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  5. Sepsis bei Babys: Mit 38 Grad Fieber muss ein Säugling ins Krankenhaus

Lebensbedrohliche 38 Grad: Unbekannte Gefahr: Wenn Ihr Baby dieses Symptom zeigt, sollten Sie sofort zum Arzt
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„Sie sind wahrscheinlich gerade noch in letzter Sekunde gekommen“, erfahren die Eltern von Adrian Lill in der zweiten Klinik.
Lill „Sie sind wahrscheinlich gerade noch in letzter Sekunde gekommen“, erfahren die Eltern von Adrian Lill in der zweiten Klinik.

Gut zwei Wochen nach der Geburt wäre dieses Baby fast gestorben. Es hatte 38 Grad Fieber. Der Grund: eine Sepsis. Doch einige Mediziner reagierten nicht richtig. Ein Vater klärt mit seiner bewegenden Geschichte darüber auf, wie gefährlich die Blutvergiftung ist.

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Adrian ist noch nicht einmal einen Monat alt gewesen, da war sein Leben schon bedroht. An einem kalten Januartag zeigte sich das Baby immer schlapper. Schließlich hatte der Kleine Fieber. Das Thermometer zeigte 38 Grad Celsius an. Adrian hörte nicht mehr auf zu schreien. Ein Arzt wollte ihn nicht behandeln, wie Tobias Lill in einem emotionalen Bericht schildert.

Der „Huffington Post“-Redakteur hat sich entschlossen, diese persönliche Geschichte zu erzählen. Allein wenn sie ein Baby vor dem Tod bewahrt, sei es das wert.

Adrian überlebte, weil Vater und Mutter einen Satz behalten haben: „Bei 38 Grad Fieber muss ein Baby unter drei Monaten ins Krankenhaus“, sagte ihnen die Ärztin, die das Baby kurz zuvor wegen einer Virusinfektion behandelte. Viele Eltern wissen das nicht. Darum möchte Lill nun vor allem aufklären.

„Stellen Sie sich doch nicht so an: 38 Grad ist kein Fieber!“

In seinem Fall hatten sogar Mediziner das Fieber nicht ernst genommen. Am Telefon des ärztlichen Notdienstes hieß es nur: „Stellen Sie sich doch nicht so an: 38 Grad ist kein Fieber!“ Die Eltern ließen sich dadurch allerdings nicht ruhig stellen. Sie fuhren in die nächste Klinik.

Die Temperatur war auf 39 Grad gestiegen. Ein Arzt kam und ging wieder. Keiner kümmerte sich. Eine Stunde verging. Das brachte die Mutter zur Verzweiflung. „Hilfe, warum kommt kein Arzt. Mein Baby ist schwer krank“, weinte sie. Der tat ihre Sorge mit einem lapidaren Kommentar ab: „Ein Kind, das so laut schreit und eine so rote Gesichtsfarbe hat, ist nicht krank.“

Eine Empfehlung, die tödlich sein

Hier kämpfte der kleine Adrian um sein Leben.
Lill Hier kämpfte der kleine Adrian um sein Leben.

Ein fataler Irrtum, wie sich herausstellte. Der Mediziner empfahl den besorgten Eltern, nach Hause zu gehen. „Eine Empfehlung, die noch immer viel zu viele Ärzte für Säuglinge mit Fieber geben“, prangert der Autor an. Eine Empfehlung, die tödlich sein könne.

Ihr Weg, der nachmittags begann, führte in die nächste Klinik. Dort vergingen wieder Stunden des bangen Wartens. Inzwischen ist es Nacht. Ein junger Arzt weckte die schlafende Mutter mit den Worten: „Ihr Sohn hat eine Sepsis, ein ganz furchtbarer Wert. Wir vermuten eine Hirnhautentzündung.“ 

 

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Adrian litt an einer Sepsis

Später erfahren die Eltern, dass sich eine bakterielle Infektion mit sogenannten B-Streptokokken im Körper des Babys ausbreitete. Daraus war eine Sepsis entstanden.

An der Blutvergiftung, wie die Infektion genannt wird, sterben 70.000 Deutsche jährlich. Vor allem für Säuglinge ist eine Sepsis lebensgefährlich. Wenn sie überleben, bleiben oft schwerwiegende Schäden.

Ärzte stoppten die Behandlung zu früh

Adrian bekam Antibiotika. Sie schlugen nicht an. Die Entzündungswerte stiegen weiter. Ein anderes Antibiotikum wirkte. Doch schließlich folgte der nächste Schock: Nach sieben Tagen stellten die Eltern fest, dass die Nadel, die das Medikament in den Körper des Kleinen bringen sollte, nur aufgeklebt war. Einiges des Wirkstoffs war also daneben gelaufen. Alles kein Problem, meinten die zuständigen Ärzte. Ohnehin sollten sieben Tage Behandlung reichen.

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Das sollten Eltern über die Blutvergiftung wissen

Das war leider nicht der Fall. Die Sepsis flammte wieder auf. Doch letztendlich überlebte der kleine Adrian. Zu seinem Glück hat der heute Dreijährige keine Schäden zurückbehalten.

Adrian ist heute ein drei Jahre altes, ganz gesundes Kind. Das Bild zeigt ihn im vergangenen Sommer.
Lill Adrian ist heute ein drei Jahre altes, ganz gesundes Kind. Das Bild zeigt ihn im vergangenen Sommer.
Die Geschichte Adrians soll eine Warnung sein für alle Eltern und ein Appell an das medizinische Personal, aufzuklären. Fieber ist nicht der einzige Warnhinweis, auch blasse Haut und Trinkverweigerung können auf eine Blutvergiftung hindeuten.

Väter und Mütter müssen im Ernstfall schnell reagieren. Michael Dördelmann, Leiter der Kinderklinik Flensburg, sagt: „Bei einer Sepsis von Babys kommt es auf jede Stunde an.“ Den Säuglingskörpern drohe in „weniger Stunden ein totaler Verfall“.

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