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Jella Haase im Interview: "Vegan fällt mir schwer"

Jella Haase im Interview: "Vegan fällt mir schwer"

Wir wollten mit der Schauspielerin über ihren neuen Kino-Kracher "Chantal im Märchenland" sprechen. Doch dann kam Jella hungrig zum Interview, und das Gespräch nahm eine überraschende Wendung – von Hüttenkäse über Kita-Trauma bis zum Traumprinzen.

Interview: Maren Pletziger

Jella Haase© Getty Images
Plötzlich Prinzessin! Kult-Figur Chantal (gespielt von Jella Haase) muss sich im Märchenland mit überholten Rollenklischees herumschlagen (Kinostart: 28. März)

Voller Terminplan auf leeren Magen – eine ganz miese Kombi, wie Jella Haase (31) feststellt, als wir sie am späten Nachmittag zum Interview treffen. Die Berliner Schauspielerin promotet gerade ihren neuen Film "Chantal im Märchenland", ein Spin-off der kultigen "Fack ju Göhte"-Komödien. Erneut schlüpft sie in ihre Paraderolle der liebenswerten Proll-Tussi Chantal, die höchstwahrscheinlich auch kauend zur Verabredung gekommen wäre. Doch im Gegensatz zu ihr weiß Jella natürlich, was sich gehört, und entschuldigt sich sofort ...

Im Video siehst du den Trailer zu Jella Haases neuem Kinofilm "Chantal im Märchenland", der ab dem 28. März im Kino läuft:

Jella Haase im Jolie-Interview über ihre Ernährung, ihren Traumprinzen und ihr persönliches Märchenland

Jella Haase: "Sorry, ich habe gerade von einem Erdnussriegel abgebissen, weil ich so Hunger hatte."

Jolie: Kein Ding. Das muss manchmal sein, wenn der Blutzucker runtergeht.

Jella Haase: "Stimmt. Allerdings versuche ich gerade, keine Süßigkeiten mehr zu essen. Der Riegel hat mich aber angelacht. Wenn man länger verzichtet hat, fällt einem erst auf, wie krass süß das ist!"

Jolie: Hoffentlich verlangen deine Synapsen jetzt nicht nach mehr ...

Jella Haase: "Bitte nicht! Wenn’s um meine Ernährung geht, habe ich 'Ganz oder gar nicht'-Phasen: Entweder ich esse extrem gesund oder ich scheiße drauf! Jetzt bin ich gerade wieder in einer gesünderen Phase. Aber mein Tag war so anstrengend – ich hatte heute Morgen ein Shooting und dann viele Interviews, das hat mich geschlaucht. Da brauchte ich gerade etwas, das schnell kickt."

Jolie: Nervennahrung, klar.

Jella Haase: "Essen erdet mich. Wenn ich viel Stress habe, dann holt mich ein gutes Essen richtig runter. Auf der anderen Seite merke ich aber auch, wie viel fitter ich bin, wenn ich gesund esse. Ich halte es leider nie lange durch, aber wenn ich mal vegan unterwegs bin, was mir extrem schwerfällt, fühle ich mich so viel wacher, es geht mir tatsächlich viel besser!"

Jolie: Welcher Verzicht fällt dir daran denn besonders schwer?

Jella Haase: "Fleisch ist es nicht. Darauf verzichte ich schon seit 20 Jahren. Auch Fisch esse ich höchstens, wenn ich am Meer bin und der dort geangelt wird. Ich bin aber ein Käse-Junkie. Mein Guilty Pleasure ist Hüttenkäse – am liebsten mit Leinöl, Petersilie und Salz, das ist der Grundbaustein meiner Nahrungspyramide. Ich frühstücke gern Eier in verschiedenen Variationen."

Jolie: Ernährst du dich aus Überzeugung fleischlos?

Jella Haase: "Im Kindergarten gab es Eintopf mit ganz zähem Fleisch. Ich erinnere ich, dass ich da Ewigkeiten rumgekaut habe und es richtig eklig fand. Das ist aber nicht der Grund. Wir haben in der siebten Klasse einen Film über Massentierhaltung gesehen, und da habe ich mit meiner besten Freundin beschlossen, dass wir diese Industrie nicht mehr unterstützen. Ich hatte also ethische Gründe."

Jolie: Und seitdem gab’s keine Würstchen und Frikadellen mehr?

Jella Haase: "Doch, ich habe danach noch mal Fleisch probiert, an Weihnachten, als mein Vater stundenlang in der Küche stand, um Kasseler zu machen – aber es schmeckt mir nicht gut genug, als dass ich meinen moralischen Kompass dafür neu ausrichten würde."

Jolie: Und was ist mit Ersatzprodukten?

Jella Haase: "Das ist schwierig. Ich kann zwar gut fasten und Mahlzeiten auslassen, aber diese Kokos- oder Sojajoghurts sind nicht so meins."

Jolie: Wie ist das Essen am Set? Kann man sich da überhaupt gesund ernähren?

Jella Haase: "Ich versuche, darauf zu achten, weil ich mit meiner Haut Probleme habe. Ich bin darauf angewiesen, dass ich das Essen gut vertrage, sonst kriege ich Ausschlag."

Jolie: Es wird sicher auch viel gesnackt ...

Jella Haase: "Das stimmt. Die Kunst ist, es gar nicht erst einreißen zu lassen. Ich hatte im vorigen Jahr Glück: Bei allen drei Filmen, die ich gemacht habe, war dasselbe Catering. Die haben mir so lieb die Sachen gekocht, die ich gernhabe. Das hat einen großen Beitrag geleistet, damit ich meinen Job gut machen konnte."

Jolie: Am Ende stimmt der Spruch: Du bist, was du isst, oder?

Jella Haase: "Ja. Wenn sich die Leute auf die Mittagspause freuen, weil es was Leckeres zu essen gibt, herrscht eine ganz andere Arbeitsmoral. Gutes, gesundes Essen macht einfach glücklich. Und Essen connectet – am Tisch kommen alle gern zu zusammen."

Jolie: Mit welchem Gericht würdest du dein Date beeindrucken?

Jella Haase: "Ach, ich bin keine große Köchin, meine Fähigkeiten halten sich da sehr in Grenzen. Ich würde ins Restaurant gehen, am liebsten asiatisch. Obwohl es beim Italiener natürlich romantischer wäre. Meine Erfahrung ist aber, dass man vor Aufregung meist eh nicht viel runterbekommt."

Jolie: Da dein neuer Film in einer Märchenwelt spielt, fragen wir einfach mal: Glaubst du an einen Traumprinzen? 

Jella Haase: "Ja! Wobei der Traumprinz in diesem Fall als Synonym für die Liebe im Allgemeinen steht. Ich habe nämlich ganz konkrete Vorstellungen von der Liebe und wie sie sich anfühlen sollte. Aber ich lerne auch, diese starren Vorstellungen zu hinterfragen."

Jolie: Und wie sähe dein persönliches Märchenland aus?

Jella Haase: "Ich hätte ein wunderschönes Grundstück mit einer ausgebauten Scheune am See. Und dort würden auch alle meine Freunde und Familienmitglieder wohnen."

Verwendete Quelle: Interview ursprünglich erschienen im Jolie-Heft 3/24