Trotz Covid-Hilfen

Hotel Seebrunn in Henndorf schlitterte in Pleite

Salzburg
27.07.2023 09:00
300.000 Euro an Covid-Hilfen hat Hotel am Wallersee zwischen 2020 und 2022 erhalten. Dennoch gingen beim Seebrunn die Lichter aus. Wie es weitergeht, ist derzeit völlig unklar.

Der Wallersee muss mitten in der Sommerzeit mit einem Hotel weniger auskommen! Beim Seebrunn sind vor Wochen die Rollbalken runtergegangen. Auf „Krone“-Anfrage bestätigte Aliki Bellou vom Kreditschutzverband KSV 1870: „Ursprünglich hat es für das Seebrunn einen Sanierungsplan gegeben. Doch weder die Fortführung noch das Erwirtschaften der Sanierungsplanquote war darstellbar. Der Insolvenzverwalter hat die Schließung beantragt.“

Insolvenzursachen könnten Rätsel lösen
Das ist auch vom zuständigen Gericht bewilligt worden. Heißt auf deutsch ganz einfach: Das Hotel ist in die Pleite gerutscht.

Pikant: Zwischen 2020 und 2022 lukrierte das Hotel gut 300.000 Euro an Covid-Hilfen. Im Jahr 2020 rund 40.000 Euro, im Jahr drauf sogar 176.000 Euro und im Vorjahr nochmals an die 76.000 Euro. Nun stehen jedoch für die Gastro Seebrunn GmbH Passiva von über 400.000 Euro zu Buche. Die Prüfungstagsatzung ist für den 11. September anberaumt. Bis zum 28. August können Gläubiger sogar noch Forderungen anmelden. Die Summe der Schulden kann also sogar noch weiter steigen und, im unwahrscheinlichen Fall, auch sinken. Die Frage muss an dieser Stelle schon gestellt werden dürfen, wie man trotz üppiger Wirtschaftsbeihilfen in die Insolvenz schlittern kann. Über die Insolvenzursachen ist bis dato noch nichts bekannt.

Wie es mit dem Gebäude, das verpachtet war, weitergeht, ist unklar. Henndorfs Langzeit-Bürgermeister Rupert Eder war gestern telefonisch nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Die Insolvenz des Seebrunn reiht sich in die Serie von angestiegenen Firmenpleiten ein, bei denen vor allem Unternehmen in der Gastronomie und Hotellerie betroffen sind. Laut Angaben des Kreditschutzverbands hat des bei den Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2023 in Salzburg ein Plus von satten 12,6 Prozent gegeben. „Die pandemiebedingten Unterstützungsmaßnahmen haben die Insolvenzdynamik verändert“, sagt Bellou vom KSV. Die Zahlen könnte noch deutlich steigen.

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