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Antarktis Warum der Taylor-Gletscher "blutet"

Antarktis: Die "Blood Falls" ergießen sich am Ende Taylor-Gletschers in den Lake Bonney. Das Zelt links im Bild macht deutlich, wie groß der verfärbte Bereich ist
Die "Blood Falls" ergießen sich am Ende Taylor-Gletschers in den Lake Bonney. Das Zelt links im Bild macht deutlich, wie groß der verfärbte Bereich ist
© National Science Foundation/Peter Rejcek
In einer der lebensfeindlichsten Umgebungen des Planeten stießen Forscher auf seltsame Verfärbungen - und Mikroben in einem Millionen Jahre alten Salzsee

Sie sind ein in zweifacher Hinsicht bemerkenswertes Phänomen: Die "Blood Falls" der Antarktis. Riesige, braunrote Verfärbungen an der Stirnseite des Taylor-Gletschers am McMurdo-Sund. Der Grund des ungewöhnlichen Farbspektakels ist der hohe Eisengehalt des austretenden Wassers. Sobald es an die Außenluft gelangt, oxidiert das gelöste Eisen und färbt den Untergrund braunrot.

Die verborgene Quelle ist möglicherweise ein abgetrennter Meeresarm, der heute von dem 300 Meter dicken Eis des Gletschers überdeckt ist. Im Laufe von etwa 1,5 Millionen Jahren reicherte er sich mit Salz an, aber auch mit Eisen aus dem felsigen Untergrund.

"Blood Falls" auch für Forscher interessant

Die Salzkonzentration ist heute doppelt so hoch wie die von Meerwasser. Sie verhindert ein Gefrieren auch bei Minusgraden.

Für Forscher besonders interessant: In dieser extremen Umgebung - ohne Licht, ohne Sauerstoff - konnten offenbar Bakterien überleben. Die ersten Proben direkt aus dem Salzsee unter dem Eis konnten bereits mit einem Spezial-Bohrgerät geborgen werden. DNA-Proben zeigen, dass die Bakterien zumindest zum Teil mit heutigen Meeresmikroben verwandt sind.

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