Wie auf einem Geröllfeld oder in einer steilen Bergwand auch ist in den Fugen der Trockenmauer die Erde knapp und mager. Das Regenwasser fließt rasch ab oder verdunstet über dem sonnenwarmen Gestein. Vor allem Kräuter aus dem Mittelmeerraum wie Salbei, Thymian, Rosmarin oder Bohnenkraut lieben die trockenen Plätze zwischen den Steinritzen oder auf der Mauerkrone. Anders als im oft nassen, nährstoffreichen Gartenboden bilden diese Pflanzen auf der Trockenmauer feste, widerstandsfähige Triebe und überstehen den Winter meist besser als im Beet.
Selbst ist das GrünNatürlich kann man es auch der Natur überlassen, die Mauer zu begrünen. Nicht nur Flechten und Moose erobern die Steine mit der Zeit. Auch Zimbelkraut, Gundermann und Mauerraute stellen sich von selbst ein und lassen das Bauwerk mit seiner Umgebung verschmelzen. Zudem erobern andere Pflanzen, die auf Schotter und Kies zuhause sind, die trockenen Ritzenplätze: Natternkopf, Leimkraut oder Karthäusernelke bevorzugen magere Standorte. Am Mauerfuß machen es sich gerne Akeleien, Königs- oder Nachtkerzen bequem.
Zupfen hilftDamit besonders kleine und sonnenhungrige Pflanzen Dauergäste auf der Trockenmauer bleiben, entfernt man regelmäßig Quecken und Gräser. Wer Verblühtes und Samenstände abschneidet, lässt die Pflanzen neue Kraft schöpfen und reduziert den Schattenwurf. Spätestens im Vorfrühling alle Pflanzen bis auf wenige Zentimeter Höhe zurückschneiden.
Weitere Pflanzen für die TrockenmauerSonnige Lagen:
- Grasnelke (Armeria maritima)
- Spornblume (Centranthus ruber)
- Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus)
- Hungerblümchen (Draba aizoides)
- Dalmatiner Storchschnabel (Geranium dalmaticum)
- Schleierkraut (Gypsophila repens)
- Mauerpfeffer (Sedum acre)
Schattige Lagen:
- Gänsekresse (Arabis procurrens)
- Gelber Lerchensporn (Pseudofumaria lutea)
- Zimbelkraut (Cymbalaria muralis)
- Walderdbeere (Fragaria vesca)
- Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
- Moos-Steinbrech (Saxifraga-Arendsii-Hybriden)
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