Güterterminal Graz-Werndorf wird Mega-Drehscheibe

Foto: Cargo Center Graz

Land Steiermark und Cargo-Center Graz (CCG) übernehmen zu je 50 Prozent die Anteile der ÖBB-Tochter Güterterminal Werndorf Projektgesellschaft GmbH (GWP). Heute wurde der Vertrag dafür unterzeichnet – ein Meilenstein im Rahmen der Erfolgsgeschichte. Damit wird der weitere Ausbau des für den Wirtschafts- und Arbeitsstandort Steiermark essentiellen Güterterminals gesichert. Für die nicht zuletzt durch die neue Koralmbahn enorm wachsenden Kapazitätsanforderungen ist man so bestens gerüstet.

Um die Jahrtausendwende hat die Entwicklung der steirischen Schieneninfrastruktur einen enormen Schub erfahren. Die Planungen zur Koralmbahn wurden offensiv betrieben und damit auch die Überlegungen, wie der Wirtschafts- und Arbeitsstandort Steiermark, der durch dieses Mega-Projekt noch besser an die internationalen Märkte und Achsen angeschlossen wird, auch an den internationalen Warenströmen entsprechend partizipieren kann.

Aus diesem Grund wurde der Güterterminal Graz-Werndorf als Schnittstelle zwischen Schienengüterfernverkehr und Straßengüterverkehr zur Verteilung der Waren im steirischen Zentralraum von der Güterterminal Werndorf Projektgesellschaft GmbH (GWP) als 100%ige Tochtergesellschaft der ÖBB-Infrastruktur AG (ÖBB) errichtet. Im Jahr 1999 wurde das Cargo Center Graz auf Schiene gebracht und in einer für derartige Projekte rekordverdächtig kurzen Zeitspanne von weniger als 4 Jahren geplant, gebaut und am 26. Juni 2003 eröffnet. Die Terminalanlage ist seither mit vier kranbaren Gleisen, einem Mattengleis, zwei Portalkränen, Containerlagerflächen und weiteren Betriebsflächen und -gleisen ausgestattet. Die Steiermärkischen Landesbahnen (StLB) betreiben im Rahmen einer kommerziellen Vereinbarung mit der CCG den Eisenbahnbetrieb und die Instandhaltung der Eisenbahnanlagen im Terminal.

Der Terminal ist einerseits wirtschaftlicher Impulsgeber für die Region mit ca. 2000 MitarbeiterInnen in den Standortfirmen. Auch die Standortrahmenbedingungen sind aufgrund der direkten Anbindung an den Baltisch-Adriatischen Korridor und des im aktuellen Vorschlag der Europäischen Kommission befindlichen Westbalkan Korridors optimal. Das Cargo Center Graz liegt im Kreuzungspunkt der beiden hochrangigen Europäischen Verkehrskorridore in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung sowohl im hochrangigen Straßennetz als auch bei den Schienenstrecken.

Das Modell einer im gemeinsamen Besitz von Land Steiermark und CCG befindlichen Infrastrukturbesitz- und Entwicklungsgesellschaft GWP führt den PPP-Gedanken auf einer neuen Basis weiter und ermöglicht dadurch den dringend notwendigen weiteren Terminalausbau. Insgesamt werden ca. 100 Mio. Euro für Kauf und Investitionen in die Hand genommen. Diese Investitionen umfassen beispielsweise die Anschaffung eines 3. Portalkrans für die bestehende Terminalanlage, eine Erweiterung der Werkstätten vor Ort sowie die Erweiterung der Anlage durch die Errichtung von vier zusätzlichen Terminalgleisen mit zwei dazugehörigen Portalkränen und weiteren Containerlager- und Betriebsflächen. Durch diesen Ausbau der Terminalinfrastruktur etabliert sich das Cargo Center Graz zum leistungsfähigsten Standort für kombinierten Verkehr in Österreich. Damit werden optimale Voraussetzungen für die Verlagerung von Transporten auf das umweltschonende System „Schiene“ geschaffen. Das stärkt den Standort für die nächsten Jahrzehnte. Die verkehrspolitischen Vorgaben und die Notwendigkeit zu umweltschonenden Verkehrskonzepten werden damit umsetzbar. Das ist neben der volkswirtschaftlichen Bedeutung des überregionalen Güterverkehrszentrums Cargo Center Graz zudem der notwendige Schritt zu einer generationenübergreifenden ökologischen Verantwortlichkeit.

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

* Diese Felder sind erforderlich.

Sei der erste der kommentiert