Ein grausamer Fall von Sabotage in der Nacht auf Montag macht über Großklein hinaus von sich reden. Bislang unbekannte Täter drangen in den unversperrten Stallbereich eines Schweinemastbetriebs ein. Sie deaktivierten die Alarmanlage für die Stallbelüftung.

Anschließend blockierten sie mit einer 2,5 Meter langen Holzlatte den Ventilator im Abluftrohr für die Stallbelüftung. Die Stallräume überhitzten – 60 Schweine verendeten dadurch und wegen des Sauerstoffmangels qualvoll.

Polizei hat Spuren gesichert

Als der betroffene Landwirt die Sabotage bemerkt hat, verständigte er sofort die Polizei. Die örtliche Streife war sofort vor Ort, das Landeskriminalamt wurde von den Beamten ebenfalls informiert. „Die Kollegen vor Ort haben sofort mit der Spurensicherung begonnen und alles fotografiert“, heißt es seitens der Polizei. Es sei ein schlimmes Bild gewesen, das sich den Beamten bot.

„Die betroffenen Landwirte sind fertig. Da hat jemand mutwillig gehandelt und Tierleid in Kauf genommen. Unvorstellbar“, zeigt sich Christoph Zirngast, Bürgermeister von Großklein und Kammerobmann, fassungslos. Die Alarmanlage wurde von den Tätern ausgeschaltet, dadurch bekamen die Besitzer auch keine Meldung der blockierten Lüftung auf ihre Mobiltelefone.
In einem Raum in der Nähe des Stalls fanden die Unbekannten gelagerte Dachlatten. Eine davon entwendeten sie, um den Ventilator zu blockieren, berichtet der Bürgermeister in Vertretung der Landwirte.

Zustand der überlebenden Tiere kritisch

Die Tiere waren ziemlich am Ende der Mast, 100 Kilogramm schwer und zirka 4,5 Monate alt. Zehn Tiere leben noch. Ihr Zustand ist jedoch kritisch, ob sie die Nacht überleben ungewiss.

Ein Foto aus dem betroffenen Stall
Ein Foto aus dem betroffenen Stall © Zirngast

Brandgefahr

Und dennoch haben die Besitzer „Glück“ gehabt. Laut Zirngast sei der Motor der Lüftung bereits heißgelaufen, im schlimmsten Fall hätte es noch zu brennen beginnen können. Der Höhe des Schadens sei groß, die Fassungslosigkeit ebenso. Die Landwirte haben keine Ahnung, wer hinter der Tat stecken könnte. Feinde hätten sie, wie der Bürgermeister erzählt, keine. „Die Landwirte hier betreiben eine tolle Landwirtschaft und schauen auf ihre Tiere“, betont er.

Der Fall von Tierquälerei macht weit über die Bezirksgrenzen betroffen. Landesrätin Simone Schmiedtbauer sagt: „Unsere Bäuerinnen und Bauern stecken viel harte Arbeit in die besten Haltungsbedingungen. Solche Sabotageakte haben unsägliches Leid bei Nutztieren und den betroffenen Bauernfamilien zur Folge. Ich verurteile diese Tat auf das Schärfste.“