zimmern und einer Küche in der Mitte samt gemauertem Backofen. Da wird nichts geändert“, führt Rudolf Szedenik aus. Hinter dem Geburtshaus entsteht ein Zubau in Holzbauweise, der – wie früher bei Streckhöfen das Stallgebäude – hinten an das Wohnhaus angebaut wird. Darin werden Sanitäranlagen und eine kleine Kochnische, vor allem aber ein knapp 40 Quadratmeter großer Veranstaltungsraum untergebracht werden. Zusätzlich möchte man das Areal als Ausstellungsfläche nutzen.
Der Budgetrahmen für das Projekt beläuft sich auf 550.000 Euro, wobei dieses zu 80 Prozent von Leader Plus gefördert wird.