Die Handschrift von Graves' Online-Tool ist teilweise so schwer leserlich wie die Schreibe einiger WebStandard-Redakteure.

Screenshot: red

Es gibt mehrere Computerschriftarten, die Handschrift nachahmen. An den gleichmäßigen Buchstaben erkennt man jedoch sehr schnell, ob ein Mensch oder ein Programm den Text gekritzelt hat. Ein Wissenschafter der Universität von Toronto hat nun eine Software entwickelt, die eine verblüffend echte Handschrift erzeugen kann.

Beim Schreiben abgeschaut

Alex Graves beschäftigt sich mit neuronalen Netzwerken, Sprach- und Handschrifterkennung und Sequenzlernen. Anstatt verschiedene Handschriften einzuscannen und zu analysieren, ließ er einen Computer Stiftspitzen beim Schreiben "beobachten", berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

Die Software kann jeder online ausprobieren. So können verschiedene Stile nachgeahmt und die Lesbarkeit eingestellt werden. Bis zu 100 Zeichen handgeschriebenen Text kann das Programm ausspucken. Am besten funktioniert das mit Kleinbuchstaben. Mit diakritischen Zeichen – also etwa Háček oder Umlautpunkte – kommt die Software nicht zurecht, die Buchstaben werden einfach ausgelassen.

Eine Geschäftsidee für künstliche Handschriften hatte schon zuvor das Unternehmen Bond. Seine Roboter bringen Einladungen, Briefe und andere Schriftstücke in hoher Auflage nach vordefinierten Handschriften zu Papier. (br, 27.7.2015)