Mit dem abschließenden 4:1-Erfolg über Japan hat Kolumbien ein weiteres Versprechen für das Achtelfinale abgegeben. Selbst mit einer verstärkten "B-Elf" ließen die "Cafeteros" ihrem Gegner letztlich keine Chance und sorgten bei der Fußball-WM für einen südamerikanischen Achtelfinal-Schlager gegen Uruguay. "Wir wissen, was wir zu tun haben", gab sich Doppeltorschütze Jackson Martinez optimistisch.

Trainer Jose Pekerman, der seine Startformation im Vergleich zum vorangegangenen 2:1 gegen die Elfenbeinküste an acht Positionen verändert hatte, zog ein höchst zufriedenes Vorrundenresümee. "In dieser ersten Runde haben wir unseren Rhythmus beibehalten, Tore erzielt und uns den Schwierigkeiten entgegengestellt, mit denen wir konfrontiert waren. Wir konnten auch unsere individuellen Stärken in die Waagschale werfen", betonte der Argentinier, dessen Truppe mit dem Punktemaximum Platz eins in Gruppe C vor Griechenland belegte.

Klasse zeigte Kolumbien vor allem nach dem Seitenwechsel. Da sorgte die Pauseneinwechslung von Stammkraft James Rodriguez beim Stand von 1:1 für viel Schwung im kolumbianischen Spiel, Japan konnte im Gegensatz zur ersten Hälfte weniger Akzente setzen. Jackson Martinez (55., 82.) und der neuerlich auf Weltklasseniveau agierende Offensivmann Rodriguez selbst (89.) machten schließlich alles klar. "Das wird eine sehr schwierige Angelegenheit werden, aber andererseits kennen wir die Uruguayer gut", tat Martinez einen Ausblick auf das erst zweite Achtelfinale Kolumbiens nach 1990.

Pekerman, der mit seinem Heimatland 2006 das WM-Viertelfinale erreichte, wollte zum kommenden Gegner noch nicht allzu viel sagen. "Ich habe Uruguay noch nicht analysiert, weil wir uns ganz auf diese Partie konzentriert haben. Wir wissen allerdings, dass wir gegen eine der stärksten Mannschaften Südamerikas und der Welt antreten werden, gegen sehr erfahrene Spieler, die nie aufgeben", meinte er.

Japan musste mit einem mageren Punkt aus drei Partien zum dritten Mal bei einer WM nach der Vorrunde die Heimreise antreten. "Diese Mannschaft hätte viel, viel mehr leisten können. Leider ist uns das nicht gelungen, und als Trainer fühle ich mich dafür verantwortlich", sagte der italienische Coach der "Blauen Samurai", Alberto Zaccheroni. Mit der Vorstellung gegen Kolumbien zeigte er sich aber nicht unzufrieden. "Wir haben heute sehr viel besser gespielt als in den beiden letzten Partien. Das hat man deutlich gesehen, vor allem in der ersten Hälfte", betonte Zaccheroni. "Ich bin der Überzeugung, dass wir taktisch und technisch bestens vorbereitet waren."

Doch das alles half nichts. "Ich weiß nicht, ob es ein mentales Problem ist. Wenn man nicht richtig in ein Turnier kommt, gibt es immer mehr als einen Grund dafür", erklärte er ratlos. In japanischen Medien wurde bereits Pekerman als möglicher Nachfolger für Zaccheroni gehandelt. Dieser vermied ein klares Dementi, als er darauf angesprochen wurde. "Ich weiß, dass die Japaner immer meine Karriere verfolgen. Ich war Trainer in Argentinien und wir hatten viele Kontakte. Japan ist ein wundervolles Land. Jetzt kann ich nichts weiter dazu sagen, denn ich bin ganz auf Kolumbien konzentriert", erklärte Pekerman.