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Jerry Stiller: Geliebt dafür, dass er unausstehlich sein konnte

Der große amerikanische Komiker Jerry Stiller ist gestorben. Der unvergleichliche Schauspieler aus “Seinfeld” und “King of Queens” wurde von Millionen geliebt – dafür, dass er andere Menschen schier in den Wahnsinn treiben konnte.
Jerry Stiller
Getty Images

Jerry Stiller war jahrzehntelang ein gern gesehener Gast in Millionen Haushalten: Die Rolle als Vater, der seinen Kindern und deren Angehörigen den letzten Nerv rauben kann, machte ihn zu einem der beliebtesten Schauspieler der letzten 30 Jahre. Und das obwohl niemand gerne mit einer seiner Serienfiguren zusammengelebt hätte.

Jetzt ist Jerry Stiller im Alter von 92 Jahren gestorben, wie sein Sohn Ben bei Twitter bekannt gab.

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Jerry Stiller verstorben: Sohn Ben Stiller äußert sich zur Todesursache

“Ich bin traurig sagen zu müssen, dass mein Vater Jerry Stiller eines natürlichen Todes gestorben ist. Er war ein großartiger Vater und Großvater und 62 Jahre lang ein fantastischer Ehemann für Anne. Er wird schmerzlich vermisst werden", schreibt Ben Stiller bei Twitter.

Anne ist die Schauspielerin Anne Meara, die bereits vor fünf Jahren verstarb und die zusammen mit Jerry Stiller jahrzehntelang ein kongeniales Comedy-Duo bildete, das im Radio, auf der Bühne und im TV erfolgreich war.

CBS

Mit der Rolle als Arthur in "King of Queens" gelang Jerry Stiller der große Durchbruch

International gelang Jerry Stiller aber erst relativ spät der ganz große Durchbruch: Als Vater von George Costanzo in der Serie “Seinfeld” und vor allem als Arthur Spooner in “King of Queens”. Da schaffte er es immer wieder, seinem Schwiegersohn Doug Heffernan (Kevin James) den letzten Nerv zu rauben. Stur, laut und ohne Rücksicht auf Verluste schimpfte sich Stiller durch die Serie und wurde schnell zum heimlichen Star der Sitcom.

Jerry Stiller mit seiner Ehefrau Anne Meara

Getty Images/ CBS

Ob er seine Tochter Carrie (Leah Remini) in der Anwaltskanzlei, für die sie als Sekretärin arbeitet, besucht und bei der Gelegenheit einem ihrer Vorgesetzten seinen Ausschlag zeigt, weil er seinen Arzt verklagen will oder Doug eine Handvoll seiner Pillen unterjubelt, um in einer Hafenkneipe einen trinken gehen zu können – Arthur Spooner hatte ein besonderes Talent, das Schlimmste aus sich herauszuholen. Dass man die Figur trotzdem ins Herz schloss, war nicht zuletzt dem schauspielerischen Talent von Jerry Stiller geschuldet.

Er selbst erklärte sein Geheimnis einmal so: “Du darfst dich nie direkt auf die Pointe stürzen. Auf dem Weg dorthin findest du womöglich noch etwas viel Besseres.” Seine Schimpftiraden auf dem Weg zu den Pointen werden uns fehlen. (Lesen Sie auch: Nicht jammern, handeln - diese Menschen inspirieren uns in der Corona-Krise)