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Felicitas Woll "Bei uns kommen zwei Welten zusammen"

Interview: Felicitas Woll und Benjamin Piwko
Benjamin Piwko, 42, und Felicitas Woll, 42.
© Hannes Magerstaedt / Getty Images
Schauspielerin Felicitas Woll spricht im Interview mit GALA über die Liebe zu ihrem gehörlosen Partner Benjamin Piwko.

Schon eine Weile wurde über diese Beziehung gemunkelt, aber Felicitas Woll, 42, äußerte sich bisher öffentlich nie dazu.

Felicitas Woll: Für Benjamin lernte sie die Gebärdensprache

Sie ist seit "Berlin, Berlin" einer der beliebtesten TV-Stars. Er, Benjamin Piwko, 42, ist vor allem als Kampfkunst-Meister höchst erfolgreich. Als erster Gehörloser bei "Let's Dance" wurde er einem breiten Publikum bekannt. Die beiden haben eine vierjährige Tochter, mit der sie in Hamburg leben. Mit GALA spricht Felicitas Woll, die aktuell bei RTL+ in der Serie "Herzogpark" zu sehen ist, nun über ihre Liebe und ihre Familie. Sie wirkt sehr gelöst und glücklich.

GALA: Bei der "Herzogpark"-Premiere sind Sie beide erstmals als Paar aufgetreten. Warum haben Sie sich damit so viel Zeit gelassen?

Felicitas Woll: Benjamin und ich haben spontan gesagt, wir gehen zusammen hin – wir haben uns einfach von unseren Gefühlen leiten lassen. Okay, es gab viel Blitzlichtgewitter, aber auch das haben wir genossen. 

Sie strahlen als Paar eine große Verbundenheit aus.

Ich bin sehr glücklich. Bei uns kommen zwei Welten zusammen. Unsere Tochter lernt von Anfang an zwei Sprachen – neben der Lautsprache auch die Gehörlosensprache. Sie ist nicht so verkopft, wie wir Erwachsenen es oft sind. Ich selbst habe mich schon so daran gewöhnt, dass ich oft mit hörenden Menschen automatisch gebärde, weil es so drin ist.

Für ein Kind ist es eine große Bereicherung, sich Menschen gegenüber, die anders sind, viel offener zu geben.

Sie kennen das "Anderssein" bereits: Ihr Bruder Tassilo kam mit dem Down-Syndrom zur Welt.

Ich gehe mit meinem Bruder natürlich ganz normal um, er ist inzwischen auch schon 20. Ich wünsche mir, dass Menschen angstfreier mit Neuem und Unbekanntem umgehen würden. Das würde viele Probleme lösen.

Aus einer früheren Beziehung haben Sie bereits eine Teenager-Tochter. Sind Sie gerne Mutter?

Ja, wenngleich ich die Rolle als Mutter tatsächlich schwieriger finde, als ich zu Anfang dachte. Das beherrscht man nicht sofort perfekt, aber das ist so auch in Ordnung. Loslassen ist etwas, was mir schwerfällt. Das tut manchmal auch weh. Ich lerne immer noch dazu. 

Was genau wünschen Sie sich für Ihre Töchter? 

Ich möchte beiden die Freiheit lassen, sich selbst auszuprobieren. Ich will nichts vorab verurteilen und auch nicht immer gute Ratschläge geben. Ich bin lieber eine feste Konstante in ihrem Leben und stehe liebevoll bereit, wenn man mich braucht.

Benjamin und ich unterstützen – das ist unser Erziehungsmodell, auch wenn man mal nicht gleicher Meinung ist.

Wie sieht Ihr Familien-Alltag aus?

Es ist trubelig und immer sehr lustig bei uns. Ich nehme mir viel Zeit für die Familie und auch Zeit für mich, weil ich dabei zur Ruhe komme. Das gibt mir Kraft, wenn ich wieder losziehe, um zu arbeiten.

Gala

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