SV Eltendorf: Sehnsucht nach der Basis

Erstellt am 26. Juni 2020 | 01:54
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Foto: BVZ
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Der Burgenlandligist zieht sich aus der höchsten Liga zurück, doch wohin? Ein Neustart ganz unten ist jetzt wahrscheinlicher als eine Kooperation mit einem anderen Verein.

Knapp 70 Mitglieder fanden am vergangenen Freitagabend den Weg ins Eltendorfer Stadion. 70 Mitglieder, die über die Pläne des aktuellen Vorstands rund um Obmann Harald Gaal und Präsident Willi Goldschmidt Pläne bezüglich einer Spielgemeinschaft mit dem 2. Liga Süd-Verein SV Heiligenkreuz informiert und auch aufgeklärt werden wollten.

Dass sich der SV Eltendorf aus der Burgenlandliga zurückziehen will und auch sicher wird, war dabei genauso Thema, wie die vergangenen sieben Jahre. Dort wandelte man sich auch wegen der finanziellen Unterstützung Goldschmidts von einem braven 2. Liga-Verein zu einem der Top-Klubs des Landessüdens.

Die Saison 2019/20 beschloss man gar noch als bestes Südteam auf Rang vier, ehe vor allem der Kaderumbruch im Winter Personalprobleme mit sich brachte. So wollte der Vorstand unbedingt vermeiden, dass man mit vielen Legionären – egal ob Kampf- oder Reservemannschaft – auflaufen werde. Das war auch der Hauptgrund für den Rückzug aus der Burgenlandliga. Der bleibt auch bestehen. Daran änderte die Mitgliederversammlung nichts.

Auch eine etwaige Ein-Jahres-Stilllegung wurde schnell zu den Akten gelegt. Dafür interessierten sich viel zu viele SVE-Fans für den Status quo des Traditionsvereins. Die Pforten werden so definitiv nicht vorübergehend geschlossen.

SpG mit Heiligenkreuz wird es nicht geben

Nach zweistündigen, teils auch emotionalen Diskussionen fand man dann den Entschluss, diesen Freitag (ab 19 Uhr) eine Entscheidung über die weitere Vereinszukunft zu treffen.

Klar ist mittlerweile auch, dass es keine Spielgemeinschaft mit Heiligenkreuz geben werde. „Das ist definitiv gestorben“, sagte Markus Jost, Sportlicher Leiter in Heiligenkreuz, und ergänzte: „Es hätte sich um sechs, sieben Eltendorf-Spieler gehandelt, die den Weg aber nicht mitgehen wollen. Schade um die Mühen der vergangenen Tage, aber wir als HSV machen jetzt einfach normal weiter und planen unseren Kader eigenständig. Das ist für uns auch nicht schlecht.“

Zurück nach Eltendorf, wo bei der Versammlung einige Mitglieder das Wort ergriffen und gegen Ende zu dem Schluss kamen, zumindest zu versuchen, eine Mannschaft auf die Beine zu stellen. Diese würde dann in der letzten Klasse neu beginnen.

„Es sieht ganz nach 2. Klasse aus, auch weil sich einige bemühen, diverse Spieler zum SVE zurückzuholen. Es haben sich auch Funktionäre gefunden, die für den Verein dann in weiterer Folge arbeiten wollen“, sagte Noch-Obmann Harald Gaal.

Einer davon ist der gebürtige Königsdorfer Wolfgang Decker, der selbst für Eltendorf die Packler schnürte und den SVE als Mitglied und Fan jahrelang verfolgte. „Was man sportlich erreichte, ist eigentlich Wahnsinn, aber das Herz des Vereins blieb vielleicht hie und da etwas auf der Strecke“, meinte er, der dieser Tage mit einigen anderen Eltendorf-Anhängern extrem viel zu tun hat. Die knapp 25 benötigten Spieler aufzutreiben ist eine schwierige Aufgabe. Der Anfang wurde aber schon gemacht – ohne Tendenz, wie es wirklich ausgehen werde. „Vor allem die ganzen Fristen einzuhalten, ist extrem schwierig“, erklärte Decker weiter.

Klappt alles, kommt ein neuer Vorstand

Das Vereinsleben in Eltendorf lebt, so viel ist klar, denn auch wenn man nicht immer einer Meinung war, versuchte man sich nun doch konstruktiv für den SVE einzubringen. Klappt es auch, die Spieler aufzutreiben, wird es in weiterer Folge eine Generalversammlung geben. Gaal: „Dort wird dann der neue Vorstand gewählt.“