Flughafen Grenchen
Seit letzter Woche sind zehn Business-Jets in Grenchen stationiert

Mit dem Embraer Phenom 300 der Satu Aviation AG aus Bettlach sind nun insgesamt zehn Business-Jets in Grenchen stationiert. Eine Parkmöglichkeit in einem Hangar gibt es für diesen Jet aber noch nicht, so parkt er momentan zwischen den Hangars.

Oliver Menge
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Der Jet der Satu Aviation AG mit der Immatrikulation HB-VYS steht auf dem Flughafen Grenchen.

Der Jet der Satu Aviation AG mit der Immatrikulation HB-VYS steht auf dem Flughafen Grenchen.

Oliver Menge

Seit letzter Woche ist auf dem Flughafen Grenchen ein besonderer «Vogel» zu sehen: eine Phenom 300, ein Business-Jet des brasilianischen Flugzeugherstellers Embraer, der sich in Geschäftskreisen grosser Beliebtheit erfreut. Gekauft und stationiert hat ihn die Satu Aviation AG mit Sitz in Bettlach.

Es ist bereits der zweite Business-Jet dieses Typs, der in Grenchen zu Hause ist. Die Manhag AG, welche das Fluggeschäft der Familie Hayek betreibt, hat denselben Flieger in ihrem Hangar in Grenchen untergebracht.

Reichweite von 3650 Kilometern

Bei der Embraer Phenom 300 handelt es sich um ein leichtes Geschäftsflugzeug mit einer Kapazität bis zu 8 Passagieren. Seit Dezember 2009 ist es zugelassen, bisher wurden weltweit über 100 Stück verkauft.

Kostenpunkt: je nach Ausstattung rund 8,5 Millionen Dollar. Mit einer Reisegeschwindigkeit von 835 Stundenkilometer hat der zweistrahlige Vogel eine Reichweite von 3650 Kilometern. Er benötigt für den Start 960 Meter, verfügt über eine Länge von 15,5 Metern, einer Spannweite von 16,2 Metern und wird von zwei Pratt & Whitney Strahltriebwerken mit einem Schub von je 14,2 kN angetrieben.

«Wir haben nun rund zehn solcher oder ähnlicher Business-Jets in Grenchen», sagt Ernest Oggier, Direktor des Flughafens. Er sei sehr erfreut darüber, dass nun ein weiterer Jet in Grenchen stationiert worden sei.

«Das spült auch einen schönen Betrag in die Bundeskasse», so Oggier. Denn werde ein neuer Jet in der Schweiz immatrikuliert, sind die acht Prozent Mehrwertsteuer fällig, in diesem Fall also fast eine Million.

Vorerst kein gedeckter Platz

Obwohl, einen Platz in einem Hangar kann man dem Besitzer des Jets vorerst nicht anbieten. Denn es gibt momentan keine gedeckte Parkmöglichkeit. Der Jet stand in den ersten Tagen unmittelbar vor dem Tower und ist nun hinten zwischen den Hangars stationiert.

Hier will man auf längere Sicht Abhilfe schaffen, und das hat seinen Grund: «Unser Geschäftsmodell ist ein Offenes, das heisst, dass hier viele Firmen quasi auf eigene Rechnung arbeiten können und wir bieten ihnen dafür die Infrastruktur», erklärt Oggier.

«Von der Geschäftsfliegerei profitieren wir finanziell natürlich schon: da sind die Einnahmen aus dem Treibstoffverkauf und die Landegebühren. Aber den Hauptteil des Umsatzes generieren wir mit der Infrastruktur, konkret mit den Mieten für Plätze in einem Hangar.»

Deshalb sei man auch bestrebt, in diesem Bereich zu investieren und wenn möglich neue Plätze zu schaffen. «Mehrere Projekte sind diesbezüglich am Laufen», so Oggier. Und das geschehe ganz unabhängig davon, ob eine Pistenanpassung realisiert werde oder nicht.

Zehn Jets sind inzwischen in Grenchen stationiert. Darunter findet man Jets in Diensten von Mathys Aviation, ein Learjet des Bieler Architekten und Ingenieurs Christian Zingg, ein Jet, der von der Firma Albinatti im Auftrag der Uhrenfirma Breitling betrieben wird und weitere, welche sich in Privatbesitz befinden und entweder an Firmen ausgemietet oder für eigene Zwecke verwendet werden.

Alle, ausser dem «Neuen», sind in Hangars untergebracht. Ein Teil der Hangars wurde von den Firmen selber finanziert, sie bezahlen während einer gewissen Zeit nur die Bodenzinsen.