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Komponist Wolfgang Amadeus Mozart

Woflgang Amadeus Mozart
Trotz seines kurzen Lebens hinterließ Wolfgang Amadeus Mozart Hunderte Musikstücke
© caifas / Fotolia
Der in Salzburg geborene Musiker gilt heute als einer der größten Komponisten aller Zeiten: Wir erzählen euch von Wolfgang Amadeus Mozart

Kurz-Steckbrief: Wolfgang Amadeus Mozart

  • Name: Wolfgang Amadeus Mozart
  • Geboren: am 27. Januar 1756 in Salzburg
  • Gestorben: am 5. Dezember 1791 in Wien
  • Geschätzt: für sein umfangreiches musikalisches Werk und seinen Einfluss auf die romantische Musik
  • Wichtigste Werke: die Oper "Don Giovanni", Werke wie "Die Zauberflöte" und "Eine kleine Nachmusik" sowie Mozarts 40. Sinfonie und das Requiem - seine letzte Komposition

Wolfgang Amadeus Mozart: Der tragische Held

Die Zuhörer im Wiener Freihaus-Theater hatten ja keine Ahnung, wie schlecht es schon um den Mann stand, der sich da unter ihrem begeisterten Jubel verbeugte.

Man schrieb den 30. September 1791. Soeben hatte Wolfgang Amadeus Mozart die Erstaufführung der "Zauberflöte" dirigiert. Es sollte sein letzter großer Erfolg werden. Zwei Monate später war der begnadete Komponist tot. Erschöpft von seiner grandiosen Arbeitswut. Zermürbt von all den Geldsorgen, die ihn die letzten Jahre gedrückt hatten.

Nicht mal der Flügel, auf dem er die herrliche Oper komponiert hatte, gehörte ihm noch. Es war, wie fast der gesamte Hausstand, verpfändet. Und so könnte man über die Geschichte dieses Genies auch schreiben: Sie war ein Märchen, allerdings eines ohne Happy End.

Das Wunderkind: Früh findet Mozart die Liebe zur Musik

Als Sechsjähriger, 1762, hatte er schon bei der mächtigen Kaiserin Maria Theresia auf dem Klavier vorspielen und zur Belohnung auf ihrem Schoß sitzen dürfen. Mit sieben beherrschte er außer Piano noch Violine, Cembalo und Orgel und brach zu seiner ersten Tournee auf - einem mehr als dreijährigen Triumphzug durch halb Europa.

Mit neun komponierte er seine erste Sinfonie. Und mit 14, auf seiner ersten Italien-Reise, bekam "maestrino", der kleine Meister, von Papst Clemens XIV. gar den Orden vom "Goldenen Sporn". Worauf sein Vater stolz nach Hause, nach Salzburg, schrieb, man dürfe ihn ab sofort bitte schön "Ritter von Mozart" nennen.

Verlangte Vater Leopold zu viel vom jungen Mozart?

Über die Rolle von Vater Leopold Mozart streiten die Gelehrten bis heute. Viele werfen Leopold vor, "Wolferl" überfordert zu haben. All die Konzertreisen in rumpelnden Kutschen, manchmal in Eiseskälte, dann wieder in solcher Hitze, dass man "fast erstikket" - das war ja auch anstrengend. Und statt abendelang mit ihm Menuette zu üben, hätte der Vater ruhig mehr Zeit darauf verwenden sollen, seinen Sohn zu einem netten Kerl zu erziehen.

Tatsächlich waren bei Mozart die Spuren seines Lebens als Jung-Star unübersehbar, als er 1779, mit nun 22 Jahren, aus Paris nach Salzburg zurückkehrte. Aus dem hübschen Jungen war ein pockennarbiger, kaum 1,50 Meter großer Mann von "gelblicher Farbe" geworden. Arrogant gab er sich außerdem. Salzburg, immerhin seine Geburtsstadt, verspottete er als "miefig". Um dann für immer nach Wien zu verschwinden: der Hauptstadt, die ein besserer Ort für sein Talent sei.

Andererseits wäre Mozart ohne die strenge Schule seines Vaters Leopold in Salzburg wohl nie so brillant geworden. Während andere Wunderkinder als Erwachsene nur mehr die zweite Geige spielten, reifte Amadeus zum genialen Komponisten - auch wenn sich der Weltruhm erst nach seinem Tod einstellte.

Nie sollten Geigen luftiger, Celli heiterer klingen als in "Figaros Hochzeit" oder der "Kleinen Nachtmusik". Um nur zwei seiner mehr als 600 Meisterwerke zu nennen. Wenn die "Engel sich entspannen" wollten, schwärmte mal ein Verehrer - dann bei Musik von Mozart.

Mozart möchte in Wien Fuß fassen

Die ersten Jahre in Wien, ab 1781, sollte es auch gut laufen. Dass dann der Faden riss, nun, das lag auch an den Spleens, die sich das Genie immer häufiger leistete: Kanons betitelte er mit so unfeinen Texten wie "Leck mich im Arsch". Wie ein Clown verstörte er sein Publikum, indem er bei Konzerten plötzlich miaute. Und statt simple Melodien zu komponieren, wie's in Wien Mode wurde, schuf Mozart gewaltige Opern, die seine Zuhörer einfach überforderten.

Sicher, heute sind wir froh, dass Mozart solche Meisterwerke geschrieben hat. Doch für den Meister selbst wurde es eng. Schon als Kind an ein Leben in Palästen gewöhnt, traf ihn der Abstieg hart. Wenn er nicht wie besessen komponierte, um Geld zu verdienen, schrieb Mozart Bettelbriefe an reiche Freunde. Denn er musste nicht nur sich selber, sondern auch seine Frau Constanze und zwei Söhne durchbringen. Doch immer höher wurden die Schulden, immer tiefer die Verzweiflung.

Am 5. Dezember 1791, gerade mal 35 Jahre alt, starb Wolfgang Amadeus Mozart, nicht lange nach seinem letzten Hit mit der "Zauberflöte". All die Gerüchte, der Künstler sei von einem neidischen Kollegen, dem Hofkapellmeister Salieri, vergiftet worden, entpuppten sich später als Unfug.

Wolfgang Amadeus Mozart starb vermutlich an einem Nierenleiden. Vor allem aber an Erschöpfung. In einem heute verschollenen Grab "dritter Klasse" wurde er vor den Toren Wiens bestattet. Die Musik dieses Genies, das so am Leben scheiterte - sie bleibt unvergessen.

GEOLINO Nr. 09/02 - Das Wunder des Wachsens

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