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Ratten als Haustiere: Besser als ihr Ruf!

Für die Punker in den 1980er Jahren war eine Ratte auf der Schulter normal – aber es gab und gibt auch Leute, die „Igitt!“ rufen, wenn sich der Sohn oder die Tochter eine Ratte wünschen. Dabei sind Ratten gar nicht so unhygienisch und übertragen keine schlimmen Krankheiten.

Gruppenhaltung von Ratten
Foto: sipa, pixabay.com

Ratten leben in Gruppen

Es gibt noch eine schlechte Nachricht, falls Sie „Igitt“ gerufen haben: Ratten sind gesellig, sehr sozial eingestellt und leben in Gruppen. Zwei Tiere sind deshalb das Minimum.

Und noch etwas: Ratten sind so sozial, dass sie sich gerne vermehren.

Wilde Ratten können Krankheiten übertragen

Einst schob man den Ratten die Schuld für die Pest in die Pfoten. Aber: Diese Ratten waren keine gepflegten Haustiere, sondern wilde Streuner auf Müllhalden und in Abwasserkanälen – dort fingen sie sich ansteckende Krankheiten ein. Auch heute sollte man wilden Ratten deshalb vorsichtshalber mit Distanz begegnen.

Als Haustiere sind Ratten reinlich

Das schlechte Image der Streuner färbt leider auf die Ratten ab, die als Haustiere leben. Und das tun sie reinlich: Sie putzen sich häufig und im Gehege gibt es sogar eine Toilette. Wir korrigieren: Es gibt eine Ecke für die großen Geschäfte. Das restliche Heim muss bitte der Mensch säubern. Ein Problem gibt es nämlich: Uriniert wird nicht in die Kot-Ecke, sondern wo es gefällt – und wo das Revier markiert werden muss.

Ratte putzt sich

Eigentlich ist der Mensch das Gesundheitsrisiko

Wie ist das nun mit den Krankheiten? Bei zahmen, sauberen Haustier-Ratten passiert dies so gut wie nie. Klar, ein kleines Restrisiko bleibt, aber man kann auch durch einen Hunde- oder Katzenbiss krank werden. Und vor diesen Vierbeinern ekelt man sich nicht.

Übrigens: Wussten Sie, dass der Mensch die Ratte zum Beispiel mit einer Erkältung anstecken kann? Das bedeutet aus Sicht der Ratte: Eigentlich ist der Mensch das Gesundheitsrisiko.

Achtung: Ratten sind Nager und kleine Diebe

Lassen wir diese Schuldzuweisungen. Allerdings: Unbeaufsichtigter Freilauf in der Wohnung ist (mangels Stubenreinheit) nicht anzuraten. Außerdem nagen Ratten auch an Kabeln und sie sind für Essens-Diebstähle bekannt.

Ein sicheres Gehege für Ausbrecher

Die Alternative zum Freilauf in der Wohnung ist Gassi gehen mit dem Nager-Geschirr und ein großes Gehege, das pflegeleicht mit Linoleumboden ausgestattet ist. Alle kritischen Dinge, wie etwa Kabel, Gardinen und Co., sind außerhalb des Geheges und die Ratten sind sicher – vorausgesetzt das Gehege ist ausbruchssicher. Denn: Auch diese Disziplin beherrschen die neugierigen, geschickten Nager perfekt.

Ratte im Käfig
Foto: sipa, pixabay.com

Für gesunde Fitness braucht man Platz

Das Gehege sollte so groß sein, dass die Ratten laufen, spielen, klettern, relaxen und sich verstecken können. Zubehör – von der Hängematte über die Wippe bis zum Kletterturm – findet man im Handel und manche Dinge kann man basteln. Beispiel: Für ein Futtersuchspiel kleine Häppchen in einer leeren Klopapierrolle verstecken. Futter für die Allesfresser kann auch an einem baumelnden Seil befestigt werden. Ratten sollten beschäftigt werden, denn sie sind aktiv, schlau und haben gute Nasen.

Zuchtratten sind keine gefährlichen Stadtstreicher

Mit einer Ratte holt man sich also keinen unhygienischen Stadtstreicher ins Haus, sondern einen liebenswerten Clown, der meist als Farbratte mit unterschiedlichen Fellfarben daher kommt. Maximal drei Jahre alt werden die putzigen Gesellen und (Achtung, falls Sie sich immer noch ekeln!) sie kuscheln auch gerne.

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