Durch gesetzte Hochwasserschutzmaßnahmen konnten in den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg geschätzte Schäden in der Höhe von elf Millionen Euro 2023 verhindert werden. 4,1 Millionen Euro hätte das Lavanttal berappen müssen, 6,9 Millionen Euro der Bezirk Völkermarkt. Kärntenweit hätten sich die Schäden auf mehr als 20 Millionen Euro belaufen. Allein die Unwetter im August 2023 führten zu erheblichen Überschwemmungen, insbesondere in Unterkärnten. „Schon anhand dieser Summen sehen wir, wie effektiv und wichtig die Präventionsarbeit im Hochwasserschutz ist“, sagte Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am 13. März am Drauspitz in Lavamünd. Genau an diesem Ort sorgte am 5. November 2012 die Jahrhundertflut für enorme Schäden und ist bis heute noch vielen in Erinnerung. „Wir haben eine lange Hochwassergeschichte, die bis in das 16. Jahrhundert erforscht ist und müssen leider feststellen, dass Lavamünd immer wieder unter Wasser war“, sagte Bürgermeister Wolfgang Gallant (LWG). Nach fünf Jahren Bauzeit werden nun 270 Bewohner und 75 Objekte vor einem hundertjährlichen Hochwasser geschützt. „Der Hochwasserschutz ist sehr schön in die Landschaft gebaut worden und wird auch für den Tourismus etwas bringen. Man kann jetzt ganz flach und ohne Angst direkt bis zum Drau- und Lavantwasser gelangen“, sagte Gallant.

Von links: Bürgermeister Wolfgang Gallant, Landesrat Daniel Fellner, Stephan Schober (Landesregierung Wasserwirtschaft), Erich Zdovc, Johann Gallopp (Firma
Steiner)
Von links: Bürgermeister Wolfgang Gallant, Landesrat Daniel Fellner, Stephan Schober (Landesregierung Wasserwirtschaft), Erich Zdovc, Johann Gallopp (Firma Steiner) © Rosina Katz-Logar

23,7 Millionen Euro sind in den Lavamünder Hochwasserschutz geflossen. „Die sichtbare Höhe der 1500 Meter langen Mauer um den gesamten Drauspitz liegt 2,60 Meter über dem alten Promenadenweg“, sagte Erich Zdovc vom Amt der Kärntner Landesregierung. Für das hundertjährige Hochwasser wäre eine Absenkungsmaßnahme technisch nicht möglich. Es gäbe auch zu wenig Rückhalteräume. „Aus diesem Grund ist die Mauer so hoch gebaut, dass sie auch ohne Absenkung dem Hochwasser standhält. Es war eine Herausforderung das ganze Projekt so zu bauen, dass es der Bevölkerung auch gefällt und angenommen wird“, ergänzt Zdovc. Bis zur Baubewilligung habe es 96 Infoveranstaltungen gegeben.

Weitere Schutzmaßnahmen

Aber auch in Zukunft wird weiterhin in den Hochwasserschutz in Unterkärnten investiert. Derzeit im Bau ist in der Stadtgemeinde Wolfsberg der Hochwasserschutz Neudauerbach. Investiert werden bis zu Fertigstellung im Jahre 2024 rund 1,8 Millionen Euro. Im Bezirk Völkermarkt sind drei Projekte in Bau: der Hochwasserschutz Gösselsdorfer Seebach, Sofortmaßnahmen an der Vellach im Bereich Rechberg und Bad Eisenkappel im Gesamtwert von knapp vier Millionen Euro.