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Gewittertierchen: So werden Sie die kleinen Insekten am besten los

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Sie können eine echte Plage sein: die Gewittertierchen. Sie tauchen immer dann auf, wenn sich ein Gewitter bildet, deshalb tragen die eigentlich Thripse genannten Tiere den Beinamen Gewittertierchen. (Symbolbild)
Sie können eine echte Plage sein: die Gewittertierchen. Sie tauchen immer dann auf, wenn sich ein Gewitter bildet, deshalb tragen die eigentlich Thripse genannten Tiere den Beinamen Gewittertierchen. (Symbolbild) © imago

Bevor ein Gewitter aufzieht, tauchen oft kleine, schwarze Tierchen auf. Wie wird man die Gewittertierchen am besten los?

Kassel - An einem heißen Tag im Sommer ist es schwül, in der Ferne donnert es. Plötzlich tauchen überall kleine, schwarzen Insekten auf, die umgangssprachlich Gewittertierchen genannt werden. Aber warum nerven sie gerade bei Gewitter und wie wird man sie wieder los?

Die Insekten werden in der Fachsprache Thripse oder Fransenflügler genannt, weil sie lange Haarfransen an den Flügeln haben. Tatsächlich handelt es sich dabei nicht um eine Sorte Tiere, sondern etwa 500 verschiedene Unterarten. Auch wenn sie an kleine Fliegen erinnern, sind die Gewittertierchen keine Flugkünstler. Aus eigener Kraft können sie sich fast nicht in der Luft halten.

Gewittertierchen: Warum tauchen die Insekten bei Unwetter auf?

Die Tiere gehören zum sogenannten Luftplankton, weil sie wie Plankton im Meer durch das Wasser von den Luftmassen bewegt werden. Sie nutzen die Aufwinde, die von sommerlicher Thermik ausgelöst werden, um zu fliegen. Sobald die Temperaturen über 20 Grad liegen, steigen sie auf und fliegen in Luftschichten kilometerweit über dem Boden umher. Wenn sich dann ein Gewitter entwickelt, sinken sie herab und landen, so scheint es, besonders gern auf Menschen.

Die genauen Gründe dafür, dass die Insekten bei Gewitter herabsinken, sind bislang unklar. Nach bisherigen Erkenntnissen könnten Änderungen der elektrischen Feldstärke in der Luft der Auslöser sein. Diese wird nämlich von einem Gewitter verändert.  Normalerweise liegt sie bei etwa 100 bis 300 Volt/Meter, ein Gewitter kann sie auf bis zu 50.000 Volt/Meter ansteigen lassen. Durch diesen physikalischen Faktor müssen die Gewittertierchen landen. Viele Insekten stellen spätestens bei einer Feldstärke von 8.000 Volt/Meter ihre Flugaktivitäten ein, so auch die Thripse: Sie legen ihre Flügel an und sinken ab.

Im Video: Naturgewalt Gewitter

Unwetter in Deutschland: Wie wird man Gewittertierchen wieder los?

Für andere Insekten sind helle Farben, wie beispielsweise die von menschlicher Kleidung, attraktiv. Die Gewittertierchen können allerdings ihre Flugbahn kaum bestimmen. Sie werden vom Wind getragen und landen daher ganz zufällig auf dem Menschen. Falls sich Gewittertierchen einmal durch das offene Fenster in die Wohnung verirren und sich auf den Boden setzen, können sie einfach weggekehrt werden. Dann kann man sie im den Garten, beispielsweise auf dem Kompost, wieder aussetzen. Danach sollte man die Flächen feucht abwischen.

Aktuelle Wetter-News finden Sie auf unserer Themenseite.

Zudem können die Insekten mit einem Mikrofasertuch, Klebe- oder Kreppband oder Fusselrolle aufgenommen werden. Wer die Tiere mit einem Staubsauger absaugen möchte, der sollte nicht vergessen die Staubsaugertüte sofort zu entsorgen. Sonst ist die Gefahr groß, dass sich Tiere weiter ausbreiten.

Übersicht: Das hilft gegen Gewittertierchen

Insekten-Plage im Garten: Pflanzen von den Gewittertierchen befreien

Wer vermehrt von den Gewittertierchen heimgesucht wird, kann neben zahlreichen chemischen Mitteln auch weniger schädliche Hausmittel nutzen. Wenn Zimmer-, Balkon- oder Gartenpflanzen befallen sind, müssen Sie diese zunächst von anderen Pflanzen trennen, damit sich der Befall nicht ausbreitet. Schwer befallene Teile einer Pflanze müssen entfernt und vernichtet werden. Danach sollte die Luftfeuchtigkeit erhöht werden, weil Thripse eine trockene Umgebung bevorzugen.

Am besten eignet sich dafür ein Wasserzerstäuber. Einfach zweimal am Tag die befallenen Pflanzen besprühen. Aber Achtung: In der Mittagshitze können Verbrennungen hervorgerufen werden. Sollten Ihre Pflanzen in geschlossenen Räumen stehen, wässern Sie sie und umwickeln sie anschließend mit durchsichtiger Folge.

Auch wenn die Gewittertierchen nicht immer über ihre Flugbahn entscheiden können, fühlen sie sich eher auf hellen Flächen wohl. Wer also nicht zur Zielscheibe werden will, sollte eher dunkle, gedeckte Farben tragen. Auch Duschen ist wichtig: Die Tiere werden von Schweißgeruch angezogen. Viele der Unterarten können dem Menschen nichts anhaben. Manche Arten dringen jedoch mit ihren Mundwerkzeugen in die Haut ein und können bei empfindlichen Menschen juckende Schwellungen hervorrufen. (ebb)

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